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Souvenance

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22.04.2004
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Souvenance

Souvenance


Ein eisiger Wind wehte über den verlassenen Friedhof, der in bedrückenden Stille der Nacht dalag.
Die alten, fast zerfallenen Gemäuer wurden vom nächtlichen Sternenlicht spärlich beleuchtet.

Die Stille wurde durch einen gleichmäßigen Singsang durchbrochen. Die Melodie war leise, fast wie ein Flüstern. Doch trotzdem konnte man sie auf dem gesamtem Friedhof hören. In jedem der alten Mausoleen schien die sanfte Stimme wiederzuhallen.
Fast wie magisch.
Genau wie das Mädchen, dem die Stimme gehörte. Schon ihre Erscheinung hatte etwas zauberhaftes.
Ihr langes, altmodisches, französisches Kleid hinterlies eine leichte Schweifspur am Boden, während sie zwischen den verfallenen Gräbern förmlich hindurchschwebte.
Der Wind spielte mit den dunkelbraunen Haaren, welche ihr Gesicht umrahmten.
Die blasse Haut erinnerte, durch das weiße mit Spitzen verzierte Kleid, an Porzellan.
Der Blick des Mädchens war glasig und wirkte, als wäre sie in weiter Ferne. Irgendwo in vergangenen Zeiten hängen geblieben. Vom damals träumend schlich sich ein Lächeln auf ihre blutroten Lippen.
Ein unheimliches Lächeln.
Doch lange konnte sie nicht in ihren Erinnerungen schwelgen, da die Melodie, die sie selbst eben noch gesungen hatte, ausgehend von einer kleinen Spieluhr wiederholt erklang.
Als sie die Spieluhr bemerkte, die sich auf einem der zahllosen moosbewachsenen Steinen befand, formten ihre Lippen fast tonlos einen Namen.

„Luke“

Leises Lachen erklang hinter ihr. Ein modern gekleideter Mann trat aus dem Schatten und verbeugte sich übertrieben.

„My Lady, nicht bleibt euch verborgen“
Mit einer Hand fuhr er sich durch die dunkelblonden Haare und sah die Gestalt, die ihn keines Blickes würdigte, vor sich an.

„Luke“ wiederholte sie erneut leise, aber dennoch lauter als das letzte mal.
Der Mann schmunzelte und atmete tief die kühle Luft ein.
Er seufzte.

„Die Luft ist noch wie damals, Cherry. Riechst du es, diesen Geruch von Tod? Nur noch ganz leicht liegt er in der Luft und trotzdem noch so nah, als bräuchte man nur die Hand auszustrecken und danach zu greifen.“

„Ich weiß nichts von damals.“ antwortete sie leicht lächelnd.

Ohne auf ihre Antwort zu achten, fuhr Luke fort.
„Damals war noch alles in Ordnung. Ich erinnere mich noch an deine Geburt, es war genau so eine Nacht. Eine Dezembernacht. Eine kalte.“

„Ich erinnere mich nicht“

Wieder achtete er nicht auf sie.
„Das war vielleicht eine schöne Nacht so friedlich und ruhig. Man glaubt gar nicht, dass du schon so groß geworden bist. Wie viele Jahre ist es her, Justine?“
Justine antworte nicht, sondern betrachtete nur den klaren Sternenhimmel. Ihr Blick streifte über die Sterne, als wollte sie diese zählen.

„Hach ich weiß!“ führte Luke das Gespräch fort. „160 Jahre. Eine lange Zeit. Wenn man bedenkt was alles passiert ist, kommt es einem so kurz vor.“

„Die Ewigkeit ist nur ein Wort, ein Wort für einen Zeitabschnitt, einen Abschnitt, den es nicht gibt. Die Menschen wollen es sich nur einfach machen.“

„Das Stimmt, Darling aber wechsle doch nicht einfach das Thema. Die Ewigkeit ist ein Begriff. Ein Wort. So etwas hat weder für dich noch für mich Bedeutung.“

Justin lachte leicht.
„Keine Bedeutung? Ich wünschte, es wäre so.“ Ihre Stimme veränderte sich, während sie die Worte aussprach. Aber für Luke war klar, dass das zierliche Mädchen vor ihm wütend war.
Sehr wütend.
Wieder lachte sie, doch diesmal war es kein normales Lachen. Dieses Lachen hatte etwas Furcht einflößendes.
Für einen Moment fiel das silberne Mondlicht auf ihr Gesicht und entblößte eine Narbe, die sich durch ihr rechtes Auge zog.

Luke achtete nicht auf ihre Wut und trat mit wenigen Schritten vor Justine. Mit dem Zeigefinger fuhr er einmal die Narbe endlang.
Das Mädchen lies das alles willenlos geschehen und sah ihren Gegenüber nur aus leeren Augen an.

„Was wünschst du dir zum Geburtstag, Liebling?“ Luke legte den Kopf schief und blickte die kalte Schönheit vor sich wissend an .
Einen Moment blickte Justine den Jungen fragend an, bevor ihr klar wurde, dass sie gemeint war.

„Ich wünsche mir...“ sie stockte und sah in weite ferne „...zu sterben“ ihre Augen glitzerten in Vorfreude, als sie in Lukes silberblaue blickte.
Die Gesichtszüge des Jungen waren sanft und von Mitleid durchzogen. Noch immer stand er vor ihr und sah sie durchdringend an. Langsam drehte er ihr Gesicht zu sich und strich noch einmal über die Narbe, bevor er mit einem schnellen Griff einen tiefen Stich in den Arm versetzte.

„He...“ mit Bedauern im Blick sah Justine Luke an.
Das Blut aus ihrer Wunde tropfe langsam ihren Arm hinunter und hinterlies unschöne Flecken auf ihrem weißem Kleid.
Doch das schien sie wenig stören.
Selbst als der blonde Junge ihren Arm in seine Hand nahm und langsam das Blut von diesem leckte, brachte sie lediglich dazu leicht zu kichern.

„Liebling, du schmeckst mal wieder himmlisch“ schnurrte Luke bevor er anfing, auf ihrem Hals leichte Küsse zu verteilen. Als er die Halsschlagader erreicht hatte, hielt er kurz inne und blicke auf Justine, bevor er seine weißen Reiszähne in ihrem Hals versenkte.
Auch das entlockte dem Mädchen nicht mehr als ein leises Stöhnen, doch diesmal war es von einer leichten Angst begleitet. Sie wusste was jetzt kommen würde und sie wurde nicht enttäuscht.
Nachdem Luke sich von Justine gelöst hatte versetzte er ihr einen weiteren Schnitt, doch diesmal durch die Kehle.
Mit einem leisem Wimmern fiel das Mädchen zu Boden und tonlos formten ihre Lippen noch `Danke`. bevor sich ihre Augen schlossen und ihr Kopf sich zu Seite neigte.
Wie das braunhaarige Mädchen so dalag, erinnerte sie Luke an eine kaputte Porzellanpuppe, die irgendjemand achtlos liegen gelassen hatte.
Mit einem traurigem Lächeln auf den Lippen kniete der Blonde sich nieder und strich ihr eine Strähne ihre Haares aus der Stirn.

„Happy Birthday“ flüsterte er noch, als von einem nah gelegenem Kirchturm der mitternächtliche Schlag erklang .
Wie auf Befehl fing es zur gleichen Zeit an zu schneien.

„Justine liebte Schnee er würde ihr sicher gefallen“ flüsterte Luke noch mit belegter Stimme, bevor er aufstand und schnellen Schrittes den Friedhof verlies, immer noch die Melodie der Spieluhr im Hinterkopf und den passenden Text auf den Lippen.


~EndlessRain~

 

Hallo zusammen,
zuerst einmal möchte ich anmerken das ich in der Story eigentlich noch ein Songtext von L`ame Inmortelle eingearbeitet war da ich aber nicht wusste ob man so was auch hier hochladen darf hab ich ihn gelöscht.
Es könnte daher sein das die Geschichte deshalb ein wenig Lückenhaft erscheint.
Das war es auch schon.

Würde mich über Kritik freuen.

Liebe Grüße EndlessRain

 

Hallo Endless Rain,

wenn du den Verfasser zu dem Songtext dazuschreibst, dürfte es kein Problem sein, ihn dazu zu setzen. Vor allem, wenn es dem Verständnis der Geschichte dient.

Lückenhaft trifft es ganz gut, leider. Die Szenerie wirkt skizzenhaft, die Charaktere hinterlassen keinen bleibenden EIndruck.

Details:

Die alten, fast zerfallenen Gemäuer wurden vom nächtlichen Sternenlicht
Kurz zuvor sagst du bereits, dass es Nacht ist. Also ist das "nächtlichen" überflüssig.
Fast wie magisch.
Schief formuliert. Entweder "Fast magisch" oder "Fast wie durch Magie".
Der Wind spielte mit den dunkelbraunen Haaren, welche ihr Gesicht umrahmten.
"Welche" klingt ein bisserl zu gestelzt, ich würde beim einfachen "die" bleiben.
Der Blick des Mädchens war glasig und wirkte, als wäre sie in weiter Ferne.
Auch wenn es blöd klingt - da es "das Mädchen" heißt, müsste hier "es" statt "sie" stehen.
Vom damals träumend schlich sich ein Lächeln auf ihre blutroten Lippen.
Liest sich so, als würde das Lächeln träumen - ist aber nicht so gemeint, oder?
Leises Lachen erklang hinter ihr.
Wortwiederholung, weil ein paar Sätze zuvor schonmal "erklang" auftaucht.
"Ich weiß nichts von damals." antwortete sie leicht lächelnd.

Ohne auf ihre Antwort zu achten, fuhr Luke fort.

Auch hier: Wortwiederholung.
Eine Dezembernacht. Eine kalte."
Dezembernächte sind gewöhnlich immer kalt, es ist nicht nötig, dass Luke das dabeisagt. Er könnte vielleicht "eisige" oder "besonders kalte" sagen, was nicht ganz so selbstverständlich ist wie das bloße "kalt".
und entblößte eine Narbe, die sich durch ihr rechtes Auge zog.
Durch ihr Auge sicher nicht - sonst hätte sie Glibber auf den Wangen.
Einen Moment blickte Justine den Jungen fragend an, bevor ihr klar wurde, dass sie gemeint war.
1) Luke wird hier das erste Mal "Junge" genannt, vorher stand dort "Mann" als er auftaucht, wenn ich mich nicht irre ... das verwirrt.
2) Wen sollte er sonst meinen, wenn nicht sie - eigentlich sollte sie das wissen.

Tja nu. Hat dich vielleicht das Lied zu dieser Szene inspiriert? Liest sich jedenfalls mehr wie eine Beschreibung, die nur der Autor wirklich nachvollziehen kann als der Leser, der keinen Hintergrund kennt.

Ginny

 

Ich kann mich nur so halb meinem Vorredner zustimmen. Du hast unsauber gearbeitet und gehst nicht genug in die Tiefe. Die Bilder allerdings, die du trotzdem herausarbeitest sind sehr fein und ich kann die Stimmung sehr gut fühlen. Schön gemacht, aber du verspielst das komplette potential dieser Geschichte. Das ist wirklich eine exemplarische KG, die man wirklich gut nochmal überarbeiten könnte um was wirklich schönes aus ihr zu machen!! Ich verstehe sie jedenfalls auch ohne, dass ich den Songtext kenne...

 

Hallo EndlessRain,

die Geschichte hat mir nicht gefallen. Gegen Anfang hat es, bis auf ein paar sprachliche Schnitzer, relativ gut angefangen, aber du ballerst das Potential gnadenlos in den Wind. Im Folgenden ein bisschen Textkram:

In jedem der alten Mausoleen schien die sanfte Stimme wiederzuhallen.
Fast wie magisch.
Genau wie das Mädchen, dem die Stimme gehörte.
Hallt die auch durch die Gebäude?

Schon ihre Erscheinung hatte etwas Zauberhaftes.
was denn genau? Nicht so faul.

Ihr langes, altmodisches, französisches Kleid hinterließ eine leichte Schweifspur am Boden
drei Adjektive auf einmal finde ich ein bisschen viel auf einmal. Zumindest das mit dem "lang" kannst du streichen, Frauen, die nachts auf Friedhöfen singen, haben immer lange Kleider an.

Der Wind spielte mit den dunkelbraunen Haaren, welche ihr Gesicht umrahmten.
Wo sollen die denn sonst sein? In diesem Kontext kannst du dir den zweiten Satz sparen. Das "welche" wirkt sehr gespreizt und unbeholfen, hat Ginny ja schon gesagt.

Die blasse Haut erinnerte, durch das weiße, mit Spitzen verzierte Kleid, an Porzellan.
Komma nach erinnerte weg. Wenn sie nichts anhätte, würde die Haut nicht mehr wie Porzellan aussehen?

Der Blick des Mädchens war glasig und wirkte, als wäre sie in weiter Ferne.
Ich bin hier und meine Augen nicht...? ;)

Irgendwo in vergangenen Zeiten hängen geblieben.
Hier fehlt ein Subjekt.

Vom Damals träumend schlich sich ein Lächeln auf ihre blutroten Lippen.
Liest sich hier so, als würde das Lächeln träumen. (Hat Ginny auch schon gesagt) Außerdem stört mich die Häufung der Klischees. Na gut, bei einem Lame Immortelle (lahm im Hotel?)-Song erwarte ich nichts anderes als eine Häufung von Klischees, aber du stopfst sie auf viel zu wenig Raum.

Ein unheimliches Lächeln.
Zu subjektiv. Du bist die ganze Zeit in 3rd-Person-Perspektive auf der Frau drauf, beschreibst immer alles, und jetzt auf einmal wirst du wertend.

... da die Melodie, die sie selbst eben noch gesungen hatte, ausgehend von einer kleinen Spieluhr, wiederholt erklang.
Diesen Satz musste ich drei Mal lesen (mein Informatiklehrer auch, der stand hinter mir und guckte böse :D), bis ich ihn verstanden hatte. Hier würde ich schreiben "denn dasselbe Lied, das sie eben noch gesungen hatte, erklang nun aus einer anderen Quelle" oder so.

Als sie die Spieluhr bemerkte, die sich auf einem der zahllosen moosbewachsenen Steinen befand, formten ihre Lippen fast tonlos einen Namen.
Lippen sind immer tonlos, das Geräusch kommt von den Stimmbändern. Klingt jetzt wahrscheinlich nach Haarspalterei, aber wenn solche Dinge gehäuft auftreten, wirkt es unbeholfen.

-- ja, bis hier fand ich die Geschichte gar nicht schlecht, ich mag Grufties, die nachst theatralisch mit langen Kleidern auf dem Friedhof herumhängen. Aber jetzt zerstören deine Charaktere die ganze Stimmung, bevor sie richtig losgeht. --

Ein modern gekleideter Mann trat aus dem Schatten und verbeugte sich übertrieben.
Wie definierst du hier "modern"? Als Gegensatz zu "alt" von dem Kleid ist mir das zu wenig. Wenn die Kleidung der Leute wichtig ist, dann solltest du sie detaillierter beschreiben.

Mylady, nichts bleibt Euch verborgen
Ihr und Euch als förmliche Anreden werden groß geschrieben.

... und sah die Gestalt, die ihn keines Blickes würdigte, vor sich an.
Der Satz wirkt ebenfalls sehr unbeholfen. Du solltest die Satzteile, die zusammengehören (Gestalt und vor sich) nicht auseinanderreißen, außerdem wirkt dieses "vor sich" übertrieben genau.

„Luke“ wiederholte sie erneut leise, aber dennoch lauter als das letzte Mal.
sie wiederholt es erneut, das heißt, sie sagt es zum dritten Mal. Tut sie aber nicht, oder?

Die Luft ist noch wie damals, Cherry.
Hier hab ich gelacht. Ich dachte, die Vampirin heißt Cherry, und das wäre albern gewesen. Sowieso, das ist ein riesiger Bruch im archaischen Sprachmuster und die ganze Stimmung platzt wie eine Seifenblase.

Riechst du es, diesen Geruch von Tod
Geruch nach Tod oder Geruch des Todes, klingt, finde ich, beides hübscher.

Nur noch ganz leicht liegt er in der Luft und trotzdem noch so nah, als bräuchte man nur die Hand auszustrecken und danach zu greifen.
Ich würde nach "Luft" ein Komma setzen und im zweiten Teil des Satzes "trotzdem ist er..." schreiben, das verstärkt die Wirkung.

„Ich weiß nichts von damals“, antwortete sie leicht lächelnd.
"Bei nachgestellter wörtlicher Rede ein Komma und dann klein weiter", sagte...
Das ist ja sehr schön, dass sie nichts von damals weiß, aber was hat das mit dem zu tun, was er gerade gesagt hat? :shy:

Ich erinnere mich noch an deine Geburt, es war genau so eine Nacht
Bei "Geburt" denkt man automatisch an schmierige heulende Babys. Meinst du ihre richtige Geburt oder ihren Untod?

Eine Dezembernacht. Eine kalte.
Hier ist es im Dezember immer ganz warm... *aus der Hölle schreib* :D

Das war vielleicht eine schöne Nacht, so friedlich und ruhig.
"so friedlich..." ist ein Nebensatz, du erkennst den daran, dass er nicht allein stehen kann. Aber Kompliment zu deiner Ortokrafiehgrafie, da hab ich relativ wenig zu meckern.

Man glaubt gar nicht, dass du schon so groß geworden bist
Das sagt er ihr nach hundertsechzig Jahren? Müsste er zwischendurch doch mal gemerkt haben.

Hach, ich weiß!",
Klingt theatralisch und albern, finde ich. In der Antwort auf eine rhetorische Frage das wort "Hach" zu benutzen, ist eine sichere Methode, seltsame Blicke einzusammeln.

führte Luke das Gespräch fort.
Ist eher ein Monolog, oder?

160 Jahre. Eine lange Zeit.
Ich würde die Zahl ausschreiben, außerdem ist der zweite Satz unnötig. Dass das lange ist, weiß sie, glaube ich. Hau ihn raus.

Wenn man bedenkt, was alles passiert ist, kommt es einem so kurz vor

Das stimmt, Darling aber wechsle doch nicht einfach das Thema
das klingt ultra-gekünstelt mMn. Gerade dieses grässliche "Darling" stört hier massiv. Außerdem - "aber wechsle doch nicht einfach das Thema" - tut sie doch gar nicht? Ich hab hier das dumpfe Gefühl, deine Charaktere reden völlig aneinander vorbei.

Justine lachte leicht.
du benutzt sehr oft das Wort "leicht", sie lächelt auch immer leicht und schwebt leicht und was weiß ich. Finde ich sprachlich ein bisschen unbeholfen, gerade ein "leichtes Lachen", ist das eins von der Sorte, das einem nicht auf den Fuß fällt? Benutz doch lieber das Wort "leise" oder so etwas.
Außerdem: Wenn der Sprecher nicht wechselt, würde ich keinen Absatz machen. Das verwirrt den Leser nur.

Ihre Stimme veränderte sich, während sie die Worte aussprach. Aber für Luke war klar, dass das zierliche Mädchen vor ihm wütend war.
Warum steht da ein "aber"? und "die Worte aussprach", das finde ich wieder gekünstelt geschwollen.

Sehr wütend.
Würd ich nicht in eine Extra-Zeile setzen, das hast du oben schonmal gemacht, bei dem Lächeln. Finde, das nutzt sich mit der Zeit ab.

Wieder lachte sie, doch diesmal war es kein normales Lachen. Dieses Lachen hatte etwas furchteinflößendes.
würd ich zusammenschreibe. Außerdem: Du hast hier drei Mal lachen drin, das find ich ein bisschen viel.

Luke achtete nicht auf ihre Wut und trat mit wenigen Schritten vor Justine.
Hier handeln die beiden sogar aneinander vorbei. Du beschreibst nur und erklärst nichts, springst wild zwischen den beiden Charakteren hin und her, so erzeugst du Langeweile.

Mit dem Zeigefinger fuhr er einmal die Narbe entlang.

Das Mädchen ließ das alles willenlos geschehen und sah ihren Gegenüber nur aus leeren Augen an.
lies ist der Imperativ von lesen, das meinst du sicher nicht.

Luke legte den Kopf schief und blickte die kalte Schönheit vor sich wissend an .
Eine Leertaste zu viel vor dem Punkt. Hier finde ich es wieder zu beschreibend. Ich würde dir dazu raten, die ganze Geschichte komplett aus der Sicht einer einzelnen Person zu erzählen.

„Ich wünsche mir...“, sie stockte und sah in weite Ferne,... zu sterben“

Ihre Augen glitzerten in Vorfreude, als sie in Lukes silberblaue blickte.
Find ich sprachlich auch sehr unbeholfen. Kann man sicher eleganter formulieren.

Noch immer stand er vor ihr und sah sie durchdringend an
durchdringend und mitleidig passt mMn nicht.

Langsam drehte er ihr Gesicht zu sich und strich noch einmal über die Narbe, bevor er ihr mit einem schnellen Griff einen tiefen Stich in den Arm versetzte.
Griff oder Stich, was denn nun?

Mit Bedauern im Blick sah Justine Luke an
Warum bedauernd?

Das Blut aus ihrer Wunde tropfe langsam ihren Arm hinunter und hinterließ unschöne Flecken auf ihrem weißem Kleid.
Woher das kommt, kann sich der Leser denken.

Selbst, als der blonde Junge ihren Arm in seine Hand nahm und langsam das Blut von diesem leckte, brachte das sie lediglich dazu, leicht zu kichern.
schon wieder "leicht". Hier ist eine dieser Stellen, wo du mit personeller Erzählweise viel mehr bewirkst als beschreibend.

Liebling, du schmeckst mal wieder himmlisch",
Da war er dann, der Lacher, auf den ich die ganze Zeit gewartet hatte. Dieser Satz klingt, als würde er aus einer Parodie über Vampire stammen.

schnurrte Luke, bevor er anfing, auf ihrem Hals leichte Küsse zu verteilen.
Hier würd ich dir zur zeitlichen Abfolge raten, schnurrte er und fing dann an...

Auch das entlockte dem Mädchen nicht mehr als ein leises Stöhnen, doch diesmal war es von einer leichten Angst begleitet
wieder leicht. Woher weiß der Erzähler, dass sie Angst hat, der steht doch nur daneben?

Sie wusste, was jetzt kommen würde, und sie wurde nicht enttäuscht.

Nachdem Luke sich von Justine gelöst hatte, versetzte er ihr einen weiteren Schnitt, doch diesmal durch die Kehle.
Der muss ja Fingernägel haben...

Mit einem leisem Wimmern fiel das Mädchen zu Boden und tonlos formten ihre Lippen noch `Danke`. bevor sich ihre Augen schlossen und ihr Kopf sich zur Seite neigte.
Wieder eine dieser Stellen. Hier denk ich mir als Leser "na und", weil deine Charaktere mir herzlich egal sind. Habe Lame Immortelle noch nie gemocht.


„Happy Birthday“, flüsterte er noch, als von einem nah gelegenem Kirchturm der mitternächtliche Schlag erklang .
Wieder eine Leertaste vor dem Punkt

Wie auf Befehl fing es zur gleichen Zeit an zu schneien.
Das ist schrecklich kitschig. Muss das wirklich sein?

Justine liebte, Schnee er würde ihr sicher gefallen
Hier solltest du Plusquamperfekt benutzen, "hat Schnee geliebt", die Handlung ist vorbei, Justine ist tot.

flüsterte Luke noch mit belegter Stimme, bevor er aufstand und schnellen Schrittes den Friedhof verließ,

Tja, wie gesagt, richtig begeistert hat mich der Text nicht. Du schreibst für meinen Geschmack zu sehr von außen, wie in einem Film, wo man die Leute sieht. Das ist in der Literatur zwar auch ein mögliches Mittel, aber was interessiert mich die Beschreibung einer Thermoskanne, wenn ich weiß, wie so etwas aussieht? Man liest, um durch die Augen eines anderen (Menschen) blicken zu können, um eine neue Perspektive zu gewinnen, sei es auch nur über wenige Seiten.

Die Tatsache, dass der Text ein Songtext ist, entschuldigt keine Lückenhaftigkeit. Ein Songtext, ein Bild, ein bestimmter Satz, was immer dich zu deiner Geschichte inspiriert, ist immer nur das: eine Inspiration. Wenn ein Lied eine Geschichte erzählt, wird es das anders tun als ein Geschichtenerzähler. Hierzu kann ich dir die Lieder von Schandmaul ans Herz legen, jedes der Lieder ist für sich selbst genommen eine eigene Geschichte. Dazu kann ich dir "Zu Euren Diensten" von Felsenkatze ans Herz legen, der Text ist nach dem Lied "Denk an mich" von Schandmaul entstanden, weist aber keinerlei Lückenhaftigkeit auf.
Also, langen Gesabbels kurzer Sinn: Du hast die Idee, schreib eine richtige Geschichte draus. Setz dich mit der Geschichte auseinander, guck dir an, was andere Autoren aus den Liedern gemacht haben, und dann setz dich hin und schreib die Geschichte um.

Ich würde dir raten, den Text streng perspektivisch zu halten. Wie gesagt - wenn ich lese, dann möchte ich durch andere Augen blicken, möchte fremde Gefühle erleben und eine andere Person sein, für kurze Zeit.

Ich bin sicher, du kannst es - für dein Alter schreibst du ziemlich gut (wenn ich mir angucke, was ich da alles so verbrochen habe... Jaja, als ich so alt war wie du, das waren noch Zeiten :bla:), lass den Kopf nicht hängen. Du hast gesagt, du willst Kritik, da hast du sie! :D

gruß
vita
:bounce:

 

Also erst mal einen großen Dank an alle die sich die Geschichte durchgelesen haben.
Ich wollte mich auch gleich entschuldigen das ich ziemlich lange nicht mehr hier war und deshalb nicht Antworten konnte. (Tja kaputte Internet Anschlüsse haben schon etwas.)

@Ginny-Rose Nein das Lied an sich was in dem Text drin steht hat mich nicht inspiriert. Es war ehr eine Szene aus "Tanz der Vampire" und daraus kam auch eine andere Idee die wiederum ziemlich lang ist und die ich dann irgendwann verworfen hab. Die Szene an sich war immer für die Geschichte geplant aber da ich die an sich verworfen habe wollte ich wenigstens die eine Szene schreiben.
Ja, ich gebe zu die Charakter sind ziemlich flach gehalten und im Nachhinein tut es mir auch leid. Ich mochte die Grundidee nämlich sehr. Aber danke das du mich noch mal darauf hingewiesen hast.

@Tommy Ja stimmt, stimmt. Ich werde die Story wohl auch noch mal überarbeiten mal sehen ob ich noch etwas besseres aus ihr machen kann da die Story mir ja doch irgendwie ans Herz gewachsen ist.
Aber danke auch für dein Lob.

@Vita Ziemlich viel Kritik und ziemlich viel zu verdauen für mich aber ich habe mich auch gefreut das sich jemand soviel Mühe macht. Ich wollte die Kritik und ich glaube das sie mir bei der Überarbeitung des Textes von großem Nutzen sein kann. Ich werde mir auch mal die Geschichte angucken auf die du verwiesen hast.
Mal sehen was ich noch der Story rausholen kann.

Vielen Danke noch mal an alle und das Lied ist übrigens 5 Jahre von L’ame Immortelle ^^

Liebe Grüße EndlessRain

 

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