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Sommerregen

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27.11.2009
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Sommerregen

Verschlafen blinzelte ich in die trüben Sonnenstrahlen die durch das Fenster fielen. Drehte mich um, damit ich einen Blick auf den Wecker erhaschen konnte. 11:30.

Blitzschnell sass ich kerzengerade im Bett. Scheisse. Es war Samstag, aber nicht irgendein Samstag. DER Samstag.
Der Samstag wo ich ihn wiedersehen würde. Voraussichtlich. Falls er nicht gerade den Zug verpasst, wurden wir uns um 13:30 treffen.

Ich beeilte mich ins Bad zu kommen und schlug die Tür vor der Nase meiner Schwester zu. Sie liess mich mit einem Schwall Fluchwörter wissen was sie davon hielt. Egal.

Als das warme Wasser über meinen Körper floss, spürte ich wie die Lebensgeister zurück kehrten. Ein Blick in den Spiegel bestätigte, ich sah wieder lebendig aus.

Dann wurde meinem Gesicht ein total Aufbauprogramm verpasst. Was störte wurde abgedeckt, Wimpern getuscht, Kajal angemalt, bisschen Lidschatten zum Abschluss. Hübsch, aber nicht zu viel. Er sollte nicht denken, es läge mir noch was daran das ich ihm gefiel.

Als ich ins Zimmer zurück trat, fiel mein Blick auf die Kleider, welche ich gestern extra sorgfältig raus gelegt hatte. Ein gut geplantes Outfit. Doch jetzt passte es mir nicht mehr.

Leiste seufzte ich. Mein Blick fiel auf das Handy, eine neue Nachricht. Cedrik.
"Sorry hab verpennt, machen wir um 14:30, ok?!"
Klar - O.K.
Kein Problem, dass ich mich beeile und du verpennst. Das ich tagelang vorher aufgeregt bin, mein Outfit plane, während du gemütlich duschst, was isst, eine rauchst und dann kommst. Und trotzdem geil aussiehst. Kein Problem.
Ich schrieb zurück; "Okay."
Das reichte. Ich atmete durch, zog mich um.

Dann zwang ich mich meine Gefühle zu sortieren. Sie entwischten trotzdem immer wieder, durch kleine Löcher des Käfigs den ich mir gedanklich gebaut hatte.
Wie es wohl sein würde, wenn wir uns wiedersehen... Was wenn er mich umarmt und mein Herz noch immer schneller schlägt?

Es war die Probe, die Probe ob mein Herz frei war, und ich wusste es würde missglücken. Zwang mich, dass zu verdrängen, nicht zuzulassen das so etwas überhaupt noch in Frage kam.

Es war wieder November, genau wie vor einem Jahr als wir uns das erste Mal getroffen hatten. Und bis heute kann ich mich daran erinnern wie mein Herz klopfte als ich seine braunen Augen das erste Mal sah. Bambiaugen. Nur viel schöner. Mit unendlich langen Wimpern, welche jede Frau eifersüchtig machten (mich inklusive).

Er hatte mir Hallo-Küsschen gegeben und mich kurz an sich gedrückt. Sein Duft, der Duft nach Sommerregen entfaltete sich und umhüllte mein Herz. Seither schlägt es für ihn.
Die Erinnerung zerplatze mit einem Blick auf die Uhr. Ich rauschte aus dem Zimmer und ein letzter kontrollierender Blick in den Spiegel zeigte, dass meine Augen grün blitzten und ein leises Lächeln auf meinen Lippen lag. Ich war nervös.

Im Zug trieb mich eine Melodie zurück in die Erinnerungen an Cedrik. Ein Lächeln huschte mir über die Lippen als ich an ihn dachte. Die alte Dame mir gegenüber schaute irritiert an sich herunter, konnte aber nichts entdecken, und strich sich dann ihren Mantel glatt.

Endlich hielt der Zug. Meine Beine waren steif als ich mich erhob. Ich liess der Dame den Vortritt, sie lächelte mich an.

Der Wind blies mir kalt ins Gesicht als ich den Zug verliess. Verdammt, ich kriegte rote Wangen. Obwohl, das fand er immer süss. Nochmals verdammt. Es liegt mir nichts mehr an ihm!
Noch fünf ewiglange Minuten.

Obwohl fünf Minuten manchmal viel zu kurz sind. Manchmal realisiert man in fünf Minuten nicht einmal eine einzige Tatsache. Wie als Cedrik sich für sie entschieden hatte. Für sie, weil er sie wohl liebte. Mehr als mich, oder anders. Meine ganze Welt hatte ich ihm in die Hände gelegt und plötzlich brach sie.

Dann war es auf einmal endgültig aus zwischen ihnen. Nach monatelangen auf und ab mit meinem Seelenleben. Kurz nach ihrer Trennung hatte ich ihn gesehen, er war nur ein Schatten seiner Selbst gewesen. Der Schalk und die Lebensfreude waren aus seinen Augen gewichen.
Er musste erst wieder lernen zu leben. So wie ich, ein Leben ohne ihn. Doch vergessen hatte ich ihn nie.

Dann war da immer wieder dieser Duft nach Sommerregen. Dieser Duft der Unendlichkeit, wie eine Hoffnung die immer da ist. Sommerregen riecht nach Freiheit, nach Ewigkeit, nach Leben. So wie Cedrik, das was er für mich steht.
Als das Jahr vorüber ging, und es manchmal im Sommer geregnet hatte, wenn der Duft des nassen Asphalts in den Himmel stieg, da dachte ich oft an ihn.
Komischerweise hinterliess er in einer so kurzen Zeit meines Lebens viel mehr Spuren, als anderen in achtzehn Jahren gelungen war.

Jetzt fuhr sein Zug ein. Meine Hände zitterten, doch ich stand still. Schloss die Augen, atmete durch. Beruhigen!

Doch bevor ich die Augen öffnen konnte, stieg mir ein Duft in die Nase. Es roch plötzlich nach Freiheit. Nach Leben. Nach Sommerregen. Nach ihm.
Als ich die Augen öffnete, blickte ich ihn zwei tiefbraune Augen, umgeben von endlosen Wimpern. Sie waren dieselben wie früher. Gezeichnet von den letzten Monaten, aber das bestimmte etwas war wieder da. Das was ihn so unentbehrlich machte.

Ich lachte. Er lachte.
Seine Arme schlossen sich um mich und ich drückte meinen Kopf an seine Brust. Stumme Tränen rannen über meine Wange.
Ich atmete tief ein. Liess den Duft durch meine Lunge strömen, und krallte mich an ihn.

Fühlte die Unendlichkeit, das Glück, das Gefühl für immer zu sein.
Die Zukunft war zur Gegenwart geworden und all meine Träume würden die Gelegenheit bekommen, sich zu verwirklichen.

Denn plötzlich wusste ich wo mein Platz war, und ich wusste, er weiss es auch.

 
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Hallo zusammen (x
Würde mich über Antworten zu meiner Geschichte freuen =D.

Liebe Grüsse

Hallo surreal,

solche Kommentare bitte in Zukunft in einem gesonderten Beitrag unterhalb der Geschichte, damit diese für sich steht.

Zur Geschichte:

Der Samstag wo ich ihn wiedersehen würde
"wo" ist eine Ortsangabe - ist "Samstag" ein Ort?
Sie liess mich mit einem Schwall Fluchwörter wissen was sie davon hielt.
wissen, was
spürte ich wie die Lebensgeister zurück kehrten
wie denn? "wie" verlangt eine Beschreibung der Art und Weise, hier: spürte ich die Lebensgeister zurückkehren.
Ein Blick in den Spiegel bestätigte, ich sah wieder lebendig aus.
bestätigte: Ich sah wieder ...
Dann wurde meinem Gesicht ein total Aufbauprogramm verpasst.
ein Totalaufbauprogramm
Er sollte nicht denken, es läge mir noch was daran das ich ihm gefiel.
noch etwas daran, dass (warum sollte er das nicht denken? Bisher habe ich das auch gedacht.)
Als ich ins Zimmer zurück trat
Du fängst zu viele Sätze mit "Als" oder "Dann" an.
fiel mein Blick auf die Kleider, welche ich gestern
"welche" passt nicht in die von dir genutzte Umgangssprache
Kein Problem, dass ich mich beeile und du verpennst
Sie hat doch auch verpennt
Das ich tagelang vorher aufgeregt bin, mein Outfit plane, während du gemütlich duschst
Dass ich ... - er duscht tagelang?
was isst, eine rauchst und dann kommst
etwas isst
Zwang mich, dass zu verdrängen
mich, das
nicht zuzulassen das so etwas
zuzulassen, dass
Und bis heute kann ich mich daran erinnern wie mein Herz klopfte
entweder: wie sehr/stark/heftig mein Herz klopfte, oder ohne Beschreibung der Art und Weise: bis heute kann ich mich an das Herzklopfen erinnern, als ich ...

ein paar Zeilen überspringen ...

Manchmal realisiert man in fünf Minuten nicht einmal eine einzige Tatsache. Wie als Cedrik sich für sie entschieden hatte
...


Schluss. Sorry surreal, die vielen Fehler hätten mich noch weiterlesen lassen, aber der Umgang mit Sprache und Formulierungen ist mir zu schlampig.

Inhaltlich ist es halt die romantische Vorstellung, nach der das Lebensglück in einem Mann liegt, der in diesem Falle nur äußerliche Attribute zu haben scheint. Und das, obwohl die Erzählerin dagegen anzukämpfen vorgibt. Aber schon die Hektik, in der sie sich vorbereitet, zeigt, wie die Geschichte zwangsläufig enden muss.

Liebe Grüße und herzlich willkommen
sim

 

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