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Rutze löst jeden Fall!
Er spielte ein G und danach ein hammer Riff mit Bendings, als er bemerkte dass er einen Schuss ins Bein bekam.
Der Knall übertraf alle anderen Geräusche der Band und plötzlich war es still, als er plötzlich die Stille mit einem markerschütternden Schrei löste.
Diesem Schrei folgten noch viele; von geschockten Fans der Band.
Doch ich trotzte dem allgemeinen Trend zu schreien und schaute mich eher lieblos nach dem Schützen um, da ich mir gerade mein drittes Bier geholt hatte und dies eigentlich trinken wollte.
Ich überlegte ob ich Mitschreien und nach draußen rennen sollte um dort mein Bier zu genießen, wobei ich noch ein hübsches Andenken in Form eines Bierglases mit nach Hause hätte nehmen können, oder ob ich meinem Job nachgehen sollte, den Täter zu suchen.
Nach 250 ml Bier stand die Entscheidung fest.
Ich ging nach draußen und brachte das Bierglas in mein Auto.
Danach schunkelte ich gut gelaunt, durch den Erfolg des Diebstahls und der langsam eintretenden Wirkung des Alkohols wieder in die relativ große Halle und schaute mich um.
Außer ein paar übermüdeten Polizisten und ein paar Ärzten die sich um den Gitarristen kümmerten war niemand zu sehen.
Was mich dazu bewegt hatte, doch wieder in die Halle zu gehen war weniger meine Hilfsbereitschaft, vielmehr könnte sich die Möglichkeit auftun ein paar Instrumente unbegründet als Beweismittel zu konfiszieren und diese dann zu behalten.
Doch dazu wollte ich erst später kommen.
Als ich dabei war zu einem der Polizisten zu gehen, bekam ich einen Anruf auf mein Nokia-Handy.
Mit Erstaunen musste ich feststellen, dass sich ein Polizist meldete:
„Kommandeur Rutze?“, schalmeite es mir am Nokia-Handy entgegen.
„Ja Mensch, schrei mich nicht so an, du!!!“, übertrug ich ihm auf sein Handy.
„Oh, Entschuldigen Sie!!“, bekam ich darauf auf mein Nokia-Handy übertragen.
„Wir stehen hier in der Musikusperfectus Halle in Jusso und haben einen Schwerverletzten Musiker, der während seines Auftrittes angeschossen wurde“.
Daraufhin legte ich auf und überlegte schon, ob ich nicht doch lieber meinen Job aufgeben sollte.
Ich ging auf einen Polizisten zu, der ein Handy in der Hand hielt und mit großem, enttäuschtem Blick darauf schielte. Ich tippte ihn an.
Wie schreckhaft Menschen doch sein können, hab ich hier am eigenen Leibe erfahren.
Nachdem er sich wieder von diesem Schrecken erholt hatte erkannte er mich und wurde rot.
„Oh, Sie sind hier??“, flüsterte er mir erschrocken entgegen.
„Sicher“, sagte ich kurz und prägnant. Als ich ihm dann erzählte, dass ich mich einmal überall umsehen möchte, stellte der Arzt fest, dass die Kugel die den Gitarristen getroffen hatte, vergiftet war.
Unglücklicherweise war das Gift so hochkonzentriert, dass es sofort nach dem Einschlag zu wirken begann.
Als der Arzt ungefähr eine Minute später den Tot feststellte wurde es in der ganzen Halle still.
Ich nutzte die Gelegenheit, um mich in dem Backstagebereich einmal umzuschauen und sah einige wertvolle Instrumente welche ich dann durch den Hintereingang in mein Auto schaffte.
Nachdem ich um zwei Gitarren und eine Doppelfußmaschine reicher war, kehrte ich zurück in die Halle um mit der Spurensuche zu beginnen.
Ich befragte die Bandmitglieder, welche arg unter Schock standen, ob sie nicht irgendwas gesehen hätten.
Alle sagten Nein. Unschlüssig guckte ich mir die Halle an und die Position des Gitarristen.
Ich Kkmbinierte: Der Täter hätte auf der Galerie stehen müssen um das Opfer zu treffen.
Die Galerie war aber an diesem Abend verschlossen; also hatte der Täter einen Schlüssel.
Doch die Frage war, woher er diesen hatte.
Wenn ich eines in meinem Beruf gelernt hab, dann ist es meine Position auszunutzen.
So wie heute, als ich mich angetrunken in mein Auto setzte, um nach Hause zu fahren.
Jeder Polizist in der Stadt kannte mein Auto und würde niemals auf die Idee kommen mich anzuhalten.
Zuhause angekommen lag meine Frau schon im Bett.
Eigentlich hatte ich nicht vor sie aufzuwecken, aber die Position in der sie lag, blockierte meine zu recht größere Seite des Bettes.
Um die ganze ich-wecke-meine-Frau Aktion so unabsichtlich wie möglich zu gestalten, räusperte ich überlaut.
Daraufhin drehte sie sich mit den Kopf nach oben und öffnete überschnell die Augen, was die Grausamkeit eines ungeschminkten und verschlafenen Gesichtes noch unnötig in die Höhe trieb.
Als sie mich verstört fragte was los ist, sagte ich ihr sie solle auf ihre zu recht kleinere Seite des Bettes rutschen und die Klappe halten, da ich müde sei und morgen wieder um 12:30 aufstehen müsse.
Sie gab meine zu recht größere Seite des Bettes bedingungslos frei und so konnte ich mich auf das Schlafen konzentrieren.
Als ich am nächsten Morgen wie immer von meinem so liebevoll klingenden Wecker geweckt wurde, welchen ich übrigens öfters mal ein klatsche, war meine Frau glücklicherweise schon zur Arbeit gegangen.
Ich ging in mein Auto, holte meine „Beweismittel“ in das Haus und stellte sie zu den anderen.
Wie ich auf die Idee kam, diesen Fall von gestern zu übernehmen, weiß ich nicht genau.
Es könnte daran liegen, dass ich diesen dummen Mörder am Arsch kriegen wollte, weil er mir den ganzen Abend versaut hatte, oder aber aus Dankbarkeit für die „Beweismittel“; man will ja nicht unhöflich sein.
Offiziell sagte ich, dass die Gerechtigkeit siegen muss.
Das sage ich immer.
Somit fuhr ich in die Musikusperfectus Halle und schaute mich diesmal oben auf der Galerie um, welche freundlicherweise auf mein Verlangen geöffnet wurde.
Oben angekommen entdeckte ich nur die Tatwaffe, sowie einen Rucksack.
Ich zog meine Handschuhe an und öffnete den Rucksack und fand bis auf Munition nichts Bedeutendes.
Ich nahm Fingerabdrücke von der Waffe und übergab sie dem FBI.
Drei Tage später hatte der Täter einen Namen: Rufus Johnjohn.
Wir hatten auch eine Adresse, doch in der Wohnung war niemand zu finden, nicht einmal ein Hinweis darauf, wo sich der Rufus befindet.
Ich dachte mir ich geh einen trinken und tat dies auch, wo ich dann zufällig auf den Schlagzeuger der Band traf, welcher mir sehr unsympathisch war, wie eigentlich jeder andere Mensch.
Ich sprach mit ihm über den Mord an seinem Bandmitglied und nannte auch den Namen Rufus Johnjohn, worauf er sofort seinen uninteressierten Blick in einen aufmerksamen änderte.
Interessant war die Tatsache das Rufus Johnjohn mal in der Band gespielt hatte, bis er von unserem Opfer ersetzt wurde.
Zufrieden und mit mindestens 1,5 Promille habe ich das Lokal verlassen.
Wir hatten jetzt ein Motiv und mussten den Rufus nur noch finden.
Danach passierte etwas so unwahrscheinliches und für ein Buch wirklich Klischeehaftes.
Mich sprach vor dem Lokal ein vermummter Mann an, und fragte mich ob ich interessiert sei an einer Information.
Zuerst hatte ich vor, dem, wahrscheinlich schwulen, Typen ein paar in die Osse zu karren, aber als er sagte, dass er weiß wo sich der Rufus befindet, hatte ich nur noch vor, ihm während des Gespräches die Brieftasche zu klauen.
Ich bekundete ihm mein Interesse und sagte ihm, dass er mit der Sprache rausrücken soll, weil ich nach Hause wollte. Er gab mir dann einen Tipp, welcher beinhaltete, dass sich der Rufus irgendwo hier in der Stadt aufhalten müsste.
Dabei kicherte er leise, so als ob ich nicht wüsste, dass die Stadt ca. 500000 Einwohner hat und der Rufus einer von denen ist.
Ich hab ihm dann doch ein paar Schläge erteilt und fragte mich dabei, warum Gott die Dummheit erfinden musste.
Am liebsten hätte ich Gott dafür auch eine gegeben.
Als ich wieder zuhause war, bemerkte ich, dass in der Brieftasche kein Geld war, und warf sie daraufhin in meinen Kamin.
Ich schaute in die lodernden Flammen, welche mich an meine Mutter erinnerten.
Besser gesagt erinnerten sie mich an den Blick den meine Mutter immer aufsetzte nachdem sie erfuhr, dass ich etwas geklaut habe.
Welche Ironie.
Kurz darauf bereute ich es, das Ding in die Flammen geworfen zu haben, da es plötzlich zu stinken anfing. Aber da ich zu faul war, etwas Konstruktives dagegen zu unternehmen, zündete ich mir eine Zigarette an um dem Gestank ein wenig entgegen zu wirken.
Währendessen überlegte ich, wie ich an den Rufus rankommen könnte.
Mir fiel nichts ein, bis mir etwas einfiel.
Der Rufus spielt Gitarre und ich habe rein zufällig 2 neue Gitarren.
„Ich werde einfach einen Wettbewerb veranstalten, wobei derjenige der am besten Gitarre spielt, eine Gitarre gewinnen kann; da wird sich der Rufus bestimmt melden“, dachte ich mir.
Somit lag mein Plan fest und ich schlief, trunken vor Eitelkeit, ein.
RingRingPadabing. Mein Wecker. Ich wusste, dass er es war und ich wusste, dass ich bald einen neuen brauche.
Ebenfalls wusste ich, dass meine Frau die am Boden liegenden Teile wegräumen wird.
Ich ging aus dem Haus ohne etwas gegessen zu haben und begab mich zum lokalen Copyshop um Flyer für meinen ersten „Master of Guitar Contest“ zu drucken.
Unterwegs traf mich der Schlag, als ich sah was ich da sah: Meine Frau.
Ich meine, sie ist nicht fett; und sie ist nett; zumindest wenn man mit nett Eigenschaften wie zum Beispiel Dummheit, Dummlaberei und Ungehorsam verbindet.
Also ich nicht; und was das übelste an der ganzen Sache ist, dass ich mit ihr verheiratet bin.
Ich frag mich manchmal warum ich das getan habe und warum ich mich nicht scheiden lasse.
Dann fällt es mir immer wie Schuppen von den Augen: Dumm fickt gut.
Als sie mich sah, machte sie keine großen Fisimatenten und lief unbeeindruckt weiter, was besser für uns beide war.
Endlich im Kopierschuppen angekommen, beeindruckte mich die vielfältige Auswahl an Farben und Materialien für meine Flyer.
Ich hatte mich schließlich für ein cyanartiges Gelb für den Hintergrund entschieden sowie einer leuchtend grünen Neonschrift.
Mein Flyer war fertig und ich ließ 10000 davon drucken, ohne daran zu denken, dass neben dem Rufus auch noch andere Menschen kommen werden, und dies werden nicht wenige sein.
Master of Guitar Contest
In Jusso
Samstag, 18 Uhr
Flitzenberger Straße 2
Zu gewinnen gibt es
2 Gibson Les Paul Custom
Die Verteilung der Zettel erfolgte durch hilfsbereite Penner,
welchen ich einen Kasten Bier versprochen habe.
Nachdem alle Flyer verteilt waren, ließ ich es mir nicht nehmen mit meinem Auto an den Obdachlosen vorbeizufahren.
Ich öffnete das Fenster, und als man mein Gesicht erkannte, blickte ich in hoffnungsvolle Augen, welche sich durch mein Lachen und meinem Fuß auf dem Gas in weinende verwandelten.
Amüsiert schlenderte ich aus dem Auto in die nächste Bar, da ich Lust hatte zu saufen.
Hatte ja schließlich viel gemacht heut.
Ich war ganz allein in der Bar. Nur Thorsten war da, der Besitzer der Bar.
Sechs Bier später musste ich mal pieseln und ging auf das Klo. Dort traf ich Benny, er war/ist drogenabhängig und wohnt in Kabine 2 der Toilette. Schön dort. Mit ihm kann man viel reden. Nachdem die 3 Liter Bier meine Blase verlassen hatten, überkam mich die Lust nach Bier.
Ich ging wieder zu Thorsten und bestellte mir eins.
Hatte ja schließlich lang nichts mehr getrunken. Lecker Bier, so was.
Das sage ich immer.