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Sehnsucht

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11.09.2001
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Sehnsucht

SEHNSUCHT


Er hatte mich berührt. Mit seiner Hand meine blonden Locken aus meinem Gesicht gestrichen, mich angesehen, mir sanft über die Wange gestreichelt.
Er hatte mich verzaubert; Mir plötzlich die Sterne gezeigt, mich auf dem Mond umherwandern lassen.
Und dann hatte er sich umgedreht, von mir weg, sich abgewandt.
Und ich stolperte von Wolke zu Wolke, fiel immer tiefer und wollte doch noch so gerne verweilen, am liebsten noch höher fliegen, auf einer dieser Wolken neben ihm Platz nehmen, sein Gesicht mit meinen Händen zart umschließen und ihn auf seine sanft geschwungenen Lippen küssen.
Und dann riss es mich zu Boden. Der Aufprall beendete den Zauber, löschte das Lächeln aus meinem Gesicht, nahm das Glücksgefühl.
Was blieb war die Sehnsucht. Noch einmal, ein einziges Mal.
Doch er sah mich nicht mehr, sah mich nie mehr so an wie an diesem Tag als ich zum ersten Mal den Mond besuchte und mit den Sternen Freundschaft schloss.
Der Aufprall hatte mich verletzt. Die Wunden heilten, die Sehnsucht nach den Sternen blieb.
Geleitet von dem Wunsch sie noch einmal zu sehen, trieb es mich weiter, liess mich Ausschau halten nach einem Sternenfänger.
Und ich fing an zu lächeln, als ich mit diesem die erste Wolke erklommen hatte, schaute immer wieder voller Verlangen gen Himmel. Doch es blieb auch bei der zweiten und dritten Wolke dunkel. Dieses Mal sprang ich selbst und der Aufprall tat nicht so weh wie auch der Blick nicht so wundervoll war.
Also blieb ich wo ich war, verabschiedete mich von den Sternen, verscheuchte den Mond aus meinen Träumen.

 

hallo!
mir gefällt deine geschichte, obwohl sie (für mich) traurig ist. ich denke, dass du eine trennung beschreibst. ich finde, dass du die trennung gut beschrieben hast.
man schwebt auf wolke 7, alles ist schön und gut.
und dann wird man verlassen. und das tut weh; vielleicht versteht man den grund auch nicht.
und weil die beziehung so schön und romantisch war, sehnt man sich danach.

am ende bin ich mir nicht sicher, was du meinst. die person hat einen neuen parnter gefunden, doch es ist nicht so, wie bei dem ersterwähnten, und die person verlässt den neuen partner. und diesmal tat es nicht so weh.
aber ich versteh nicht, was du mit dem letzten satz meinst.

 

Tja... schöne Wortwahl...klingt noch sehr unverbraucht...Fliegen ist halt ein Produkt vieler vorangegangener Abstürze, und selbst versierte Flieger erwischt es hin und wieder, aber die Sehnsucht nach dem freien Blick über den Wolken treibt sie alle wieder erneut hinauf...
Schreib weiter. Ich fands ganz anständig.

Lord

 

Hallo MartinaP,

ich denke, bei dem letzten Satz geht es um die Resignation der Protagonistin. Am Anfang hätte ich gern einen Hinweis, warum er die P. verläßt, es kommt nach der Zärtlichkeit so plötzlich.

Tschüß... Woltochinon

 

Toller Text, tolle Sprache, du beschreibst sehr gut die Gefühle der Protagonistin.

Schreib auf jeden Fall weiter!!!!

cu_christoph

 

Sehnsucht (Teil 2)

Manchmal schaute ich dennoch hoch, reckte meinen Hals versuchte die Schätze der Unendlichkeit zu entdecken.
Aber nur wenn es hell war, denn wenn die schwarze Nacht eintraf brachte sie nicht nur die Erinnerung an dieses Wunder sondern auch die Angst mit. So wandte ich meinen Blick ab, sobald ich nur einen Moment das Glitzern der Sterne auf meiner Haut spürte.
Und dann streckte sich mir eine Hand entgegen.
Ich erschrak bei dem bekannten Anblick der zartgliedrigen Finger, konnte dieser Einladung aber nicht wiederstehen. Erschauerte bei der ersten Berührung, ließ mich dann breitwillig von ihr auf die Wolke ziehen.
Kein Schritt war unsicher, keine Bewegung geprägt von Angst als ich in Richtung Paradies aufstieg.
Nur Vorfreude, nur Verlangen, kein Gedanke an den Schwur und die Vergangenheit.
Und dann waren wir angekommen: Ein tiefes, unendliches Blau tat sich vor mir auf, gesprenkelt mit dem hellsten, schönsten Licht. Ich zitterte vor Glück, ließ alles andere von mir abfallen, als mich sein Blick traf, er mein Gesicht näher zog und sich endlich der Mond zeigte, als seine Lippen die meinen berührten.
Ich atmete tief ein, schloss die Augen, beugte mich dem Moment entgegen und genoss, nichts anderes war Realität.
Irgendwann in diesem verzaubertem Augenblick öffnete ich die Augen und bemerkte das hellere Blau, den Verlust des Glanzes der Sterne.
Und mir war klar, das ich auch dieses Mal fallen würde. Es würde wieder ein schmerzhafter Aufprall folgen, vielleicht größer als beim letzten Mal.
Nur dieses Mal versprach ich den Sternen und dem Mond wieder zu kommen.

 

Hi Martina!

Ich muß mich den Vorrednern anschließen, auch ich finde deine Geschichte gelungen. Du skizzierst in wenigen Worten und eindringlichen Bildern etwas, das wohl jeder schon mal erlebt hat: das ewige Wechselspiel zwischen Enttäuschung und Erwartung, das einen letztendlich ernüchtert am Erdboden zurückläßt. Wenn es aber keinen Sternenfänger gibt, muß man die Sterne selber fangen, und das geht ja am besten in einer Geschichte (in der Wirklichkeit hat man Probleme mit einer Lichtjahre langen Angelschnur, die sich zu allem Überfluß auch noch in den Ringen des Saturn verfängt). Also auch mein Resumée: weiterschreiben!

Viele Grüße
Xerxes

PS: bei Leuten, die von Wolken fallen, muß ich immer an den armen Pu denken, der mit seiner Luftballonwolke die Honigbienen täuschen will. Das zeigt doch mal wieder die universelle Anwendbarkeit von Kindergeschichten!

 

Hallo martina...
fällt mir gerade auf, dass Du nicht antwortest... wäre aber schön zu wissen, was Du dazu so zu sagen hast...
mfg.
Lord

 

Hallo!

Hast Recht, Lord, bin ganz schön unhöflich, habe dafür aber gute Ausreden!! ;-)

Erst einmal Danke für die vielen Reaktionen.
Finde, das manche Atmosphären gerade durch zu viele Erklärungen und Beschreibungen zerstört werden. Versuche eine Atmosphäre zu schaffen, die berrührt, aber doch offen ist für viele.

Das der Absturz der Zärtlichkeit so plötzlich folgt, ist bewusst so gewählt.

Und....ich werde auch nicht aufgeben nach den Sternen zu forschen, obwohl mir manchmal danach ist.
Dazu sind die Sterne und der Mond einfach zu schön.

Lieben Gruß
Martina

 

So, weil es keine eigenständige Geschichte war, sondern eine direkte Fortsetzung, habe ich die beiden Threads zusammengeführt. Vielleicht magst Du ja beide Teile zu einer Geschichte im ersten Posting zusammenfügen?

Liebe Grüße
chaosqueen

 

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