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Sommercamp

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11.07.2005
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Sommercamp

Sommercamp 1994. Damals war ich gerade mal 14 Jahre alt. Und ich glaube, ich war auch der einzige 14-jährige, der von seinen Eltern zum Geburtstag und zu Weihnachten noch Micky Mouse T-Shirts und Tweety-Socken geschenkt bekam. Ich wollte eigentlich nicht mit auf dieses Camp, obwohl es doch mal eine Abwechslung zu dem üblichen Sommer-Urlaub war. Meine Eltern und ich sind sonst nämlich meist nach Holland gefahren, auf Texel um genau zu sein. Glücklicherweise haben wir das meist ohne einen Wohnwagen gemacht und sind in einen Bungalow Park am nördlichen Ende der Insel untergekommen. Jedenfalls war dieses Sommercamp das erste Mal, dass ich alleine unterwegs war. Wieder nach Holland. Wieder auf Texel. Dafür aber wie gesagt ohne Eltern. Mein bester Freund, Tim, war auch dabei. Und zum Glück war auch Kathi da. Kathi ist ein Jahr älter als ich und ging in die neunte Klasse unseres Gymnasiums. Es war das einzige Gymnasium bei uns in der Nähe und ich habe gerade noch die achte Klasse geschafft mit einer glatten fünf in Englisch, und einer knappen vier in Französisch. Auf einem Elternsprechtag meinten meine Sprachlehrer zu meinen Eltern, dass ich nicht mal über einen Funken Sprachtalent verfüge. Mich störte es wenig, so lange ich nicht sitzen blieb. Kathi war auch der Grund warum ich überhaupt mit in dieses Camp gefahren bin. Ich hatte von einer Klassenkameradin erfahren, dass Kathi auch hier sein würde. Blöderweise hat mir die gleiche Klassenkameradin auch gesagt, dass sie mit Ralf aus der zehn D zusammen ist. Ich konnte das natürlich nicht glauben, und mich störte es auch nicht, weil ich ebenfalls wusste, dass Ralf nicht mit in dieses Camp fahren würde, was er auch nicht tat. Seit dem ich auf das Gymnasium ging bin ich in Kathi verliebt gewesen. Sie war damals meine „Patin“ gewesen und hatte mir die Schule gezeigt, bei einem Treffen unserer Klasse wenige Monate bevor wir die Schule gewechselt hatten. Sie beeindruckte mich schon damals, mit ihren schmutzig blonden Haaren und ihren grünen Augen. Seit dem Tag bin ich heimlich in sie verliebt gewesen. Und nun fuhren wir zusammen ins Camp. Na ja, vielleicht nicht alleine, aber das störte mich nicht. Ich wusste, ich musste hier meine Chancen wahren und sie ansprechen. Auch wenn ich noch nicht genau wusste wie ich das anstellen sollte.

An jenem morgen als es losgehen sollte, hatten wir unpassender Weise in der Nacht einen Stromausfall, sodass nicht nur mein Wecker, sondern auch der Wecker meiner Eltern ausgefallen war, und wir zu spät aufgestanden sind. Zum Glück haben wir dann doch noch den Bus erreicht, nach dem wir über die eine oder andere rote Ampel gefahren sind. Außerdem hatte ich die Wahl zwischen Duschen und Frühstücken. Da ich wirklich Hunger hatte, hatte ich mich für letzteres entschieden. Keine gute Idee wie sich herausstellte, da es eben Sommer war, und der Bus damals natürlich noch keine Klimaanlage hatte. Aber wenigstens hatte mir Tim in einem der drei Busse einen Platz freigehalten. Es machten sich ca. 150 Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren auf nach Holland, um für zwei Wochen das Camp zu genießen. „Na, hast du schon gesehen wer weiter vorne im Bus sitzt?“ fragte mich Tim. „Wer denn?“ entgegnete ich. „Kathi natürlich, wer denn sonst. Mit Steffie und Andrea.“ Steffie Klos und Andrea Herbig. Die beiden konnte ich nicht ausstehen. Ich stellte sie mir beide immer als böse Teufelchen vor, die Kathi immer schlecht beeinflussen wollten, zumindest in dem Umfang, dass ich niemals mit Kathi zusammen kommen würde. „Das ist natürlich Bockmist.“ meinte ich zu Tim, der bejahend den Kopf nickte. Ich musste mir mit ihm eine Taktik ausdenken wie ich Kathi näher kommen könnte, ohne dass die beiden Hexen etwas davon bemerken würden.

Die Fahrt nach Holland dauerte länger als ich gewohnt war, und wir hatten Glück das wir nach einer vierstündigen Wartezeit an der Fähre es doch noch auf die Letzte geschafft hatten. Wir kamen also völlig übermüdet an unserem Zeltplatz an, und mussten jetzt auch noch die Zelte aufbauen. Wir Jungs wurden in Sechserzelten untergebracht, weit weg von den Zelten, die von den Mädchen bewohnt wurden. Das Zeltlager war durch eine 15 Zentimeter breite weiße Linie geteilt, über die sich kein Junge und kein Mädchen nach 21 Uhr begeben durfte. Ansonsten hätte es mächtig Ärger gegeben, was natürlich jeden Abend der Fall war, weil sich keiner an die Regeln hielt. Ich teilte mir mein Zelt mit Tim, Olli, einem 15 jährigen aus Salzgitter, Knud, der so dick war, das wir Ihn nur noch Klößchen nannten, nach den damals so beliebten Jungdetektiven TKKG. Außerdem waren noch Phillip, aus Papenburg, der nur von der dort ansässigen Meyer-Werft redete, bei der er später wahnsinnig gerne arbeiten würde, und Jens, ein schweigsamer der uns partout nicht verraten wollte, woher er kam. Vielleicht habe ich es nach zehn Jahren auch einfach nur vergessen.

Wir hatten echt wahnsinnig viel Spaß zusammen. Jeden Tag spielten die Jungs Fußball, die Mädels feuerten uns an und danach gingen wir zusammen an den Strand. Die meisten Fußballspiele hatte meine Mannschaft gewonnen. Ich war damals ein recht guter linker Stürmer gewesen und hatte das eine oder andere Tor gemacht, weshalb die Mädchen auch schnell meinen Namen kannten, damit sie wussten wen sie anfeuern sollten. Kathi hatte ich jedoch nie bei einem von den Spielen gesehen.

Es bildeten sich viele Pärchen. Ich jedoch war daran nicht wirklich interessiert mit irgendeiner zusammen zu sein. Meine große Liebe war Kathi. Zumindest dachte ich dass es meine große Liebe ist, war ich doch vorher nie verliebt gewesen. Die zwei Tage Beziehung mit Alexandra aus der Grundschule zähle ich nicht dazu. Tim und ich grübelten jeden Abend darüber nach, wann, wo und vor allem wie ich Kathi auf mich aufmerksam machen würde. Jedes mal wenn ich sie im Camp oder am Strand gesehen hatte, drehte ich mich ganz verschüchtert weg und ging in die andere Richtung. Ungefähr so verliefen fast die gesamten zwei Wochen. Nicht einmal hatte ich mit ihr gesprochen und Tim konnte mich auch nicht überreden doch noch einfach zu ihr zu gehen.

So saß ich nun am vorletzten Tag alleine am Strand, nachdem sich alle wieder zum Zeltlager begeben hatten und schaute mir den Sonnenuntergang an. Vereinzelt waren noch Leute am Strand, doch an jenem Abend war es kühler gewesen als sonst. Plötzlich sprach mich jemand von hinten an: „Hallo“ sagte die Stimme, „so spät noch alleine hier am Strand?“ Die Stimme kam mir bekannt vor und ich dachte zunächst ich würde mir das alles nur einbilden, doch ich drehte mich um und wer stand vor mir: Kathi. „Ähh…“ stammelte ich. Sie fing an zu kichern und sagte: „Mir ist etwas kühl, darf ich mich zu dir setzen? Ich hab dich Fußballspielen sehen.“ Sie hatte also doch bei den Spielen zugesehen, aber offenbar war ihr nicht mehr bewusst das wir auf die selbe Schule gingen. „Ja, klar darfst du dich setzen“ entgegnete ich. „Ich wusste gar nicht, dass du dich für Fußball interessierst.“ Sie lächelte mich an, setzte sich und meinte, dass sie sich dafür auch gar nicht interessieren würde. „Ach so“ erwiderte ich, „aber warum schaust du uns dann zu?“ – „Na weil ich dich ganz süß fand. Und mir ist aufgefallen das du dich immer von mir weggedreht hast, wenn wir uns irgendwo begegnet sind. Schon seit dem ersten Tag.“ Mann, damit hätte ich ja niemals in meinem Leben gerechnet. Kathi fand mich, der Junge mit den Micky Mouse T-Shirts und den Tweety-Socken süß! „Kannst du deinen Arm um mich legen? Mir ist doch so kalt.“ bittete sie mich. Und ob ich das konnte, und natürlich habe ich es auch gemacht. Nun saßen wir da, zusammen und ich hielt sie in meinen Armen. „Ich dachte, du wärst mit Ralf aus der 10 d zusammen“ fragte ich sie vorsichtig. „Mit Ralf? Ach das ist doch ein Spinner. Wir waren nur mal zusammen im Kino, und das war’s.“ Wir schauten uns gemeinsam den Blutroten Sonnenuntergang an und dann passierte es plötzlich: Wir küssten uns. Mein erster Kuss, und dann auch noch mit Kathi. Es war einfach unglaublich. Hand in Hand gingen wir zurück ins Zeltlager. Ich brachte sie zu ihrem Zelt, das sie sich mit den beiden Hexen teilte und schlich mich dann über die weiße Linie, vorbei an den Aufsehern, wieder zu meinem Zelt zurück. Es war leer. Ich fand heraus, dass die Jungen-Gruppe ein Lagerfeuer zum Abschluss veranstaltete und beeilte mich dorthin zu kommen. Schnell fand ich Tim und wie es unter uns Jungen so üblich ist erzählte ich ihm was draußen am Strand passiert ist. „Endlich“ schrie Tim auf und freute sich für mich. Er fragte: „Seit ihr denn nun zusammen?“ – „Ich denke schon“ antwortete ich. Sicher war ich mir natürlich nicht, da wir nicht darüber gesprochen hatten. Ich genoss das Feuer und war schwer verliebt. Noch mehr als vorher schon. Dieses Gefühl war damals einfach unglaublich für mich gewesen.

 

Hmmm... das ganze erscheint mir eher wie ein Aufsatz a´la: "mein schönstes Ferienerlebnis"... Es ist eine beschreibung von Geschehnissen, besser gesagt, eine Aneinanderreihung derselben.
Um nun von dort zu einer Kg zu mutieren, bedarf es noch der Arbeit.
Zum beispiel: beschreib es aus der Sicht des Jungen, so, als wäre er ein anderer. Was fühlt er, sieht er, denkt er, riecht er, schmeckt er?
Dann sie: Was riecht, lebt, sieht, fühlt, schmeckt etc. sie?

Ein wenig Dramaturgie darf auch sein...
Verstehst du, was ich meine?
So wie es jetzt dasteht, ist es keine Kg.
Sorry.
Lord

 
Zuletzt bearbeitet:

Erst einmal vielen Dank für Deine Bemerkungen.

Leider sind mir einige Kritikpunkte nicht wirklich klar:

Um nun von dort zu einer Kg zu mutieren, bedarf es noch der Arbeit.

Meine Geschichte enthält die Elemente einer Kurzgeschichte wie zum Beispiel Auftakt (die kurze Einleitung), Aufbau des Problems (Ich-Erzähler ist verliebt) und Lösung (Protagonist bekommt Feedback auf seine Liebe).

Zum beispiel: beschreib es aus der Sicht des Jungen, so, als wäre er ein anderer.

Was genau ist gemeint mit "so, als wäre es ein anderer"? In dieser Geschichte geht es um die Errinerungen eines namenlosen Ich-Erzählers, nicht um Errinerungen des Autors. Es ist also ein anderer, denn diese Geschichte ist keineswegs autobiographisch. Auch das ich als Autor den Ich-Erzähler gewählt habe trägt dazu bei, den Protagonisten im unklaren darüber zu lassen, was genau sein Schwarm über Ihn denkt. Daher wird auch nicht die Sichtweise des Mädchens beschrieben.

Ein wenig Dramaturgie darf auch sein...Verstehst du, was ich meine?

Leider nicht. Was genau meinst Du denn damit? Meinst Du mehr Spannung?

Gruß,
Justin

 

Hallo JustinW,

Erst einmal herzlich Willkommen auf kg.de.

Vielleicht suche ich mal exemplarisch eine Situation heraus, damit du merkst, was Lord Arion - und ich schließe mich an - meinen:


An jenem morgen als es losgehen sollte, hatten wir unpassender Weise in der Nacht einen Stromausfall, sodass nicht nur mein Wecker, sondern auch der Wecker meiner Eltern ausgefallen war, und wir zu spät aufgestanden sind. Zum Glück haben wir dann doch noch den Bus erreicht, nach dem wir über die eine oder andere rote Ampel gefahren sind.

Das ist doch eine Szene, in der Hektik vorhanden ist.
Die könnte doch beschrieben werden (wobei ich mich frage, ob die für die Geschichte von Bedeutung ist...da besteht die Gefahr, dass sich der Leser an solchen Details langweilt).

z.B.

Meine Schlafzimmertür wurde am Morgen der Abfahrt aufgerissen und mein Vater schrie aufgeregt: "Hey, XY, ...steh' auf...wir haben verschlafen".
Ich stürzte aus meinem Bett und war stinkesauer. Angst machte sich in mir breit, den Bus zu verpassen.

In deinem Text gibt es viele Informationen, die sich teilweise wiederholen. Die könnte man abkürzen, dann wird der Schreibstil flüssiger und für den Leser abwechslungsreicher.


Mein bester Freund, Tim, war auch dabei. Und zum Glück war auch Kathi da. Kathi ist ein Jahr älter als ich und ging in die neunte Klasse unseres Gymnasiums. Es war das einzige Gymnasium bei uns in der Nähe und ich habe gerade noch die achte Klasse geschafft mit einer glatten fünf in Englisch, und einer knappen vier in Französisch. Auf einem Elternsprechtag meinten meine Sprachlehrer zu meinen Eltern, dass ich nicht mal über einen Funken Sprachtalent verfüge. Mich störte es wenig, so lange ich nicht sitzen blieb. Kathi war auch der Grund warum ich überhaupt mit in dieses Camp gefahren bin. Ich hatte von einer Klassenkameradin erfahren, dass Kathi auch hier sein würde
.

Kathi wollte auch mitfahren, das hatte ich von einer Klassenkameradin erfahren. Sie ging in das gleiche Gymnasium wie ich und war der Grund, wieso ich überhaupt mitfahren wollte.

Verstehst du: Es ist für die Geschichte uninteressant, ob du eine fünf oder sechs in Englisch hast; wichtig ist, was Kathi mit deiner Schule zu tun hat.

Versuche mal, solche Informationen zu kürzen und schon früher die wörtliche Rede einzubauen; das macht oft lebendiger. Ein paar Absätze machen auch das Lesen leichter.
Es hilft auch sehr, andere Geschichten zu lesen.
Viel Spaß!

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo JustinW,

ich kann mich in meiner Kritik nur den Anderen anschließen. Es fehlt die Spannung in der Geschichte. Es gibt einige Stellen, denen du mit etwas Überarbeitung die nötige Spannung geben kannst.
Dann verfällst du in lange Beschreibungen, die den Leser langweilen, die auch überhaupt nichts mit der ganzen Geschichte zu tun haben. Ein sehr auffälliges Beispiel ist die Stelle, an der du die Jungs beschreibst, die mit dir das Zelt teilen. Da diese Personen, außer deinem Freund Tim in der weiteren Geschichte nicht mehr auftauchen, würde ich sie auch nicht erwähnen.

Ich teilte mir ein Zelt mit Tim und vier anderen Jungs.

Dieser Satz würde vollkommen genügen.

Ebenso könntest du den ersten Absatz in zwei/drei Sätzen zusammenfassen. Dass du zusammen mit Kathi in die Ferien fährst und was du für sie empfindest, kann im zweiten Absatz noch eingefügt werden.

Dann sind mir noch einige Schreibfehler aufgefallen.

Kathi war auch der Grund warum ich überhaupt mit in dieses Camp gefahren bin.

Komma nach Grund

Sie war damals meine „Patin“ gewesen und hatte mir die Schule gezeigt, bei einem Treffen unserer Klasse wenige Monate bevor wir die Schule gewechselt hatten.

Komma nach Monate

Auch wenn ich noch nicht genau wusste wie ich das anstellen sollte.

Komma nach wusste

An jenem morgen als es losgehen sollte, hatten wir unpassender Weise in der Nacht einen Stromausfall, sodass nicht nur mein Wecker, sondern auch der Wecker meiner Eltern ausgefallen war, und wir zu spät aufgestanden sind. Zum Glück haben wir dann doch noch den Bus erreicht, nach dem wir über die eine oder andere rote Ampel gefahren sind.

Morgen groß schreiben, danach ein Komma, so dass auseinander schreiben, nachdem zusammen schreiben

Ich musste mir mit ihm eine Taktik ausdenken wie ich Kathi näher kommen könnte, ohne dass die beiden Hexen etwas davon bemerken würden.

Komma nach ausdenken

Die Fahrt nach Holland dauerte länger als ich gewohnt war, und wir hatten Glück das wir nach einer vierstündigen Wartezeit an der Fähre es doch noch auf die Letzte geschafft hatten.

Komma nach länger, Komma nach Glück, das in dass

Knud, der so dick war, das wir Ihn nur noch Klößchen nannten, nach den damals so beliebten Jungdetektiven TKKG.

...so dick war, dass wir ihn .......

...., damit sie wussten wen sie anfeuern sollten.

Komma nach wen

Zumindest dachte ich dass es meine große Liebe ist, war ich doch vorher nie verliebt gewesen.

Komma nach ich

Die zwei Tage Beziehung mit Alexandra ....

Die Zwei-Tage-Beziehung mit Alexandra ....

Jedes mal wenn ich sie im Camp oder am Strand gesehen hatte, ....

Jedes Mal, wenn ich sie im Camp oder am Strand gesehen hatte,...

Die Stimme kam mir bekannt vor und ich dachte zunächst ich würde mir das alles nur einbilden, ....

Komma nach dachte

Sie hatte also doch bei den Spielen zugesehen, aber offenbar war ihr nicht mehr bewusst das wir auf die selbe Schule gingen.

Komma nach bewusst, danach ein dass

Und mir ist aufgefallen das du dich immer von mir weggedreht hast, wenn wir uns irgendwo begegnet sind.

Komma nach aufgefallen, danach dass

bittete sie mich

bat sie mich

den Blutroten Sonnenuntergang

blutrot

...und wie es unter uns Jungen so üblich ist erzählte ich ihm was draußen am Strand passiert ist.

Komma nach ihm

Auch die Satzzeichen bei der wörtlichen Rede musst du noch ändern.

Ausrufesatz: ....!", rief...
Fragesatz: ....?", fragte...
Aussagesatz: ....", sagte....

Ich hoffe, du erschrickst nicht, bei den vielen Verbesserungen. Aber es handelt sich in der Hauptsache um Komma-Fehler. Vielleicht solltest du dir mal die Regeln anschauen.
Hoffentlich habe ich dir alles richtig mitgeteilt, denn die neuen Kommaregeln kenne ich auch noch nicht so gut. *smile*

Viele Grüße
bambu

 

hallo justin,

die meinungen der kritiker waren selten so übereinstimmend wie in deiner geschichte. und ich stimme ihnen auch zu.
was ich glaube, ist, dass du nach 10 jahren den emotionalen bezug zu deinem erlebnis verloren hast. hättest du diese geschichte vor 10 jahren geschrieben, dann wäre die dramatik von haus aus dabei gewesen (literarisches können vorausgesetzt). die spannung hast du vermieden. der spannenste punkt war doch, als der erzähler am strand sitzt und angesprochen wird. natürlich wusste der leser, wer ihn ansprach, was die spannung schon wieder dämpfte. aber kannst du mir eine stelle oder einen block nennen, der diese genannte spannung überbietet?

das 2., wovon ich glaube, dass du weitgehenst den bezug zu deiner jugend verloren hast, ist die sprache. mensch ist die die sprache ungeeignet. viel zu sachlich. viel zu unlocker. viel zu sachlich. kein teenager halt!

stilistisch ist das zwar recht solide - aber nur, wenn du die ganzen stilnoten ausbügelst. du hast ein unzahl an wortdoppelungen in der geschichte. die machen das aneinanderreihen der sätze, wie arion es beschrieb, noch um so deutlicher.

zum schluss muss ich dich rüffeln für die zahlreichen fehler. unter anderem scheinst du mit der zeichensetzung auf kriegsfuss zu leben. ich bin hier nicht überzeugt davon, dass du deine geschichte ausreichen fehlerkorrektur gelesen hast.

die einzelnen textbezüge sollen dir die 4 kritikpunkte aufzeigen:

Damals war ich gerade mal 14 Jahre alt.

"14" schreibe zahlen bitte aus

Meine Eltern und ich sind sonst nämlich meist nach Holland gefahren, auf Texel um genau zu sein. Glücklicherweise haben wir das meist ohne einen Wohnwagen gemacht

"meist" ist doppelt. "überlicherweise" wäre ein synonym

Auf einem Elternsprechtag meinten meine Sprachlehrer zu meinen Eltern, dass ich nicht mal über einen Funken Sprachtalent verfüge.

"Sprach" ist doppelt. lasse das erste "Sprach" bei "lehrern" weg.
"meine" ist auch doppelt. auch wenn das nicht so dramatisch ist, ist es trotzdem zu vermeiden. verwandel das 1. "meine" in ein "die"

weil ich ebenfalls wusste, dass Ralf nicht mit in dieses Camp fahren würde, was er auch nicht tat.

dann ist aber "was er auch nicht tat" überflüssig

Seit dem ich auf das Gymnasium ging bin ich in Kathi verliebt gewesen.

"Seit dem" zusammen
"bin" >> "war"
besser "war ich in Kathi verliebt" - es sei denn, diese liebe ist zu ende

Sie war damals meine „Patin“ gewesen und hatte mir die Schule gezeigt, bei einem Treffen unserer Klasse wenige Monate bevor wir die Schule gewechselt hatten.

das komma hinter "gezeigt" gehört vor "bevor"

An jenem morgen als es losgehen sollte, hatten wir unpassender Weise in der Nacht einen Stromausfall, sodass nicht nur mein Wecker, sondern auch der Wecker meiner Eltern ausgefallen war, und wir zu spät aufgestanden sind.

"morgen" gross
vor "als" ein komma
"sind" >> "waren"

Zum Glück haben wir dann doch noch den Bus erreicht, nach dem wir über die eine oder andere rote Ampel gefahren sind.

falsche zeit: "haben" >> "hatten"
"sind" >> "waren"

hatte ich mich für letzteres entschieden.

"letzteres" gross

Keine gute Idee wie sich herausstellte

hinter "Idee" ein komma

Es machten sich ca. 150 Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren auf nach Holland,

"ca." >> "etwas" bitte keine abkürzungen.
schreibe zahlen möglichst immer aus.

Na, hast du schon gesehen wer weiter vorne im Bus sitzt?“ fragte mich Tim.

hinter "gesehen" ein komma
vor "fragte" ein komma
vor wörtlicher rede bitte einen absatz - immer

Wer denn?“ entgegnete ich. „Kathi natürlich, wer denn sonst.

vor "entgegenete" ein komma
hinter "sonst" ein fragezeichen - oder ein gfragezeichen gefolgt von einem ausrufezeichen - aber kein punkt

Die beiden konnte ich nicht ausstehen. Ich stellte sie mir beide immer als böse Teufelchen vor, die Kathi immer schlecht beeinflussen wollten,

"beiden" ist doppelt. das 1. "beiden" könntest du mit "Zwei" ersetzen.
"immer" ist doppelt. lasse das 1. "immer" weg oder schreibe für das 2. "immer" ein "ewig"

Ich musste mir mit ihm eine Taktik ausdenken wie ich Kathi näher kommen könnte

vor "wie" ein komma

Die Fahrt nach Holland dauerte länger als ich gewohnt war, und wir hatten Glück das wir nach einer vierstündigen Wartezeit an der Fähre es doch noch auf die Letzte geschafft hatten.

vor "als" ein komma
hinter "Glück" ein komma, das folgende "das" >> "dass"
"Letzte" besser klein - es bezieht sich auf "Fähre"

Wir kamen also völlig übermüdet an unserem Zeltplatz an, und mussten jetzt auch noch die Zelte aufbauen. Wir Jungs wurden in Sechserzelten untergebracht, weit weg von den Zelten, die von den Mädchen bewohnt wurden. Das Zeltlager war durch eine 15 Zentimeter breite weiße Linie geteilt,

zu viel "Zelt". synonyme wären "Behausung", "Hütte" z.b. "Sechsterhütte" klingt auch sprachlich schöner! "Tipi" - es darf auch ruhig mal etwas humor in deine geschichte. die zelte der mädchen könnte auch "Mädchenbereich" heissen.

schreibe zahlen weitmöglichst aus

Knud, der so dick war, das wir Ihn nur noch Klößchen nannten,

"Ihn" klein
"das" >> "dass"

Vielleicht habe ich es nach zehn Jahren auch einfach nur vergessen.

ein gewagter perspektivenwechsel!

Zumindest dachte ich dass es meine große Liebe ist

hinter "ich" ein komma
"das" >> "dass"

Die zwei Tage Beziehung mit Alexandra aus der Grundschule zähle ich nicht dazu.

grundschulbeziehungen kannst du niemals als beziehung deklarieren. lasse diesen satz als unnötig bitte weg

Jedes mal wenn ich sie im Camp oder am Strand gesehen hatte,

"mal" gross oder "Jedes mal" zusammen

ber offenbar war ihr nicht mehr bewusst das wir auf die selbe Schule gingen.

hinter "bewusst" ein komma
"das" >> "dass"

Ja, klar darfst du dich setzen“ entgegnete ich.

vor "entgegnete" ein komma

Na weil ich dich ganz süß fand.

hinter "Na" ein komma

Und mir ist aufgefallen das du dich immer von mir weggedreht hast

hinter "aufgefallen" ein komma
"das" >> "dass"

„Kannst du deinen Arm um mich legen? Mir ist doch so kalt.“ bittete sie mich.

hinter "kalt" kein punkt.
vor "bittete" ein komma
"bittete" >> "bat"

Ich dachte, du wärst mit Ralf aus der 10 d zusammen“ fragte ich sie vorsichtig.

vor "fragte" ein komma

Wir schauten uns gemeinsam den Blutroten Sonnenuntergang an
"Blutroten" klein

Wir küssten uns. Mein erster Kuss, und dann auch noch mit Kathi.

wer hat die initiative ergriffen? ach, das verschweigst du uns? schade!

Es war einfach unglaublich. Hand in Hand gingen wir zurück ins Zeltlager. Ich brachte sie zu ihrem Zelt, das sie sich mit den beiden Hexen teilte und schlich mich dann über die weiße Linie, vorbei an den Aufsehern, wieder zu meinem Zelt zurück.

3 mal "Zelt"

und wie es unter uns Jungen so üblich ist erzählte ich ihm was draußen am Strand passiert ist.

vor "erzählte" ein komma
das 2. "ist" >> "war"

„Seit ihr denn nun zusammen?“

"Seit" >> "Seid"

„Ich denke schon“ antwortete ich.

vor "antwortete" ein komma

fazit: aus dieser geschichte kannst du noch etwas machen. sie muss natürlich überarbeitet werden - so aber hat sie das niveau eines achtklässlers. ich glaube aber, dass es dir an übung mangelt, da der erzählstil doch reif - wenn auch sprachlich nicht passend ist

bis dann

barde

 

Was ich genau meinte, ist von den anderen besser wiedergegeben, als ich es hätte machen können.
Dennoch: Nicht verzagen, Kritik beherzigen, und annehmen, drüber nachdenken und weiterschreiben...
Wenn man es immer gleich perfekt könnte, bräuchten wir diese Site nicht.
Ich lerne ja auch noch.
Gruß
Lord

 

Hallo JustinW,

um ehrlich zu sein, bis zum Ende habe ich nicht so akribisch gelesen, wie am Anfang. Ich hatte einfach keine Lust, in jedem Satz über Fehler zu stolpern. Am besten, du schaust es dir daraufhin noch mal sehr gründlich durch.
Mein zweiter Vorschlag wäre, die Geschichte in die Rubrik Jugend verschieben zu lassen. Meines Erachtens ist sie dort besser aufgehoben.
Was mir ein bisschen fehlt in dieser Geschichte ist eine leichte ironische Distanz, wie man sie meistens als Erwachsener zu seiner ersten Liebe hat, auch wenn man sie immer noch als heilig ehrt. Die Achtung davor wird durch Distanz ja auch nicht mit Füßen getreten, aber ich könnte mir die Episode dann so wie eine Folge aus "Wunderbare Jahre" vorstellen.
Vielleicht hilft dir das ja weiter.
Die Magie der ersten Liebe ist doch jedenfalls immer wieder schön.

Ein paar der leider vielen Fehler:

Ich wollte eigentlich nicht mit auf dieses Camp
mE in dieses Camp
obwohl es doch mal eine Abwechslung zu dem üblichen Sommer-Urlaub war.
obwohl es eine Abwechslung zu unserem üblichen Sommerurlaub war (Bindestriche sind in der deutschen Sprache meistens unnötig, weil sie die schöne Eigenschaft hat, dass man Wörter einfach kombinieren kann.
Meine Eltern und ich sind sonst nämlich meist nach Holland gefahren
meistens
auf Texel um genau zu sein.
nach Texel (selbst wenn es eine Insel ist, man fährt nach aber ist auf Texel)
Glücklicherweise haben wir das meist ohne einen Wohnwagen gemacht
meistens
Kathi ist ein Jahr älter als ich und ging in die neunte Klasse unseres Gymnasiums.
Selbst wenn Kathi hoffentlich noch lebt, da die Satzform Vergangenheit ist, muss auch Kathis eine Jahr mehr in der Vergangenheit stehen. Du kannst die Zeit nicht mitten im Satz wechseln.
ich habe gerade noch die achte Klasse geschafft mit einer glatten fünf in Englisch, und einer knappen vier in Französisch.
Da die Zahlen Zensuren und somit Hauptwörter sind, werden sie natürlich groß geschrieben.
Auf einem Elternsprechtag meinten meine Sprachlehrer zu meinen Eltern, dass ich nicht mal über einen Funken Sprachtalent verfüge.
Böse Bemerkung verkneif
dass sie mit Ralf aus der zehn D zusammen ist.
da darfst du den Bindestrich machen. Ralf aus der Zehn-D
An jenem morgen als es losgehen sollte
An jenem Morgen
Wir schauten uns gemeinsam den Blutroten Sonnenuntergang
blutroten

Lieben Gruß, sim

 

Vielen Dank für eure Kritik.

Und ebenso vielen Dank für die Verbesserungen. Ich hoffe sie werden mich weiter bringen, wie z. B. die Wortwiederholungen, Kommafehler sowie Rechtschreibfehler.

In dieser Geschichte geht es hauptsächlich darum, dass ein 24-jähriger seine Errinerungen beschreibt. Es geht daraum, dass er sich an seine damalige Jugendliebe errinert, sowie an Begleitumstände, weshalb der Ich-Erzähler sich auch gelegentlich in Details verliert, an die er sich aber noch errinert.

Daher ist der "gewagte Perspektivenwechsel" überhaupt nie ein Perspektivenwechsel gewesen. Von Beginn an erzählt ein 24-jähriger. Daher ist das ganze auch nüchterner. Man kann sich denken, dass der Ich-Erzähler nicht mehr mit Kathi zusammen ist, da doch recht selten eine Beziehung die man in jungen Teenagerjahren hat über zehn Jahre hält.

Nach dem Lesen eurer Kritiken muss ich jedoch noch einmal darauf hinweisen, dass der Erzähler und ich als Autor nicht ein-und-dieselbe Person sind. Daher hätte ich diese Geschichte auch nicht vor 10 Jahren schon schreiben können. Sie ist nie passiert. Bewusst habe ich es auch nicht aus den Augen eines Teenagers geschrieben, sondern eines jungen Erwachsenen.

Nochmals vielen Dank dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt, meine Geschichte zu lesen und einen Kommentar zu hinterlassen.

Nur habe ich noch eine Frage: Meines Wissens nach werden Zahlen bis inklusive zwölf ausgeschrieben, was darauf folgt, wird als Ziffer geschrieben. Stimmt das etwa nicht?

Oh, und "sodass" wird zusammen geschrieben, genau wie "mithilfe". Zumindest wenn man die neue Rechtschreibung beachtet ;).

Gruß,
Justin

 

"Nur habe ich noch eine Frage: Meines Wissens nach werden Zahlen bis inklusive zwölf ausgeschrieben, was darauf folgt, wird als Ziffer geschrieben. Stimmt das etwa nicht?"

das ist eine schulregel.
es ist aber eine frage des guten stils. bei der zahl 100 ist das besonders deutlich - es schreibt sich und liest sich schön sauber: hundert

134523 <--- diese zahl würde ich natürlich auch nicht ausschreiben - aber solange es geht, ohne dass eine buchstabenreihe den lesefluss stört, empfehle ich das ausschreiben.

 

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