Schutzengel
Ich spüre, dass irgend etwas anders ist. Fühle mich unruhig, ohne sagen zu können, warum. Es fühlt sich an, als ob sich eine ungeheure Kraft in mir rührt. Dann dämmert es mir. Das, was ich gerade spüre muss ein Engel sein. Irgendwie ist der unruhig. Dann weiß ich, was los ist. Die Angst ist wieder da, um mich einzufangen, zu fesseln und knebeln. Die Angst in Form eines bösartig dreinblickenden Mannes mit einer Axt.
Der Engel kümmert sich schon darum, redet lautstark auf den Mann ein, bis er winzig klein ist. Hätte er nicht seine Axt, würde er vor Angst wegrennen, aber auch so schlottern ihm sichtlich die Knie. Er dreht sich um und versucht zu gehen.
Als der Mann mit der Axt weg ist, bedanke ich mich bei dem Engel, von dem ich nicht wusste, dass er in meiner Seele wohnt. Die Kraft und die Zuversicht, die von ihm ausgeht, beeindrucken mich. Ich frage ihn, ob er schon lange in mir steckt. Er nickt nur und sagt, dass ich nur an ihn denken muss, wenn ich ihn brauche. "Wer bist Du?", will ich noch von ihm wissen. "Ich bin Du", antwortet er lächelnd.