Sehnsucht
SEHNSUCHT
Er hatte mich berührt. Mit seiner Hand meine blonden Locken aus meinem Gesicht gestrichen, mich angesehen, mir sanft über die Wange gestreichelt.
Er hatte mich verzaubert; Mir plötzlich die Sterne gezeigt, mich auf dem Mond umherwandern lassen.
Und dann hatte er sich umgedreht, von mir weg, sich abgewandt.
Und ich stolperte von Wolke zu Wolke, fiel immer tiefer und wollte doch noch so gerne verweilen, am liebsten noch höher fliegen, auf einer dieser Wolken neben ihm Platz nehmen, sein Gesicht mit meinen Händen zart umschließen und ihn auf seine sanft geschwungenen Lippen küssen.
Und dann riss es mich zu Boden. Der Aufprall beendete den Zauber, löschte das Lächeln aus meinem Gesicht, nahm das Glücksgefühl.
Was blieb war die Sehnsucht. Noch einmal, ein einziges Mal.
Doch er sah mich nicht mehr, sah mich nie mehr so an wie an diesem Tag als ich zum ersten Mal den Mond besuchte und mit den Sternen Freundschaft schloss.
Der Aufprall hatte mich verletzt. Die Wunden heilten, die Sehnsucht nach den Sternen blieb.
Geleitet von dem Wunsch sie noch einmal zu sehen, trieb es mich weiter, liess mich Ausschau halten nach einem Sternenfänger.
Und ich fing an zu lächeln, als ich mit diesem die erste Wolke erklommen hatte, schaute immer wieder voller Verlangen gen Himmel. Doch es blieb auch bei der zweiten und dritten Wolke dunkel. Dieses Mal sprang ich selbst und der Aufprall tat nicht so weh wie auch der Blick nicht so wundervoll war.
Also blieb ich wo ich war, verabschiedete mich von den Sternen, verscheuchte den Mond aus meinen Träumen.