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Sonnenstrahl aus Eis (zweite Version)

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16.09.2004
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Sonnenstrahl aus Eis (zweite Version)

Rot und orange. Als würde der Himmel brennen. Golden, als würde in der Ferne eine neue Zeit anbrechen. Als würde Bewegung den Stillstand brechen und das Eis der Wärme weichen. Doch war es nur die Sonne, die allmählich hinter den uralten Bergen verschwand. Schnee und Kälte ließ sie unberührt zurück.
Wie ein Stillleben ruhte die Welt. Dominiert von Eis, verschneiten Bäumen, Wiesen und zugefrorenen Bächen. Ein Paradies für das Auge und der Tod für das Leben. Nur vereinzelt zogen sich Spuren durch den Schnee: Pferdehufe, Wildwechsel, Wölfe, Bären und Banditen. Und tief in den Wäldern konnte man auch auf Größeres treffen, auf Böseres.
Nur rundum der Geysire florierte noch das Leben. Hinter dicken Wällen aus Eis und Stein herrschten dort die Fürsten der ehemals immergrünen Länder. Vergangen war ihr süffisanter Prunk, zurückgekehrt war die Zeit der rauen und wilden Krieger. Doch auch sie waren mehr und mehr machtlos, gegen die, die man immer häufiger und näher an den Lagern beobachtete – Wesen der Kälte.

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--

... Eises Hoffnung,
des Wassers Diamant,
Prisma für die letzten Sonnenstrahlen,
ein Traum von Schönheit in Todes Gewand.

--

Helle Töne eines harfenähnlichen Instruments drangen leise durch die Stille. Herangetragen auf eisigem Wind. Eine volle, knabenhafte Stimme setzte ein und formte Worte zu einem Lied. Sowohl das Spiel als auch der Gesang waren unsicher, weit entfernt von einem Meisterbarden. Aber es wärmte und ließ sie erwachen.
Wie lange sie dort gestanden und in die Landschaft gestarrt hatte, wusste sie nicht mehr. Zeit war für sie keine Einheit, nicht von Belang. Sie lebte nicht für den Moment, nicht für ein persönliches Ziel. Sie existierte, weil sie es einfach tat, wie ein Baum im Wald. Wenn es überhaupt einen Grund gab, dann den, um das, was sie ihre Welt nannten, zu verteidigen.
Sie bewegte ihren Kopf von der einen zur anderen Seite und sah sich um. Eben ging die Sonne unter. In der Ferne heulten Wölfe – einsam. Ansonsten war es still. Alles war noch so, wie bei ihrer Ankunft. Aber was hätte sich auch verändern sollen? Wie sie selbst, war es ein Bildnis der Unendlichkeit.
Sie schüttelte ihren Kopf, um sich vom Schnee zu befreien. Es enthüllte unnahbare, harte Gesichtszüge, die gleichwohl unglaublich schön waren. Ihr Haar schimmerte in glänzendem Weiß und war kaum vom Schnee zu unterscheiden. Ihre Lippen waren blaß und dünn, ihre Augen so blau, wie der Himmel an den kältesten Tagen.

--
...doch wer dich durchquert,
deine Schönheit erfährt,
wird sie verlieren,
die Unschuld der Wärme,
und wird erstarren,
im Sonnenstrahl aus Eis.

--

Weitere Melodiefetzen trug eine schneidend kalte Windböe zu ihr herüber. Ihre Augen suchten den Ursprung und blieben an einem verschneiten, dunklen Tannenwald hängen, welcher sich kurz unter der Anhöhe, auf der sie stand, majestätisch erhob. Ihre Hände griffen rechts und links an ihre Hüfte. Zwei dünne, durchscheinende Schwerter hingen dort und schmiegten sich wie angegossen in ihre Hände. Sie waren schlicht – ohne Verzierung, als hätte die Kälte sie aus Wasser geschmiedet. Doch die Klingen ließen eine Schärfe erahnen, die Eis nie erreichen konnte. Über ihre Schulter ragte ein Bogenstab hinaus, der aus dem selben Material angefertigt zu sein schien. Er wirkte so zerbrechlich, dass man sich nicht vorstellen konnte, darauf einen Pfeil abzuschießen, ohne den Bogen dabei zu zerbrechen.
Grazil schritt sie die Anhöhe herunter. Ihr Körperbau war zierlich. Wind spielte mit dem Eis in ihren Haaren. Die letzten Strahlen der Sonne spiegelten sich auf ihrem dünnen Panzer wieder und ließen ihn erscheinen, als würden er in Flammen stehen.
Wer war es, der des Abends in den Schatten des Wald zur Harfe sang, anstatt vor einem warmen Herd zu sitzen?

--
Als ich dich erblickte,
zum ersten Mal,
habe ich nur die Hoffnung gesehen,
an sie geglaubt,
in ihr gebadet,
bis ich eindrang und die Kälte in mich.

--

Die Stimme klang melancholisch und doch warm. Bilder und Formen setzten sich bei dem Gesang in ihrem Kopf frei und beflügelten sie. Machten sie beschwingt, als könnte sie fliegen, frei wie ein Vogel. Was es berührte verstand sie nicht, verstand sie nie. Es war etwas, das tief in ihr schlummerte. Etwas, das ihr das Gefühl von Glück vermittelte, ihr aber ebenso Furcht einflößte. Etwas, das sie letztendlich umbringen würde, wenn die Musik es erweckte. Es war etwas, über das man schwieg und über das doch alle bescheid wußten: nicht wenige der ihren waren elendig daran verendet. Es war wie ein Feuer. Sie konnte sich daran wärmen, doch trat sie zu nahe heran, würde es sie töten. Trotzdem übte es eine magische Anziehungskraft aus, der sie sich nicht entziehen konnte.
Wie ein Raubtier huschte sie durch das lichte Unterholz der großen Tannen, wurde für das bloße Auge beinahe eins mit der Umgebung. Sie berührte den Schnee, doch hinterließ sie keine Spuren. Ihre Schritte hinterließen keine Geräusche. Als würde ihre Kälte selbst die Schwingungen der Töne zum Erliegen bringen. Plötzlich blieb sie stehen und hob ihre Nase. Der Geruch von verbranntem Holz lag in der eiskalten Luft. Der Sänger hatte sich ein Feuer gemacht. Wie unvernünftig. Sie biss sich auf die Unterlippe und sah in die Richtung, aus der die Musik gekommen war. Wer war dieser jemand, der an ihre dunkelsten Türen klopfen konnte und gleichzeitig so unglaublich unvorsichtig war? Er würde diese Nacht nicht überleben, wenn er weiter soviel Aufmerksamkeit auf sich zog. Oder war es eine Falle? In den Wäldern, dort wo nichts existieren sollte, waren Geschöpfe entstanden, deren List nur noch von ihrer Grausamkeit übertroffen wurde. Sie lebten von Elend und Schmerz. Bei dem Gedanke wurden selbst für sie die Schatten der Bäume dunkler, jedes Geräusch verdächtig. Ein falscher Schritt konnte das Ende bedeuten.
Es dauerte nicht lange, da sah sie Feuerschein an den dunklen Schatten der Tannen zerren. Von Baum zu Baum huschte sie näher heran, bis sie einen blonden Jüngling erblickte, der wohl noch keine fünfundzwanzig Winter gesehen hatte. Er saß, in einen braunen, wollenen Umhang gehüllt, auf einem Baumstamm vor einem lodernden Feuer über eine Harfe gebeugt. Sein blondes, schulterlanges Haar hing ihm ins Gesicht. Nur ein kurzes Schwert lehnte neben ihm an dem Baumstamm. War dieser Anschein von Wehrlosigkeit womöglich nur ein Trugbild? Langsam näherte sie sich ihm.

--
Doch Erinnerungen des ersten Augenblickes,
eine wärmende Flamme,
gefroren im Eis.
Wartend auf den Frühling.
Ein unbewegtes Bild des Glaubens,
an einen Sonnenstrahl aus Wärme.

--

Als das letzte Wort seinen Mund verlassen hatte, die letzte Seite angeschlagen worden war, blickte er auf, ihr direkt in die Augen. Seine waren auch blau. Doch dunkel, wie das Wasser eines tiefen Sees. Keine Furcht war in ihnen zu lesen. Seine Züge waren fein und das Gesicht strahlte Offenheit und Freundlichkeit aus.
Unwohl näherte sie sich noch einen Schritt dem Feuer, obwohl er für sie keinerlei Gefahr darzustellen schien. Wellen der Musik, wie ein Nachhall, rollten ihr immer noch angenehm den Rücken hinunter. Er blieb stumm.
„Ist dieser Wald des Nachts nicht etwas zu gefährlich für einen Harfner?“
Frostig schnitten ihre Worte durch die Luft. Seine rechte Hand fuhr über die Saiten der Harfe. Leise Töne verbanden sich mit dem Knacken des Feuers und durchdrangen ihren Panzer aus Eis. Es erregte sie. Ein angenehmer Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Spiel weiter, wollte sie rufen, aber so etwas ziemte sich nicht. Jemand wie sie kannte keine Schwäche, war von nichts abhängig und kannte schon gar nicht so eine Reaktion.
„Ist der Wald nicht auch etwas zu gefährlich für euch, gnädige Frau?“, riss er sie aus ihren Gedanken.
Ein leises Lachen, wie das Klirren von Eis, entfloh aus ihrer Kehle.
„Euer Feuer zieht die Aufmerksamkeit in einem Meilenradius auf sich – ebenso wie euer Gesang.“
Der Harfner lächelte sie aus seinen dunkelblauen Augen an. „Wer will schon einen Harfner töten? Es heißt, die Geschöpfe der Kälte meiden Feuer und Gesang.“
„Und was, wenn nicht?“
Der Harfner hob die Schultern. „Dann ist es mein Schicksal. Aber sie werden nicht kommen.“
„Und was ist mit Banditen?“
„Was soll mit ihnen sein? Ich bin kein Mann des Schwertes. Mich müssen sie nicht fürchten, ich verabscheue Gewalt. Und ich besitze wenig, außer meiner Musik und für sie müssen sie mich leben lassen. Und wenn sie wollen, dann spiele ich auch für sie. Aber normalerweise verirren sich nur Durchreisende an mein Feuer und wollen meinem Gesang lauschen. Wenn ihr wollt, könnte ich Euch zum Beispiel ein Lied über die Geschöpfe der Kälte singen.“
„Wollt Ihr damit sagen, Ihr habt schon mal eines gesehen?“
Der Harfner nickte ernst. „Jawohl. Schon mehrere von weitem. Sie sind schrecklich entstellt und verkrüppelt. Und grausam sind sie. Sie würden Euch ohne mit der Wimper zu zucken verspeisen, das schwöre ich Euch. Gerade Jungfrauen schmecken ihnen köstlich.“
„Interessant. Ihr solltet Euer Wissen mit den Herrschern der immergrünen Länder teilen. Aber ich bin nur eine einfache Frau, erzählt mir lieber von dem Lied, dass ihr soeben gesungen habt. Es war schön.“
Ein trauriger Schatten huschte über das Gesicht des Harfners. Es war, als würde von einem Moment auf den anderen seine frohgemute Maske der Selbstsicherheit abfallen.
„Eiskristall heißt es. Handelt von meinem Weib.“
Langsam sagte er es und bedacht. Als würde jedes der Worte einen unendlich großen Wert besitzen.
„Warum ist es dann nicht fröhlich?“
Als würde er ihre Frage nicht hören, schüttelte der Harfner traurig den Kopf. „Sie ist einfach gegangen.“
Einen Moment verstummte er, starrte ins Feuer und doch in eine ganz andere Welt. „Sie hat mich von Anfang an belogen und ich habe es zugelassen.“
„Warum?“
Er sah sie verständnislos an. „Weil ich sie geliebt habe! Wart Ihr noch nie blind vor Liebe?“
Sie schüttelte den Kopf. Liebe?!
„Ja, Liebe!“ Sie hatte es laut ausgesprochen. „Jemand, der so hübsch ist wie Ihr, muss doch schon einmal geliebt haben.“
„Zum Glück noch nicht, wie es aussieht“, gab sie barsch zurück. Was maß er sich an ihr zu sagen, was sie schon getan haben musste?
Er blickte sie kopfschüttelnd an.„Wer hat Euch so etwas gelehrt? Es hat auch seine schönen Seiten. Es gab viele schöne Momente. Ich würde sie nicht missen wollen. Und vielleicht hätte ich Marie auch ändern können, ihr helfen können. Tief in ihr war sie gut. Ja, das war sie.“
Da musste sie auflachen. „Was seid ihr doch gutgläubig. Denkt Ihr das wirklich?“
Er nickte ernst. Sein Blick haftete an ihren Augen. „Ein Mensch kann sich ändern. Liebe kann das, sie kann die Welt bewegen.“
„Mir scheint, als würde sie nicht viel bewegen außer Euch in Euer Verderben. Menschen ändern sich etwa soviel, wie, wie“ sie lachte wieder leise auf, „wie wir uns nicht dem Feuer nähern können.“
Da schrak er das erst Mal auf. Es dauerte einen Moment, bis Worte heißer seine Kehle verließen. „Ihr, Ihr seid kein ... Ihr seid ein...?“
Sie nickte. Feuerschein flackerte über ihr Gesicht, das starr war wie das Eis. Panisch blickte er sie über das Feuer hinweg an.
„Es heißt, ihr saugt den Lebenden ihre Wärme aus“, stotterte er. Sie sprang auf und nährte sich ihm tänzelnd.
„Ist das so?“, spöttelte sie. „Ich dachte wir fressen Euch ohne mit der Wimper zu zucken auf! Seid Ihr denn noch Jungfrau?“
Seine Hände klammerten sich um die Harfe. Sie lachte innerlich auf. Er kam ja nicht einmal auf den Gedanken, sein Schwert zu benutzen oder wegzurennen. Wie ein verschreckter Welpe. Wie lange hatte sie schon nicht mehr so einen Spaß gehabt.
Spielerisch zückte sie eine ihrer Klingen. Der Harfner schloss die Augen. Seine Lippen bebten.
„Was macht Eure Liebe jetzt? Die Welt bewegen? Mich bewegen?“
Im selben Moment krachte etwas in den Stamm eines Baumes, direkt neben seinem Kopf.
Ohne einen Gedanken darüber zu verschwenden, was es war, katapultierte sie sich auf den Harfner, der mit ihr zu Boden ging.
„Tötet mich nicht“, flüsterte er, als sie sich von ihm wälzte.
„Dummkopf“, gab sie zurück. „Ich wollte Euch nur Angst einjagen. Ein Pfeil hat Euch um Haaresbreite verfehlt. Banditen, die Eure Musik wohl nicht mögen!“
Er nickte wie in Trance. Sie seufzte, steckte ihre Klinge zurück und griff nach dem Bogenstab. Im selben Moment wand sich etwas aus dem unteren Ende des Stabes heraus. Es sah aus wie eine gläserne Pflanzenranke. In irrer Geschwindigkeit wuchs sie zum oberen Ende des Stabes hinauf und schlang sich um ihn. Auf der so entstandenen Sehne formte sich etwas Pfeilartiges, nur sah es perfektionierter, tödlicher und organischer zugleich aus. Es war, als hätte der Bogen ein Eigenleben.
Augenblicklich brachen die ersten Gestalten aus den Schatten der Bäume hervor. Die Verzweifelten wurden sie genannt. Sie hatten zu wenig, um zu überleben und waren zu zäh, um zu sterben. Es waren keine Menschen mehr. Es waren Wilde, degenerierte, traurige Geschöpfe.
Der erste Pfeil durchbohrte einen davon. Ein Bluttropfen entjungferte den Schnee. Kein zweiter konnte folgen. In sekundenschnelle breitete sich eine Eisschicht auf dem Wilden aus und ließ ihn erstarren. Wie eine Statue kippte er einfach auf den gefrorenen Boden.
Drei weitere Banditen drangen auf sie ein. Sie waren in dicke Tierfelle gehüllt. Mit Bären- oder Wolfsköpfen bedeckten sie ihre Häupter. Durch verfilzte Bärte zugewachsene Gesichter starrten ihr erbarmungslos entgegen. Die mächtigen Pranken der Wilden führten verrostete Langschwerter oder aus dicken Ästen angefertigte Keulen. Nägel ragten aus ihren Enden heraus und machten sie zu einer ernstzunehmenden Waffe. Wie Blitze löste sich ein Pfeil nach dem anderen von ihrer Sehne und ließ alle drei zu Boden gehen. Der Harfner hatte immer noch nicht sein Schwert in die Hand genommen.
„Kämpfe!“, schrie sie. Doch er blickte nur mit Schrecken in den Augen auf das Gemetzel, welches sie unter der Horde anrichtete. Wie ein Racheengel des Todes wütete sie unter ihnen. So wunderschön und so tödlich. So emotionslos. Als wäre sie die zu einem Wesen gewordene Eiswelt.
Plötzlich vernahm sie, wie etwas von hinten auf sie zuraste. Sie wirbelte herum, doch es war zu spät. Es prallte gegen sie und brachte sie zum Fall. Sie rollte sich ab und noch in der selben Bewegung hatte sie den Bogenstab wieder auf den Rücken geschnallt und ihre beiden Klingen in den Händen.
Sie sah sich um. Aus dem Nichts waren neue Angreifer aufgetaucht. Doch es waren keine Wilden. Gedrungener und kräftiger saßen drei schemenhafte Gestalten auf den Rücken von mächtigen Biestern. Sie waren etwa so groß wie ein Pferd und von der Statur einer Kreuzung aus Wolf und Bluthund. Spielerisch tänzelten die Kreaturen um sie herum und wirbelten den Schnee unter ihren dicken Tatzen auf. Heiß dampften ihre Mäuler. Wild und gefährlich blitze es aus ihren kleinen, roten Äuglein.
„HO!“, schrie plötzlich einer der Wilden und im selben Moment sprangen die drei Ungeheuer auf sie zu. Eines ihrer Schwerter flog durch die Luft und blieb in der Brust eines der Wilden stecken. Mit übermenschlichen Kräften sprang sie hinterher und ihr zweites Schwert grub sich in den Nacken des dazugehörigen Biests, während sie seinem Herren das verlorene Schwert entriss. Während das Biest unter ihr seinen letzten Atemzug aushauchte, sprang sie weiter. Ihre Hände griffen nach einem Ast, an dem sie sich blitzschnell hochzog und sich so der Reichweite der beiden Angreifer entzog.
Mit einem enttäuschten Kreischen rissen die beiden Wilden ihre Biester herum rasten auf den Harfner zu. Der starrte immer noch wie angewurzelt auf die Szenerie und war fern jeder Anstalt, die Flucht zu ergreifen. Blitzschnell wechselte sie wieder zum Bogen und schickte Biest und Reiter in einen eisigen Tod.
Sofort sprang sie wie eine Katze von dem Baum herunter. Im selben Moment sprang ein übriggebliebener Angreifer aus dem Schatten einer kleinen Tanne auf sie zu. Wie ein tollwütiger Hund, der nicht verstand, dass er sein Heil nur noch in der Flucht hätte finden können. Ein weiterer Pfeil löste sich, durchbohrte die Schulter des Wilden und nagelte ihn an eine Tanne. Er hatte Glück gehabt. Die Pfeilspitze hatte ihn durchschlagen, ohne ihn erstarren zu lassen. Sie zückte ihr Schwert und sprang auf ihn zu. Im selben Moment trat ihr der Harfner in den Weg.
„Lasst ihn leben“, flehte er.
„Seid Ihr verrückt?“
Ein merkwürdiges Gefühl, das sich gegen seine Naivität richtete, brodelte in ihr empor.
„Schaut! Es ist doch nur ein Kind! Woher soll es das besser wissen?“, gab er verzweifelt zurück und zeigte auf das Etwas, das wimmernd an dem Pfeil hing.
Sie spannte ihren Schwertarm an und holte tief Luft.
„Kümmern wir uns später um ihn“, zischte sie dann und wirbelte herum.
Keinen Augenblick später durchzuckte sie ein Schmerz, als hätte man ihr ein Gliedmaß abgeschlagen. Ihr Kopf ruckte herum. Das Kind hatte sich des Pfeils entledigt und stach mit einem kleinen Dolch auf den Harfner ein. Der ging wiederum mit dem Gesicht nach vorne zu Boden.
Ihre Klinge flog wie ein Blitz durch die Luft und schlug augenblicklich den Kopf des kleinen Biestes ab. Neben dem Harfner ging sie in die Knie. Vorsichtig drehte sie seinen Körper um. Blut floss aus mehreren Wunden in den Schnee.
„Woher sollte es das besser wissen?“, murmelte sie ganz leise.
Seine Augen waren noch offen. Er lächelte schwach, als er sie erblickte.
„Du kannst jetzt nicht sterben“, flüsterte sie.
„Schicksal“, gab er beinahe unhörbar zurück. „Hatte ich doch die beste Verteidigung an meiner Seite.“
„Nein! Du...“
Ein Zucken durchjagte seinen Körper. Dann lag er still.
Ein Pfeil prallte auf ihren Panzer, aber vermochte ihn nicht zu durchdringen. Mit einem Schrei sprang sie auf. Ein weiterer hatte überlebt. Er hatte seinen Bogen fallen gelassen und raste mit einem Schwert über den Kopf auf sie zu. Grimmig ließ sie ihn herankommen. Nur ein Hieb war nötig. Als wäre es ein Kunstwerk. Die Vollkommenheit des richtigen Momentes zusammen mit einem perfekten Schlag. Sie richtete ihn hin, wie er es verdient hatte und so ging er mit einem dumpfen Schlag neben dem Harfner zu Boden. Ihr beider Blut vermischte sich im Schnee, wurde eins und würde bald durch der Kälte für die Ewigkeit erstarren.
Jäh ging sie neben den beiden in die Knie. Dem Harfner war sein Instrument entglitten und der letzte Wilde hatte es unter sich begraben. Blut haftete an ihm. Vorsichtig versuchte sie es unter ihm herauszuziehen und musste bestürzt feststellen, dass es gesplittert und in zwei Teile zerbrochen war. Das Schwert des Wilden hatte das filigrane Holz gespalten, als wäre es Stroh. Traurig hob sie die Stücke auf und erinnerte sich dabei an sein Worte.
Liebe. Etwas war in ihr geschmolzen. Für einen Moment hatte sie es gefühlt. Nun brannte es wie Feuer, schuf in ihr den Drang zu schreien. Gleichzeitig fühlte sie das erste Mal etwas anderes – Kälte. Und irgendwie, tief in ihr, entstand ein weiterer Zwang. Tief in ihr hörte sie das Spiel des Harfners und ihre Finger schrien danach, dieser Melodie auf der Harfe zu folgen. Wohl konnte es ihr Ende bedeuten. Das wusste sie. Aber schloss es aus, dass es nicht den Anfang von etwas anderem bedeuten konnte?

Die Nacht war längst hereingebrochen, als sie ging. Das Feuer brannte immer noch und warf zitternde Schatten durch den Wald. Wind rauschte in den Tannen und wenn man genau hinhörte, glaubte man, den melancholischen Gesang eines Harfners zu hören.

 

Hallo Tommy

Die Idee hinter deiner Geschichte gefällt mir gut und ich habe sie gerne gelesen.
Ich kann allerdings deinen Harfner nicht wirklich verstehen. Einerseits kommt er sehr fatalistisch rüber, von wegen, wenn er stirbt dann stirbt er halt, als hinge er nicht mehr am Leben. Als sie ihn dann aber "angreift" fleht er doch um sein Leben, statt sich damit abzufinden, dass er, selbst wenn er sich zum Kampf stellen würde, doch sterben müsste. Außerdem hab ich mich genau wie deine Protagonistin gefragt, wie er eigentlich 25 Jahre lang überlebt hat, so naiv und fatalistisch wie er ist. Oder ist er erst durch sein davongelaufenes Weib so geworden? Ich weis nicht, er kam mir jedenfalls nicht so glaubwürdig rüber. Ist allerdings auch nur meine Meinung und ich könnte damit völlig falsch liegen.

Ein paar schreiberische Kleinigkeiten noch:

Ihr Haar war der Farbe von Ebenholz

Sollte eigentlich heißen, Ihr Haar war von der Farbe von Ebenholz. So klingt das allerdings dann grauenhaft. Wie wärs stattdessen mit z.B. Ihr Haar schimmerte wie poliertes Ebenholz. oder etwas in der Art?

hingen dort und schmiegten wie angegossen in ihre Hände

und schmiegten sich wie angegossen...

in den Schatten des Wald zur Harfe sang

Waldes

doch trat sie zu nahe heran, dann würde es sie töten.

das "dann" könntest du weglassen ... musst du aber nicht.

Aber wie lang hatte sich auch nicht mehr mit einem anderen Lebewesen ein Wort gewechselt.

sie statt sich ... allerdings finde ich den ganzen Satz ein bisschen umständlich. Ist aber Ansichtssache.

Seine rechte Hand fuhr über die Seiten der Harfe.

Saiten

Eiskristall heißt es. Er handelt irgendwie von meinem verflossenes Weib.
Es statt er... was dann natürlich eine nicht so schöne Wiederholung bedeutet.
Wie wäre etwas in der Richtung von: mein verflossenes (seltsames Wort übrigens) Weib inspirierte mich dazu.

„Nimm dein verdammtes Schwert und hilf mir!“, schrie sie. Doch er blickte nur mit Schrecken in den Augen auf das Gemetzel, welches sie unter der Horde anrichtete. Die Angreifer hatten trotzdem keine ernstzunehmende Chance. Wie ein Racheengel des Todes wütete sie unter ihnen.

Sie hatten keine Chance, obwohl sie ein Gemetzel unter der Horde anrichtete? Hier ist die Sinnfolge nicht so ganz richtig.

Sein Instrument lag neben ihm. Es war seinen Händen entglitten und in zwei Teile zerbrochen.

Ich kenne mich nicht mit Harfen aus, aber ich bezweifle, dass sie beim Runterfallen kaputt geht. Nun hättest du sie natürlich gerne zerbrochen, klar. Wie wärs denn wenn einer der Räuber draufgestanden ist?

So, jetzt aber genug gekrietelt.

liebe Grüße

Arinema

 

Hey Arinema:),

danke für die ausführliche Kritik!!
Naja, also falsch liegen kannst Du da schwer, weil jeder für sich selbst überlegen muss, ob ein Charakter glaubwürdig ist. Aber ich denke, der Harfer ist jemand, der alles überdramatisiert und sich dabei selbst so in seinen Überlegungen verstrickt, dass sie nicht mehr zusammenpassen. Das Ergebnis, das man von ihm sieht, ist natürlich durch sein Weib hervorgerufen worden. Durch sie kommt auf der einen Seite der Wunsch schon irgendwo das Leben zu beenden und es daher herauszufordern, andererseits ist er aber viel zu sensibel als dass er es tatsächlich herausfordern könnte (oder es wirklich wollen würde) und diese Sensibilität verbietet es ihm gleichzeitig auch anderes Leben zu töten. Aus dem Grund kann er Schwert überhaupt nicht verwenden, um sich zu schützen. Wie Du schon selbst gesagt hast, ist er dabei eben absolut naiv, fatalistisch und romantisch. Er lebt also in diesem Zwiespalt, dass das Leben das Beste und Schlechteste gleichzeitig ist.
Wie er so lange dabei überleben konnte? Man weiß es nicht;). Aber in Anbetracht dessen, dass er davor unter weniger extremen Bedingungen gelebt hat und vieles davon erst durch sein Weib hervorgerufen wurde, ist es meiner Ansicht nach schon möglich, dass er überlebt haben kann.

 

Hi Tommy,

mir hat die Geschichte im Prinzip auch gefallen,
das Problem ist nur, dass ich finde, dass dein Prot, die "Eistussi" ;), mMn zu flach beschrieben ist.
Das ist jetzt natürlich nur eine sehr waage Kritik, aber ich finde du könntest zB noch eine kleine vorhergehende Szene beschreiben, nachdem sie erwacht ist, was weiß ich,dass sie irgendwas anderes killt, damit man deinen Prot näher kennen lernt, auch wenns kein Mensch ist. Du solltest ihm Farbe geben, d.h. dafür sorgen, dass die Handlungsweise der "Eistussi" etwas besser nachzuvollziehen ist, denn dass sich eine Mega-Kampf-und-Töten-Eistussi :D einfach mal so von einem kleinen Harfenspieler betören lässt, ist irgendwie seltsam.
Außerdem der Text, den dein Harfenspieler singt, der ist ein wenig schwierig, weil er aufwändig zu lesen ist, da kommt so ein Bruch in den Lesefluss. Das solltest du mal überarbeiten und es muss sich ja gar nicht mal unbedingt reimen, aber die selbe Silbenzahl pro Zeile wär schon mal ganz gut.

Das ist jetzt viel Schlechtes, aber wir wollen festhalten, dass mir die Geschichte trotzdem gut gefällt und wenn dus lässt wie es ist, ist das auch OK aber ich finde die Geschichte könnte noch besser sein.:)

Elias

 

Also ich kann es schon verkraften, dass ihr alle meine Geschichte nicht mögt:). Soll ich vielleicht nicht einfach beide Charaktäre rausschmeißen;)?

Also erstmal ist festzuhalten, dass der Harfner genauso schlecht Liedtexte schreiben kann wie ich :D .
Das mit der Extraszene werd ich aber mal ins Auge fassen. Aber wenn nicht klar wird, was sie an ihm findet, muss ich mir Gedanken machen, ob die Geschichte überhaupt rüberkommt. Was sie an ihm anziehend findet, ist eben gerade seine Schwäche, aber eben auch, dass er, im Gegensatz zu ihr, Liebe empfinden kann. Sie als Eiswesen hat die Liebe in sich drin, allerdings gefroren. Die Musik vermag dieses Etwas aufzutauen, allerdings würde es sie auch umbringen. Zumindest sie als Eiswesen. Daher ist auch dort wieder ein Zwiespalt, dass sie es auf der einen Seite anzieht, aber auf der anderen Seite gefährlich ist.


Grüße

Thomas

PS: Danke übrigens fürs Kommentieren:)!!

 

Aloha!

Vorab, die Erzählung hat mir sowohl von der grundsätzlichen Idee und prinzipiell auch von der Umsetzung her gefallen. Du malst Bilder mit Worten, so soll es auch sein - allerdings sind da immer mal wieder Sätze und Formulierungen, die den Fluss beim Lesen deutlich stören. Hinweise dazu habe ich Dir weiter unten aufgeschrieben.

Ich habe die andern Kommentare lediglich überflogen, meine mich aber daran erinnern zu können, dass man Dir schon schrieb, Dir ein wenig mehr Zeit für die Charaktere zu nehmen. Ich möchte mich dem anschließen und es auch noch ein wenig ergänzen: Nimm Dir auch ein wenig mehr Zeit für die Umgebung, das Ambiente. Die Gestalt, die dem Harfner begegnet ist eine Inkarnation ihrer Umgebung oder zumindest der Natur, des Eises und damit vielleicht ein Elementarwesen. Was genau, darf gerne weiter im Dunklen bleiben und die Gedanken der Lesenden anspornen, aber lass sie noch ein bisschen mehr eins mit ihrer Umgebung sein. Was die späteren Angreifer behindert, nämlich Schnee und Eis, ist ihre Domäne. Ihre Schritte dringen nicht tief in den Schnee ein, ihr Laufen/Anschleichen verursacht kein Knirschen auf dem geforenen Schnee usw. Die Waffen bedürfen auch eine wesentlich genaueren Betrachtung, dazu weiter unten. Die Kampfszene kommt deutlich zu kurz! Geh kurz auf die Angreifer und deren (vermeintliche) Zahl ein. Lass sie Gestalt annehmen, indem Du einen doer zwei, die Nahe genug herankommen oberflächlich beschreibst, einen vielleicht dem Gemtzel entkommen lässt, um sie ihn später kurz jagen zu lassen und ihre Wut/ihren Schmerz oder was auch immer sie bewegt austoben zu können. Lass das Blut, welches ja fließt ihre ureigenste Domäne besudeln/verschmutzen, denn der Schnee, das Eis färbt sich rot ...

Die Erzählung ist jetzt schon recht gut, aber sie kann auch großartig werden. :)

Dinge, die mir auffielen:

Nur vereinzelt zogen sich Spuren durch den Schnee. Pferdehufe. Wildwechsel. Wölfe und Bären. Banditen.
-> Schnee: Pferdehufe, Wildwechsel, Wölfe

Banditen.
-> Banditen, wenn es schlimm kam.

Nur rundum der Heißwassergeseire florierte noch das Leben.
-> um die Geysire/Geiser, denn Geseier ist nun wirklich was anderes! „Heißwasser“ kann weg, da das Wort dies bereits beinhaltet.

Hinter dicken Wällen aus Eis und Stein herrschten dort die Fürsten der zugefrorenen Länder.
-> zugefrorene Länder klingt nicht so stimmig, meist fällt den Menschen ja eine etwas blumigere Bezeichnung ein.

... , zurückgekehrt war die Zeit der rauhen und wilden Krieger.
-> rauen

Zeit war für sie keine Einheit, es war nicht von Belang.
-> Einheit, nicht von Belang (es war streichen!)

Ihr Haar war der Farbe von Ebenholz, ihre Lippen blutrot.
-> hatte die
-> Lippen waren blutrot. (Das erscheint mir unglaubwürdig und passt nicht in den Kontext, vor allem, weil es die eben beschriebenen harten Gesichtszüge deutlich aufweichen würde. Ein kaltes Weis, eisiges Blau oder ähnliches kommt sicher besser, Schwarz wäre auch eine Nuance ... )

Weitere Melodiefetzen brachte eine Windböe zu ihr herüber.
-> wurden von eine (sanften/sie umspielenden etc.) Böe zu ihr herübergetragen ... Ein bisschen mehr mit Worten spielen, hat bisher ja auch prima funktioniert.

Zwei dünne, durchscheinende Klingen hingen dort und schmiegten wie angegossen in ihre Hände.
-> Klingen – ganz so, als seien sie aus Eis/Glas – hingen (Optional, aber es verleiht wiederum mehr Tiefe und lässt erahnen, mit wem oder was wir es hier zu tun haben.
-> schmiegten sich wie

An ihren Rücken war ein ebenso eisiger Bogen geschnallt.
-> Auf ihrem Rücken trug sie einen filigranen Bogen, der aus dem gleichen Material gemacht zu sein schien. (Nur so als Idee ...Dein Satz wirkt da ein wenig holprig.)

... , derer sie sich nicht entziehen konnte.
-> der

Wie ein Raubtier huschte sie währenddessen durch das lichte Unterholz der großen Tannen.
-> während was? Dieses Wort ist überflüssig und kann für spätere Verwendung auf Eis gelegt werden.

... , der wohl noch keine 25 Jahre gesehen hatte.
-> Lenze/Winter/Sommer/Jahreszeiten und 25 bitte ausschreiben

Er saß in einen braunen, wollenen Umhang gehüllt auf einem Baumstamm vor einem lodernden Feuer über eine Harfe gebeugt.
-> saß, in .... gehüllt, auf (eingesch. Nebensatz.)

Dann brummte er: „Sie hat mich von Anfang an belogen und ich habe es zugelassen.“
-> Unpassend, dass er hier brummt oder grollt, wenn man seine sonstige Stimmung betrachtet. Es wäre angemessener, wenn auch dies ihn in seiner Traurigkeit und Melancholie bestärkt.

Tief in ihr was sie gut.
-> war

„Du, du bist kein...du bist ein...?“
-> kein ... (Abstand zw. Wort und Auslassungszeichen.)
-> Du bist ein ...?“ (Groß weiter, da neuer Satz, Abstand w.v.)

Sie sprang auf und nährte sich ihm tänzelnd.
-> Ich kann mich irren, aber sie hatte sich bisher nirgends niedergelassen ...

„Was macht deine Liebe jetzt? Die anscheinend die Welt bewegen kann!
-> jetzt, die (doch) angeblich
-> kann?

Ohne einen Gedanken darüber zu verschwenden, ...
-> daran/darauf

Ein Pfeil hat dich nur um haaresbreite verfehlt.
-> Haaresbreite

Was Banditen bedeutet!
-> Banditen! (Reicht völlig.)

Benutz jetzt gefälligst dein Schwert.“
-> Benutzt du jetzt dein Schwert?“ (Betonung auf jetzt ... schlage ich vor. Sie hat nicht viel Zeit, noch lange Sätze zu formulieren, wenn sie sich auf den Angriff konzentriert, es sei denn, die Pfeile erreichen ihr Ziel auch ohne ihr Zutun. Ich rege an, entweder den vorgeschlagenen Satz oder einfach einen kurzen Befehl wie "Kämpfe!" oder "Das Schwert!" zu verwenden

... , steckte ihre Klinge zurück und griff nach dem Bogen.
-> Kümmelspalterei, aber trägt sie den Bogen bereits gespannt mit sich herum? Da offensichtlich Magie oder eine ähnliche Kraft die Pfeile entstehen lässt, wäre es denkbar, dass auch der Bogen selbst seine Spannung selbst aufbaut ...

... , formte sich der erste Eispfeil an der Eissehne.
-> Das ist jetzt ein bisschen viel Eis in direkte Folge. (.... formte sich der erste Pfeil aus der Feuchtigkeit der Luft und gefror auf der gespannten (Eis)sehne. Nur als Beispiel.)

Es waren Wilde, degenerierte, traurige Geschöpfe.
-> traurig anzuschauende/bedauernswerte

Der erste Pfeil durchbohrte einen davon und ließ ihn zu Boden gehen.
-> Angreifer

Im selben Moment brachen die Banditen von allen Seiten über sie ein. Ein Pfeil nach dem nächsten löste sich von ihrer Sehne.
-> Du musst den zeitlichen Ablauf koordinieren, sonst wirkt es unglaubwürdig. Selbst ein magischer Bogen kann nicht beliebig viele Pfeile in kürzester Zeit produzieren und abfeuern, es sei denn, Du beschreibst dies oder behinderst die Angreifer durch den tiefen Schnee, so dass sie nur langsam vorankommen, lässt sie vielleicht kurz zaudern und begrenzt auch die Menge der Angreifer oder lässt es auf einen Infight ankommen.

Die Angreifer hatten trotzdem keine ernstzunehmende Chance.
-> hatten keine

... , dass er sein Heil nur noch in der Flucht finden konnte.
-> hätte finden können.

Woher soll es das besser wissen?“, ...
-> er (Ich vermue mal, dass der Harfner den Jungen nicht als Es bezeichnet.)

„Kümmern wir uns später um ihn“, zischte sie dann und wirbelte herum.
-> Sie zischt in rascher Folge, bald wird ihr die Luft ausgehen ... ;)

Das Kind hatte sich des Pfeils entledigt und hatte etwas Langes, Scharfes in den Harfner gerammt.
-> Gute Güte. Gestalte den Satz bitte neu und sag einfach, was da genau in dem Harfner steckt. Eine der herumliegenden Lanzen oder was auch immer ... Wie es das teht klingt es grauenvoll.

Vorsichtig drehte sie seinen Körper um.
-> Logistischer Fehler. Sie kann ihn nicht herumdrehen, wenn etwas langes, scharfes von hinten in ihn hineingerammt wurde und vermutlich drin stecken geblieben ist.

Blut floss aus mehreren Wunden in den Schnee.
-> Warum mehrere Wunden? Hinten hinein, vorne vermutlich hinaus ... An den Rändern des Speers sickerte das Blut in den Schnee ... usw.

„Nein! Du...
-> Du ...“ (Abstand.)

Mit einem schrillen Schrei sprang sie auf und tötete auch den Letzten.
-> Wer lebt denn da noch? Lass das vorher auftauchen, dass da noch jemand röcheln herumliegt ... Oder lass sie einem nachstellen, der dem Gemetzel entkommen war ...

Es war seinen Händen entglitten und in zwei Teile zerbrochen.
-> Unglaublich pathetisch, aber schön. Aber in den Schnee fallend wird das Instrument kaum zerbrechen. Lass ihn drauffallen oder die Speerspitze oder was auch immer das gute Stück zerlegen.

Tief in ihr hörte sie das Spiel des Harfners und ihre Finger schrieen danach, ...
-> schrien


sgade & sweet water
x

 

Äh ja krass.
Das ist nun wirklich eine ausführliche Kritik. Ich danke dafür, das muss wirklich viel Arbeit gewesen sein!! Ich werde wohl so ziemlich alle deine Anmerkungen berücksichtigen. Die sind wirklich gut.
Also werde ich wohl insgesamt nochmal über die Charaktäre, das Ambiente und den Kampf rübergehen:). Hoffentlich schaffe ich es dann, euch zufrieden zu stellen;).

Danke nochmal:).

Thomas

 

Wie ein Stilleben ruhte die Welt.
Stillleben
zurückgekehrt war die Zeit der rauhen und wilden Krieger
rauen
ein Traum von Schönheit in Todes Gewandt.
Gewand
"Was war das für ein Lied, das du gesungen hast."
? statt .
Er handelt irgendwie von meinem verflossenes Weib."
Es; verstorbenen
Tief in ihr was sie gut.
war
Ein Pfeil hat dich nur um haaresbreite verfehlt.
Haaresbreite
Die Verzweifelten, wurden sie genannt.
Komma weg; besser(mMn): Sie wurden die Verzweifelten genannt
Ein Pfeil nach dem nächsten löste sich von ihrer Sehne
nach dem anderen. nach dem nächsten würde bedeuten, dass sich ein Pfeil erst löst, wenn der Pfeil, der sich nach dem ersten löst, sich löst
Ihm selben Moment trat ihr der Harfner in den Weg.
Im
entstand ein weiter Zwang.
weiterer
Hi Tommy(knockers ;) ),
schöne Geschichte.
Zwar teilweise etwas holpriger Stil, aber inhaltlich ziemlich gut.
Von allem was dabei.
Prädikat: Besonders lesenswert :)
Bruder Tserk

 

Hallo Tommy,
schön, dass du mal wieder was geschrieben hast. Und wie so oft habe ich meinen Vorrednern wenig hinzuzufügen - das kommt davon, wenn man 3 Tage kein Internet hat (mir ist das DSL-Modem abgeraucht... lange Geschichte... :()
Der Text an sich hat mir gut gefallen, jedoch finde ich auch, dass du die "Eistussi" nochmal überarbeiten solltest. Die Intention hinter der Geschichte wird zwar deutlich, aber man muss doch ein bisschen grübeln. Schöner wäre es, wenn sie sich dem Leser (also mir! :D) von selbst erschließen würde. xadhoom und die anderen haben dir dazu ja schon ein paar gute Vorschläge gemacht.
Ich wünsch dir viel Glück beim Überarbeiten und warte gespannt... :)

gruß
vita
:bounce:

 

Wat, wie kann denn ein DSL Modem abrauchen, hast wohl versucht, die Verbindung zu tunen?! Muahah, sorry:(.

Also ich sitz grad schon dran, die Geschichte zu überarbeiten. Wird aber wohl noch ein paar Tage dauern. Freut mich jedenfalls, dass Euch die Geschichte bis jetzt trotzdem schon gefallen hat und natürlich freu ich mich noch mehr über ein Prädikat "besonders lesenswert", danke Bruder Tserk;).

Grüße,

Thomas:)

 

Hallo Tommy,

immer, wenn ich in Fantasy etwas lese frage ich mich, warum ich das nicht öfter mache.
Deine Geschichte hat mir gut gefallen - die Idee fand ich sehr schön und unterscheidet sich auch von vielem, was ich bisher hier gelesen habe. Die Umsetzung ist dir auch gut gelungen, obwohl es ein paar Sätze gab, die meinen Lesefluss etwas gestört haben.
Manchmal, finde ich, machst du zu viele Worte, willst alles ein wenig zu genau erklären. Hier könntest du manchmal ein wenig sparen und könntest so an einigen Stellen eine stärkere Wirkung erzielen.
Sehr schön fand ich übrigens auch das Lied, dass du eingefügt hast.

Ich weiß nicht, wie viel zu schon seit den ersten Kritiken überarbeitet hast, aber für mich hast du die Eisfrau sehr schön und glaubwürdig dargestellt.

Einige Details:

Ein Paradies für das Auge und der Tod für das Leben.

Super Satz!!


Wie lange sie dort gestanden und in die Landschaft gestarrte hatte, wusste sie nicht mehr.

gestarrt

Ihr Haar war der Farbe von Ebenholz, ihre Lippen blutrot.

Hm. Irgendwie liest sich das komisch. Absicht?

Tief in ihr was sie gut.

war

LG
Bella

 

Danke für die Kritik,

gegen deine Stil ist natürlich vieles viel zu ausführlich;). Willst du mir mal so eine Stelle heraussuchen?
Die Eisfrau wurde schon mit überarbeitet. Aber hier geht es mehr in die Richtung von Xadhoom, dass ich noch etwas mehr das Eisweltelement herausarbeite. Aber eigentlich habe ich mehr die Art des Harfners noch einmal ein bisschen überarbeitet und versucht eine klarere Struktur in seinen Charakter reinzubringen.
Naja, ich bin ja auch noch nicht fertig. Mal schauen, was noch daraus wird:).

Liebe Grüße

Thomas

 

Hallo Tommy,

Ich habe auch mal ein bisschen Textarbeit gemacht, die paste ich dir gleich noch rein (oje, ich weiß).

Tja, ich sage es nur ungern, aber die Geschichte hat mich nicht gerade vom Sockel gehauen.
Von der Idee her ist es eine Art romantisches Märchen mit einer kühlen Eisfrau, die sich in den naiven Jüngling verliebt, der es irgendwie schafft, ihr Herz zu rühren.

Was mich stört, ist einerseits, dass die Emotionen und Reaktionen der beiden eher hölzern und konstruiert wirken. Ich hatte oft den Eindruck, als wüsstest du als Autor manchmal nicht genau, was eigentlich in deinen Charakteren vorgeht und ob du sie jetzt eigentlich eher von außen oder innen beschreiben sollst (falls das Sinn macht). Du scheinst mehr darauf zu achten, ein möglichst atmosphärisches Bild zu malen, aber irgendwie kann der Stil mein kaltes Herz auch nicht so recht entfachen. Dazu wirkt er auf mich oft zu künstlich oder umständlich. Vielleicht könntest du hier und da etwas kürzen und einfach nur die Essenz der Dinge einfangen.

Du schreibst zu Beginn aus Sicht des Eiswesens, beschreibst sie aber gleichzeitig wie ein vorübergehender männlicher Betrachter (sie war unglaublich schön, lief grazil etc.). Das wirkt auf mich unstimmig, und dass sie nach all der Zeit auftaut und gleich grazil losläuft, überzeugt mich (jetzt mal nur als Beispiel) auch nicht so. ;)
Solche Dinge wirken dann auf mich wenig durchdacht, auch wenn das jetzt irgendwie Erbsenzählerei ist.

Ja, und dann das Gespräch über die "Verflossene". Das hat irgendwie was unfreiwillig Komisches, wie die beiden da rumanalysieren.

Sie hat mich von Anfang an belogen und ich habe es zugelassen.“
„Warum?“
Er sah sie verständnislos an. „Weil ich sie geliebt habe! Wart Ihr noch nie blind vor Liebe?“
Sie schüttelte den Kopf. Liebe?!
„Ja, Liebe!“ Sie hatte es laut ausgesprochen. „Jemand, der so hübsch ist wie Ihr, muss doch schon einmal geliebt haben.“
„Zum Glück noch nicht, wie es aussieht“, gab sie barsch zurück. Was maß er sich an ihr zu sagen, was sie schon getan haben musste?
Er blickte sie kopfschüttelnd an.„Wer hat Euch so etwas gelehrt? Es hat auch seine schönen Seiten. Es gab viele schöne Momente. Ich würde sie nicht missen wollen. Und vielleicht hätte ich Marie auch ändern können, ihr helfen können. Tief in ihr war sie gut. Ja, das war sie.“

Dieser Abschnitt kratzt für mich schon ziemlich an der Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit der Charaktere. Er hätte sie ändern können, so so. Ich erwartete jeden Moment, dass er ihr irgendwelche Beziehungsratgeber empfiehlt. :D

Ich muss gestehen, dass ich die Kampfszene am Ende nur mit halbem Auge gelesen habe, weil mir das alles zu konfus war und ich sowieso nicht richtig in die Charaktere reinkam und sie mir deshalb auch irgendwie egal waren.

Auch, dass die Schöne auf einmal merkt, dass sie sich in den Typ verliebt hat, kommt ein bisschen Knall auf Fall.

Hm, tja, tut mir leid, dass diese Kritik nicht gerade aufmunternd klingt, aber ich glaube, ich habe von dir schon mal etwas Besseres gelesen.

Jetzt noch der Kleinkram:

Ein Paradies für das Auge und der Tod für das Leben.

Denke ich auch oft, wenn ich momentan aus dem Fenster sehe. :)

Nur rundum der Heißwassergeseire florierte noch das Leben.

- 'Nur rund um die ...' (eventuell noch 'herum')

- Geysire? Gejsire? Irgendwie, aber anders.

- Kann Leben florieren, oder nur das Geschäft? Für mich hört es sich unstimmig an.

Todes Gewandt

= Gewand

Eine volle, knabenhafte Stimme

Eine knabenhafte Stimme ist eigentlich eher das Gegenteil von voll, oder?

Alles war noch so, wie bei ihrer Ankunft.

Kein Komma bei Vergleich

unglaublich schön

finde ich kitschig und faul von dir als Autor :p

Ihre Augen waren so blau, wie der Himmel an den kältesten Tagen.

Kein Komma (s.o.)

Zwei dünne, durchscheinende Klingen hingen dort und schmiegten wie angegossen in ihre Hände.

da fehlt ein "sich"

ließen ihn erscheinen

Das hört sich gar garstig an. ;)


bis ich (in was?)eindrang und die Kälte in mich.

Trotzdem übte es eine magische Anziehungskraft aus, derer sie sich nicht entziehen konnte.

der sie sich nicht entziehen konnte

blonden Jüngling ... , der wohl noch keine 25 Jahre gesehen hatte

Wie auch, wenn er noch nicht mal im Stimmbruch ist (sorry, konnte ich mir nicht verkneifen) :D

Seine waren auch blau. Doch dunkel, wie das Wasser eines tiefen Sees.

würde ich zu einem Satz zusammenziehen, das "doch" am Satzanfang klingt nicht so gut

Aber wie lang hatte sich auch nicht mehr mit einem anderen Lebewesen ein Wort gewechselt.

sich = sie

Sie erschrak beinahe selbst über ihre Unverfrorenheit.

Warum? Irgendwie kam sie mir bis jetzt ziemlich selbstsicher vor. Ich hatte sogar den Eindruck, dass sie ihn eventuell töten will.

in einem Meilenradius

ich finde den Ausdruck komisch, sagt man das?

„Eiskristall heißt es. Er handelt irgendwie von meinem verflossenes Weib.“

Das "irgendwie" würde ich weglassen / "von meinem verflossenen"

„Sie hat mich von Anfang an belogen (Komma) und ich habe es zugelassen.“

Tief in ihr was sie gut.

Hinter dem Baumstamm hervorspähend, formte sich der erste Eispfeil an der Eissehne.

Wie, der kann spähen, der Eispfeil? ;)

Lieben Gruß nichtsdestotrotz,
Megries

 

Hey Megries,

Du hast mich wirklich am Boden zerstört. Du hast wirklich ein kaltes Herz, meine Liebe;).
Ne, Scherz. Aber was ich mal absolut lustig finde: Ich bin mal grad über Deine Verbesserungen gegangen und irgendwie kam mir das komisch vor. Ich hatte gestern abend nämlich die überarbeitete Version reingestellt und Du müsstest sie eigentlich gelesen haben. Bzw. das eine Zitat zeigt auch deutlich, dass Du sie gelesen hast. Ja, aber manche Fehler, die Du dann anmerkst, sind eindeutig aus der ersten Version. Daher bin ich jetzt auch echt etwas verwirrt, was Du denn nun gelesen hast.
Stellen wie diese ,"Sie erschrak beinahe selbst über ihre Unverfrorenheit.", stehen gar nicht mehr drin. Also möglicherweise hast Du so eine Mischung aus beiden gelesen. Wie auch immer das funktioniert haben soll. Jedenfalls lustig:).

Thomas

Nachtrag: Trotzdem vielen Dank für die viele Textarbeit:)!

 

Hi Tommy,

Vielleicht hast du kurz, bevor ich meine Kritik online gestellt habe, die neue Version reingestellt und ich habe das dann gar nicht gemerkt. :dozey:

Ich habe auch, ehrlich gesagt, die anderen Kritiken nicht ganz durchgelesen. *schäm*

Frostige Grüße ;)
Megries

 

Ich tippe da eher an eine weltweite Verschwörung. Aber mein weiß es nicht :whocares:
Aber dass Du die anderen Kritiken nicht durchgelesen hast. DU SPINNST JA WOHL!!! Ich meine, das ist doch fast wichtiger als die Geschichte;).

Frostige Grüße zurück

Thomas

Sorry, bei mir ist grad irgendeine Sicherung durchgebrannt.

 

Hi Tommy,

selten schaue ich mal in Fantasy rein. Daher kann ich keine Sachkundige Kretik geben. Darum von mir nur, wie die Geschichte auf mich gewirkt hat.

Der Plot hat mir gefallen. Ein Eiswesen, das keine Liebe kennt, das nur rational zu denken scheint, trifft auf einen "schwachen" Romantiker.
Sein Lied weckt etwas in ihr, das sie nicht erfassen kann.

Die Begegnung und Gefühle in dieser Situation, hätte ich mir etwas deutlicher gewünscht. Die Erzählung des Sängers über seine Frau, war mir nicht "Märchenhaft" genug beschrieben. Seine Worte klangen mir zu sehr aus unsere Zeit. (Weiß nicht, wie ich es sonst erklären soll):hmm:
Du lässt der Eisfrau keine Zeit, das Gehörte zu verarbeiten, so dass in ihrem Inneren, das Gefühl aufkommen könnte, eine Ahnung von dem zu bekommen, was ihr Gegenüber meint.
Die Schlacht beginnt und die Eisfrau ist nur noch Kriegerin, ganz nach ihrer Natur.
Der Sänger stirbt, die Harfe ist zerstört.
Dann erwähnst du, dass die Eisfrau sich in den Mann verliebt hat.

Das erscheint mir zu simpel.
Sie weiß nicht was Liebe ist, also kann sie ihre Gefühle auch nicht benennen.
Ich fände den Schluß glaubwürdiger, wenn sie bedauern über den Tod des Fremden empfunden hätte, weil sie gerne durch ihn und seine Musik erfahren hätte, was da anfing in ihr zu keimen.
Doch so war es nur eine kurze Begegnung und die Musik und das Gefühl würden langsam aber sicher in ihr vereisen.
Ach ja ...(seufz), so würdest du mMn eine romantische Dramatik in die KG bringen. So nach dem Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Ist natürlich Geschmacksache.:shy:

liebe Grüsse, coleratio

 

Hey Coleratio,

danke, dass Du Dich hierherverirrt hast. Denn Du hast so absolut recht. Also vielleicht haben die Kritiker davor dasselbe gemeint, aber jetzt hab ich es verstanden. Also, hätte ich die Geschichte selbst nicht geschrieben, hätte ich als Kritik groß druntergeschrieben KITTTTTSCCCCCHHHH!! Oh mein Gott, sage ich da nur. Um das mal etwas übertrieben zu sagen, was ist das für ein Schwachsinn, dass sie diese Entwicklung in so kurzer Zeit macht. Wo bleibt da das Feingefühl? Nunja, da geht die Überarbeitung in eine neue Runde und dieses Mal weiß ich auch absolut, was ich machen soll:).

Dankeschön dafür:)!!

 

Hi Tommy,

ich hatte dir ja versprochen, was zu der zweiten Version zu schreiben, auch wenn du jetzt vielleicht schon wieder am Überarbeiten bist...

Tja, und nun hat coleratio mir schon das meiste vorweg genommen.
Deine Einleitung ist sehr lang, die Realisation, dass sie sich in ihn verliebt hat, zu kurz. Viel zu kurz. Alles, was er zu ihr gesagt hat, schien mir auf sie wenig Eindruck zu machen, sie spottete ja nur. Und dann, nur weil er tot ist, liebt sie ihn?
Nein, ich hätte es gerne gesehen, wenn du es bei einem unbestimmten Trauergefühl belassen hättest, wo sie merkt, was zwischen ihnen hätte WERDEN können, das fände ich auch viel romantischer als die Liebe.

Gerade am Anfang war mir der Text ein bisschen zu detailverliebt. Ich mag das eigentlich sonst an deinen Geschichten, aber ich hatte hier das Gefühl, dass du überbeschreibst. Landschaft, Frau, Stimmung, vielleicht kannst du da ein bisschen kürzen, vieles kann man sich ja vorstellen.

Perspektive war für mich ein weiteres Problem. Du beschreibst aus der Sicht der Frau, aber zwischendurch BEschreibst du sie, und beim Kampf wechselst du einmal völlig, ich such die Stelle mal gleich.
Den Kampf fand ich irgendwie zu lang und zu konfus. Ich bin aber auch einfach kein Fan von lange ausgeschriebenen Kampfhandlungen.

Die Idee ist schön, ein bisschen hatte ich das Gefühl, dass du sie in Gefühlen und Stimmung ersäufst, falls du verstehst, was ich meine.

Textzeug:

Sie schüttelte ihren Kopf, um sich vom Schnee zu befreien. Es enthüllte unnahbare, harte Gesichtszüge,

Sollte es nicht er=der Schnee heißen?

bis sie einen blonden Jüngling erblickte, der wohl noch keine fünfundzwanzig Winter gesehen hatte. Er saß, in einen braunen, wollenen Umhang gehüllt, auf einem Baumstamm vor einem lodernden Feuer über eine Harfe gebeugt. Sein blondes, schulterlanges Haar hing ihm ins Gesicht.

einmal blond reicht

Wie ein Racheengel des Todes wütete sie unter ihnen. So wunderschön und so tödlich. So emotionslos. Als wäre sie die zu einem Wesen gewordene Eiswelt.

Das ist eine der Stellen, die ich meinte. Das ist wohl eher die Sicht des Harfners. Ich kann verstehen, dass du die Frau beschreiben möchtest, aber so wirkt es irgendwie plump auf mich, als greife der Erzähler in die Erzählung direkt ein, sowas mag ich gar nicht.

Tja, ich hoffe, du kannst was damit anfangen. Ich würde mich freuen, wenn du aus der Idee was machst, so wirkt sie auf mich noch irgendwie unausgefeilt.

Liebe Grüße,

Ronja

 

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