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Sicherheitshinweis

MiK

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12.03.2006
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Sicherheitshinweis

Noch in diesem Moment bin ich ein glücklicher Besitzer eines modernen Computers. Der Grund für diese Anschaffung ist die Aussicht auf die Möglichkeit der ungehinderten Nutzung des Internets gewesen. DSL und Flatrate heißen die Zauberwörter.
Mein erster Ausflug als zahlender Internetnutzer soll ein kurzer Abstecher zu meinem virtuellen Briefkasten sein. Ich rufe den Browser, das Internetprogramm, welches mir Zutritt zum World-Wide-Web verschafft, auf und gebe die Adresse meines eMail-Anbieters ein. „Augenblick!“, denke ich, denn mein Betriebssystem verlangt meine Aufmerksamkeit. „Sicherheitshinweis“, steht in dem Balken über dem Fenster. „Sie sind im Begriff, sich Seiten über eine sichere Verbindung anzeigen zu lassen. Keine der Informationen, die Sie mit dieser Site austauschen, kann von anderen Personen im Web gesehen werden“, steht auf meinem Bildschirm geschrieben. Acht von zehn Deutschlehrern wären in dieser Situation wegen der zwei einsamen Anglizismen auf dieser Site im Web völlig aus dem Häuschen. Da ich meist auf der anderen Seite im Klassenzimmer meinen Platz habe, bin ich über diese Nachricht erfreut, nehme sie zufrieden zur Kenntnis und klicke den OK-Butten.
Ein zweites Fenster öffnet sich: „Sicherheitshinweis“. Weiter ist dort zu lesen: „Informationen, die Sie mit dieser Site austauschen, können von anderen weder gesehen noch verändert werden“. Danke, das hatten wir bereits, denke ich und lese weiter. „Das Sicherheitszertifikat ist jedoch fehlerhaft“, muss ich erfahren. In diesem Moment bin ich ein etwas beunruhigter Besitzer eines modernen PCs. „Das Sicherheitszertifikat stammt von einer vertrauenswürdigen Zertifizierungsinstitution“ - begeistert über das Hauptwort mit sechs i's - und den Inhalt dieses Satzes lese ich weiter. „Das Datum des Sicherheitszertifikats ist gültig. Der auf dem Sicherheitszertifikat angegebene Name ist ungültig oder stimmt nicht mit dem Namen der Site überein. Soll der Vorgang fortgesetzt werden?“ Ich verstehe die Frage nicht. Natürlich will ich fortfahren. Schließlich möchte ich meine eMails lesen.
Ich klicke „Ja“ an und ein drittes Fenster geht auf. „Sicherheitshinweis – Diese Seite enthält sowohl sichere als auch nicht sichere Objekte. Möchten Sie die nicht sicheren Objekte anzeigen?“, fragt mich der Computer. Sagte dieser Kasten mir nicht eben, diese Site sei sicher?
Ich lasse mir alle Objekte anzeigen und erreiche endlich die Homepage meines Providers. Dann klicke ich auf das Feld, das mich zu meinen eMails führt. Ein vierter Kasten geht auf und warnt mich: „Sicherheitshinweis: Sie sind im Begriff, eine gesicherte Internetverbindung zu verlassen. Daten, die Sie senden, können auch von anderen Personen im Web gelesen werden“. Unruhe macht sich in mir breit. In diesem Augenblick bin ich ein leicht verunsicherter Besitzer eines modernen Computers.
Aber ich will an meine eMails und wähle „eMail starten“. Erneut öffnet sich ein Fenster: „Sicherheitshinweis – Sie sind im Begriff, sich Seiten über eine sichere Verbindung anzeigen zu lassen. Keine der Informationen, die Sie mit dieser Seite austauschen, kann von anderen Personen im Web gesehen werden“. Ich befinde mich in einem Wechselbad der Gefühle. Ich bin wieder auf einer sicheren Seite! Jetzt bin ich ein mutschöpfender Besitzer eines modernen Computers.
Ich gebe meinen Webnamen ein: „W-E-B-N-A-M-E“. Und verschaffe mir mit meinen Passwort „**************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************“, das mit 290 Zeichen vielleicht etwas lang ist, Zutritt zu meiner Post. Kasten Nummer sechs erscheint auf dem Bildschirm: „Sicherheitshinweis: Sie sind im Begriff, eine gesicherte Internetverbindung zu verlassen. Daten, die Sie senden, können auch von anderen Personen im Web gelesen werden“. Ich nehme dies zunächst zur Kenntnis und eine nette weibliche Stimme sagt: „Sie haben keine neue Post“, und ich erinnere mich an das letzte Fenster. Meine Daten können von anderen Menschen gelesen werden? Ich bin schockiert und überlege, wem ich was per eMail bereits alles geschrieben habe. In dieser Sekunde bin ich der repressive Eigner einer neumodischen, Energie verbrauchenden Anhäufung von elektronischen Kleinteilen.
Während ich noch völlig verstört darüber nachdenke, melde ich mich ab und ein siebenter Sicherheithinweis öffnet sich: „Sie sind im Begriff, sich Seiten über eine sichere Verbindung anzeigen zu lassen. Keine der Informationen, die Sie mit dieser Site austauschen, kann von anderen Personen im Web gesehen werden“. Ich sehe mich dem Ende dieser Odyssee nahe und schließe die Meldung mit OK. Sofort erscheint Sicherheitshinweis Nummer acht auf dem Bildschirm: „Sie sind im Begriff, eine gesicherte Internetverbindung zu verlassen. Daten, die Sie senden, können auch von anderen Personen im Web gelesen werden“.

 

Hallo MiK,

herzlich Willkommen bei kurzgeschichten.de

Sorry, aber deine erste Geschichte hat mir gar nicht gefallen. Du listest einfach nur ein paar Sicherheitshinweise auf und ein paar Gedanken dazu. Lächeln oder gar lachen konnte ich nicht drüber.

Sprachlich wirkt es auch eher holperig auf mich. Hier zB:

Acht von zehn Deutschlehrern wären in dieser Situation wegen der zwei einsamen Anglizismen auf dieser Site im Web völlig aus dem Häuschen. Da ich meist auf der anderen Seite im Klassenzimmer meinen Platz habe, bin ich über diese Nachricht erfreut, nehme sie zufrieden zur Kenntnis und klicke den OK-Butten.
- da ich meist auf der anderen Seite im Klassenzimmer: habt ihr ein Rotationsprinzip in der Klasse und wechselt regelmäßig die Plätze?
- über diese Nachricht erfreut: über welche? Klar, den Sicherheitshinweis. Kann aber, so geschrieben, auch das aus dem Häuschen sein der Lehrer gemeint sein (oder war es sogar so gemeint?)

Mein erster Ausflug als zahlender Internetnutzer
Wenn das dein erster Ausflug im Internet gewesen sein soll wie kannst du denn davon ausgehen E-Mails zu haben?

Sorry, hat mir nicht gefallen. Zu unausgegoren.

Gruß
Lemmi

 

Hallo Lemmi,

zunächst bin ich dir für deine kritischen Anmerkungen dankbar. Da an den angespochenen Stellen nicht ganz deutlich geworden ist, was ich damit aussagen wollte, muss ich wohl die Geschichte noch einmal überarbeiten.
Nun aber noch ein paar konkrete Sätze zu deinen Kritiken. 1. Der Erzähler befindet sich meist auf der anderen Seite des Klassenzimmers, weil er Schüler ist und Schüler meist die Angewohnheit haben, dem Lehrer gegenüber, also auf der anderen Seite, zu sitzen. 2. Die Sache mit der Nachricht: Ich finde schon, dass hier klar ist, welche Nachricht damit gemeint ist. Vielleicht denke ich auch nur so, weil ich es geschrieben habe und weiß, worauf ich in dieser Situation hinaus will. Aber, okay, ich werde darüber nachdenken. 3. Das war nicht der erste Ausflug der Figur, sondern "ein erster Ausflug als zahlender Internetnutzer". In Sachsen sind beispielsweise alle Schulen der höheren Jahrgangsstufen mit internetfähigen Rechnern ausgestattet.
Ich weiß nicht genau, was du meinst, wenn du sagst, dass es sprachlich holprig klingt. Kannst du diesen Punkt etwas näher erklären? Ist es die Wortwahl oder der Satzbau?

Gruß

MiK

 

Hi MiK,

mit holperig meinte ich schon oben aufgeführten Absatz. Der, der eben auch anders verstanden werden kann, also nicht ganz eindeutig formuliert ist. Oder auch: an manchen Stellen schreibst du Site an anderen Seite.

Gruß
Lemmi

 

Hi MiK!

Ich fand die Geschichte für Humor eindeutig zu fade. Der einzige Witz ist ja, dass du jedesmal, wenn du eine neue Seite aufrufst, einen Sicherheitshinweis auf dem Monitor stehen hast. Das versuchst du dann, mit Pseudo-Klimaxen ( "glücklicher Besitzer ...", "beunruhigter Besitzer ...", "verunsicherter Besitzer ..." ) und Pseudo-Gags ( "********* ..." ) irgendwie witzig zu verpacken.
Also bitte, wenn das alles wäre, was einen unbedarften User bei der Internetnutzung aufregen kann, dann wäre die Welt ein langweiliges Paradies! ;)

Die Umsetzung des Stoffs ist stilistisch und sprachlich, bis auf die von Lemmi angegebenen Stellen, zwar okay, aber das ist auch alles. Der Hauptgrund, warum der Witz einfach nicht rüberkommt, ist ja, dass du in purem Notationsstil schreibst. Du schreibst, dass Verunsicherung stattfindet, aber du zeigst sie nicht. Du deutest gegen Ende so etwas wie Frustration oder Wut an ( "In dieser Sekunde bin ich der repressive Eigner einer neumodischen, Energie verbrauchenden Anhäufung von elektronischen Kleinteilen." ), aber es kommt in keinster Weise rüber.
Dabei ließe sich durchaus etwas Richtiges daraus machen. Du kannst zum Beispiel die - zugegeben diffizile - Technik des Bewusstseinsstroms anwenden:
"Was denn nun wieder? Wieso Sicherheitshinweis? Ich bin hier in meinem eigenen Postfach! Es hat keine Hinweise zu geben, verstanden? Das ist mein Revier! Ich dreh durch. Argh!"
Na ja, das war jetzt auch nicht das Optimale, aber du verstehst sicher ungefähr, was ich meine. :D
Um mehr über diese Technik zu erfahren, musst du dir nur die Bewusstseinsstrom-Geschichten in der Challenge-Rubrik angucken.

Ciao, Megabjörnie

 

Hallo MiK,

mich hat die Geschichte ab ungefähr der Hälfte richtig gelangweilt, weil man als Leser wusste, dass es in dem Stil weitergeht. So las ich nur noch quer, um meine Vermutung bestätigt zu haben. Ich finde sie auch überhaupt nicht witzig. Vielleicht bräuchte es noch eine zweite Person, die superschlau Kommentare abgibt, die den Prot dann auf die Palme bringen, so wie es Megabjörnie angedeutet hat.

Lieber Gruß
bernadette

 
Zuletzt bearbeitet:

Also das hatte ich zwar nicht andeuten wollen, ist aber eine gute Idee. Könnte glatt von mir sein. :shy: :D

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Lemmi, Bernadette und Megabjörnie,

erst einmal danke für eure Hinweise. Ich denke, mir ist damit deutlich geworden, wo die Sache ihre Schwachstellen hat und ich werde wohl nicht um eine Neubearbeitung des Textes herumkommen.
Ach so, bevor ich es wieder vergesse. Danke Lemmi, für deinen Willkommensgruß.
Megabjörnie, ich bin deinem Tipp mit dem Bewusstseinstrom nachgegangen. Du hast Recht. Das klingt sehr interessant, aber schwierig.
Bernadette, auch deine Anregung werde ich in meine Überlegungen aufnehmen.

MiK

 

hi MiK

ich habe jetzt die kritiken nicht gelesen, also verzeih wenn ich mich wiederhole.
in deiner kleinen kurzgeschichte, ist kaum handlung. alles spielt in seinen gedanken ab und halt in seinem neuen pc. die ganzen sicherheitshinweise nerven nach einiger zeit. warum kriegt er keinen virus, oder irgendwelche mails, was deine geschichte in schwung bringt. aber dann wäre ja die pointe kaputt. weil er den ganzen aufwand betreibt, um seine mails zu checken und dann doch keine hat.

Kenntnis und klicke den OK-Butten
...push the button...:Pfeif:
Ich gebe meinen Webnamen ein: „W-E-B-N-A-M-E“.
er heißt webname? nicht sehr originell. die jugend von heute gibt sich namen
wie "xXxStylerxXx" oder "PlaYboYno1" oder joblack87:D
das mit seinem passwort kann auch nicht sein, da man glaub ich maximal
8 oder 12 zeichen benutzen darf.
Meine Daten können von anderen Menschen gelesen werden?
ja und wenn sie richtig peinlich sind, landen sie auf einer seite, wo die
peinlichsten emails der welt sind.
wobei die anziehungskraft eines persönlichen, geheimnisvollen briefes viel verlockender ist, als die eines elektronischen.

cu J:baddevil:

ps veränder mal bitte diese komische form. ich habe schon kopfschmerzen davon bekommen.

 

Acht von zehn Deutschlehrern wären in dieser Situation wegen der zwei einsamen Anglizismen auf dieser Site im Web völlig aus dem Häuschen.
hehe, gut
Möchten Sie die nicht sicheren Objekte anzeigen?", fragt mich der Computer.
uaaah, des hass ich ...

Hi MiK,

hm, deine Geschichte macht sich wohl über die nervigen, überflüssigen Meldungen (wie zum Beispiel des mit möchten Sie die nichtsicheren Daten anzeigen *ausrast*) lustig, was sie dann aber ja irgendwie zu einer Satire macht, findest du nicht?

Deine Schlusspointe ist leider keine richtige, es zeigt zwar den Unsinn (denn nur durch das Bestätigen der Meldung, dass alles siocher ist, kann ja nicht auf einmal der sichere Bereich verlassen werden) bzw. die nervende Häufigkeit von diesen Hinweisen, aber ist nicht überraschend und vermag mich deshalb leider auch nicht zum Lachen bringen.

Des Weiteren gibts am Anfang einen Logikfehler, ein paradoxer Satz:

Mein erster Ausflug als zahlender Internetnutzer soll ein kurzer Abstecher zu meinem virtuellen Briefkasten sein.
Wie hat er denn die E-Mailadresse eingerichtet? (nebenbei schreibt man es E-Mail und nicht wie du eMail) Nun höre ich dich schon einwenden: "Ja guter Tserk, du bist mal wieder ein Pedant. Da mir schon klar war, dass du mir das ankreiden würdest, habe ich extra für dich die Wort 'zahlender' vor dem Wort 'Internetnutzer' gestellt. Gerade du solltest wissen, dass man z. B. in Bibliotheken kostenlos surfen kann."
Aber diesen Einwand zerschmettere ich gnadenlos mit der Tatsache, dass egal ob kostenlos oder nicht, die Sicherheitshinweise kommen ja trotzdem. Ergo müsste er diese Tortur jedes Mal durchmachen, wäre also schon soweit damit vertraut, dass er die Hinweise nicht mehr lesen müsste bzw. wäre auch von den einzelnen Mitteilungen am Anfang nicht so verwirrt/überrascht.

Na ja, ich hör mal lieber mit dem Zerpflücken auf ;)
War trotzdem eine nette Zwischendurchlektüre, obwohl ich Humor nicht für die angemessene Kategorie halte. Aber das zu entscheiden liegt natürlich bei dir. :)

Tserk!
Gefundene Fehler:

Da ich meist auf der anderen Seite im Klassenzimmer meinen Platz habe, bin ich über diese Nachricht erfreut, nehme sie zufrieden zur Kenntnis und klicke den OK-Butten.
OK-Button
Während ich noch völlig verstört darüber nachdenke, melde ich mich ab und ein siebenter Sicherheithinweis öffnet sich
Sicherheitshinweis

P.S: Warum ist bei dieser Geschichte das Fenster so breit? :confused:

 

HI!

Ich finde die KG hat gute Ansätze, du könntest allerdings mehr daraus machen. Wer kennt nicht diese verwirrenden Meldungen seines Computers?! Also ist das gutes Potezial für eine KG. Wie du das mit dem Besitzer des Computers schreibst finde ich auch gut, aber trotz allem fehlt was.
Die Person hat keinen Charakter, geht in der Erzählung völlig unter und dann kommt die achte Meldung und der Computer ist aus. Das ist zwar ein Ende, aber es passiert nichts, du hast nur aufgehört zu schreiben.
Der Prot bracuht Charakter und sollte etwas tun, was diese KG besonders macht, denn wie gesagt, verwirrende Meldungen kennt jeder.
War trotz Unausgereiftheit ganz amüsant und gut zu lesen.

MFG Steeerie

 

Hallo Steeerie,

danke fürs kritteln. Alles weitere per PM.

Ciao MiK

 

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