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Sin mei heG

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20.05.2006
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Sin mei heG

Am Spind angekommen fing sie an, in ihrer Schultasche zu graben. Verdammt, wo sind diese Schlüssel?Sie blickte auf das verhasste Schloss. Der Spind war schon alt, zeugte von vielen angestrengten, verschwitzten Schulgenerationen. Nicht nur
diverse Beulen und Kratzer zierten die Oberfläche, auch Aufkleber von anno 1980.
Sie fragte sich, was diese Menschen jetzt trieben. Waren sie noch immer dem Irrglauben erlegen , dass ihnen die Welt nun, nach dem hart erarbeiteten
Abitur, zu Füßen lag? Oder wurden sie bereits eines besseren belehrt?
Wo zum Teufel sind die Schlüssel?
Sie griff tiefer in die Tasche, wobei sie die Hülle eines Präservativ zu fassen bekam.
Plötzlich bekam sie Lust zu tanzen. Die Hüften schwirren zu lassen, orientalisch, und sie fing an zu kreisen, erst langsam und sanft, dann immer wilder,
bis sie schließlich anmutig kreisend vor ihrem Spind stand und sang.
... Suerte que es tener labios sinceros para besarte con más ganas... sang sie und tanzte. Ja, Sin mei heG...Sin mei heG, dachte sie und ließ ihre Seele fliegen.
Ihre langen, tief dunkelbraunen Haare flogen sanft den Bewegungen hinterher, sodass sich die Locken freuten.
Viele verwunderte Augen ruhten auf ihr. Einige betrachteten sie naserümpfend. In anderen Augen sah man leise Faszination aufblitzen.
Wie lange sie getanzt hatte, wusste sie nicht, doch plötzlich viel ihr ein, dass sie den Schlüssel noch brauchen würde, bevor die nächste
Stunde begann- Mathematik.
Das war nicht eine ihrer Stärken, aber sie bestritt sie tapfer.
Das gibt es doch nicht, die Schlüssel sind fort! dachte sie und dachte gleichzeitig an das Meer und die Wogen, wobei ihr ein wunderbarer, vertrauter, salziger
Geruch in die Nase stieg. Heimat.

Ein heftiges Kribbeln durchzuckte ihren Körper und noch bevor sie sich umdrehte wusste sie, wer gleich vor ihr stehen würde.
Sie verabscheute ihn. Sie konnte kaum benennen, warum, aber etwas an ihm störte sie gewaltig.
Sie drehte sich um und sah in seine schönen, braunen Teddyaugen. Er starrte sie an, atmete ruhig.
Eigentlich hatte er nicht vor gehabt, sie zu berühren, es geschah ganz ausversehen, denn er wusste genau, dass sie ihn nicht leiden konnte, wusste aber, welche
Reaktion er bei ihr hervorrief, wusste, dass sie eine Berührung nicht überleben würde...
Ihr Herz schlug ein wenig schneller, doch sie atmete genauso ruhig, ließ sich nichts anmerken. Noch nicht.
Unverwandt starrte sie zurück. Presste für weniger als eine Sekunde die Augen zu schlitzen, sodass er es kaum merkte.
Ihre Art faszinierte ihn schon von jeher, wie sie sich bewegte, tänzerisch, verloren. Doch ihr Blick verwirrte ihn, er war von tiefer Traurigkeit durchdrungen,
aber auch von Stärke und Hoffnung. Er konnte sie nicht leiden.

Er wusste, dass es nun soweit war und packte ihren Arm. Sie- normalerweise zog sie es vor, selbst zu bestimmen, wohin sie ging- ließ sich ziehen.
Auch ihr war bewusst, was nun kommen würde.
Gemeinsam gingen sie, ohne auch nur eine Sekunde die Blicke voneinander zu lassen, zum Raum 104, der nur wenige Schritte entfernt lag.
Er lag in völliger Dunkelheit, doch die Sterne fingen an zu glitzern, als die beiden den Raum betraten.
Er stellte sich vor ihren Körper, blickte in ihr schönes Gesicht.
Langsam streifte er ihr die Bluse ab. Sie ließ es immernoch geschehen. Noch ein paar Sekunden.
Sie atmete tief ein, erinnerte sich an den weiten Ozean, dachte an seine Freundin.
Er berührte vorsichtig ihre pfirsichweite Haut.
Dann ließ sie ihre Hand langsam von seinem Hals abwärts wandern, ging mit beiden Händen vorsichtig unter seinen Pullover. Sie fühlte seine Haut, sog die
Wärme auf, sang im Innersten ihr Lied vom Fliegen.
Die Sterne über ihnen lächelten und leuchten nunmehr golden, als sie sich wild liebend hingaben.
Für einen kurzen Augenblick vergaß sie den Schlüssel, als er, nach ihrem Haar greifend, den Stuhl zum umkippen brachte, auf dem ihre Tasche lag, und
die Schlüssel auf den Boden fielen.

 

Hallo albaricoque!

Erstmal herzlich willkommen auf kg.de! :)

Fangen wir doch gleich mal an:

albaricoque schrieb:
Am Spind angekommen fing sie an, in ihrer Schultasche zu graben. Verdammt, wo sind diese Schlüssel? Sie blickte auf das verhasste Schloss.

Warum ist das Schloss verhasst? Weil sie zu dusselig ist, den Schlüssel zu finden?

Der Spind war schon alt, zeugte von vielen angestrengten, verschwitzten Schulgenerationen.

Das passt irgendwie nicht. angestrengte, verschwitzte Generationen? Ich denke, ich weiß was du sagen willst, aber das funktioniert mit diesem Satz nicht.
Vielleicht eher: Der Spind spiegelte eindeutige Zeichen vieler Schülergenerationen wider, die ihren Frust an ihm ausgelassen hatten.

Waren sie noch immer dem Irrglauben erlegen, dass ihnen die Welt nun, nach dem hart erarbeiteten Abitur, zu Füßen lag? Oder wurden sie bereits eines Besseren belehrt?

Sie griff tiefer in die Tasche, wobei sie die Hülle eines Präservativ zu fassen bekam. Plötzlich bekam sie Lust zu tanzen. Die Hüften schwirren zu lassen, orientalisch, und sie fing an zu kreisen, erst langsam und sanft, dann immer wilder,bis sie schließlich anmutig kreisend vor ihrem Spind stand und sang.

:hmm: Ähm? Sie findet ein Kondom in ihrer Tasche, was ihr dann Lust darauf macht zu tanzen? Ich frag mich gerade, was passiert wäre, hätte sie eine Banane gefunden... :D

Abgesehen davon macht sie sich glaub ich schon zum Affen, wenn sie da plötzlich so nen "Anfall" vor nem Spind in der Schule bekommt...

Ihre langen, tief dunkelbraunen Haare flogen sanft den Bewegungen hinterher, sodass sich die Locken freuten.

Jau, ich hör die Locken bis hier her lachen... ;)

Viele verwunderte Augen ruhten auf ihr.

Ich denke mal, dass eher die Blicke ruhten...

Einige betrachteten sie naserümpfend. In anderen Augen sah man leise Faszination aufblitzen.
Wie lange sie getanzt hatte, wusste sie nicht, doch plötzlich fiel ihr ein, dass sie den Schlüssel noch brauchen würde, bevor die nächste
Stunde begann- Mathematik.

Mitten im Tanz-Exzess fällt ihr sowas Banales wie ein Schlüssel ein? Und dann auch noch ganz plötzlich?

Das gibt es doch nicht, die Schlüssel sind fort! dachte sie und dachte gleichzeitig an das Meer und die Wogen, wobei ihr ein wunderbarer, vertrauter, salziger Geruch in die Nase stieg. Heimat.

Was hat nun bitte der Schlüssel an sich, dass sie diese Assoziation mit Meer, Wogen und Heimat hat? Hat sie sich dort (wo auch immer) auch ständig ausgeschlossen?

Und eine unschöne Wiederholung: dachte...

Ein heftiges Kribbeln durchzuckte ihren Körper und noch bevor sie sich umdrehte wusste sie, wer gleich vor ihr stehen würde.
Sie verabscheute ihn. Sie konnte kaum benennenkein Komma warum, aber etwas an ihm störte sie gewaltig.
Sie drehte sich um und sah in seine schönen, braunen Teddyaugen. Er starrte sie an, atmete ruhig.

Wenn ich jemanden verabscheue, dann find ich seine Augen glaub ich nicht schön und finde dafür auch noch Metaphern (Teddyaugen).

Eigentlich hatte er nicht vor gehabt, sie zu berühren, es geschah ganz aus Versehen, denn er wusste genau, dass sie ihn nicht leiden konnte, wusste aber, welche Reaktion er bei ihr hervorrief, wusste, dass sie eine Berührung nicht überleben würde...

Ähm. Also er hatte nicht vor gehabt sie zu berühren, dann passierte es aus Versehen, weil er wusste, dass sie ihn nicht leiden kann, aber auch, was seine Berührungen bei ihr hervorrufen würden? Also doch vorsätzlich oder wie? :hmm:

Presste für weniger als eine Sekunde die Augen zu Schlitzen, sodass er es kaum merkte.

Für weniger als eine Sekunde? Also hat sie geblinzelt, was?

Ihre Art faszinierte ihn schon von jeher, wie sie sich bewegte, tänzerisch, verloren. Doch ihr Blick verwirrte ihn, er war von tiefer Traurigkeit durchdrungen,aber auch von Stärke und Hoffnung. Er konnte sie nicht leiden.

Aha, er kann sie also auch nicht leiden, ist aber fasziniert von ihr, will sie anfassen. Is klar...


So, den Rest spar ich mir jetzt mal. Die Geschichte hat mir leider nicht gefallen. Sie ist widersprüchlich, die Charaktere bleiben blass, ich erfahre nichts über sie und kann somit auch nicht mitfühlen.

Natürlich gibt es das - eine Hassliebe, eine Anziehungskraft, obwohl man den anderen eigentlich nicht ab kann... wenn du das verdeutlichen willst, ist es dir allerdings nicht gelungen, sorry.

Gruß
Blue

 

Hallo Albaricoque,

auch von mir ein herzliches Willkommen auf Kurzgeschichten.de!

Erst mal:
Ändere bitte die Zeilenumbrüche in deiner Geschichte.

Leider hat auch mir deine Geschichte nicht gefallen. In vielen Punkten muss ich mich BlueSoul anschließen - außerdem waren noch einige Rechtschreibfehler in deinem Text, die du unbedingt noch heraussuchen solltest.

Am meisten gestört haben mich deine Charaktere, die bleiben wirklich sehr blass, sowohl ihre gegenseitige Anziehungskraft als auch die Abneigung, die sie wohl füreinander empfinden. Ich glaube auch, dass es so etwas gibt, allerdings solltest du darauf auf näher eingehen und dem Leser nicht alles als bloße Tatsache präsentieren.
Wenn du deinen Charakteren mehr Tiefe gibst, tiefer auf ihre Gefühle und Gedanken eingehst, auf ihre Eigenheiten etc..., dann ist schon viel gewonnen. Momentan bleibe ich noch mit einem Achselzucken zurück.

Liebe Grüße, Bella

 

Hallo Leute!

Also erstmal vielen Dank euch zwei, für eure Kritik, dafür bin ich immer dankbar. Ich muss sagen, dass Kurzgeschichten eigentlich nie meine Welt waren, aber ich dachte, da diese Site so schön ist, versuch ich mich mal.
Ich bin sehr dankbar um jeden Tipp und bemüh mich das nächste Mal mehr.
Vielleicht könnt ihr mir das mit dem "blass" etwas näher erklären?

Vielen Dank im Vorraus,
Albaricoque

 

Hallo albaricoque!

Dann will ich mal versuchen, dir zu erklären, was ich mit "blass" meine. Zum Einen haben deine Charaktere keine Namen. So hab ich es auch schon gehandhabt, aber ein Name trägt schon einen Teil zur Persönlichkeit bei.

Dann erfahre ich lediglich Äußerlichkeiten von deinen Prots. Die Haarfarbe, die Augenfarbe. Ende.

Bei dem Mädchen deutest du an, dass sie von woanders stammt, ich schätze irgendwo aus dem südländischen Raum. Aber diese Information alleine bringt mir überaupt nichts, wenn du sie nicht mit der Handlung verknüpfst.

Der Junge bleibt sogar noch blasser. Braune Teddybäraugen. Und dass er sie und sie ihn nicht mag. Vollkommen austauschbar, gleichgültig.

Schlichtweg uninteressant, was diesen beiden Personen widerfährt.

Gib ihnen Charakter, Eigenarten...

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

Gruß
Blue

 

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