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Salz ohne Ei
"Was für ein gottverdammtes Scheißwetter. Minus zwanzig Grad, eingefrorene Wasserleitungen und ein gottverdammter Hund, der Gassi muss."
"Ach komm, John, da musst du durch! Ein bisschen Bewegung schadet nie."
"Und du Penner könntest auch mal was tun!"
"Ach so, was denn?"
"Du könntest dich zum Beispiel wieder einmal waschen. Hast dich bestimmt ... ach du kannst mich mal. Bis gleich."
John öffnet die Tür und ein eisiger Wind fegt durch die Stube.
"Mach das Loch zu, sonst …"
"Sonst? Sonst was!?"
"Verdammt, John, mach das Loch zu, sonst zieh ich dir das Fell über die Ohren."
"Dann beweg doch erst einmal dein Fettarsch hierher."
John öffnet die Türe noch einen Spalt weiter, da kommt eine Bierflasche angeflogen, die ihn an der Schulter trifft.
"Missgeburt, willst du mir ins Bein beißen?"
"Und ob ich das werde! Und jetzt mach die Türe zu sonst ..."
"Sonst was?"
"Glaubst du, du bist stärker als ich?"
"Wenn du jetzt nicht diese gottverdammte Türe schließt, wirst du gleich eine sehr große Menge Schnee fressen, die ..."
"Oh, da will mir jemand drohen!"
John legt es darauf an, dreht Chuck den Rücken zu und stapft absichtlich laut lachend davon. Die Türe hat er nicht hinter sich zugemacht! Das ist selbst für den bewegungsmüden Chuck zuviel. Grob greift er nach der Ginflasche, stürzt die letzten drei Schlucke hinunter und greift nach seinen Stiefeln.
"Hurensohn, das werde ich dir nicht durchgehen lassen!", brüllt er und stampft zur Tür.
Ein perfekt geworfener Schneeball trifft ihn mitten ins Gesicht und während sich John vor Lachen kugelt, stürmt Chuck blind vor Wut auf ihn los. Johns Instinkte melden sich erst zurück, als Chuck ihn schon im Würgegriff hat. Loszukommen ist bei Chucks Pranken praktisch unmöglich, Johns einziger Ausweg führt zu Chucks Weichteilen. Nach einem festen Tritt ist John wieder frei.
"Du krankes Schwein", röchelt Chuck.
Und da liegen sie, die zwei Besoffenen und bemerken den Salzlaster nicht, bis es schon zu spät ist.