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Rudolf the red-nosed reindeer
Rudolf the red-nosed reindeer had a very shiny nose. And if you ever saw him, you would even think it glows.
Rudolf blickte verstohlen in die Runde der anderen Rentiere. Ihm war kalt und er hatte Hunger. Die anderen saßen dicht aneinander gehockt, um sich vor der klirrenden Kälte zu schützen. Doch Rudolf stand wie immer außerhalb. Seine Nase lief und bald würde sie rot anschwellen vor Kälte. Die anderen starrten ihn deswegen an und lachten. Genauso gut könnte ich eine lange, breite Narbe im Gesicht haben, dachte sich Rudolf. Manchmal wünschte er sich, er wäre so unauffällig wie all die anderen Rentiere, damit sie ihn endllich akzeptierten.
All of the other reindeer used to laugh and call him names. They never let poor Rudolf play in any reindeer games.
Die anderen hatten ihn schon ausgelacht, als er damals in diese Gegend gezogen war. Sein Akzent, seine Nase und weil er eben anders war, hatten sie ihn von Anfang an nicht willkommen geheißen. Sie wussten nicht, dass er wochenlang durch Schnee und Eis wanderte, weil er aus seinem Heimatrevier vertrieben worden war. Dass seine Frau und seine Kinder von Jägern erschossen wurden, heimtückisch, als sie friedlich im Wald nach Futter suchten.
"Pinocchio" oder "Glühbirne" waren nur einige der Namen, die er sich jeden Tag anhören musste. Sogar die Kinder lachten ihn aus, zeigten auf ihn und riefen "Rotznase, Rotznase". Rudolf lachte mit, versuchte gute Mine zum bösen Spiel zu machen. Wenn er alleine war, wich das falsche Lachen einem traurigen Blick. Er dachte oft an seine Frau, die er über alles geliebt hatte und seine Kinder, mit denen er so gerne im Schnee gespielt hatte. Seiner Frau hatte Rudolfs Nase nichts ausgemacht. Im Gegenteil, manchmal zog sie ihn damit auf, er rächte sich, indem er sie durchkitzelte. Dann lachten sie gemeinsam. Rudolf war glücklich gewesen. Manchmal weinte er, wenn er daran dachte.
Doch er ließ sich nichts anmerken. Hier in der Rentierherde war er der Außenseiter. Doch es war allemal besser als der Tod, der ihm drohte, wenn er ins sein altes Revier zurückkehrte. Außerdem war dort nichts oder niemand mehr, zu dem er dort zurückkehren konnte. Hier in der Herde arbeitete er nach Kräften mit und wurde von den männlichen Tieren bald argwöhnisch betrachtet, weil er viel härter arbeitete als sie. Doch innerlich sie zollten ihm auch Respekt davor, dass er sich nie über die harte Arbeit beklagte.
Then one foggy Christmas Eve Santa came to say: "Rudolf with your nose so bright, won't you guide my sleigh tonight?"
Es war beileibe nicht das erste Mal, als kurz vor Weihnachten mit klingelnden Glöckchen und viel Tamtam ein wohl bekannter, fliegender Schlitten ins das Rentierrevier einbog, tosend landete und die Schneemassen ringsum aufwirbelte. Es war das erstemal, dass Rudolf die Anwerbung von Santa miterlebte, wenngleich er auch schon viel davon gehört hatte.
Jedes Jahr zurselben Zeit heuerte Santa Arbeiter an, die seinen Schlitten ziehen sollten. Rudolf war die Plackerei schon gründlich geschildert worden. Man bekam einen schicken, aber viel zu kalten Umhang und musste zwei Wochen lang den vollbeladenen Schlitten durch die Lüfte ziehen. Wer nicht spurte, bekam eins mit der Peitsche. Santa galt bei den Männern als Schinder, er zahlte schlecht, doch das Jahr war schlecht gewesen und für ein bisschen Geld waren die Männer bereit, die Qualen in Kauf zu nehmen.
Im Gegensatz dazu genoss Santa bei den Weibtieren und den Alten einen wunderbaren Ruf. Kinder himmelten ihn an und riefen ihm laut zu. Er fütterte sie mit ein paar Brotkrumen. Frauen kicherten, wenn er ihnen zulachte. Wer sich für Santa freiwillig meldete, dem war Ehre gewiss. Ehre von der Geliebten und dem Familie. Es gibt Dinge, die man gerne tut und Dinge, die man für seine Ehre und für sein Revier tun muss. Viele Rüden meldeten sich freiwillig - einige kehrten nicht zurück.
Rudolf machte sich nichts aus der Ehre, wenngleich er den Lohn gut gebrauchen konnte. Von Santas Anblick war er enttäuscht. Ein fetter, alter Mann in einem viel zu eng geschnittenen roten Kostüm erhob sich gemächlich aus seinem gepolsterten Sitz und machte sich nicht einmal die Mühe aus seinem Schlitten auszusteigen. Feist grinsend hob er die rechte Hand, worauf die Menge, die sich um seinen Schlitten gebildet hatte in Jubel und Applaus ausbrach. Santa blickte sich um und suchte nach kräftigen Tieren.
Mit einemmal entdeckte er Rudolf. Mit dem Befehl "Du!" zeigte er auf Rudolf und bedeutete ihm vor den Schlitten zu treten. Rudolf nickte stumm und langsam. Er wusste, er war engagiert worden und würde sich seiner Pflicht fügen. Santa lachte, als Rudolf näher kam: "Was für eine ulkige, rote Nase!", prustete er los und die Menge stimmte mit ein. Rudolf lachte nicht. Still ging er zu dem Gespann, nickte den anderen, abgemagerten Zugtieren zu und machte sich daran, sich einzuzäumen.
"Dich mache ich zum Leittier", lachte Santa weiter und die Menge applaudierte, doch es klang wie blanker Hohn. Rudolf zog den leinenen Umhang um, der ihm gut stand. Zwei junge Weibchen sahen ihn aus kurzer Entfernung und kicherten. Mit dem Umhang sah er mit einem mal gar nicht so übel aus.
Then all the reindeer loved him as they shouted out with glee: "Rudolf the red-nosed reindeer, you'll go down in history."
Zwei Wochen später kehrte Rudolf in die Herde zurück. Es waren zwei harte Wochen gewesen, doch Santa hatte ihn erstaunlich gut behandelt. Rudolf hatte einige Pfunde verloren, war aber reich entlohnt worden. Als der Schlitten im Rentierrevier landete, jubelte die Menge: "Rudolf, Mensch Rudolf! Du bist ein ganz großer geworden!"
Rudolf setzte ein seichtes Lächeln auf und blickte in die Gesichter seiner ehemaligen Peiniger. Sie jubelten ihm fröhlich zu, doch ihre Gesichter verrieten anderes: eine gewisse Achtung durchaus, es kam ihm fast vor wie Erfurcht. Doch hinter ihrem falschen Lächeln verbarg sich der gleiche Spott wie eh und je. Männer klopften ihm auf die Schulter und Frauen, die ihn zuvor nicht einmal angeguckt hatten, himmelten ihn nun an.
Seltsam, wie viele Freunde ich plötzlich habe, dachte Rudolf. Er ließ sich beglückwünschen und lächelte den anderen höflich zu. Dann blickte er nachdenklich zu Boden und wünschte sich, seine Frau wäre jetzt bei ihm.