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She

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04.12.2001
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She

Ihre Augen... Ihr Duft...
Sie setzte ihr verzweifelt liebevolles Lächeln auf und schaute unter ihrem Hut hervor.

Ich setzte nahtlos zu einen weiteren Schritt an.

Die langen Haare fielen über den langen, schwarzen Mantel mit dem Plüschkragen wie ein teurer Samtstoff. Die Hände in den Taschen vergraben und die Schultern erwartungsvoll hochgezogen.
Ihr Blick durchtrennte die Realität wie eine Klinge und ließ Fragmente aus der Vergangenheit wie Blut durch die verursachten Wunden fließen.
Das streichelnde Gefühl ihrer Hand im Nacken... Ein kleiner Leberfleck an ihrem Unterarm... Ihr Duft...
Das Atmen wird durch die Angst davor, den Duft nichtmehr loszuwerden, unerträglich.

Der Fuß setzt auf dem Boden auf während der andere langsam den Bodenkontakt verliert ...der Körper sorgt dafür das Gleichgewicht zu halten... ein weiterer Schritt.

Längst verhallte Worte erklingen.

"Und nun? Kommt jetzt -Lass uns Freunde bleiben-? "Bist du glücklich mit ihm?" "Ich kann nicht neben dir sitzen und so tun als würde es mir nichts ausmachen, wie du mit einem Typen redest der vieleicht morgen schon dein Freund ist." "Es tut weh mitanzusehen wie du dich scheinbar mit jedem anderen Menschen besser verstehst, als mit mir." "Ich rufe an um mich von dir zu verabschieden."

Die Geräuschkulisse der Realität kehrt zurück.
Ich zwinge mich in ein andere Richtung zu sehen.
"...its only after dark..." tönt aus den Boxen, während der Bewegungsapparat ohne nachzudenken zwei weitere Schritte vorwärts ausführt.
Nervös versucht die rechte Hand die leere Flasche, ohne Zuhilfenahme der Zweiten Hand, zu drehen.
Sie sieht noch immer zu mir. Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht als ich wegsah.

"Denkst du das fällt mir leicht? Ich kann nicht mit dir befreundet sein... verdammt... ich liebe dich!"

Nurnoch ein paar Meter.
Mein Blick sucht unfreiwillig, vorbeugend Bodenkontakt.

Sie fragte: "Werde ich nie mehr was von dir hören? Keine Karte?"
Ich erinnere mich daran darauf geschwiegen zu haben.

Seitwärts drück ich mich an ihr vorbei, während sie das Gespräch mit ihrem Gegenüber wieder aufnimmt. Mit dem Wissen das es nicht gut ist, atme ich tief ein.

Ihr Duft...
Jean Paul Gaulthier´s Classique
Die Realität beginnt erneut binnen Bruchteilen einer Sekunde zu zerfallen.
Der Geschmack ihrer Haut.
Ihr Haar auf der Haut. Axl Rose singt: "Her hair reminds me of a warm, safe place".
Ich kann ihn verstehen. Ich weiß was er meint.
Das Baumhaus, das ich als Kind nie hatte, in einer warmen Sommernacht.

Ein weiterer Schritt.
Ich stehe am Tresen, schiebe die leere Flasche demonstrativ zur Bedienung und mache mit einem Handzeichen klar, das dies die letzte Flasche des Abends war.
Wie immer greift der hagere Typ in dem viel zu großen Pullover in die Kasse und drückt mir kurz darauf eine Münze in die Hand. Ich nicke leicht und wende mich ab.
Straight Richtung Ausgang.
Stopp. An einem Punkt, gut genug um zurückzusehen, gut genug um in Ruhe die Jacke zu schließen bleibe ich stehen. Sie sieht mir nach, wendet aber sofort den Blick ab, als ich sie ansehe.

Es ist kalt draußen.
Ich wünsche mir ich hätte die Kraft ihr weiterhin einfach nur ein "Guter Freund" sein zu können.
Wo hatte ich den Wagen abgestellt?

 

Sind schon ein paar seltsame Gross-und Kleinschreibungs- und andere Fehler drin, aber die Stimmung finde ich ganz schön beschrieben. :)

 

Als Gesamtwerk betrachtet, finde ich die Geschichte auch sehr bewegend, weil sie die Zerrissenheit des Mannes zwischen Liebe und Nichtliebe richtig gut rüberbringt – durch die zerrissene Ausdrucksweise. Dummerweise mag ich diese Art zu schreiben nicht, weil es mich beim Lesen anstrengt und ich mich deshalb nicht auf den Inhalt konzentrieren, mitfreuen oder mitfühlen kann.
Von mir ein :thumbsup:
Gruß, Sandra

 

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