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So ist der Lauf der Welt

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03.07.2004
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So ist der Lauf der Welt

Zitternd kroch Lepis, der Gott der furchtsamen Hasen, in die dunkle, feuchte Höhle. „Arana?“, flüsterte er.
„Hier.“, erwiderte eine matte Stimme und dann sah Lepis die Göttin der Weberknechte schlapp am Boden liegen, alle sechs Beine ausgestreckt.
„War Hermine auch bei dir?“
Arana nickte stumm.
„Darf ich mir erlauben, einzutreten?“, ertönte eine sanfte freundliche Stimme und Cortona, die Göttin der Höflichkeit, betrat den Raum.
„Du auch?“, stöhnte Lepis.
„Ich bin ein wenig erstaunt, um nicht gar zu sagen, hilflos. Dürfte ich euch von dem Schreiben, das ich soeben erhalten habe, in Kenntnis setze und um euren geschätzten Rat bitten?“
„Aber ja doch.“, murmelte Arana kraftlos.
„Also. . . . Sehr geehrte und so weiter. Nach der jüngsten Gläubigenschätzung wird Ihnen der Status als kleine Göttin erster Klasse aberkannt. Sie werden in den Status einer Halbgöttin dritter Klasse eingewiesen. Zur persönlichen Entgegennahme von Gebeten, Weihrauch und anderen Devotionalien sind Sie ab sofort nicht mehr befugt. Sie erhalten eine dienstjahresabhängige Pension aus dem Topf unzustellbarer Gebete. Mit vorzüglicher Hochachtung und so weiter.“
„Genau wie meiner.“, stöhnte Lepis.
„Lasst uns zu Antinona gehen.“, flüsterte Arana.
„Wer ist das?“, fragte Lepis.
„Die Göttin der Einsiedler, die der Versuchung erlagen. Sie hat schon alles gesehen und ist sehr klug.“, erwiderte Cortona.
Und so wanderten die drei Halbgötter zur Höhle von Antinona, die in einer fruchtbaren Oase lag, umgeben von Spielcasinos und anderen Vergnügungsstätten. Antinona war offensichtlich am Packen.
„Wollen Sie verreisen?“, fragte Cortona höflich.
„Nein, mir ist fristlos gekündigt worden.“
„Aber gibt es denn keine Gläubigen mehr?“
Antinona lachte leise. „Zum Teil stimmt das. Die Anzahl der Hasen und Weberknechte zum Beispiel hat sehr stark abgenommen. Aber bei Cortona und mir ist ein ganz anderer Wandel eingetreten. Die Menschen halten nichts mehr von ausgesuchter Höflichkeit und Einsiedler fliehen nicht die Versuchungen, im Gegenteil sie suchen sie geradezu. So ist es eben, Götter entstehen und vergehen. Kommt mit, ich zeige euch meinen Nachfolger.“
Zu viert zogen Sie zu einer Nachtbar, die in hunderten von Farben erstrahlte. In der Bar war ein unglaublicher Trubel und Antinona musste schreien, um sich verständlich zu machen.
„Seht ihr den Dicken dort in der Ecke auf dem Sofa? Das ist Solanus, der Gott der Coach Potatoes. Ein junger Gott, der mit Videotix und Xoxa, den Göttern der Computerspiele viele Gläubige an sich gezogen hat. Oder dort, die beiden, die ineinander verschlungen sind. Das sind mein Nachfolger Unikum, der Gott der Singles und Delectamenta, die Göttin der One-Night-Stands.“
„Und wer ist das?“ Lepis deutete mit seinen Löffeln auf einen jugendlichen Menschen, ob Frau, ob Mann war nicht auszumachen, der zwei Gesichter trug. Ein freundlich lächelndes, vertrauenerweckendes, aber statt des Hinterkopfes ein abweisend verschlossenes Gesicht.
„Das ist der doppelköpfige Trend, der immerwährende Gott des Inout. Er hat die Umfrage durchgeführt und die Briefe an uns versandt.“

 

Hey jo,

du schriebst zu meiner ja, dass du den holzhammer humor nicht so schätzt, womit du ja eindeutig auch recht hattest. hier ist es für mich persönlich dann aber doch etwas zu dezent, muss ich zugeben.

oder mir fehlt der nötige background, weiß nich ...

hat sich mir nicht so erschlossen.

besten gruß
krilliam

 

Hi jobär!

Zu Geschichten wie dieser würde der geneigte Kritiker wohl sagen: "Joah, ganz nett ..."
Die Story leidet unter mindestens zwei Grundproblemen:
Zum einen ist die Götterthematik ausgelutscht bis zum Geht-Nicht-Mehr. Irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, alles schon mal gelesen zu haben.
Zum anderen wirkt der Humor ein wenig bemüht. Es wollte sich bei mir irgendwie nicht das leiseste Zucken in die Mundwinkel schleichen. Mein Eindruck war immer "Ach so, an dieser Stelle soll ich jetzt wohl schmunzeln". Es fehlt das Skurrile, die Slapstick, und vor allem fehlt eine echte Pointe. So, wie du die Story erzählst, könnte sie noch seitenlang weitergehen, und so richtig Interesse wecken die Figuren bei mir nicht. Sie wirken eben wie Plattformen, um eine diffuse Aussage zu transportieren.

Dann gibt es noch ein paar Fehler:

und dann sah Lepis die Göttin der Weberknechte schlapp am Boden liegen, alle sechs Beine ausgestreckt.

Es sollten acht Beine sein, wenn die Göttin ihren Schäfchen ähneln soll.

ertönte eine sanfte, freundliche Stimme, und Cortona, die Göttin der Höflichkeit, betrat den Raum.

Dürfte ich euch von dem Schreiben, das ich soeben erhalten habe, in Kenntnis setzen und

„Aber ja doch.“, murmelte

Der Punkt gehört da nicht hin.

„Also. . . . Sehr geehrte

Bei Ellipsen kommen keine Leerzeichen zwischen die Punkte.

Ciao, Megabjörnie

 

Jo, Bär,

als Satire würde mir die Geschichte unheimlich gut gefallen. Hier fürchte ich, ist sie etwas am Thema vorbei.

Ich finde deine Charaktere gut formuliert, was du mit wenigen Worten erreichst!

Als Geschichte also gerne gelesen als kurz&gut eher nicht so der Renner :)

Tserk!

 

Hi jobär,

ich muss mich Megabjörnie anschließen.

Zum anderen wirkt der Humor ein wenig bemüht. Es wollte sich bei mir irgendwie nicht das leiseste Zucken in die Mundwinkel schleichen. Mein Eindruck war immer "Ach so, an dieser Stelle soll ich jetzt wohl schmunzeln". Es fehlt das Skurrile, die Slapstick, und vor allem fehlt eine echte Pointe.
So gings mir beim Lesen auch.

Die Idee finde ich sehr gut, und Tserk hat schon recht, wenn er sagt das man daraus eine gute Satire machen könnte. Dazu müsste man die einzelnen Themen aber schon weiter vertiefen.

Wie gesagt: ganz nett.

lg neukerchemer

 

Jau, ist halt eine schnell geschriebene Geschichte. Dass da noch Potential drin sein könnte, freut mich. Aber zur Zeit sehe ich kein Land, um mich in die Geschichte zu vertiefen.
Also erst einmal vielen Dank fürs Lesen und Kritisieren. Umsetzung folgt später.

 

Hallo, jobär.

Ich kann mich der nicht so enthusiastischen Bewertung der übrigen nur anschließen. Die Geschichte liest sich, als würde ihr jemand die Zügel kurz halten. Sie klingt, auch wenn die Idee natürlich schon einen Drei-Tage-Bart hat, nicht per se uninteressant, aber so, als habe man ihr verboten, mal so richtig loszulegen. Darum ist sie auch nicht wirklich lustig. Man hat in der Tat mitunter das Gefühl, daß man das handwerkliche Gerippe hinter der Story durchscheinen sieht (Stichwort: "Aha, das ist also jetzt eine lustige Stelle.").

Nix für ungut,
bvw

 

HI!

Eine Sache, die mir aufgefallen ist:

in Kenntnis setze und
redet die göttin etwa dialekt?!

Mmh also wirklich lustig fand ich die KG nicht, zumindest von der handlung her. Die Idee mit der Einordnung der Götter in Klassen finde ich gut, reicht aber nicht aus. Ich glaube in Gesellschaft würde die KG besser passen, denn an sich ist sie gut, vor allem, wenn man die Aussage der KG betrachtet.
Also, an sich hat mir die KG gut gefallen, aber hurmoristisch nicht so meins, sry.

MFG Steeerie

 

Hi Jobär,

eher nett als lustig. Trotzdem gern gelesen.

:google: Meinten Sie Couch Potatoes? :D

Gruß, Elisha

 

Couch Potatoes?
Die sind die bekannteren, aber da ich immer wieder mit verfressenen Coachern zu tun habe, färbt das irgendwie ab.

LG

Jo

 

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