- Beitritt
- 01.09.2005
- Beiträge
- 1.170
- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 11
Schulversager
Katharina dachte nach eineinhalb Jahren Referendariat schon lange nicht mehr darüber nach, wie sie selbst sich früher angehenden Lehrern gegenüber verhalten hatte. Andere Zeiten, andere Sitten. Sie fühlte sich unglaublich alt, jedes Mal, wenn sie sich dabei ertappte, dass sie Dinge dachte wie „Aber wir hatten doch wenigstens Respekt ...“
Und sie wollte sich nicht alt fühlen.
Sie war längst nicht mehr so jung wie die Pubertierenden, die da vor ihr saßen, aber sie war doch auch nicht ... alt. Spießig sowieso nicht. Kurt Cobain, dessen trauriges Gesicht mit Geburts- und Sterbejahr als Tätowierung ihre Wade zierte, hatte sie sich nie entfernen lassen. Mit siebzehn hatte sie auf Ecstasy gut sechsundzwanzig Stunden das Trinken vergessen und war mit einem Kreislaufkollaps in der Notaufnahme gelandet.
Einige der ihr Anvertrauten in diesem Klassenraum dachten vermutlich, sie wäre in ihrer Schulzeit Vorsitzende des Schachclubs gewesen und hätte nie etwas Härteres als Cola getrunken. So dachten alle Schüler zu allen Zeiten von allen Lehrern. Was nicht so schlimm gewesen wäre, hätten sie wenigstens Respekt gehabt. Der Typ – und es war ein Typ, da war sie sicher – der „Ich will in Frau Gaskamps Titten beißen“ mit schwarzem Edding an die Tür des Klassenzimmers geschmiert hatte, war nie ausfindig gemacht worden. Im Himmel der mit einem Verbrechen Davongekommenen würde er mit Jack the Ripper und dem Zodiac-Killer anstoßen.
„Quiet please!“ Katharina klatschte in die Hände. Das Ritual zu Beginn der Stunde, das minimal fünf Minuten der Unterrichtszeit kostete, näherte sich dem großen Finale. Ärsche wurden von Tischen gehievt und auf Stühle verfrachtet, SMS zu Ende getippt, einige besonders Strebsame stellten das Handy ganz aus. Marco Böker kam rein und stank nach Tabak. Die Tatsache, dass er zu spät war, schien ihn wenig zu interessieren. Mit affektiert coolem Gang, der wie eine schlechte Parodie auf die Schwarzen wirkte, die Katharina während ihres Auslandssemesters in New York kennengelernt hatte, schlurfte Marco zu seinem Platz und schlug im Vorbeigehen Tim Lödek mit der flachen Hand auf den Hinterkopf.
„Marco I’ve seen that!”, rief Katharina. Der Schläger ließ sich auf seinen Platz fallen und zuckte mit den Schultern. Er sah sie nicht einmal an. Tim Lödek schon. Du machst doch alles nur noch schlimmer, du blöde Kuh, sagten seine Augen.
Wer sich nicht nur von einem Lehrer, sondern auch noch von einer Lehrerin verteidigen lassen musste, hatte von diesem Lebensabschnitt sicher nicht viel zu erwarten. Tim Lödek wusste jetzt schon, dass seine Leistungskurse einmal Mathematik und Physik heißen würden, und damit ließen sich auf Partys vermutlich kaum weibliche Telefonnummern abstauben.
Marco Böker wurde von einem seiner Untertanen, die meisten davon in Kleidungsstil und Habitus miserable Kopien eines erbärmlichen Vorbilds, uneingeschränkte Bewunderung für das Anpöbeln eines Schwächeren ausgesprochen. Warte noch zehn Jahre, dachte Katharina und sah wieder Tim Lödek an. Zehn Jahre sind schneller um, als du denkst, und dann lachst du, das verspreche ich dir.
Sie erschrak über sich selbst und schämte sich für diesen reaktionären Gedanken, der sie an den fiesen Lehrer in The Breakfast Club erinnerte, den sie immer so gehasst hatte. Entschlossen, Marco Böker kein Forum für Selbstdarstellung zu geben, nahm sie ihr Notizbuch aus der Tasche und blätterte nach den Hausaufgaben, die sie beim letzten Mal gegeben hatte.
„Homework for today was exercise 3)a) on page 23. The Present Perfect and the Pas-“
“Äh, das hab’ ich vergessen!“, unterbrach Shirin Örcan.
In ihrem Notizbuch machte Katharina einen Strich in der Zeile mit Shirins Namen.
„Eighth time this term, Shirin. You’ve got one more to go before your parents receive a letter from me.”
“Ja, is’ o.k.“, sagte Shirin. Dann flüsterte sie ihrer Banknachbarin zu: „Was hat sie gesagt?“ Schulterzucken und Kichern waren die Antwort.
„Anybody else without a ticket?“, fragte Katharina.
“Ja, hier, me!”, rief Dennis Meyer, einer von Marco Bökers Jüngern. Er trug eine schwarze Schirmmütze der New York Yankees. Katharina schnaufte. Wie kann man einer Kultur so hörig sein und gleichzeitig den Unterricht so verachten, der einem die Sprache und damit einen entscheidenden Teil dieser Kultur näher bringen will?
„Could you take off your cap first of all, please?”, fragte Kaharina.
“Was?”
“Mann, sie will wissen, warum du’s nicht gemacht hast, du Pfeife!”, sagte Marco und knuffte seinen Sitznachbarn gegen die Schulter.
„Ach so, ähm, ich musste Rasen mähen und hatte Fußball, und außerdem hatten wir ultraviel in Deutsch auf, da diese Kurzgeschichtenintervention-“
„I’m sorry, Sir, but I don’t speak German”, sagte Katharina und bereute es, noch bevor sie den Satz beendet hatte. In der Fünften konnte sie mit dem Gag eigentlich immer landen, aber einem Neuntklässler hatte sie gerade leichtsinnig eine Steilvorlage gegeben.
„Ja, das ist Pech, weil ich kann nämlich kein Englisch“, nahm Dennis den Ball dankbar an und erntete für seine Schlagfertigkeit lautes Lachen, leises Lachen und bewundernde Blicke. Einige drehten sich extra zu ihm um, nickten anerkennend oder reckten einen Daumen in die Höhe. Marco Böker grölte so ordinär wie ein besoffener Matrose in einem billigen Hafenpuff.
Maria Werft, die dieses Jahr mit einem Gedicht einen Preis bei einem Wettbewerb gewonnen hatte, verschränkte die Arme vor der Brust und verdrehte genervt die Augen. Sie ließ für eine Sekunde ihre Zunge echsenartig aus dem Mund hervorschießen und über ihr Unterlippen-Piercing fahren. Willkommen in meiner Welt, Ms Thoreau, dachte Katharina. Tut mir leid, wenn das hier unter ihrem Niveau ist.
Es war das erste Mal, dass ihr Neid auf Marias Talent sich so ungeschminkt aus ihrem Inneren heraus geäußert hatte. Das Einzige, was sie jetzt noch davon abhalten konnte, in Tränen aus der Klasse zu rennen und sich die Karriere in einem Beruf zu versauen, den sie bereits nach kürzester Zeit hassen gelernt hatte, war business as usual.
„Nr. 1. Michael. Last week I ... met or have met Mr Parker at the computer store?”
Wie immer standen drei Minuten vor Stundenende Marco Böker und seine Bande – wobei die Halbstarken sich dieser Tage natürlich eine Gang und sich gegenseitig Homies nannten – vor der Klassentür und blickten nervös um sich. Wie Hunde, die zum pissen raus wollen, dachte Katharina. Könnte sie sich Respekt verdienen, wenn sie den Rest der Klasse darauf aufmerksam machte? Seht sie euch an: Wie bekackte Hunde stehen sie da. Bekackte Hunde mit ihren kleinen Schwänzen.
Was würden ihre ESL-Dozenten von der Uni dazu sagen? Hatten diese Penner überhaupt jemals eine Schule betreten, oder kannten sie Klassenräume nur aus den farbigen Abbildungen in den Habilitationen ihrer Doktorväter? Warum beinhaltete das Pflichtprogramm in der Ausbildung eines angehenden Lehrers nicht schon längst Selbstverteidigungskurse? Physische wie verbale?
„Excuse me, Sirs, but we haven’t finished the lesson yet.”
“Eeeey, kommense, ‘s sind nur noch anderthalb Minuten bis es schellt …”, informierte Marco sie. Drei andere Jungen drückten sich hinter ihm herum, grinsten, sahen zu Boden oder an die Decke, hatten Zigaretten hinter ihren Ohren klemmen und streichelten den Flaum auf ihren Wangen.
„I don't think ...“
Die Schulglocke schrie Katharina nieder. Das Geschiebe von Dutzenden von Stühlen auf Linoleum ergab ein Akustikinferno, eine Symphonie der tief empfundenen Verachtung für jede Bildung.
„Please remember to prepare the text on page 25 for next week!”
Einige blieben sitzen, um sich die Aufgabe zu notieren, andere versuchten mit ernstem Blick und Nicken darüber hinwegzutäuschen, dass ihnen nur wenige Dinge mehr am Arsch vorbei gingen als Hausaufgaben. Die meisten hatte den Klassenraum bereits verlassen, als sie bis „prepare“ gekommen war.
Jetzt saß nur noch Maria Werft auf ihrem Platz und starrte sie an. Katharina packte ihr Notizbuch in ihre Tasche, und ohne die Schülerin anzusehen, fragte sie sie: „Kann ich irgendwas für dich tun, Maria?“
Sie strich mit den Fingernägeln über ihr Unterlippen-Piercing wie der Pate über seine Wange, kurz bevor er ein Angebot macht, das man nicht ablehnen kann.
„Sie könnten mal versuchen, sich ein bisschen mehr durchzusetzen. Frauen wie sie bringen solchen Typen doch bei, dass nichts passiert, wenn sie sich wie die Paschas aufführen.“
Kriegte sie gerade Berufstipps von einer Neuntklässlerin? Katharina fühlte mit der Fingerkuppe über die makellos pointierte Spitze ihres Bleistifts und fragte sich, wie es sich anfühlen mochte, der arroganten Nachwuchsdichterin das Ding ins Auge zu rammen.
„Auch Mädchen führen sich in der Pubertät wie Kotzbrocken auf, Maria“, sagte Katharina, und fügte in Gedanken hinzu ‚Anwesende nicht ausgenommen’.
„Hi!“, rief die plötzliche Erscheinung in der Tür so laut und unverhofft, dass beide Frauen zusammenzuckten.
„Gott, Rainer“, sagte Katharina und legte eine Hand auf den Brustkorb.
„Störe ich?“, fragte er. „Frauengespräch? Frauensache? Soll ich vor dem Haupteingang auf dich warten?“
„Ich geh’ schon“, sagte Maria und schlurfte an Rainer Horstmann vorbei auf den Flur. Der konnte seinen Blick nicht von dem Lederriemen nehmen, der Marias kniehohe Stiefel miteinander verband und dabei etwas von einer Fesselung hatte. Als sie außer Hörweite war, sagte er: „Mann, SM-Göttin mit fünfzehn. Meiner Tochter würde ich was erzählen. Gott sei dank habe ich keine.“
Katharina quetschte sich an Rainer vorbei durch die Tür und ignorierte seinen vollkommen ungenierten Blick auf ihre Brüste, so gut es ging.
„Sie ist talentiert, schreibt Gedichte“, sagte sie. Rainer kam ihr nach und blieb immer einen guten Schritt hinter ihr. Der Schnellschritt, mit dem sie gewohnheitsmäßig die Strecke vom Klassenraum zum Lehrerzimmer und umgekehrt zurücklegte, entsprach einfach nicht seinem lockeren Stil.
„Ach, pubertärer Mist“, versicherte er Katharina mit verächtlicher Stimme. „Sie hat mal nach meinen Unterricht ein Blatt mit ein paar Versen liegen lassen.“ Er verstellte seine Stimme, so dass er klang wie Hitler, der sich durch den Volksempfänger an die Deutschen wendet: „Der Tod ... das gequälte Scharrrrf auf derrr schwarrrzen Wießä ... Dunkelheit bringts Licht zum Erstürben ...“
Katharina wendete sich ab, um nicht zugeben zu müssen, dass er sie zum Schmunzeln gebracht hatte.
„So ein Kram halt. Gruftie nennt man ... nennt man das heute noch so? Oder hat sich dafür mittlerweile irgendein Anglizismus gefunden?“
„Gothic?“, fragte Katharina, und sprach das „th“ absichtlich wie ein Doppel-S aus.
„Ja, mag sein. Morgen hört sie sechziger Jahre Musik und übermorgen tanzt sie Ballett. Das heißt doch in dem Alter alles noch nichts. Was machst du eigentlich heute Abend?“
Rainer Horstmann war unverheiratet, hatte keine Kinder und dementsprechend sein fortgeschrittenes Beamtengehalt für sich. Deshalb blieb am Monatsende einiges mehr übrig als bei gleichaltrigen Kollegen, denen Zahnspangen, Hypotheken, Motorroller und Handyrechnungen die Konten zersetzten wie Säure. Mit dieser Tatsache ging Rainer hausieren, nicht verbal aber zum Beispiel in Form von Armbanduhren, die in ihre Einzelteile zerlegt und verkauft eine fünfköpfige Familie einen Monat lang ernähren konnten.
Außerdem war Rainer Horstmann das, was die Generation von Katharinas Großmutter wohl einen „Schürzenjäger“ und die ihrer Mutter einen „Gigolo“ genannt hätte. Horstmann hatte bereits diverse Schulwechsel aufgrund nicht mehr ganz platonischer Beziehungen zu Schülerinnen hinter sich. ‚Und warum auch nicht?’, hatte Katharina insgeheim gedacht, als sie von Frau Behrens, der kurz vor der Pensionierung stehenden Biolehrerin und Tratschtante des Kollegiums, von Rainer Horstmanns Lebensart erfahren hatte. Sein angegrautes, aber volles Haar, sein ebenfalls von silbrigen Fäden durchzogener Bart, sein intelligentes Lächeln und seine hellen, grünen Augen ...
Rainer Horstmann war trotz seines Alters attraktiver als manch einer der Kommilitonen, neben denen Katharina noch vor einem Jahr auf den harten Bänken im Hörsaal gesessen hatte. Bei den Bundesjungendspielen hatte er ein enges, weißes T-Shirt getragen, und die sich darunter abzeichnenden Brustmuskeln hatten weiblichen und homosexuellen Bewunderern wie dem Chemielehrer Zierske Tränen der Begierde in die Augen getrieben.
Katharina blieb stehen und vergewisserte sich, dass sie den Flur für sich allein hatten.
„Rainer, ich fühle mich ja geschmeichelt, aber ich habe dir doch schon mal gesagt, dass ich einen Freund in Hamburg habe ...“
„Und ich habe ‚Ja und’ geantwortet. Wir reden hier von einem Abendessen unter Kollegen. Nenn es Geschäftsessen. Du unterrichtest Englisch, ich unterrichte Englisch, wir können fachsimpeln, bis es uns hoch kommt. Anschließend gehen wir zu mir-“
„Rainer!“
„-um über Klassenarbeiten zu reden, nur um über Klassenarbeiten zu reden. Ich zeige dir diese Arbeit, die ich nächste Woche einer Siebten vorlegen möchte, und du sagst mit, was du davon hältst. Du bist ja gerade erst aus der Uni-“
„Es interessiert dich einen Scheiß, was ich von deinen Arbeiten halte.“
Rainer Horstmann sah schuldbewusst zu Boden.
„Katharina, Mensch, dir muss doch langweilig sein hier am Arsch der Welt, du kommst von so weit her und dann auch noch aus einer Stadt wie Hamburg ... Ich schwöre, ich rede von nichts anderem als dir, mir und Spaghetti mit Meeresfrüchten bei Angelos. Angelo ... so einen Italiener findest du selten in der Provinz.“
Er verdrehte genießerisch die Augen und erinnerte Katharina dabei an Hannibal Lecter, der Clarice Sterling davon erzählt, wie er die Leber eines dieser Meinungsforscher gegessen hat, mit ein paar Fava-Bohnen, dazu einen ausgezeichneten Chianti.
„Ich überleg’s mir“, sagte sie. „Aber jetzt brauch ich eine Pause. Also wirklich. Für mich. Ganz allein.
„Super! Überlegen ist super! Viel besser als ‚Nein’! Wir sehen uns später.“
Katharina ging durch einen Seiteneingang auf einen kleinen Vorhof, der zwischen Straße und Schulhof so verwinkelt lag, dass er von keinem der beiden aus eingesehen werden konnte. Der Hof war leer bis auf Maria Werft, die mit dem Rücken und der Sohle einer ihrer Stiefel an der Wand lehnte, so dass sie einbeinig dastand wie ein schwarzer, qualmender Flamingo.
„Das hier ist keine Rauchrecke“, sagte Katharina. „Mal abgesehen davon, dass du noch nicht hier rauchen dürftest, wenn es eine wäre.“
Maria blies Qualm aus, ohne Katharina anzusehen. „Der ist nicht echt“, sagte sie.
„Bitte?“, fragte Katharina.
„Herr Horstmann. Ich hab’ sie mit ihm reden sehen. Der ist nicht echt. Er lächelt so hübsch. Aber genauso lächelt er auch, wenn er dir sagt, dass du eine Fünf auf dem Zeugnis kriegst oder dass du vermutlich sitzen bleibst. Er ist genau wie Marco Böker.“
„Was?“, fragte Katharina, und wählte diesmal nicht nur ein schärferes, unhöflicheres Fragewort, sondern betonte es auch entsprechend.
„Ja klar, er hat’n schönes Gesicht, nicht so ’ne pickelige Hackfresse. Und er ist schlau und so. Aber ansonsten derselbe Typ. Er will andere ... unter sich. Sagen, wo’s langgeht. Derselbe Typ.“ Maria klopfte sich auf die Brust, während sie Qualm ausatmete. „Hier drin. Ich habe Erfahrungen in solchen Dingen. Glauben sie mir das?“
Katharina schüttelte den Kopf. „Nein, das glaube ich dir nicht.“
„Warum nicht?“
„Weil du fünfzehn Jahre alt bist, herrgott. Wann willst du denn deinen reichhaltigen Erfahrungsschatz angesammelt haben?“
Maria warf ihre Zigarette, von der nur noch der gelbe Filter übriggeblieben war, in eine Pfütze. Sie steckte die Hände in die Bauchtasche ihres Kapuzenpullovers, auf dem das Konterfei eines hässlichen, geschminkten Mannes prangte und eine blöde Fratze zog.
Die Schülerin trat so nah an Katharina heran, dass sich ihr verrauchter Atem heiß auf die Wange der Lehrerin legte. „Würden sie mir glauben, wenn ich Ihnen sagte, dass ich einmal mit Herrn Horstmann geschlafen habe, um eine bessere Note zu kriegen?“
„Nein. Nein, das würde ich dir nicht glauben.“
„Das dachte ich mir.“
Maria ging in Richtung Schulhof. Katharina sah der Dichterin nach und überlegte kurz, ob sie sie nach einer Zigarette fragen sollte. Seit drei Jahren hatte sie keine mehr geraucht.