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Rudi, die Feministin und die Priesterin in Doc Martens!

mat

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01.04.2005
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Rudi, die Feministin und die Priesterin in Doc Martens!

Emma Blume war gerade 31 Jahre alt geworden. Sie lebte in einer 2-Zimmer-Wohnung in der Nähe von Berlin. Beruflich war sie mit dem Studium der Soziologie beschäftigt, ihr Fachgebiet war aber der Feminismus! Entsprechend war sie in ganz vielen Bewegungen aktiv, um die Gleichberechtigung der Frauen sowie das Verständnis der Geschlechterrollen anzuprangern. Mit 31 Jahren hatte sie noch nie einen Sexualkontakt zu einem Mann und mittlerweile verspürte sie das Bedürfnis nach Nähe zum anderen Geschlecht. Sie entschied sich in einer linksgerichteten Zeitschrift eine Annonce aufzugeben, so war sie sich sicher, dass sie keinem Arschloch von Mann begegnen wird. Ihre Anzeige las sich wie folgt: "Emanzipierte Frau sucht gebildeten und verweiblichten Mann mit Niveau für romantische Stunden".
Bereits zwei Tage später klingelte ihr Mobiltelefon. Eine unbekannte Nummer war zu sehen. Als mutige Frau nahm sie den Anruf entgegen, ohne mit der Wimper zu zucken: "Ja bitte?"

"Ich bin ES, Leticia", erklang eine mittelhohe Stimme auf der anderen Seite, "ich habe deine Anzeige gesehen und möchte dich gerne treffen ..."

"Liebe Leticia, ich habe eigentlich nach einem Mann gesucht, tut mir leid."

Am anderen Ende der Leitung war daraufhin ein Seufzen zu hören: "Ich identifiziere mich weder als Frau noch als Mann und bin nonbinär, seufz... Könntest du dir vorstellen, mich trotzdem kennenzulernen?"

Emma wägte kurz ab und sagte dann in den Hörer: "Also gut. Als weltoffene und auch sonst politisch korrekte Menschin möchte ich dir eine Chance geben. Sagen wir morgen Abend im Café HIP?"


Gesagt, getan. Am folgenden Abend traf Emma um 18.00 Uhr im Café HIP ein. Leticia hatte er mitgeteilt, dass sie an der Bar warten und ein gelbes Oberteil tragen wird. Was Emma jedoch nicht wissen konnte, dass Leticia verspätet war und gleichzeitig der Obergigolo vom Quartier an der Bar in einem gelben Hemd sass! So ging Emma zu ihm hin und sagte: "Hallöchen... also für eine nonbinäre Person wirkst du auf mich ziemlich männlich."

Der Typ, der Rudi hiess, antwortete etwas verwirrt: "Ähm... non... was?"
"Egal, komm lass uns anstossen!" Emma bestellte sogleich zwei Drinks und lächelte Rudi an: "Da mir Gleichstellung sehr wichtig ist, werden wir die Rechnung selbstverständlich teilen." Man muss wissen, obwohl Emma eine Feministin war, sah sie trotzdem einigermassen ansprechend aus; sie trug hier Haar meistens nach oben gebunden. Dabei sah man die ersten grauen Haare am Ansatz, welche sie auch stolz zeigte. Ausserdem trug sie häufig schwarze Kleidung, schminkte sich unauffällig, verwendete aber stets einen roten Lippenstift! Rudi hingegen sah man von weitem an, dass er eher der aggressive und draufgängerische Typ war, der gerne auch mal frauen- oder schwulenfeindliche Sprüche von sich gab. Obwohl Emma etwas irritiert war von dem machoiden Äusseren, wollte sie der vermeidlichen Leticia nicht auf die Füsse treten und fragte folgendes: "Findest du Herr der Ringe auch mega sexistisch? Es sollte doch heissen: Mensch der Ringe, oder?"
Was niemand wusste: Rudi war ein absoluter Fan der Herr der Ringe Trilogie und reagierte höchst allergisch auf irgendwelche Bemerkungen, welche die Hoheit dieser Meisterwerke in Frage stellten. Emma sah nur, wie sein Kopf rot wurde und auf seiner Stirn Adern hervortraten.

Doch zum Glück hatte er nicht nur Gehirn, sondern auch einen Penis, welcher ihn an einem unberechenbaren Wutausfall hinderte. Sein Johannes hatte gerade noch rechtzeitig das Kommando übernommen und gemerkt, dass es die bessere Strategie ist - zwecks Beischlafchancenaufrechterhaltung - einfach mit einem künstlichen Lacher auf die äusserst provozierende Frage zu antworten. Langsam kapierte sein Zauberstab, um was für ein Typ Frau es sich beim Gegenüber handelte. Sofort wurde die Strategie in der Schaltzentrale zwischen den Beinen umgestellt und Rudi spuckte folgende Frage aus: "Weisst du, wer die einzige Frau ist, auf welche ich höre?"

Emma spürte mit ihrem emanzipierten Gehirn sofort, dass nun irgendein sexistischer Witz folgen würde, und blockte diesen gekonnt ab, indem sie erwiderte: "Du solltest gefälligst auf alle Frauen hören! Ich fühle mich durch diese Frage als Frau sexuell herabgewürdigt und überlege gerade, ob ich eine Anzeige erstatten und die Öffentlichkeit auf Twitter über diesen Angriff informieren soll!"

In diesem Moment öffnete sich die Eingangstür und eine nonbinäre Person in einem gelben Hemd betrat das Lokal. Es war niemand geringeres als Leticia.

Das Leticia wusste aber nicht, wie Emma aussah, also setzte es sich einfach mal an die Bar in der Hoffnung, dass er Emma noch treffen würde. Leticias Erscheinungsbild könnte man ungefähr so umschreiben: Blau gefärbte Haare mit Sidecut, die linke Wange mit feinem Bartwuchs, rechts rasiert. Sie trug schwarze Strümpfe und einen karierten Jupe. Oben ein gelbes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln. An den Füssen waren pinke Converse Schuhe montiert. Zudem trug sie eine runde Brille ohne Gläser. Ausserdem trug sie einen dicken Schal um ihren Hals in den Farben der non binary flag.

Emma stand mit dem Rücken zu Leticia und war noch leicht in Rage von Rudis letzter Frage. Doch nun folgte die überraschende Antwort Rudis höchstpersönlich: "Auf meine innere Stimme. Auf meine weibliche innere Stimme!" In Rudis Schaltzentrale herrschte nun Partystimmung, weil man sich sicher war, mit dieser rhetorischen Frage, resp. Antwort dem Beischlaf mit Emma und somit der Fortpflanzung nähergekommen zu sein.

In diesem Moment wurden von aussen zwei Fenster eingeschlagen und mehrere Tränengasgranaten eingeworfen. Gleichzeitig stürmte ein Einsatzkommando der GSG-9 das Café. Einige Leute rannten schreiend aus dem Lokal. Zwei der Spezialbeamten bewegten sich durch den Nebel zielsicher auf Rudi und Emma zu, die beide noch ganz perplex waren. Der Anführer der Truppe schrie: "Rudi Hodel, Sie sind festgenommen aufgrund schwerer Verstösse gegen das Terrorgesetz!" Was niemand wusste: Rudi war der Kopf einer rechtsradikalen Gruppe, die geplant hatte, Angela Merkel zu entführen. Doch ein Mitglied der Gruppe, Johnny Wanker, war ein geheimer Spitzel der CIA, und hatte das Vorhaben auffliegen lassen.

Rudi wurde in Handschellen und Maulkorb abgeführt. Die Spezialeinheit zog sich zurück und die Leute wandten sich wieder ihren Gesprächen zu. Emma war noch ein wenig verdutzt, als sie hinter sich eine undefinierbare Stimme hörte: "Hallo Emma, da bist du ja..." Sie drehte sich um und wusste sofort, was los war. Vor ihr stand Leticia, und Emma hatte die ganze Zeit mit einem Macho-Arschloch geflirtet.

Es war Liebe auf den ersten Blick, und nur wenige Wochen später standen die beiden vor dem Altar, wo eine lesbische Priesterin in Doc Martens Stiefeln und einem Kermit the Frog Kostüm feierlich verkündete: "Hiermit erkläre ich euch zu Mensch und Mensch!" Die Menge jubelte.

Die Heirat der beiden löste weltweit ein neues Geschlechterverständnis aus. Schon bald wurde die Sprache vollständig homogenisiert und Mann und Frau waren Wörter der Vergangenheit. Bald wurden Pissoirs abgeschafft, und bei Neugeborenen wurden auf diskriminierende Sätze wie "es ist ein Junge!" verzichtet und stattdessen gerufen: "Es ist ein Menschens!" Und bei Vermählungen wurden statt des Familiennamens neue Fantasiewörter aus einem Zufallsgenerator vergeben. Als Konsequenz all dessens kehrte nach 3 Jahren der Weltfrieden ein.

Ende

 

Hallo Wortkriegerinnen

We are back back back again. Viel Spass beim Lesen und Kommentieren. Der dank gilt auch norther - die Geschichte ist in Zusammenarbeit mit ihm entstanden.

Bussi

mat

 

Hallo @mat (und @Norther natürlich auch).

Da ist sie ja, die Neue vom schrägen Wortkrieger-Duo.

Leider kann ich mit eurem Humor immer noch nichts anfangen, aber ist ja wie immer Geschmackssache, und den einen oder anderen Fan habt ihr hier ja.

Trotzdem gibt es eins auf die Finger von mir, jawoll, denn so holprig und schnell heruntergetippt war noch keines eurer Werke. Also bitte, bitte noch einmal laut durchlesen und da, wo ihr selber stolpert einfach nachbessern.

Beispiele gefällig? Bitte schöööööön:

Obwohl Emma etwas irritierte, war von dem machoiden Äusseren, wollte sie der vermeidlichen Leticia nicht auf die Füsse treten und fragte folgendes:
Hä? Ach so: ... etwas irritiert war von dem ...

Doch zum Glück hatte er nicht nur Gehirn, sondern auch einen Penis, welcher ihn an einem unberechenbarer Wutausfall hindert. Sein Johannes hatte gerade noch rechtzeitig das Kommando übernehmen und gemerkt, dass es die bessere Strategie ist - zwecks Beschlaf-Chancen aufrechterhalten - einfach mit einem künstlichen Lacher auf die äusserst provozierende Frage zu antworten.
unberechenbaren
hinderte
übernommen
Beischlafchancenaufrechterhaltung, (oder so)

Das Leticia wusste aber nicht, wie Emma aussah, als setzte sie sich einfach mal an die Bar in der Hoffnung, dass es Emma noch treffen würde.
also
und ist Emma nun eine sie oder auch schon ein es?
weil man sich sicher war, mit dieser rhetorischen Frage, resp. Antwort dem Beischlaf mit Emma und somit der Fortpflanzung nähergekommen ist.
zu sein

und mehrere Tränengasgranate eingeworfen.
...granaten

"Es ist ein Menschens!"
Echt jetzt?

Als Konsequenz alldessens kehrte nach 3 Jahren der Weltfrieden ein.
all dessen

Damit lass ich's mal gut sein, ihr seht ja selbst, ist jetzt noch nicht so lesefreundlich.
Aber ihr macht das schon.

Grüessli dot

 
Zuletzt bearbeitet:

ihr Fachgebiet war aber der Feminismus! Entsprechend war sie in ganz vielen Bewegungen aktiv, um die die Gleichberechtigung der Frauen (...) anzuprangern.
Hallo ihr,

das kommt mir spanisch vor.

Ansonsten: Diesmal nicht meins. Schleppt sich so dahin, alles schon mal gehört (irgendwann in den 90ern), der Trashfaktor fehlt.

Cheers,
Katla

 

Hey Dotslash

Danke fürs Lesen und Kommentieren, respektive korrigieren. Sorry für die Fehler, natürlich bereits fast alles korrigiert und somit leserinnenfreundlicher. Wer weiss, vielleicht treffen wir auch mal deinen Humor mit einer Kg.

War das "Grüessli" extra auf Schweizerdeutsch? :lol:

Beste Grüsse
mat

 

Hey @mat und @Norther ,

ich bin ja mittlerweile auch Stammgast bei euch. Ein bisschen guilty-pleasure könnte man das nennen (ich entwickle mich langsam zu so einem geistigen Greis, der das mit Anglizismen zu kaschieren versucht). Ein Text, wie man ihn von euch erwartet. Alles andere als political correct, albern, überraschend und schräg. Persönlich finde ich es anerkennens- und unterstützenswert, wenn Leute sich auch in ihrer sexuellen Orientierung auf Identitätssuche befinden. Das bricht mit den gesellschaftlichen Normen und kratzt an dem, was wir 'persönliche Freiheit' nennen oder dafür halten. Man merkt ja doch recht schnell, wie selbst so einer Minderheit (wie hier auch) schnell einfach mit Spott begegnet wird. Manchen reicht das nicht aus und sie verüben Gewalt an Menschen, die ihrem Normalitätsverständnis nicht entsprechen – in vielen Ländern kannst du dafür gefoltert und in ein Loch gesperrt werden. Diesen Text hier von euch empfinde ich im kleinen Maßstab auch als recht intolerant. Aber das hält mich nicht davon ab, ihn auch witzig zu finden, vielleicht bedingt es das ein Stück weit. Immerhin nimmt das "Unnormale" in unseren Vorstellungen ja oft groteske Züge an – wenngleich wir die genauso in uns selbst tragen und sie in der Überspitztheit wie sie in mancher Vorstellung oder eben dieser Geschichte hier existieren, ja in der Realität so nie(!) zu finden sind – in den dargestellten Charakterzügen sicherlich, aber nie nur von dieser einen, lächerlichen Seite, sondern immer mit einer Vorgeschichte und einem Menschen unter der Oberfläche. Es ist nicht gut, über solche Geschichten wie diese hier zu lachen und zu schmunzeln, sich mit so etwas zu unterhalten, und trotzdem tue ich es manchmal gerne. Andersherum – ich verbiete es mir hier nicht; auf Dauer schon. Auf Youtube gibt es massig Content, der auf so einer ironischen Ebene eigentlich all diese Intoleranz mittransportiert – die Leute gehen darauf ab, weil sie das Gefühl haben, dass wäre eben diese gewisse Härte der Realität, die hier ja eben nochmal fairerweise in Ironie gekleidet ist (wie lieb von den Machern, wie tolerant) und sich ja eigentlich zurückhalte (tut sie, finde ich, nicht). PewdiePie fällt mir da ein, aber letztlich so ziemlich alle dieser reaction-Youtuber und Massenunterhalter. Es ist paradox, etwas auf diese Weise zu mögen und zu hassen. Ein bisschen wie rauchen vielleicht. Du weißt, dass es schlecht ist, trotzdem gönnst du es dir ab und an. Schon grausam, was ich da eigentlich zwischen den Zeilen zugestehe. Wer hier mitdiskutieren will @Morphin (?), soll sich gerne einklinken und mir ein Brett vor den Kopf schlagen ...

um die Gleichberechtigung der Frauen sowie das Verständnis der Geschlechterrollen anzuprangern. Mit 31 Jahren hatte sie noch nie einen Sexualkontakt zu einem Mann und mittlerweile verspürte sie das Bedürfnis nach Nähe zum anderen Geschlecht.

ist natürlich ein ziemliches Klischee.

"Emanzipierte Frau sucht gebildeten und verweiblichten Mann mit Niveau für romantische Stunden".

:lol: vor allem "verweiblichten Mann" – schon witzig die Vorstellung, dass jemand (so auf ein Menschenideal versessen) wirklich so etwas schreiben würde. Und dann galant mit "Niveau für romantische Stunden" den klassischen Anzeigencharakter eingefangen.

"Ich bin ES, Leticia"

lol – (*schuldiges Lachen)

Am anderen Ende der Leitung war daraufhin ein Seufzen zu hören: "Ich identifiziere mich weder als Frau noch als Mann und bin nonbinär, seufz... Könntest du dir vorstellen, mich trotzdem kennenzulernen?"

heheh

Café HIP

Dafür stehe ich mit meinem Namen

Leticia hatte er mitgeteilt, dass sie an der Bar warten wird

dass habe ich in euren Stories nie verstanden, warum ihr nie Konjunktiv I benutzt, also ... dass sie an der Bar warten werde.
Sprecht ihr Dialekt? Ihr schreibt ja auch kein ß, sondern alles mit ss. Schweizer? Bitte um Erklärung :-)

nnlich"

Satzzeichen am Schluss fehlt

Da mir Gleichstellung sehr wichtig ist, werden wir die Rechnung selbstverständlich teilen

hehehh

Man muss wissen, obwohl Emma eine Feministin war, sah sie trotzdem einigermassen ansprechend aus

ihr Arsc*löc*** :lol: aber schmunzeln musste ich trotzdem.

trug hier Haar

ihr Haar

Dabei sah man die ersten grauen Haare am Ansatz, welche sie auch mit stolz zeigte. Ausserdem trug sie häufig schwarze Kleidung, schminkte sich unauffällig, verwendete aber stets einen roten Lippenstift!

Das ist für sich eine gute Beschreibung, die viel zwischen den Zeilen transportiert.

Rudi hingegen sah man von weitem an, dass er eher der aggressive und draufgängerische Typ war, der gerne auch mal frauen- oder schwulenfeindlicher Sprüche von sich gab

Finde es interessant, wie eure Erzähler immer so ein gemeinsames Wissen mit euren Lesern voraussetzen. So als ob der Leser jetzt automatisch wüsste, was für ein Typ das ist, weil man solche Typen ja am Aussehen erkennt, bei denen man sofort weiß, was sie wann für Sprüche machen.
Soll jetzt nicht herablassend klingen, baut nur auf meiner Erfahrung mit euch auf – ich glaube, entweder übergeht ihr solche Anmerkungen immer völlig (absichtlich) oder sie übersteigen einfach euren Horizont :D macht aber nix, ich bin bestimmt auch bei eurer nächsten Story dabei.

der vermeidlichen Leticia

vermeintlichen

und fragte folgendes

Folgendes

Findest du Herr der Ringe auch mega sexistisch? Es sollte doch heissen: Mensch der Ringe, oder?

lol :lol:

reagierte höchst allergisch auf irgendwelche Bemerkungen, welche die Hoheit dieser Meisterwerke in Frage stellten

heheh (nicht wundern, ich habe euch einfach vor allem die Stellen rausgeschrieben, wo ich lachen oder schmunzeln musste)

Doch zum Glück hatte er nicht nur Gehirn, sondern auch einen Penis

:-) ich finde die Figurenzeichnung auf ihre Weise ja durchaus clever. Und Konfliktpotenzial hat das auch. Ist halt inhaltlich einfach alles total drüber. Aber muss ja so. Mat und Norther eben.

gemerkt, dass es die bessere Strategie ist

hier wieder. Warum eigentlich nicht Konjunktiv I – ... dass es die bessere Strategie sei

ist - zwecks

dafür benutzt man den Halbgeviertstrich: –

Viertelgeviertstrich: -

Beischlafchancenaufrechterhaltung

heheh

Es war niemand geringeres als Leticia.

Geringeres

also setzte es sich einfach mal an die Bar in der Hoffnung, dass er Emma noch treffen würde

finde es ganz ulkig, wie ihr hier noch mit den Personalpronomen zu spielen versucht. Obwohl das in der Praxis denke ich schon ausgereifter ist.

waren pinke Converse Schuhe montiert

schon gut beschrieben

runde Brille ohne Gläser

auch das. Man hat natürlich sofort eine mega oberflächliche, auch eitle Person im Kopf.

Zudem trug sie eine runde Brille ohne Gläser. Ausserdem trug sie einen dicken Schal um ihren Hals in den Farben der non binary flag.

vielleicht könnt ihr hier nochmal das Verb variieren

In diesem Moment wurden von aussen zwei Fenster eingeschlagen und mehrere Tränengasgranaten eingeworfen. Gleichzeitig stürmte ein Einsatzkommando der GSG-9 das Café.

Typische Mat/Norther-Wendung. Sehr gut.

Rudi Hodel, Sie sind festgenommen aufgrund schwerer Verstösse gegen das Terrorgesetz!" Was niemand wusste: Rudi war der Kopf einer rechtsradikalen Gruppe, die geplant hatte, Angela Merkel zu entführen. Doch ein Mitglied der Gruppe, Johnny Wanker, war ein geheimer Spitzel der CIA, und hatte das Vorhaben auffliegen lassen.

die Nachnamen haben natürlich noch gefehlt für die vollständige Mat/Norther-Handschrift :Pfeif:

ansonsten von der Wendung mal wieder unberechenbarst (ich erinnere mich an die Story mit der Wahrsagerin – "nothing for weak nerves"?)

und Maulkorb

heheh

Priesterin in Doc Martens Stiefeln

:D

und einem Kermit the Frog Kostüm

auch das :D

Hiermit erkläre ich euch zu Mensch und Mensch

:)

Die Heirat der beiden löste weltweit ein neues Geschlechterverständnis aus.

heheh

Bald wurden Pissoirs abgeschafft, und bei Neugeborenen wurden auf diskriminierende Sätze wie "es ist ein Junge!" verzichtet und stattdessen gerufen: "Es ist ein Menschens!"

:)

Als Konsequenz all dessens kehrte nach 3 Jahren der Weltfrieden ein.

das bringt schon was auf den Punkt heheh. Es erinnert mich an diesen Auftritt von David Guetta, wo er George Floyd während eines DJ-Sets kurz nach dessen Ermordung grüßt bzw. seine Familie und dann zum Break überleitet, der von einem Voiceover aus einer Rede Martin Luther Kings begleitet wird – und das Video ist dann vom Uploader ironisch "David Guetta ends racism" betitelt. Heuchlerisch, will man ihm entgegenrufen. Ob man das für die Priesterin in eurer Story sagen kann, denke ich nicht. Das macht, wie ihr das schildert, natürlich einen sehr grotesken Eindruck. Tatsächlich sind die starren Verhältnisse selbst in unserer freiheitlich demokratischen Gesellschaft das Groteske. Ich bin froh, dass man in diesem Land so etwas bringen kann, ohne im Gefängnis zu landen. Dass man dafür öffentlich ausgelacht und angefeindet wird ist die andere Sache.

Gruß und bis zum nächsten Mal (vielleicht)
Carlo

 

Tja, was soll ich sagen ... nachdem @Carlo Zwei mich angeschubst hatte, schaute ich kurz rein und amüsierte mich über

Sprecht ihr Dialekt? Ihr schreibt ja auch kein ß, sondern alles mit ss. Schweizer? Bitte um Erklärung :-)

Also, ich muss in Katla's Fußstapfen treten. Hab schon besseren Trash gelesen. Wesentlich besseren Trash. Dabei hätte das was werden können ... verdammte Konjunktiv-Kommentare. Am Ende fand ich es einfach ZU schnell beendet, ZU schnell aufgelöst, ZU erzwungen. Steckt viel drin, über das nachzudenken sich lohnt. Die Dichter-WG @mat / @Norther schenkte uns schon Erquicklicheres.

Meine Güte, 1991 saß ich in einer Kellerbar voller schwarzer Menschen als einziger Whitey Whitebread, las deutsche Gedichte vor und stand Menschen gegenüber die mich ignorierten, vielleicht mochten, klatschten, am liebsten töten wollten, mich für einen ignoranten, lächerlichen Sack hielten und dann wurde in der Tat die Tür aufgesprengt und ein SWAT-Team stürmte die Bude. Die Schwarzen führten sie ab, die weißen Cops. Mich ließen sie gehen, denn sie hielten mich für einen dämlichen, ignoranten, lächerlich naiven Fritz aus dem heimeligen good old Europe, der sich nicht mal mehr die Schnürsenkel zubinden konnte. Aber immerhin war ich weiß. Was blieb? Mit dem einzigen schwarzen Mädel mitgehen. Sie hielt mich, ich hielt sie. Der Einsamkeit wegen.

Was ich vermisse in dem ganzen Drama - nicht in dieser Geschichte - ist es, einfach nur Mensch sein dürfen, ohne Erwartungen, Ansprüche, Rollenbilder, Klischeeverdacht, Stellung beziehen zu müssen in einem Krieg mit exponentiell steigenden Fronten.

Morphin

 

@Morphin das ist wieder so eine Geschichte aus deinem Leben, die einfach druckreif ist. Danke dafür. Ja, das stimmt (das Letzte). Ich glaube aber unsere Vorstellung vom richtigen Leben ist immer auch wie eine Fotografie von etwas – in dem Moment der Belichtung schon vergangen. Deswegen ist es immer wieder wichtig, denke ich, den Blick auf das zu richten, was einem selbst wichtig ist und darauf, wie man sich das Jetzt und die nahe Zukunft wünscht. Zum Preis der Unschuld sicher, die dieses verlorene Gefühl vielleicht mal verkörpert hat – zumindest in der Erinnerung. Hab du einen schönen Nachmittag!

 

War das "Grüessli" extra auf Schweizerdeutsch?
Oh, die Rückfrage ist mir untergegangen.
Und ja, war extra so, denn (auch?) ich lebe in Helvetia und habe kein ß auf meiner Tastatur, weshalb ich es aus Morphins Kommentar klauen herkopieren musste.
dot

 

Hallo zusammen

Zunächst einmal danke fürs Lesen und Kommentieren. Man merkt, dass mat und ich wieder mal den Nerv der Zeit getroffen haben. Vieles ist aktuell im Wandel, und man weiss bald nicht mehr, was oben und unten ist. Angeblich wird bald das Bargeld abgeschafft und ein weltweiter Stromausfall macht die Runde. Anschliessend werden wir alle wieder in Höhlen leben. Aber zu diesem Thema werden mat und ich eine separate Story ausarbeiten, die ev. verfilmt werden könnte, wenn sie gut ankommt.

Zur obigen Geschichte kann ich einfach sagen, dass genau das passiert ist, was wir beabsichtigt hatten. Eine lebhafte Diskussion um die ganze Geschlechter-Thematik anzustossen. Man kommt ins Grübeln.

Gleichzeitig soll die Story natürlich auch unterhalten und amüsieren, das ist immer unser Anspruch, nebst dem wir die Menschen bewegen wollen. Ich denke auch das ist im Grossen und Ganzen gelungen.

Norther

 

Beruflich war sie mit dem Studium der Soziologie beschäftigt, ihr Fachgebiet war aber der Feminismus! Entsprechend war sie in ganz vielen Bewegungen aktiv, um die Gleichberechtigung der Frauen sowie das Verständnis der Geschlechterrollen anzuprangern.
Den Widerspruch hat mir bislang keiner erklärt - und das funktioniert nicht als Ironie, weil es nirgendwo sonst einen Bruch gibt. Einige schrieben ja oben, dass es durchaus eine Klischeefigur ist - aber welche Feministin prangert denn die Gleichberechtigung der Geschlechter an? Wolltet ihr da nicht Ungleichbehandlung oder sowas schreiben?

:confused:

 
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Lieber mat,

als Verehrer der Missfits (d. s. Stephanie Überall und Gerburg Jahnke aus der Stadt mit dem schrägen O) greife ich auf deren nun schon an die 20 und mehr Jahre alte, die deutsche Sprache emanzipierend vorwärtsbringende reformierend-revolutionäre Nummer () und übersetze diese Einleitung in gemäßgte feminsprech zur Orientierung:

Liebsie mat,

als Vsieehrsie dsie Missfits (d. s. Stephanie Übsieall und Gsieburg Jahnke) greife ich auf ihre nun schon an die 20 und mehr Jahre alte, die deutsche Sprache emanzipisieend vorwärtsbringende reformisieende Nummsie (https://www.youtube.com/watch?v=uBa5qa0j7jo) und übsiesetze diese Einleitung in feminsprech zur Orientisieung, .., ach du heilgsie Bimbam, Frau Jahnke spricht ja wiedda janz normal … Na, ohne Rückhalt trau ich mich nich' so recht …

Flusenlese

..., "ich habe deine Anzeige gesehen und möchte dich gerne treffen…"
Auslassungspunkte direkt am Wort behaupten, dass wenigstens ein Buchstabe am Wort fehle, da wäre der Apostroph schon viel rationeller. Aber es fehlt halt kein Buchstabe. Also der eindeutigkeithalber zwischen letztem Buchstaben und erstem Punkt eine Leerstelle ...

Leticia hatte er mitgeteilt, dass sie an der Bar warten wird, und ein gelbes Oberteil tragen wird.
Das erste „wird“ ist so entbehrlich wie das Komma, das hervorragend vom „und“ ersetzt wird.

... und sagte: "Hallöchen[...] … also für eine nonbinäre Person wirkst du auf mich ziemlich männlichPUNKT"

Dabei sah man die ersten grauen Haare am Ansatz, welche sie auch mit stolz zeigte.
„mit Stolz“ oder ohne „mit“ „…, welche sie auch stolz zeigte.

Rudi hingegen …, der gerne auch mal frauen- oder schwulenfeindliche[...] Sprüche von sich gab.

Obwohl Emma etwas irritiert war von dem machoiden Äusseren, wollte sie der vermeidlichen Leticia nicht auf die Füsse treten und fragte …
Schönes Wortspiel „vermeidlich“, wenn Ihr zwo nicht eher „vermeindlich“ meintet ...

Langsam kapierte sein Zauberstab, um was für eine[n] Typ Frau es sich beim Gegenüber handelte.
„dsie Typ Frau“, "eine" ohne "Typ"

"Hiermit erkläre ich euch zu Mensch und Mensch!" Die Menge jubelte.
Hach, das menschelt so so süß und der Ruf
"Es ist ein Menschens!"
wird natürlich amtlich festgelegt werden müssen (nicht dass der Ruf ausufert wie die schlichte Ampel, die in Ämtern zur „Wechselblinkanlage“ mutiert ...

Aber ich begreif ja itzo, dass da das „...kind“ vom s… abgebrochen ist. Wir wollen doch aber sächlich bleiben ..., Menschenskind nochma'!

Als Konsequenz all dessens kehrte nach 3 Jahren der Weltfrieden ein.
Ich denke, „dessens“ ist ein neologistischer Plural von „dessen“, das durch das allumfassende unscheinbare "all" schon pluralistische geadelt wird, kurz: all dessen es nicht bedarf.

Wie dem auch sei, schon allein, die Missfits mal wieder wirrtuell getroffen zu haben (Jahnke zuletzt auf einer Beerdigung gesehn, jott sei dank reifen wir alle – so gehen wir alle dahin)

hat sich reinzuschauen gelohnt,

findet Euer

Dante Friedchen

 
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Hallo Friedrichard

Ich antworte im Namen von mat, da er sich beim Bullenreiten eine Hodenquetschung geholt hat und derzeit in einer Schweizer Klinik in Rehabilitationsbehandlung ist. Es war zunächst nicht sicher, ob er jemals wieder laufen wird, doch er kämpft sich zurück ins Leben.

Zu deinem Feedback: Ich habe leider nicht viel verstanden, ausser den von dir zitierten Passagen aus unserem Text, wobei ich davon ausgehe, dass das Fettgedruckte deine Korrekturvorschläge sind. Gerne werden wir diese bei der nächsten Gelegenheit vornehmen und sind dankbar für deine Inputs!

Unter höchster Anstrengung glaube ich zudem herausgelesen zu haben, dass du das Lesen der Story zumindest lohnenswert fandest, was uns sehr freut!

Herzliche Grüsse aus dem Norden

Liebe Katla, vielen Dank für deinen Hinweis. Da ist uns bei der Formulierung ein sogenannter Lapsus passiert. Das macht so tatsächlich keinen Sinn, und es wird selbstverständlich angepasst!


@mat: Kannst du, sobald es dein Zustand wieder zulässt, die oben genannten Korrekturen vornehmen?

 

Hey KG-Freunde

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.
Als erstes muss ich Friedrichard dänke für den yöütübe-Link zu den Missfits - ziemlich heisse Scheisse. Schöne Anregung, wie simpel fräu eine Spräche entwickeln känn. LOL. Wie wärs mit einer non-binären-Sprache? Oder einer kg in dieser Sprache?

Und als zweites Entschuldigung dafür, dass es norther natürlich nicht kapiert hatte mit der Feminispräch! Er ist teilweise einfach zu schnell und forsch beim Antworten.

Deine Korrekturen habe ich vorgenommen - Thanks. Bis auf das vermeindlich, dass bleibt so.

@ Katja, Herzliche Gratulation; du hast als erste den Widerspruch entdeckt :lol: jedoch spezifisch durch mich so eingebaute Passage.

Also danke euch und bis sehr bald!

Ah noch was: Northi und ich leben in der Schweiz! Bald mehr dazu!

Tschüssi!
Mat

 

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