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Sommer Sonne Regen Neugier

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09.04.2005
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Sommer Sonne Regen Neugier

Das Wetter war herrlich und es zog mich in die Stadt um spazieren zu gehen. Die Sonne in vollen Zügen genießend ließ ich mich am Rande eines Parks nieder. Ich saß auf einer Bank, von der aus ich eine große Straßenkreuzung überblicken konnte. Es war kaum Verkehr und ich sah den wenigen vorbeifahrenden Autos nach. Viele davon sahen nur wenige Tage im Jahr das Sonnenlicht und waren prädestiniert dafür von ihren Besitzern an einem solch schönen Tag gefahren zu werden. Formvollendete Karosserien, schwarz lackiert und von gefühlvoller Hand poliert, rollten in der Nachmittagssonne über die Kreuzung.
Wenn ich nicht den Autos nachsah, beobachtete ich die Fußgänger. Ein älterer Herr, der gerade von einer der Bänke aufgestanden war, lief auf die Kreuzung zu. Er trug einen sommerlichen Anzug, hatte seine Krawatte gelockert und den oberen Knopf seines weißen Hemdes geöffnet. Eine junge Frau kam ihm entgegen und er strahlte sie an. Mit der rechten hob er seinen Hut zum Gruße. Sie lachte verlegen und erwiderte seinen Gruß. Der Mann drehte sich noch einmal nach ihr um und ging dann die Treppe einer Unterführung hinab, die ihn auf die andere Straßenseite bringen sollte. Kurz sah ich der jungen Frau hinterher, dann parkte ich meinen Blick auf der anderen Seite der Straße und wartete auf den alten Mann.

Es dauerte ein wenig, aber dann sah ich wie der Mann auf der anderen Straßenseite aus der Unterführung hochkam. Ich riss meine Augen auf, dass mich das Sonnenlicht schmerzte. Augenblicklich wurde meine Verwunderung von lautem Gelächter abgelöst. Ich lachte an diesem wunderschönen Tag lauter und bewusster als ich es je zuvor getan hatte. Der alte Mann sah sich nach mir um und die anderen Menschen auf der Straße sahen sich nach dem Mann um und genauso wie ich, lachten auch sie. Der Mann war von oben bis unten nass. Er war klatschnass und hielt einen aufgespannten Regenschirm fest mit beiden Händen. Seinen Hut hatte er unter den linken Arm geklemmt. Alle Menschen blieben stehen und sahen den nassen Mann an und sie lachten. Sie lachten so lange bis selbst der alte Mann lachen musste. Dies war der sonnigste Tag des Jahres und der Mann sah aus, als hätte es den ganzen Tag über geregnet. Er war durch und durch nass.

Als es wieder ruhiger geworden war, der Mann bereits ein, zwei Straßen weiter war und die nassen Fußabdrücke, die er hinterlassen hatte schon fast nicht mehr zu sehen waren, stand ich auf. Von meiner Neugier gesteuert lief ich auf die Unterführung zu und ging die Treppe hinab. Die Unterführung war schmal, von Schmierereien gezeichnet und von den ursprünglichen zehn Neonröhren leuchteten noch zwei. Ich war bestimmt die Hälfte gegangen bevor ich am anderen Ende eine Gestalt ausmachen konnte. Ich kniff meine Augen zusammen, konnte aber nichts erkennen. Ich ging weiter, immer langsamer und langsamer. Plötzlich stand er direkt neben mir: Ein bärtiger Mann in zerzauster Kleidung. Er hatte etliche Regenschirme bei sich. Die meisten davon lagen am Boden neben ihm, einen hielt er in der Hand. In der anderen hielt er einen Wasserschlauch, den er auf mich richtete. Sofort war ich nass bis auf die Haut.
"Es regnet,“ sagte er. „Spann deinen Schirm auf."
Ich war so überrascht, dass ich ihm außer "Was...?!" nicht viel entgegen bringen konnte.
"Du sollst deinen verdammten Regenschirm aufspannen oder willst du nass werden?!"
"Aber ich bin doch schon...," ...nass, wollte ich sagen, aber wieder richtete er den Schlauch auf mich.
"Verdammt, Junge, du wirst ganz nass. Spann deinen Schirm auf!"
"Ich hab keinen Schirm!" schrie ich ihn an.
Er stellte das Wasser ab und machte einen Schritt auf mich zu. Etwas zögerlich sah mich der bärtige Mann von unten herauf an. "Dann kauf einen,“ sagte er.
"Was? Ich soll...?" In der Absicht davon zu laufen machte ich einen Schritt zurück, doch dann machte er zwei Schritte vor. Machte ich einen Schritt vor war er wieder schneller. Ich fing fast wieder an zu lachen. "Es hat aufgehört“, sagte ich, doch letztlich wusste ich, dass ich ihm einen Schirm abkaufen musste, damit er mich gehen ließ. Und wenn ich die Unterführung dann verließ, so würde mich mit Sicherheit jemand von einer Parkbank auf der anderen Seite der Straße aus sehen und laut loslachen. Und ich würde mitlachen. Ich würde lachen, weil ich wüsste, dass derjenige ist wie ich: neugierig.

 

Hallo Marius,

erstmal vielen Dank für Deine Kritik, aber dennoch muss ich sagen, dass Du es vielleicht etwas übertreibst. OK, die Geschichte hat Dir nicht gefallen, aber Du wirst ja fast beleidigend. Ich frage mich, ob ich Deine Kritik überhaupt ernst nehmen kann. Vielleicht solltest Du mir erst noch erklären was Du mit "Geschäftsidee" meinst bevor ich weiter über Deine Kritik nachdenke.

Gruß,
Gunnar

 

Hallo guanem und herzlich willkommen. :)

Nuja, überragend ist das zwar nicht, aber im Gegensatz zu Marius musste ich schon irgendwie schief grinsen. Das ganze ist so verrückt. ;) Allerdings hat er schon Recht: es sind noch einige Fehler etc im Text, und auch stilistisch könntest Du noch mehr herausholen. Vorbeugend möchte ich Euch beiden bitten, falls Ihr noch etwas besprechen möchtet, dies per PN zu tun, und nicht hier im Thread.

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Anne,

das klingt doch gleich viel freundlicher. Zumindest konnte ich Dir ein Grinsen entlocken. Was muss denn Deiner Meinung nach noch geändert werden?

Viele Grüße,
Gunnar

 

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