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- 14.03.2002
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soCIeTY
Manche sehen mich nieder an. Andere lächeln, und das freut mich, und ich strahle zurück. Und dann merke ich, dass ich dazugehöre. Zu den anderen, zu ihnen, zu euch, zu uns. WIR. Doch dann öffnet sich die Tür, und es wird eng und voll. Dann müssen alle zusammenrücken. Und doch steht jeder für sich. Wir stützen einander nicht, wir halten uns allein fest. Sie halten sich fest. SIE. Allein. Kein Zusammen.
Ein Rütteln und keiner würde mich fangen, wenn ich falle. Und doch hätten sie keinen Ausweg, weil eine Berührung nicht auszuschließen wäre. Sie würden ja selbst fallen. Berührung bedeutet doch auch Verbindung, oder? Die Frau, die sich am Sitz stützt, und der Mann, der auf diesem sitzt und sich klein macht, um Berührung zu vermeiden.
Sind doch alle so verschieden, klein, groß, dick, dünn, bekleidet oder nackt. Trotzdem Scheue? Oder ist es gar Abneigung?
Ich würde gern einen von ihnen zu einem von uns, also ein wir machen. Ihn ansprechen. Wie schön wäre es, wenn sich alle unterhalten würden. Miteinander. “Wie heißt du?; Wer bist du?- Schön dich kennengelernt zu haben!; Schön, dass es dich gibt!"
Oh, ich muss aussteigen...
“Kann ich durch? Danke."
Autor: Karolina Norenberg