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Späte Erkenntnis

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02.02.2004
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Späte Erkenntnis

Horst wusste nicht mehr weiter. Völliger Stillstand. Anfangs war er so gut vorangekommen, ein Wort jagte das andere, er verlor sich in einem richtigen Schreibrausch. Doch plötzlich, von einem Tag auf den anderen - leer.

Gestern noch ein genialer Schachzug.
Der Mikrochip war unter die Vase geklebt. Willi sollte ihn dadurch finden, dass seine Haushälterin beim Staubsaugen das gute Stück umstiess und die Scherben direkt im Müllcontainer auf dem Hof entsorgte. Horst klatschte vor Freude in die Hände und tippte euphorisch sechzehn Seiten am Stück in sein Laptop.

Das war gestern. Heute entpuppte sich dieser angebliche Schachzug als gemeine Falle. Er hatte sich verrannt, war mit seiner Geschichte ungestüm in eine Sackgasse gelaufen.

Er blättere mit der Pfeiltaste nach oben und las den Text noch einmal von vorne. Der Beginn war gut, brilliant. Er gratulierte sich erneut zu seiner Idee. Beim Weiterlesen erschien ihm alles so vertraut, das Gefühl, den Plot genau richtig getroffen zu haben, machte sich wohlig breit und vertrieb für kurze Zeit seine Selbstzweifel.
'Gut, ja, das lasse ich so.'

Das Zehnfingersystem war ihm fremd und so schaute er beim Schreiben auf die Tastatur, war jedem getippten Buchstaben einen Augenblick voraus. Zwischendurch vergewisserte er sich, ob die Buchstaben sich auch richtig aneinander reihten.
Doch das Verdikt war eindeutig, bitte mal husten, tja, tut mir leid, Herr Neumann.
Markieren, löschen, neu.
'Schreibblockade'.

Horst blätterte und drückte rhythmisch, aber zugleich nutzlos auf der Pfeiltaste herum.
Kommt nix, und überhaupt. "Willi, das ist doch kein Name für einen Agenten", redete er auf den Bildschirm ein, als ob dieser und nicht er den Namen ausgesucht hatte.
"Willibald Krieg. Willi will Krieg. Kannste kriegen, Willi."
Horst schleuderte seine Computermaus wie einen Curlingstein über die Tischplatte. Scheppernd fiel sie über die Kante und baumelte nutzlos an der Schnur.
'Willi hat sich aufgehängt', dachte Horst und schnaubte.

Der Gedanke war so plötzlich und unerwartet, dass es ihn in der Magengegend zwickte. Vor seinem geistigen Auge erschien seine alte mechanische Schreibmaschine von Adler.
Das rhythmische Geräusch der auf die Walze schlagenden Stahltypen klang ihm in den Ohren. Zwischen Farbband und Walze spannte sich das feine, weisse Papier von Biber. Biberpapier sog die Farbe seiner Meinung nach am besten auf.
Auch waren die Texte irgendwie greifbarer, lebendiger und - eigenwillig. Der erste Gedanke liess sich nicht einfach so aus der Welt schaffen, man musste mit Bleistift darüber kritzeln. Dieser ursprüngliche Gedanke wollte leben, bereit, sein unerwünschtes Dasein zu verteidigen. Erst nach der Abschrift hörte er auf zu existieren. Bis dahin aber blieb er präsent, als hoffte er, vom Autor eine zweite Chance zu bekommen.

***

Horst tastete in der Dunkelheit nach dem Lichtschalter. Hier unten im Keller musste sie stehen, irgendwo hinter den alten Kisten vom letzten Umzug. Zehn Kilo filigraner Stahl. Karin hatte sich fürchterlich aufgeregt, doch Horst konnte sich einfach nicht trennen von dem Erinnerungsstück. Irgendwann hatte er sie jedoch vergessen und so verstaubte sie wohl hier unten vor sich hin. Aufgegeben, nutzlos. Wieder dieses Zwicken im Bauch, als hätte er ein schlechtes Gewissen. Oder war es die Vorfreude, ein Anflug von Nostalgie?

Er fand den Schalter und eine einzelne Glühbirne tauchte den Kellerraum in gedämpftes Licht.

'Hier sollte ich auch wiedermal aufräumen', dachte Horst und kämpfte sich durch leere Flaschen, Kisten mit Büchern, einen alten Lampenschirm und leere Aktenordner. Es war kalt und roch nach altem Papier, Essig und Kies. Kleine Atemwölkchen bildeten sich vor Horsts Gesicht. Er mochte sich täuschen, doch je weiter er in die hintere Ecke vordrang, desto kälter wurde es.
Weshalb ging er so zielstrebig vor? Er wusste gar nicht, wo er die Maschine zuletzt hingestellt hatte. Er bekam eine Gänsehaut, unklar ob vor Kälte oder vor diesem Drang nach vorne.
'Was mache ich hier eigentlich?', dachte Horst und schob ein altes Bügelbrett zur Seite.

Da stand sie.
Dunkelgraues Gehäuse, der Chromstahlbügel an der Seite des Wagens glänzte und in der Mitte die Schwingen eines Adlers, das Symbol des Herstellers.
Horst stutzte. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Irgend etwas stimmte hier nicht. Der Lampenschirm hinter ihm, ein Opfer von Karins Neueinrichtungsaktion letzten Jahres, lag nun schon mehrere Monate hier. Und oben drauf zierte eine dicke Staubschicht die vergilbte Birne. Er schaute auf das Bügelbrett. Auch hier, Staub auf dem Stoff, Staub auf der Halterung.
Die Adler hingegen hatte in der langen Zeit weder Staub noch Rost angesetzt. Sie war sauber und glänzte wie damals, als er sie zum ersten Mal im Schaufenster sah.
Nur für kurze Zeit. Sonderangebot. Er spürte sofort diese magische Anziehungskraft. Er hätte das Doppelte bezahlt. Das war bevor er Karin kennenlernte.

Aber hier, nach all den Monaten im Keller. Wie konnte sie da so staubfrei und - schön? - sein. Er schaute genauer zur Adler, und die Überraschung liess ihn keuchen. Das Papier musste er vorhin völlig übersehen haben. Zwischen dem Farbband und der Walze war ein Blatt eingespannt. Biberpapier mit Prägung. So wie er es jeweils nur für die finalen Abschriften verwendet hatte. Strahlend weiss, extra feine Fasern. Das Blatt schaute etwa drei Zentimeter aus der Maschine heraus.
Horst verspürte ein Kribbeln in der Magengegend. Trotz der stetig fallenden Temperatur traten Schweissperlen auf seine Stirn. Mit einem Mal kam Leben in die Schreibmaschine. Wie Gewehrschüsse hallte das Klappern von den Betonwänden, als die Metalltypen drauflos hämmerten, der Rücklaufhebel bewegte sich wie von Geisterhand und der Wagen knallte zurück in die Ausgangsposition. Die Maschine hatte nur einen Satz geschrieben. So plötzlich, wie der Spuk begann, hörte er auch wieder auf.

Horst war geschockt und fasziniert zugleich. Das Hämmern der Typen klang ihm noch im Ohr und er las den Satz, der in frischem Schwarz, ohne Farbfehler auf das blütenweisse Papier geprägt worden war.

Willibald Krieg nahm die tote Katze in die Arme und streichelte ihr stumpfes Fell.
Horsts Nackenhaare stellten sich auf und er erinnerte sich vage an ein Versprechen, dass ihm damals beim Kauf so leichtfertig über die Lippen kam. Freunde für immer.

'Hallo alte Freundin, hast du mich vermisst?', dachte er und das schlechtes Gewissen liess seinen Solarplexus erneut erschauern.
Tack-tackata-tack.
Die Maschine verzichtete diesmal auf einen Wagenrücklauf.

Ja, zutiefst!
'Ich werde es wieder gut machen, aber erst musst du mir helfen', dachte Horst und beugte sich näher zur Maschine.


***

Es war eine stille Feier im engsten Kreis. Pfarrer Hubertus Kamm sprach ein paar tröstende Worte, Onkel Albert verlas den Lebenslauf. Kränze wurden niedergelegt, eine Rose fiel in die Grube. Das Rauschen des Regens verschluckte das stille Schluchzen der Angehörigen.
Karin hatte Horst neben der umgestürzten Schreibmaschine gefunden, sie wollte Kartoffeln für das Abendessen holen.
Der Rettungsarzt versicherte ihr, Horst müsse sofort tot gewesen sein.

Am nächsten Tag musste sie den Ermittlungsbeamten einige unbequeme Fragen beantworten.
Ob die Maschine schon immer auf dem Regal gestanden habe. Nein, hatte sie geantwortet, er musste sich das Scheissding wohl erst kürzlich besorgt haben. Sie erklärte ihnen, sie hätten mal eine Maschine des gleichen Fabrikats gehabt, die hätte sie aber vor zwei Jahren entsorgt, als sie sich beim Aufräumen den Knöchel daran gestossen hatte. Horst verfasste seine Texte seit ihrer Hochzeit sowieso nur noch mit dem Laptop.
"Ausserdem fehlte dem Klapperding das V".
Die beiden Beamten schauten sich kurz an, dann gab ihr der ältere von ihnen das Papier.
"Das sind wohl die letzten Worte, die ihr Mann geschrieben hat. Sieht aus wie ein Dialog ohne zweite Stimme. Möglicherweise wollte er eine Situation für eine Geschichte nachstellen?"

Karin hielt das beschriebene Blatt mit zittrigen Händen und las.

Willibald Krieg nahm die tote Katze in die Arme und streichelte ihr stumpfes Fell.
Ja, zutiefst!
Klar helfe ich dir. Und wie ich dir helfe!
Nein, ich bin nicht nachtragend.
Karin? Wieso?
Du musst mich auf die oberste Kante stellen.
Nein, weiter nach vorne.
Ja, so ist es gut. Und jetzt. \ /ersprochen ist \ /ersprochen

 

Tja, ich weiß nicht so recht, was ich zu der Geschichte sagen soll....großteils langweilige Passagen über das Aussehen und Wirken der Schreibmaschine auf den Prot.

Und das Ende....puh, hat mir nicht gefallen. Wenn einem eine Schreibmaschine auf den Kopf fällt (wie das gehen soll, da sträubt sich mein gehirn dagegen, sich das richtig vorstellen zu können, vielleicht liegt es aber auch nur in der toten Zone, muhar), dann ist der glaub ich platt...und die Frau wird dann nicht denken, dass der Mann mit dem Griesbrei-Kopf ohnmächtig ist....und wenn sie NICHT auf seinen Kopf gefallen ist....tja dann wäre er wohl auch nicht gestorben.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto undurchsichtiger wird das Ganze...

 

Hallo forsakingmax

Je mehr ich darüber nachdenke, desto undurchsichtiger wird das Ganze...
Trotzdem danke für's Lesen.

Ich habe den Text nun etwas gestrafft und überarbeitet. Ich hoffe, die Geschichte gewinnt dadurch etwas an Fahrt. Dem Schluss habe ich einen weiteren Hinweis verpasst, dass es sich wirklich um die auf unerklärliche Weise wieder aufgetauchte - eifersüchtige - alte Adler handelt, die Karin damals entsorgt hatte.

Das ganze ist aus meiner eigenen Schreibblockade entstanden, als ich wieder mal sinnlos auf der Pfeiltaste auf und abwärtsgescrollt bin. Da habe ich halt begonnen darüber zu schreiben... und das kam dabei raus. :shy:

Ich denke bereits über eine Verschiebung nach Seltsam nach. :hmm:

Gruss dotslash

 

Ok, etwas spät, aber sie kommt, die Erkenntnis, dass es sich wohl doch eher um eine seltsame Geschichte handelt.
Ich bitte um Verschiebung in selbige Rubrik.

 

Verschoben oder nicht, ich mach jetzt mal.

Hi dotslash!

Also: ich bin mir nicht sicher, ob du diese Geschichte verschieben solltest, aber egal.

Zur Geschichte selbst: irgenwie zündet sie nicht richtig.
Du hast in deinem Kom erwähnt, sie sei aus einer Schreibblockade heraus entstanden.
Leider merkt man das auch ein wenig. Wenn du durch den Text aus deiner Blockade herausgekommen bist: gut, dann hat er ja eigentlich schon seinen Zweck erfüllt, oder?

Was stört mich also dran: um es kurz zu machen, die Geschichte dümpelt zu sehr dahin, d.h., es gibt keinen richtigen Höhepunkt und genau dann, wann es anfängt, spannend zu werden, hörst du auf und überspringst die Stelle.
Die Killerschreibmaschine ist eigentlich eine gute Idee, aber sie tötet Horst indem sie auf ihn fällt?! Hab ich das richtig verstanden? Das erscheint mir doch etwas merkwürdig.

Der "Schlussgag" mit dem \/ ist jedoch gelungen!

Details:

Er hatte sich verrannt, war mit seiner Geschichte ungestüm in eine Sackgasse gelaufen.
Hätte sich mal ein bisschen mehr Gedanken machen können, der Gute! :D

Doch das Verdikt war eindeutig, bitte mal Husten, tja, tut mir Leid Herr Neumann.
Finde ich nicht ganz so gelungen, die Formulierung, ist aber Geschmacksache.

In diesem Sinne
c

 

Hallo chazar.

Zur Geschichte selbst: irgenwie zündet sie nicht richtig.
Genau. Deshalb ist sie auch eher seltsam als Horror, sie packt den Leser (inzwischen auch mich) nicht richtig.
Aber einfach nur durch Kürzen und Verschieben in eine andere Rubrik zündet eine Geschichte ja auch nicht von alleine.
(späte Erkenntnis II :), ich hoffe, der Titel verabschiedet sich nun langsam aus meiner Realität.)

Zum Glück zieht wenigstens die nach bei der Überarbeitung eingebaute V-Pointe.

Die Grundidee zur Geschichte: Die Schreibmaschine besitzt vorerst unbemerkt ein Eigenleben. Besitzt Macht, hat Anziehungskraft, ist beeinflussend, seltsam eben.
Horst und sie hatten eine gute, fruchtbare Zeit miteinander. Und dann kam Karin mitsamt Laptop und verdrängt sie von ihrem angestammten Platz!

Jahre später. Horst wird plötzlich magisch angezogen, im Keller taucht die Maschine auf, kommuniziert sogar mit ihm über das Papier.
Er fragt sie, ob sie ihm hielfe aus der Schreibblockade herauszufinden.
Sie bejaht, nur um ihm in Wirklichkeit seine "Untreue" heimzuzahlen.
Er hebt sie auf das Regal, redet mit ihr und sie gibt via Papier Anweisungen, am Schluss kippt sie über die Kante und erschlägt unseren armen Prot. Ob nun durch Horsts Unachtsamkeit oder durch magische Beeinflussung sei dem Leser überlassen.
Das was Karin zum Schluss liesst, ist der letzte Dialog zwischen Horst und der Adler. Nur dass eben die gesprochenen Worte von Horst fehlen.

und genau dann, wann es anfängt, spannend zu werden, hörst du auf und überspringst die Stelle.
Ich wollte den Horror bewusst subtil in den Schlussabschnitt verpacken, wo wir erst durch den einzigen Zeugen, das Blatt erfahren, was eigentlich vorgefallen ist.

Also: ich bin mir nicht sicher, ob du diese Geschichte verschieben solltest, aber egal.
Na, dann lasse ich sie mal hier stehen. Vielleicht finde ich Zeit, eine "zündende" Überarbeitung zu liefern, ansonsten buche ich es unter "Misslungener Versuch" ab.

Ich danke dir jedenfalls für's Lesen und Kommentieren.
Gruss dotslash

 

Hallo dotslash,

ein wenig enttäuscht war ich schon von der Geschichte, aber klar, es ist schwieriger ein hohes Niveau zu halten, als ein niedriges...

Gut finde ich dieses Bild:

„Scheppernd fiel sie über die Kante und baumelte nutzlos an der Schnur.
'Willi hat sich aufgehängt', dachte Horst“

Ich habe keine große Erfahrung mit `Horror´, doch ich denke, entweder müsste die Maschine sich subtiler rächen (zuerst dachte ich, sie zwingt den Mann die - aus ihrer Sicht gegnerische - Frau zu beseitigen) oder richtig brutal zur Sache gehen.

L G,

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Woltochinon

Danke für's Trotzdem-Lesen und Kommentieren.
War echt (noch) nicht berauschend, und, jep, man könnte mehr daraus machen. Den Tipp mit der Vorgehensweise archiviere ich mal für eine allfällige Überarbeitung.

aber klar, es ist schwieriger ein hohes Niveau zu halten, als ein niedriges...
Mann tut das gut, Merci :)

LG dot/

 

Hallo dotslash!

Also die Idee mit der beleidigten Schreibmaschine finde ich auch nicht schlecht, aber sie gehört ganz einfach viel mehr ausgearbeitet, dann könnte schon eine richtig gute Geschichte draus werden. :)

Ich sag Dir einfach mal meine Ideen dazu, vielleicht fängst Du ja was damit an. ;)
Den Anfang würde ich etwas kürzen, zum Beispiel einfach Absatz vier und fünf, von »Er blätterte« bis »Neumann«, streichen. – Ja, das klingt brutal, aber dieses Hin- und Herschwanken zwischen »gefällt mir« und »gefällt mir nicht« braucht die Geschichte nicht. Es reicht, wenn er nicht weiterkommt, feststellt, daß er sich verrannt hat, und dann gefällt ihm der Name auch gleich nicht mehr und die Maus fällt … Und dann kommt der Gedanke an die Schreibmaschine und es zieht ihn in den Keller.
In den letzten Zeilen vor den ersten drei Sternchen verplauderst Du Dich meiner Meinung nach etwas, hier würde ich ein kleines bisschen kürzen und dafür noch einmal betonen, wie es ihn magisch in den Keller zieht und seine Gedanken nur mehr um dieses alte Stück kreisen.
Wie er sie findet und feststellt, daß sie nicht so verstaubt ist wie alles andere in dem Keller, finde ich gut beschrieben, auch wie sie den Satz mit der toten Katze aufschreibt und er sich an das Versprechen erinnert. – Und da sollte es jetzt eigentlich richtig losgehen.
Hier könntest Du der Schreibmaschine viel mehr Raum geben, bis sie ihn ermordet. Sie könnte zum Beispiel schreiben, daß sie ihm nur hilft, wenn er Karin aus dem Weg räumt. Da könntest Du den Leser erst glauben lassen, daß die Schreibmaschine ihn tatsächlich soweit manipuliert, bevor dann am Ende die Frist, die sie ihm setzt, abläuft und er dran glauben muß. Was nach dem Ablaufen der Frist geschieht, kannst Du dann ja ruhig wieder in der jetzigen Form machen, aber dann eben nur das Ende des einseitigen Dialogs (der Rest steht auf den Blättern, die neben der Maschine liegen).

Ansonsten noch die üblichen Kleinigkeiten:

»war jedem getippten Buchstaben einen Augenblick vorraus.«
– voraus nur mit einem r

»Doch das Verdikt war eindeutig, bitte mal Husten, tja, tut mir Leid Herr Neumann.«
– husten klein, und »tut mir leid« darf man jetzt auch wieder klein schreiben
– Leid, Herr

»Markieren, Löschen, Neu.«
– Markieren, löschen, neu.

»Horst blätterte und drückte rythmisch, aber zugleich nutzlos auf der Pfeiltaste rum.«
– rhythmisch
– »herum« wäre schöner, Rum ist ein alkoholisches Getränk

»als ob dieser und nicht er den Name ausgedacht hatte.«
– den Namen
– statt »ausgedacht« fände ich »ausgesucht« korrekter

»dass es in der Magengegend zwickte.«
– würde da ein »ihn« einfügen: dass es ihn in …

»als hoffte er vom Autor eine zweite Chance zu kriegen.«
– als hoffte er, vom
– »kriegen« ist umgangsprachlich, würde »bekommen« oder »erhalten« schreiben, oder überhaupt umformulieren: als erhoffte er sich vom Autor eine zweite Chance.

»Wieder dieses zwicken im Bauch,«
– dieses Zwicken

»Er wusste gar nicht, wo er die Maschine zuletzt hingestellt hatte?«
– Punkt statt Fragezeichen

»als er sie zum ersten mal im Schaufenster sah.«
– zum ersten Mal

»Er spührte sofort diese magische Anziehungskraft.«
– spürte ohne h

»Er schaute zurück zur Adler, und die zweite Überraschung liess ihn Keuchen.«
k
– wieso schaute er zurück?

»Horst verspührte ein Kribbeln in der Magengegend.«
– verspürte

»Mit einem mal kam Leben in die Schreibmaschine.«
Mal

»So plötzlich wie der Spuk begann,«
– plötzlich, wie

»Horsts Nackenhaare stellten sich auf und er erinnert sich wage an ein Versprechen, dass ihm damals beim Kauf so leichtfertig über die Lippen kam.«
– erinnerte sich vage an ein Versprechen, das

»Ja, zu tiefst!«
– zusammen: zutiefst – unten schreibst Du übrigens »Ja, und wie!«, das paßt nicht ganz zusammen. ;-)

»aber erts musst du mir helfen',«
– erst

»Karin hatte Horst neben der umgestürzten Schreibmachine gefunden,«
– da fehlt ein s: Schreibmaschine


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo dotslash,
tut mir leid, wenn ich gleich deine Erwartungen enttäuschen muss, aber mir hat deine Geschichte im Grossen und Ganzen gefallen :D
gegen die langen und ausfühlichen (Situations)Beschreibungen habe ich überhaupt nichts. Im Gegenteil, es ist mir beim Lesen positiv aufgefallen, dass ich mir diese bilderreichen Momente gut vorstellen konnte.
Auch ein paar einzelne Sätze haben mir sehr gefallen, zum Beispiel den

'Willi hat sich aufgehängt', dachte Horst und schnaubte.

und den

Willibald Krieg nahm die tote Katze in die Arme und streichelte ihr stumpfes Fell

und den.

Ja, so ist es gut. Und jetzt. /ersprochen ist /ersprochen

Leider muss ich chazar Recht geben, einen richtigen Höhepunkt gibt es nicht. Und die zweite Sache, die mich stört, sind die abrupten Wechsel z.B. da, wo die Schreibmaschine zu schreiben beginnt. Auf mich wirkt dieser Abschnitt so, als hättest du da irgendwas ausgelassen, als fehle etwas. Vielleicht kannst du diese Situationen noch ein bisschen ausbauen.
Aber wie schon gesagt, die Idee, der SChlussgag mit dem V und auch die schönen Bilder gefallen mir. Dranbleiben, die Geschichte lässt sich sicher noch verbessern. Dabei wünsche ich dir viel Erfolg.

Gruss,
bajonett

 

Hallo Susi
vielen Dank fürs Ausgraben und konstruktiv kritisieren.
Deine Tippfehler-Korrekturen habe ich übernommen, leider wird die Überarbeitung warten müssen.
:(

Hallo bajonett
Schön dass es dir im Grossen und Ganzen gefallen hat.

Ihr habt beide, wie auch schon eure Vorredner, gute Ideen, wie der Text aufgepeppt werden könnte. Aber im Moment habe ich zu wenig Freiraum und Lust, den Text zu überarbeiten. Aber ich sehe ein, dass er es nötig hätte, denn auch ich erkenne das Potential, das noch in der Adler schlummert.
;)

Danke nochmal euch beiden,
Gruss.dot

 

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