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- 26.09.2006
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Schrei Bär
Hallo in die Runde!
Ich habe eigentlich gleich mehrere Probleme:
1- meist fliegt mir eine Idee durch den Kopf, die mich dazu bringt, eine Geschichte anzufangen. Häufig ist es ein netter Einstieg und eine Schlussidee. Was dazwischen rein soll, entsteht erst nach und nach, quält sich aber nur mühsam aufs Papier.
2- Manchmal finde ich den Weg vom Anfang bis zum Schluss gar nicht. Wahrscheinlich sind meine Ideen einfach nicht groß genug, um etwas daraus zu machen, aber wenn ich auf den großen Wurf warte, fange ich doch nie an.
3- meine Figuren sind nicht eigenständig, sondern erinnern mehr an Marionetten, die von meinen Ideen hin und her geworfen werden, aber nie fungieren, als wären sie es, die etwas erleben beziehungsweise die Geschichte gestalten.
Charakterisierung meiner Figuren ist teilweise ein großes Problem für mich.
4- leider sind meine Geschichten sehr oft irgendwie ... Flach Richtig oberflächlich kann man es nicht nennen, aber die Geschichten haben oft null Tiefgang. Das sind keine hintergründigen Aussagen enthalten, nichts, was die Menschheit sonderlich bewegen würde. Ich habe das Gefühl, sowas kommt sowieso erst nach langjähriger Praxis und dem damit einhergehenden handwerklichen Können, trotzdem fehlt mir da immer was.
Mit meiner neuen Geschichte habe ich eine Mischung aus den oben stehenden Punkten:
ich weiß exakt, was ich schreiben will, kenne die verschiedenen Stationen des Plots, aber selbst jetzt habe ich das Problem, die verschiedenen Wegpunkte miteinander Verbinden zu müssen, ohne zu wissen, wie.
Die Geschichte ließe sich ohne weiteres auf die Gegenwart ohne jedes Science-Fiction Element übertragen, aber ich möchte sie gerne in dem Genre ansiedeln.
Kurze Beschreibung des Plots:
Ein Raumschiff auf nicht näher beschriebener Mission erleidet einen fatalen Zusammenstoß.Totalschaden, zwei Überlebende in jeweils einer Rettungskapsel.
Die beiden Überlebenden sind miteinander befreundet.
Der eine interessiert sich für Philosophie (die ich im Text aber nicht ausführlicher ins Feld führen möchte) und ist passionierter Maler. Er ist eher ein Düsterling, der das Leben abseits seiner Malerei als Qual empfindet, trägt misanthropische Züge. Der andere malt ebenfalls, steht dem Leben aufgeschlossener oder positiver gegenüber, teilt aber ein gewisses Schicksal mit seinem Freund (ist noch nicht näher ausgedacht).
Die Düsterling ist schon seit längerem mit einem neuen Gemälde befasst, das er bei dem Unglück retten konnte und mit einigen Malutensilien in die Kapsel gebracht hat.
Der Zusammenstoß ist so weit von jeglicher Hilfe entfernt geschehen, dass es unwahrscheinlich ist, dass die beiden jemals gefunden werden. Er meint, den Zusammenstoß als Fingerzeig des Schicksals betrachten zu müssen und versucht den Selbstmord, doch er kann seine Kapsel nicht öffnen und so seinen Tod herbeiführen. Sein Freund könnte ihm helfen, wenn er die Kapsel von außen öffnete. Der verweigert das zunächst, doch im Gespräch wird deutlich, Der Düsterling möchte sich lieber umbringen, als auf unwahrscheinliche Hilfe zu warten. Er sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben, weil sein letztes Bild einfach nicht fertig wird, fühlt sich leer und Tod, findet, er habe alles gesagt. Er leidet schon lange darunter, nichts mehr von Belang zu Stande zu bringen. Für seinen Freund wird klar, dass es ein Akt tiefster Freundschaft wäre wenn er ihm diesen letzten Wunsch erfüllte.
Das war jetzt vieles an Information, und ich Glaube, da lässt sich so manches an meinen Problemen beheben.