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So gesehen

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23.08.2008
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So gesehen

So gesehen Kurzgeschichte Heinz Körber


Es war eine jener friedhofsnahen Gastwirtschaften, die nur für Trauergesellschaften
bestimmt zu sein scheinen.
Ein winziges Schankzimmer und daran anschließend – hinter Mattglasscheiben – ein
Langer Raum mit einer U-förmigen Tafel. Ölgetrenkter Bretterboden und düsteres Licht, das
die paar Heiligenbilder sehr streng aussehen ließ.
Alles saß schon dicht beieinander, es murmelte und schnupfte in einem fort, der Kellner
hievte ein Tablett an den einzig freien Platz am Tisch und verteilte von da aus die vollen Gläser.
Als die beiden Türflügel vehement aufgestoßen wurden, verflachte das Geflüster, und auch
der Kellner verzog sich rasch vor dem schwer daherschreitenden Friedrich.
Die meisten Anwesenden hatten insgeheim mehr Angst als Ehrfurcht vor dem Schmerz
dieses wankenden Kolosses. So manch einer sah beinahe schuldbewusst drein.
Friedrich, an seinem Platz an der Stirnseite angekommen, schleuderte den Hut wuchtig
auf den Tisch und stützte sich sogleich mit den Fäusten auf.
Langsam und bohrend musterte er einen nach dem anderen, kaum einer hielt ihm stand.
Dann kam es leise und doch gar nicht zur allgemeinen Erleichterung aus ihm heraus –
ein erster Satz, trocken, metallisch, mit einem Einschlag von Ironie :
“In solchen Augenblicken hat man seine Freunde gerne um sich“
Seine Augen schweiften zur Decke, ein aufkommendes Schluchzen in der Zuhörerschaft
wehrte er mit einem angewiderten Kopfnicken ab.
Stille – hierauf dröhnte es wie ein Donnerwetter :
“Und dennoch klage ich so manchen von euch an !“
Einige Stühle rückte etwas von der Tafel ab. Zwei, drei Feuerzeuge klickten, der Ober fing
Seine stürmische Herinkommens-Bewegung abrupt ab und glitt mit vollem Tablett in die
Schank zurück.
„Diejenigen, die sich bloß selbst bedauern, die endlich einen Anlass für ihre Schmerzens-
Wollust gefunden haben – an dem raschen Verglühen eines so jungen Lebens.“
Friedrich stand jetzt kerzengerade da, einen Punkt in weiter Ferne fixierend. Der Druck
auf die Trauergäste ließ sichtlich etwas nach. Einige fühlten sich nicht betroffen, andere
verstanden nicht ganz, wie diese Worte gemeint waren.
„Seine Jahre waren ausgefüllt von außerordentlichen Ereignissen, von solchen, die sein Interesse fesselten, und solchen, die in ihm Heiterkeit, bisweilen sogar Ausgelassenheit
hervorriefen. E r kannte noch keinen Lebenskampf, e r musste mit der Heuchelei
und der Mittelmäßigkeit noch keine Kompromisse schließen, vor allem musste er nie
resignieren vor der Hartnäckigkeit des Unabänderlichen.
So gesehen war das Dasein für ihn ein erfülltes, ein fröhlich-unbeschwertes. Und auch
sein Ende empfand er – in den letzten Zügen der Gewissheit – als eine Überraschung
und keineswegs als Bestrafung für irgendein Vergehen oder eine Unterlassung.“
Jetzt spätestens dämmerte es allen, worauf der nun nicht mehr so steif dastehende Friedrich
hinauswollte, man sah es dem einmütigen Nicken an.
Besonders einer, ein mittelalterlicher, leicht angegrauter Herr mit Pfeife lächelte des öfteren
und pflichtete den akzentuierten Redewendungen sehr offenkundig mimisch bei.
Mehrmals unterbrach er sein Rauchzeremoniell und zeigte seine und zeigte seine Zustimmung
oft in einer Weise, wie dies nur Lehrer tun, wenn sie einen Vorzugsschüler prüfen.
Und so einer wird er auch sein, dachte ich mir.
Das ganz sympathische aussehende vis-a-vis musste sein Deutschprofessor gewesen sein.
Oder vielleicht doch Latein. Jedenfalls etwas Humanistisches. Er war gewohnt, dass ihn viele
Menschen gleichzeitig ansahen, und es machte ihm auch nichts aus, wenn man seine Körpersprache auf´s Genaueste beobachtete, wie ich das jetzt tat. Ich vermutete, dass
Friedrich sich im Aufwind speziell seiner Beipflichtung zu so mancher besonders kräftigen Formulierung hinreißen lassen hat. Somit lief das Spiel von Schicksalsbewältigung und anfänglicher Verwirrung letztlich dennoch auf ein versöhnliches Ende hinaus.
„Und deshalb wollen wir seinem Abgang nicht mit düsteren Gedanken nachhängen – und
ihm nur noch freudige nachsenden, trotz unserer Wehmut. Dort, wo er nun weilt, dort treffen wir uns alle wieder. Und nicht nur wir, sondern alle, die je gelebt haben. So hat es die Natur
bestimmt, und damit wollen wir uns abfinden.
So – und jetzt bitte den Ober rufen und weitere Getränke bestellen !“
Der Professor zeigte sich recht erstaunt über die abrupte Abkehr vom Jenseits, fasste sich
aber gleich wieder und verschwand in einer dichten Rauchwolke.
Einige Male begegneten sich unsere Blicke, die Sitzordnung wurde jedoch beibehalten, nur
Friedrich ging von Gast zu Gast und überreichte Fotografien seines verunglückten Sohnes.
Im Schankraum, als ich nach meinem Mantel griff, sah ich den Professor neben mir.
Auch er war am gehen.

Es war ein kalter, feuchter Herbstnachmittag und schon ziemlich dämmrig.
Das Laub verschmierte den Gehsteig, und die Straßenlampen ließen die Allee als einen
dumpfen Silbertunnel erscheinen.
Wir folgten den Wolken unseres ausgestoßenen Atems.
„Geschichte und Geografie“, sagte er und wollte gleich wissen, ob er bei der Einschätzung
meiner Person ebenfalls richtig lag.
„Ein Junge aus der Nachbarschaft – zuerst Aufpasser, wenn die Eltern abends weggegangen sind, und später dann in der Älteren-Bruder-Rolle...“
„Stimmt“, sagte ich.
„Man merkte ihm an, dass es da jemanden gegeben hat, der ihn stark beeinflusste – auch ein
junger Mensch, aber um einiges älter. Ein Leitbild, wie man so gemeiniglich sagt“.
Ich konnte mich nicht zurückhalten und wiederholte es mit einem ironischen Unterton :
“Leitbild- akzeptierte er so etwas überhaupt ?“
„Nicht so leicht. Er war sehr, sehr eigenständig für sein Alter, fast schon mit einer klaren Vorprogrammierung für eine ferne Zukunft ausgestattet...wenn sie verstehen, was ich damit meine“.
Ich erhielt einen forschenden Blick, dann war er sich meiner Auffassungsgabe sicher und fuhr fort :
“ Aber lieber ein harter Knopf mit vielen selbständigen Zügen als ein Duckmäuser, ein verwöhnter Bengel – oder gar ein verwirrter Jungterrorist“.
„Also geht er ihnen doch ab, obwohl sie während der Rede soviel Zustimmung gezeigt haben, besonders als das Leben aus der Sicht desjenigen beleuchtet wurde, der es knapp hinter sich hat...“
„Natürlich vermisse ich ihn“.
„Als Vorbild für die Rabauken und die Kriecher in ihrer Schule...“
Ich wusste gleich, dass er stehen bleiben würde. Wir waren gerade unter einer Lampe angekommen. Ich sah ihn sehr direkt an.
„Jeder Verstorbene geht einem ab , solange die Erinnerung noch wach ist. Für mich ist das aber beileibe kein Grund zur Selbstbemitleidung. Und was die Vorbild-Funktion anlangt, soll
doch jeder Erzieher stets bestrebt sein, das Niveau der Charakterbildung seiner Zöglinge
hochzuhalten beziehungsweise anzuheben“.
Wir gingen weiter.
„Was sie für ihn darstellten, war er für seine Mitschüler. Ohne rührselige Übertreibung muss ich sagen, dass er ein Fels war in der Klasse, ein Meinungszertrümmerer, ein Meinungsbildner, ein Herausforderer, der selbst ständig herausgefordert werden wollte.
E r konnte seine kraftvolle Intelligenz so vollkommen einsetzen, weil ihn seine Überzeugungen spielerisch dazu trieben. Und das seit Jahren“.
Nach einer kurzen Pause fragte er : „Was hat er denn einmal werden wollen ? Sie haben seine
Zukunftspläne doch sicherlich gekannt.“
„Revolutionär“
„Revolutionär...wie ist das zu verstehen?“
„ Er war von dem festen Vorsatz durchdrungen, die bestehende Gesellschaftsordnung
durch eine neue ersetzen zu müssen. Es war ihm Berufung, all das, was ihn störte, zu verändern. Und wenn sie wissen wollen, was ihn so störte, so kann ich ihnen nur s e i n e
Antwort geben : All das, was wir tagtäglich übersehen, respektive übersehen müssen und woran wir uns schon sosehr gewöhnt haben, dass es uns nicht mehr auffällt. Alles, was
zum Verlust der Selbstverständlichkeiten einer naturgemäßen Lebensführung beigetragen hat, hat er hinterfragt, viele Wege auf dieser Suche schon klar erkannt“.
„So gesehen...“ dachte er laut, und ich fuhr fort :
“So gesehen – ist der Welt einiges entgangen – oder auch erspart geblieben“.
Er schüttelte den Kopf und klopfte die Pfeife aus.
„Wenn Stärke in Machtansprüche übergehr, merken wir Normalsterblichen oft nichts davon“.
Er drückte mir kräftig die Hand zum Abschied und verschwand hinter der nächsten Ecke.
Ich wusste, dass er noch lange den Kopf schütteln würde.

Ich schlenderte noch eine Zeit lang ziellos durch die Straßen.
Das Ausgesprochene und vor allem das Unausgesprochene waren mir Rechtfertigung genug, dass ich meine Skrupel endgültig beiseite schieben konnte. Jene Skrupel, die mich vorerst
schuldig dastehen ließen, da ich es war, der ihm vor seinem Mutexperiment die Luft aus
den Fahrradpneus fast völlig rausgelassen hatte – vor einer Woche, als er sich in den
Straßenbahnschienen den steilen Hang hinunterstürzen musste.
E r brauchte die Herausforderung und e r bekam sie auf diese Weise auch.
Ich begann mich nachhause zu zu orientieren.
Es gab ein erstes Schneeflockengewirr, Schneeflocken die jedoch auf dem Boden sogleich in
Nichts zerflossen.

 

Hallo heinzkoerber,

gut gelungen finde ich die Charakterisierung von Friedrich, der schwer dahinschreitet und den Trauergästen mehr Angst als Ehrfurcht einflößt. Das lässt sofort an einen Mann mit Macht und Einfluss denken. Ich weiß nicht, ob du es so beabsichtigt hast, aber meine Vermutung ging unwillkürlich in Richtung „Mafiaboss“, vielleicht deshalb, weil die Geschichte in der Rubrik „Spannung“ steht, aber auch, weil seine Frau bzw. die Mutter des Toten nicht in der Geschichte auftaucht. Entweder ist sie nicht anwesend, oder sie hält sich im Hintergrund. Unklar blieb mir, warum „so manch einer“ schuldbewusst dreinschaute. Vielleicht willst du damit zeigen, dass dein Protagonist seine eigenen Schuldgefühle in die Gesichter der anderen projeziert, andererseits klagt Friedrich so manchen der Anwesenden an. Das ist einer der Punkte, die ich nicht so ganz verstanden habe. So wie du es schreibst, ist doch dein Protagonist schuld an dem „Unglück“, da er die Luft aus den Reifen gelassen hat. Damit komme ich zum zweiten Punkt, den ich nicht ganz verstanden habe: dem Motiv. Was wollte dein Protagonist damit erreichen? Warum hat er es überhaupt getan? Weil Friedrichs Sohn Revolutionär werden wollte? Du beschreibst ihn als Schüler, als Teenager, und in dem Alter sind solche rebellischen Zukunftspläne doch normal. Deinen Protagonisten sehe ich als jungen Erwachsenen, und daher frage ich mich, warum er diese Pläne überhaupt ernst genommen hat. Außerdem schilderst du ihn als Vorbild für Friedrichs Sohn, also hätte er ihn vermutlich auch beeinflussen können. Mir bleibt da inhaltlich etwas zu viel offen.

Erzählstimme und Dialog: Friedrichs Monolog finde ich gut gelungen, die Ausdrucksweise des Professors auch, aber die des Protagonisten finde ich unpassend für einen jungen Erwachsenen. Zum einen unterscheidet sie sich kaum von der des Professors – ich musste immer wieder mal ein paar Zeilen nach oben springen, um nachzulesen, wer gerade spricht -, zum anderen vermischt sich da umgangssprachlicher Ausdruck mit etwas hochgestochener Sprache, was für einen jungen Mann doch eigentlich eher untypisch ist.

Beispiel:
„Also geht er ihnen doch ab, obwohl sie während der Rede soviel Zustimmung gezeigt haben, besonders, als das Leben aus der Sicht desjenigen beleuchtet wurde, der es knapp hinter sich hat ...“

MMn würde sich ein junger Mann nicht so kompliziert ausdrücken. Warum nicht einfach: „... besonders, als das Leben aus seiner Sicht beleuchtet wurde.“
Die Ausdrucksweise wirkt sich auch auf die Erzählstimme aus. So frage ich mich, warum er „begann, sich nach Hause zu orientieren“, anstatt einfach nach Hause zu gehen oder sich auf den Heimweg zu machen.

Textkram:
Einiges von dem, was ich hier aufliste, ist möglicherweise auf regionale Unterschiede zurückzuführen. Ich liste es trotzdem mit auf; was du davon änderst, ist natürlich deine Sache.

Ein winziges Schankzimmer und daran anschließend
„Schankzimmer“ ist mir nicht geläufig, eher schon „Schankraum“. Der Duden kennt „Schankraum“ nur als Synonym für „Schankstube“ oder „Schenke“.
Ölgetrenkter Bretterboden und düsteres Licht
„ölgetränkt“ Ein ölgetränkter Bretterboden ist mir ebenfalls nicht geläufig, eher schon ein „Dielenboden“, und der wird gewachst oder gebohnert, aber nicht mit Öl getränkt.
die paar Heiligenbilder sehr streng aussehen ließ.
„sehr“ ist eines dieser üblichen verdächtigen Füllsel. Prüfe einmal, ob du es hier wirklich brauchst.
Dann kam es (er) leise und doch gar nicht zur allgemeinen Erleichterung aus ihm heraus – ein erster Satz, trocken, metallisch, mit einem Einschlag von Ironie : “In solchen Augenblicken hat man seine Freunde gerne um sich“
Finde ich unschön formuliert. Vorschlag: Dann kam er – nicht zur allgemeinen Erleichterung – aus ihm heraus: Sein erster Satz. Trocken, metallisch und mit einem Einschlag von Ironie sagte er: „In solchen Augenblicken hat man seine Freunde gerne um sich.“
Zeichensetzung bei wörtlicher Rede: Kein Leerzeichen vor dem Doppelpunkt, Satzschlusszeichen (ohne Leerzeichen) vor dem letzen Anführungszeichen. Ist mehrfach falsch, ich liste es nur einmal auf.
Zwei, drei Feuerzeuge klickten, der Ober fing Seine stürmische Herinkommens-Bewegung abrupt ab und glitt mit vollem Tablett in die Schank zurück.
„seine“ klein, „Hereinkommensbewegung“ zusammen. Unschön, da hier eine Handlung in ein Hauptwort gezwängt wird. Vorschlag: Zwei, drei Feuerzeuge klickten. Der Ober glitt mit vollem Tablett in die Schenke zurück.
Schmerzens-Wollust
Schmerzenswollust
E r kannte noch keinen Lebenskampf, e r musste mit der Heuchelei
Besser: kursiv. Er kannte noch keinen Lebenskampf, er musste mit der Heuchelei und der ...
Besonders einer, ein mittelalterlicher, leicht angegrauter Herr mit Pfeife lächelte des öfteren und pflichtete den akzentuierten Redewendungen sehr offenkundig
Ein Herr mittleren Alters oder ein Herr aus dem Mittelalter?
„des Öfteren“ groß, und wieder ein „sehr“
... und zeigte seine und zeigte seine Zustimmung oft in einer Weise, ...
vis-a-vis
Vis-à-vis
..., nur Friedrich ging von Gast zu Gast und überreichte Fotografien seines verunglückten Sohnes. Im Schankraum, als ich nach meinem Mantel griff, sah ich den Professor neben mir. Auch er war am gehen.
Es war ein kalter, feuchter ...
Hier ist ein harter Schnitt, den ich zumindest durch einen Absatz oder eine Leerzeile kennzeichnen würde. Statt „am Gehen“ vielleicht besser „war im Begriff, zu gehen“. Auch stört die Wiederholung von „war“. Vorschlag: Wir traten in den kalten, feuchten Herbstnachmittag.
Das Laub verschmierte den Gehsteig, und die Straßenlampen ließen die Allee als einen dumpfen Silbertunnel erscheinen.
Vielleicht besser: Straßenlaternen; „wie“ statt „als“. Noch besser fände ich: ..., und das Licht der Straßenlaternen verwandelte die neblige Allee in einen dumpfen Silbertunnel.
und später dann in der Älteren-Bruder-Rolle...“
Leerzeichen zwischen „Rolle“ und den drei Punkten. Ist auch noch öfter drin.
..., wenn sie verstehen, was ich damit meine“.
„Sie“ und „Ihnen“ groß. Ist auch öfter drin.
Aber lieber ein harter Knopf mit vielen selbständigen Zügen als ein Duckmäuser, ...
„selbstständigen“ Und meinst du wirklich „harter Knopf“?
soviel Zustimmung gezeigt haben, besonders als ...
..., besonders Komma, als ...
„Als Vorbild für die Rabauken und die Kriecher in ihrer Schule...“
Auslassungspunkte verwendest du gerne (leider wieder ohne Leerzeichen). Hier fände ich ein Fragezeichen passender.
Und was die Vorbild-Funktion anlangt, soll doch
„Vorbildfunktion“, „anbelangt“; besser: ... anbelangt: Soll doch ...
Was sie für ihn darstellten, war er für seine Mitschüler.
„Sie“, „ihn“ und „er“ besser kursiv
E r konnte seine kraftvolle Intelligenz
so kann ich ihnen nur s e i n e Antwort geben : All das, was ...
„er“ und „seine“ kursiv, „Ihnen“, und wieder ein Leerzeichen zu viel
Er schüttelte den Kopf und klopfte die Pfeife aus.
Während sie gingen? Und woran klopfte er die Pfeife aus?
„Wenn Stärke in Machtansprüche übergehr, merken wir
übergeht

Insgesamt gerne gelesen, auch wenn die Geschichte mMn zu viel offen lässt.

Gruß, Stefan

 

Hallo Heinz!

Willkommen auf kg.de.
Na, da du uns hier gleich mit sieben Texten plättest, hoffe ich, dass du dich jetzt auch vernünftig revanchierst und jetzt erstmal ein paar Handvoll Kommentare zu Texten anderer schreibst. (So ein Forum kann nur funktionieren, wenn sich alle auch am Kommentieren beteiligen, sonst sieht es hier bald aus, wie ein Text-Abladerplatz.)

Zu diesem Text hier werde ich nicht auf die ganzen Fehlerchen eingehen (von denen eine Menge drin sind!), da Stefan da ja schon einiges geleistet hat.
Aber du solltest bei allen deinen Texten die Zeilenumbrüche korrigieren, die sich vermutlich beim Posten eingeschlichen haben. Beim Lesen ist sowas unglaublich nervtötend! Und natürlich jeweils die erste Zeile mit den Kategorierungen verschwinden lassen.

Allgemein finde ich deinen Stil zu sehr getragen. Obwohl ich nicht wusste, wie alt du bist, drängte sich mir sofort der Eindruck auf, der Autor wäre schon in Rente (ein Blick auf dein Profil hat das dann bestätigt). Gerade in Krimis erwarte ich einen frischen Schreibstil, keinen angestaubten, sorry.

Der Inhalt: Offensichtlich ist jemand gestorben, der Leser erfährt nicht, wer. Ein "Friedrich" sabbelt und sabbelt. Wo bleibt die Spannung? Bisher ist es äußerst ermüdend, das zu lesen, sorry.
"Jetzt spätestens dämmerte es allen, worauf der nun nicht mehr so steif dastehende Friedrich
hinauswollte" => Mir nicht. Das liegt wohl daran, dass ich von dieser getragenen Sprache nur die Hälfte verstehe.
"pflichtete den akzentuierten Redewendungen sehr offenkundig mimisch bei." => Oh, bitte, was soll ich mir denn darunter vorstellen? Warum beschreibst du dieses "offenkundige mimische Beipflichten" nicht?

"auch sein, dachte ich mir." => Wer ist jetzt so plötzlich "ich"? Bisher hast du dich sehr schwammig-allgemein gehalten, ein "ich" war nirgends zu entdecken.

Es folgen Gedanken vom "ich", weiteres Gesabbel vom "Friedrich" und noch immer ist kein Hauch von Spannung erkennbar. Willst du deine Leser einschläfern?

"überreichte Fotografien seines verunglückten Sohnes." => Nach über sechshundert Wörtern erfährt der Leser endlich, wer gestorben ist. Warum erst jetzt?

Dann sind wir "Friedrich" endlich los, weiter geht es mit "ich" und "Professor", die aber leider auch nicht zum Punkt kommen, sondern ebenfalls nur ins Blaue fabulieren (in für mich ebenfalls kaum verständlicher Sprachgestaltung; komischerweise alle in derselben, der Junge, der Alte, der Erzähler, egal wer - alle sind gleich, keiner hat eine eigene Persönlichkeit). Wo ist der Punkt, was willst du eigentlich erzählen?

Am Ende ist dann noch irgendwie ein "ich"-war-schuld, aber was soll denn bitte jetzt an dem Text spannend gewesen sein, was qualifiziert ihn zu einem Krimi? Gar nichts, meiner Meinung nach, sorry. Vielleicht wäre das eher was für "Gesellschaft".

Grüße
Chris

 

Hallo heinzkoerber

Da schon viel gesagt wurde, hier nur noch ein paar Gedanken:
Du schaffst es gut, Stimmung zu erzeugen, den Leser auch mal zwischen den Zeilen lesen zu lassen. Die Szenerie ist plastisch und hat Atmosphäre.
Allerdings wirkten die Personen darin, wie bereits in anderen Kommentaren erwähnt, sehr undifferenziert.
Friedrich, der Professor, die Anwesenden und der Ich-Erzähler, agieren für mich, bis zum Moment, wo die Luft aus der Geschichte, ähem, aus dem Reifen ist, viel zu gleichförmig.
Klingt jetzt etwas komisch, aber vielleicht als Beispiel: Es wirkt, wie wenn der Sprecher eines Films auch noch gleich alle Charakteren mit synchronisiert.

Und, ja - die Rubrikfrage darf hier durchaus gestellt werden.

Gruss.dot

 

Re:

Hallo Heinz!

Zuerst das Positive: Du hast einen guten Wortschatz, schaffst es, eine gewisse Atmosphäre zu kreieren und verwendest viel direkte Reden.

Das sind die Punkte, die mir gefallen haben.

Mit der Geschichte als solcher konnte ich ehrlich gesagt anfangen, da mir weder klar ist, worauf Du hinaus willst, noch was Du uns damit sagen willst.

Für einen Krimi ist viel zu wenig Spannung enthalten, außerdem fehlt ein schlüssiges Motiv.

Über die Rechtschreib - und Zeichenfehler wurde eh schon viel gepostet. Die solltest Du vorher korrigieren (Hast Du kein Rechtschreibprogramm?)

loom

 

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