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"Sieger" denkt das Gewissen

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16.03.2006
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"Sieger" denkt das Gewissen

"Sieger" denkt das Gewissen

Da saß er, lässig aber mit angespannten Mundwinkeln. Alles was er tat sah künstlich und gestellt aus, sogar das gelangweilte Hinausstarren aus dem Fenster war nicht natürlich. Die Busbeleuchtung war zu schlecht um ihm in die Augen zu schauen, um zu sehen was er denkt. Ich saß ihm schräg gegenüber. Ich wollte ihn nicht sehen, mein Herz raste, mein Kopf überlegte meine nächsten Schritte. Der Schmerz, der in meinem Inneren aufbrodelte, war zu frisch, zu stark. Ich wollte dem Schmerz folgen und dem Kerl, der diesen verursacht hat, verletzen. Ich wollte auf ihm eintrommeln bis er das Atmen aufhört, wollte sein Blut auf meiner Haut spüren. Aber mein Gewissen sagte laut: "NEIN, er ist es nicht wert!" Mein Schmerz erwiderte: "Ich hasse ihn dafür, dass er mich so verletzt hat, dass er noch auf der Welt ist..." Mein Gewissen aber übertönte den Schmerz immer mit denselben Worten: "Er ist es nicht wert, er ist es nicht wert,..." Schließlich erhob ich mich aus meinem Platz, lief zu Tür und stieg aus dem Bus. Genauso künstlich und gestellt...

 

Hi Baineg,

herzlich Willkommen hier auf kg.de. Zu deiner ersten Geschichte kann ich dir leider nicht auf die Schulter klopfen.

Ich wollte dem Schmerz folgen und dem Kerl, der diesen verursacht hat, verletzen.

Darum geht es wohl in deiner Geschichte. Sollen wir uns als Leser zusätzlich selber zusammenreimen, was meiner Meinung nach noch an Informationen fehlt?:

- Geschlecht des Protagonisten
- Grund des Schmerzes
- Beziehung zueinander
- evtl. Alter/Aussehen

Merkst du etwas? Du hast hier einen kurzen Text geschrieben, aber keine Geschichte. Die einzige nachvollziehbare Aussage ist, dass der Prot nicht zugeschlagen hat. Das ist etwas dünn für eine KG.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hi,

anders als bernadette glaube ich zu wissen, worum es geht:

Ein Mädchen/eine Frau sitzt im Bus fast direkt ihrem Ex gegenüber, bekämpft den Impuls, irgendwie ausfallend zu werden.
Am Ende tut sie genau das gleiche, wie er. Sie tut so, als merke sie es nicht und steigt aus.
Am Ende redet sie es sich schön.

Die Idee ist gar nicht so schlecht, wenn auch nicht realistisch.

Es kann sein, daß er sie nicht erkennen will und so tut. Aber trotzdem sollte es Anzeichen für ein Erkennen geben. Im Bus kann man auch sehr viel über die Spiegelung beobachten.
Das Wichtigste ist auch, wer als erster gekommen ist und wie das erste Aufeinandertreffen läuft, da dies eben die Absichten und Motive der Figuren charakterisiert.

D.h. ich brauche eigentlich nicht so viele Informationen über die Figuren, aber Du solltest Dir mehr Zeit bei der Darstellung der Handlungen lassen.

Was beobachtet sie an ihm, was an sich? Welche Gedanken, Schlüsse zieht sie daraus?
Hier kannst Du dann auch die damalige Beziehung dezent mit einweben und so vor allem ihn noch etwas näher beschreiben. Dadurch erkennt der Leser automatisch auch den Gegensatz/ die Motivation seines jetzigen Handelns.

Die Sache mit dem Gewissen solltest Du noch mal überlegen, ich bin nicht sicher, ob es hier wirklich um das Gewissen geht. Ich verbinde Gewissen immer mit moralischen Prinzipien und ich weiß nicht, ob dies mit einem eher emotionalen Beziehungsproblem vereinbar ist.
Am Ende kann er sie verlassen haben und für sich ganz plausible Gründe haben.

Im Fazit also Zustimmung zu bernadette:
Ausbaufähiges Material bei dem Du darauf achten solltest, den Leser mitzunehmen, d.h. ihn auch mit bestimmten Infos zu versorgen. Teils durch Erinnerung oder eben durch detailliertere Beschreibung der Handlung.

Gruß
mac

 

anders als bernadette glaube ich zu wissen, worum es geht:

Ein Mädchen/eine Frau sitzt im Bus fast direkt ihrem Ex gegenüber, bekämpft den Impuls, irgendwie ausfallend zu werden.
Am Ende tut sie genau das gleiche, wie er. Sie tut so, als merke sie es nicht und steigt aus.
Am Ende redet sie es sich schön.


Das ist natürlich die gängigste Variante, die mir auch sofort einfiel.
Aber genauso kann es auch ein schwuler männlicher Prot sein oder
nehmen wir an, die Prot ist Ausländerin und er ein Faschist, der sie aufgrund ihrer Nationalität fertiggemacht hat.
Ginge alles. Deswegen fehlen mir ein paar Andeutungen, die mich nicht als Leser mit so vielen Platzhaltern alleine lassen.

 

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