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Spüre das Leben

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02.08.2008
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Spüre das Leben

Jemand sagte mal, es gibt eine Phase im Leben, die alles verändert.

Ich saß gerade in meiner Klasse, es war ungewöhnlich ruhig.
Was nur dann der Fall war, wenn wir einen Film guckten.
Der Klassenraum war vollkommen abgedunkelt und alle guckten auf den für 25 Schüler viel zu kleinen Fernseher.
Die Schüler schauten gespannt, dass war auch kein Wunder, denn es ging um viel Gewalt, Waffen und Mord und das ein wie immer sinnloser Mord, fast ein Kleinkrieg und das zeigte mir wieder wie einfach Menschen gestrickt sind.
Hier und da lief mal wieder eins der nah am Wasser gebauten Mädchen heulend aufs Klo, da gerade einer der ach so guten Soldaten der "guten" amerikanischen Seite starb. Die ausdruckslosen Gesichter der Feinde,
machten die Schüler wütend und traurig, was wohl genau das war,
was der amerikanische Regisseur erreichen wollte.
Der eigentlich so harte und emotionslose Soldat, der für die Rache seines Volkes seine schwangere Frau verlassen musste, um in den Krieg zu ziehen, rief nun seine Frau an, um zu wissen wie es dem geborenen Sohn geht.
Kurz sprachen sie über den Krieg, wie immer in jedem dieser Filme.
Nun sollte er mit seinem Sohn reden, der nun schon ein paar Worte gelernt hatte. Ich erwartete in diesem Moment, was ein so toller Soldat in so einem klischeehaften Film sagen würde.
So was wie: „Hallo mein Sohn, ich bin dein Vater“, oder so etwas Ähnliches.
Doch plötzlich hörte man von einer piepsigen Stimme nur Daddy und der doch so emotionslose Soldat war nun für diese Sekunden kein Soldat, er war Vater und fing sofort an zu weinen.
Ich war für diesen Moment gefesselt, ich guckte mich nicht mehr um, welcher Schüler sich gerade über die Gewalt freute oder welche Schülerin gerade nach draußen rannte. Ich war vollkommen in der Rolle des Soldaten und plötzlich passierte etwas, womit ich bei mir selbst niemals gerechnet hätte. Ich,
das verdammte Arschloch der Klasse, fing an zu heulen. Ich wollte es unterdrücken, doch ich konnte nicht, ich spürte alle Blicke der Schüler auf mich gerichtet
Ich erinnere mich noch genau an diesen Moment und wieso ich gerade an solch einer Stelle anfing zu weinen, ist mir noch jetzt nicht bewusst.
Während des Films spürte ich immer wieder Blicke auf mich gerichtet.
Als der Film endlich zu Ende war, nahm ich meinen Ranzen und ging gleich, nach dem wohl nicht ernsthaft gemeintem „noch einen schönen Tag, Tschüss“ der Lehrerin, los.
Ich hatte meine Sachen schon heimlich während des Films gepackt, umso schnell wie möglich raus zu kommen, raus aus dem Klassenraum, raus aus der Schule, am besten raus aus dieser elenden Welt!

Ich ging die Treppen hinunter und nach draußen.
Dann hörte ich ein schweres Atmen und schwere, schnelle Schritte. Eine keuchende Stimme rief meinen Namen. Ich wusste sofort, dass es nur der dicke Sam sein konnte. Der dicke Sam war sehr dick und hatte eigentlich niemanden. Umso klarer war es, dass er sich an mich wandte, da ich ebenso Außenseiter war. Er dachte jedoch, ich wäre einfach ein Außenseiter wie er. Doch das war nicht richtig, ich war einfach unbeliebt, da ich mich nicht anpasste wie die Anderen. Auch der dicke Sam versuchte sich anzupassen, wegen seinems dickbäuchigen Dasein war das jedoch vergeblich.
Ich wusste schon, dass er fragen würde, ob er nicht mit mir zusammen den Weg nach Hause gehen könne. Ich wollte ihn so schnell wie möglich abwimmeln, ich hatte besseres im Kopf, als mit dem Typen zu gehen und über irgendwelche hirnlosen TV-Sendungen zu sprechen, die er wohl den gesamten Tag guckte. Früher hab ich ihn einfach angelogen und gesagt, dass ich schnell weg müsse. Er fragte mich, um sein Gewissen zu beruhigen, dass er nicht völlig allein sei und ich beruhigte sein Gewissen, indem ich sagte,
dass ich gern würde, aber genau an dem Tag nicht könnte.
Ich hatte jetzt jedoch genug. Anstatt dass sich die Menschen ihr Gewissen beruhigen, sollten sie auch mal an Andere denken. Ich hatte gelernt,
dass wenn man es diesen Egoisten, die einen für nicht beachtungswürdig halten (und die Welt ist voll von denen) nicht direkt sagt, dann wird man zu ihren Opfern. Und das tat ich nun, ich sagte es direkt.
Ich sagte so was wie: „Weißt du Fettsack Sam ich habe viel zu tun und ich glaube nicht, dass du mit deinem fetten Arsch hinterher kommst“.
Der Nebeneffekt dieser Methode ist leider, dass man noch unbeliebter wird. Doch was soll ich beliebt sein, wenn einen keiner beachtet! Ich werde nicht respektiert und wenn man nicht respektiert wird, dann wird man auch nicht beachtet!
Ich wandte mich nun ohne ein Wort von dem stark betrübten Sam ab, nahm mein Fahrrad und fuhr los. Zuhause würde mich dann wieder meine um nichts sorgende Mutter erwarten, die mich fragen würde, was in der Schule so passiert ist. Routinemäßig werde ich antworten: „Nicht viel“; gehe nach oben und warte den nächsten Tag ab. Nun war ich ganz allein auf der Strasse, welche zur Hälfte von Bäumen umgeben war. Am schönsten fand ich dieses Stück mit alten Bäumen, die uns ermöglichen zu leben, die Giganten des Lebens. Sie waren noch kahl und sollten schon bald wieder anfangen zu blühen. Ich fuhr nun auf der Brücke, die aus einem schönen Stein gebaut wurde. Die Brücke passte genau in dieses Waldstück. Ich liebte es, wenn ich alleine fuhr und um diese Zeit tatsächlich niemand mehr auf der Strasse war, nur ich.
Ich dachte nun noch einmal über Sam nach. Er tat mir Leid, genau so wie mir alle auf dieser Welt Leid taten. Es schien als würde sich keiner Sorgen machen, als würden sie sich nur darum kümmern, was für sie am besten ist und da ich keine andere Chance sah, tat ich es ihnen gleich und wurde genau solch ein egoistisches Arschloch, wie alle anderen.

Ich erinnere mich noch an den Tag an dem sich alles veränderte.
Ich war noch auf einer anderen Schule. Nach der Grundschule ging ich auf ein Gymnasium. Ich freute mich wirklich, denn das war das Ziel, was ich immer erreichen wollte, etwas Besonderes zu sein, mit einem höheren intellektuellen Status. Doch schon bald musste ich begreifen, dass ich nicht nur zu schlecht war, auch die Schüler dort konnte ich nicht verstehen.
Die meisten waren Leute der oberen Schicht und hatten viel Geld. Man sah es ihren dämlichen Gesichtern an. Die es nicht waren, waren einfach nur schlaue Dummköpfe. Diese waren eigentlich schlau, es schien ihnen wie angeboren und genau deswegen war ihnen wohl langweilig. Sie brauchten jemanden um zu zeigen, dass sie es besser hatten. Ich war dafür natürlich am besten geeignet. Meine Noten gingen in den Keller, genauso wie mein Selbstbewusstsein. Ich musste die Schule wechseln. Doch noch einmal sollte mir das nicht passieren und ich wusste wie es nie wieder passieren würde.
Ich musste nur so sein wie diese Menschen und ich kann es machen, weil Menschen nicht besser sind als ich, das egoistische Arschloch. Ich dachte an den Spruch, es gibt eine Phase im Leben, die alles verändert. Ich fragte mich, ob das schon die Phase sei, doch ich hoffte, dass die Veränderung noch kommen würde. Ich war nun auf der Strasse vor meiner Wohnung. Der Bus fuhr wie immer um diese Zeit hier entlang. An meiner Wohnung angekommen, ging ich schwer belastet die Treppen nach oben und begrüßte meine Mutter. Sie saß vor dem Fernseher von mir abgewandt, als wäre ich nicht da. Sie fragte, wie es in der Schule war. Das Übliche. „ Nichts besonderes passiert“, sagte ich und ging nach oben. Ich bekam ein komisches Gefühl, das ich schon öfters hatte.
Ich war mir absolut sicher, ich sei fehl am Platz, fehl auf dieser Welt, als wäre ich gar nicht richtig da. Ich hab mir schon ein paar Mal eingeredet, dass wenn ich mich in dem Moment umbringen würde, eine Todsünde beginge und dann in die Hölle oder so komme. Dabei bin ich eigentlich gar nicht religiös! Doch auch das funktionierte langsam nicht mehr. Ich bin gefangen. Umgeben von Besserwissern, Trotteln und Egoisten, gefangen in einer ständigen Depression, die mich langsam ganz und gar einholte.

Doch dann dachte ich, dass es vielleicht die Religion sein könnte, die mir die Fragen um alles beantworten kann. In meiner Verzweiflung fuhr ich zu einem heiligen Ort, so dachte ich. Meine Mutter war schon wieder weg, ich wusste nicht wo hin. Ich wusste nie wohin. Doch das war jetzt egal. Meine einzige Chance bestand nicht in meiner Mutter, sondern woanders.
Diesmal ging ich zu Fuß, da die Kirche nicht weit entfernt war.
Ich machte mir öfters Sorgen über den Sinn des Lebens. Ich finde die Leute komisch, die meinen, man könne diesen wissenschaftlich Beweisen oder etwas über das Leben erfahren, wenn man den Körper biologisch erforscht. Doch das ist eine Illusion, der Körper ist nicht das Leben.
Primitiv gesehen sind wir nur für Fortpflanzungszwecken auf der Welt, doch da unsere Erde schon bald durch die Überbevölkerung zu Grunde geht, kann das auch nicht der wahre Grund für Leben sein. Eine Frage des Glücks ist auch eine schlechte Vorstellung, denn eine Zeit lang hab ich versucht, mein Glück zu finden, doch dann ist mir aufgefallen, dass man seinem ganzen Leben lang dem Glück hinterher jagen kann, doch deshalb immer Unglücklich bleibt.
Meine wichtige Frage ist, was mich glücklicher machen könnte oder wo das Suchen nach Glück mehr Sinn macht, im Leben oder im Tod…

Die eindrucksvolle Kirche war umgeben von ein paar Büschen. Um ihr waren viele Häuser und vor dem Eingang stand eine Gedenkstatue.
Sie ist mir noch nie aufgefallen, wohl weil ich noch nie richtig hier war.
Die Statue stellte einen großen Soldaten dar, welcher stolz und aufrecht stand. Auf dem Stein auf dem er steht, waren viele Namen verstorbener Soldaten. Darüber stand: In Gedenken an die stolzen Soldaten, die im Krieg gefallen sind. Im Krieg gefallen sind, dass erinnerte mich an den Kriegsfilm und an den Vater. So dankte man den Soldaten, die ihre Familien verlassen haben, ein paar stehen auf einer Gedenktafel, auf einem Stein und über der Gedenktafel, ein Soldat aus Stein, der wohl schon mehrmals Graffitisprayer zum Opfer gefallen ist. Und das vor der Kirche, die die meisten Kriege zu verantworten hat. Plötzlich wurde ich wütend und wollte wieder gehen, als mir einfiel, dass es nicht die Kirche war, die das zu verantworten hatte, nicht Gott. Es waren wie so oft die Menschen. Ich versuchte mich zu beruhigen und trat hinüber zum Kircheneingang.

Nun ging ich in das Kirchengemäuer. Innerhalb der Kirche waren viele große Fenster, dessen Motive einzelne Teile der biblischen Geschichte erzählten. Es war eine typische Kirche. Man hörte jeden meiner Schritte durch die Kirche hallen. Ich setzte mich langsam in eine der Reihen. Plötzlich hörte ich andere Schritte. Umso länger ich saß, umso lauter wurden Sie. Es war mir unheimlich. Auf einmal sah ich einen Mann in Kutte, es musste ein Priester sein, der immer näher kam. Ich wurde langsam hektisch. Doch der Mann kam näher. Ich wurde noch hektischer und setzte mich näher an den Ausgang, um loszulaufen. Er fragte mich, mit einer beruhigenden Stimme, was denn los sei. Doch das machte alles noch schlimmer. Er guckte mich mit großen Augen an und schritt noch weiter nach vorne. Dann rannte ich los Richtung Ausgang. Der Priester rief etwas hinterher, doch ich rannte weiter, die Strasse entlang, vorbei an der Statue, vorbei an den Bäumen und Häusern. Was wollte er von mir. Hab ich jetzt alles richtig oder falsch gemacht? Doch das war jetzt nicht so wichtig, denn der Mann kam mir unheimlich vor und das stärkte nun mehr mein schlechtes Gefühl.

Das war der Punkt, an dem ich beschloss etwas zu tun, mich aus dieser leeren Welt zu befreien. Besser so, als wenn ich ein weiterer Amokläufer einer unschuldigen Schule werde und die Computerspieleindustrie dafür verantwortlich gemacht wird. Ich wollte zur Brücke fahren, über die ich am Schulende gefahren bin. Doch vorher schrieb ich einen Brief an meine Mutter. Ich weiß nicht wieso ich das machte, es schien sinnlos, da sie so war wie alle Menschen. Ich schrieb den Brief wohl, weil es meiner Meinung nach einfach so üblich war. Nun fuhr ich los zur Brücke. Auf der Strasse sah ich wieder den Bus, der wieder an mir vorbei fuhr. Als ich an dem Waldstück angekommen war, bemerkte ich, dass ein paar Bäume schon zu blühen begannen, in ein paar Wochen wird es hier wunderschön aussehen. An der Brücke stellte ich mein Fahrrad ab und ging langsam zum höchsten Punkt der Brücke. Dort bin ich nun! Sie ist wirklich verdammt hoch. In dem Moment, an dem ich auf der Brücke stehe, frage ich mich, ob es weh tut, wenn man aufkommt oder ob man sofort tot ist. Das ist das einzige, was mich daran hindert sofort zu springen. Nein, das ist nicht weiter wichtig, wenn ich gesprungen bin, werde ich davon nichts mehr mitbekommen. Doch was erwartet mich dann? Etwa der Himmel oder die Hölle, einfach nur die gleiche Welt, was wohl noch schlimmer wäre als die Hölle oder vielleicht ein Wald, wie hier ein mit blühenden Bäumen, ja so wird es sein. Ich gucke noch einmal runter und verliere knapp das Gleichgewicht. So einfach ging es, man verlagert das Gewicht nach vorn und der Rest passiert von allein. Der Rest passiert von allein. Ich habe mir nichts mehr zu sagen, Niemanden. Ich gucke ein drittes Mal hinunter und verlagere langsam das Gewicht nach vorne. Doch plötzlich, plötzlich drückt mich etwas weg von dem Rand der Brücke, drückt mich weg vom Rande des Wahnsinns. Auf einmal sehe ich sie.
Sie ist gekommen, um mich zu retten, zu retten!
Doch warum, dass hätte ich von keinem Menschen dieser Welt erwartet, dass war nicht egoistisch, das war Beachtung…
Der Mann, der sagte, dass es eine Phase gibt die alles verändert, hatte recht.
Ich sehe sie und sie sieht mich, der Schleier verfliegt und ich sehe sie deutlicher denn je. Menschen, wegen mir, etwas Bedeutendes, ich bedeute etwas, ich bin noch hier, ich bin jetzt hier, am Leben, sie nimmt mich in ihre Arme und ich spüre sie, ich spüre das Leben.

 

Hallo Violent P,

deine Geschichte hat einen starken Moment, nämlich den, in der dein(e) Protagonist(in)? wegen der Szene eines Films weit und dabei nicht entdeckt werden möchte. Ansonsten lese ich den üblichen anmaßenden Weltschmerz solcher Geschichten, der zwischen "Ihr taugt alle nichts, das macht die Welt so unerträglich" und "Ich tauge nichts, obwohl ich besser bin als ihr alle" hin und her pendelt. Arrogante Weltaburteilungen, die im misanthropischen Suizidversuch enden lesen sich einfach langweilig, wenn darüber hinaus nichts passiert, was mir den/die Protagoniste/in näher bringt. Von deinem/r weiß ich nicht einmal das Geschlecht. Es wird viel gelabert, ohne etwas mitzuteilen, ich lese einen langen Text ohne das Gefühl zu entwickeln, etwas über den/die zu erfahren, der/die mir diesen Text erzählt.
Ärgerlich darüber hinaus die grauenhafte Sprache, in der das Ganze heruntergeleiert wird, die sich nicht im Geringsten um Satzbau kümmert.
Einige unvollständige Details:
Warum eigentlich nach jedem Punkt ein Zeilenumbruch?

Die Schüler schauten gespannt, dass war auch kein Wunder
dass
denn es ging um viel Gewalt, Waffen und Mord und das ein wie immer sinnloser Mord, fast ein Kleinkrieg und das zeigte mir wieder wie einfach Menschen gestrickt sind
an dem Satz stimmt grammatikalisch so gut wie gar nichts. Vorschlag: denn es ging um Gewalt, Waffen und einen Mord, wie immer ein sinnloser Mord, wie immer um einen sinnlosen Kleinkrieg. Das zeigte mir, wie einfach Menschen gestrickt sind.
Hier und da lief mal wieder eins der nah am Wasser gebauten Mädchen heulend aufs Klo
der Redewendung zufolge sind die Mädchen nicht, ,sondern haben nah am Wasser gebaut, also muss es heißen: Hier und da lief mal wieder eines der Mädchen, die nah am Wasser gebaut haben, heulend aufs Klo (oder einfach: der empfindlichen Mädchen)
da gerade einer der ach so guten Soldaten der "guten" amerikanischen Seite starb.
ah, Soldaten, also kein Kleinkrieg, sondern ein wirklicher Krieg.
Die ausdruckslosen Gesichter der Feinde,
machten die Schüler wütend und traurig, was wohl genau das war,
was der amerikanische Regisseur erreichen wollte.
und wozu hier die ganzen Zeilenumbrüche (hast du noch häufiger)? Und der Satz ist reine Spekulation.
Als der Film endlich zu Ende war, nahm ich meinen Ranzen
Das coole Arschloch der Klasse hat einen Ranzen?
Doch noch einmal sollte mir das nicht passieren und ich wusste wie es nie wieder passieren würde.
Ich musste nur so sein wie diese Menschen und ich kann es machen, weil Menschen nicht besser sind als ich, das egoistische Arschloch.
Auch dieser Satz ist irgendwie völlig durcheinander geraten.
Doch dann dachte ich, dass es vielleicht die Religion sein könnte, die mir die Fragen um alles beantworten kann. In meiner Verzweiflung fuhr ich zu einem heiligen Ort, so dachte ich. Meine Mutter war schon wieder weg, ich wusste nicht wo hin. Ich wusste nie wohin. Doch das war jetzt egal. Meine einzige Chance bestand nicht in meiner Mutter, sondern woanders.
Oft ahnt man zwar, was du ausdrücken möchtest, aber die Grammatik trägt dich weit davon fort.
Hab ich jetzt alles richtig oder falsch gemacht? Doch das war jetzt nicht so wichtig, denn der Mann kam mir unheimlich vor und das stärkte nun mehr mein schlechtes Gefühl.
Hier zum Beispiel auch, es stimmt aber auch inhaltlich, denn die Frage bleibt ungeklärt, wird also nicht unwichtig. Auch war der Mann der/dem Protagonisten unheimlich vorgekommen (falscher Tempus)


Lieben Gruß
sim

 

Hallo sim,

vielen Dank für die Kritik, die mir bestimmt weiterhelfen wird, was meine grammatischen und auch stilischen Fehler betrifft.
Ich möchte jedoch versuchen zu erklären, was ich mit verschiedenen Teilen der Geschichte ausdrücken wollte, auch wenn es so scheint, als wäre mir das nicht so gut gelungen.
Als Erstes wollte ich von dem Protagonisten wenig Eigenschaften preisgeben, da dies bei einer Kurzgeschichte ein Merkmal ist. Viel wichtiger ist mir aber der Grund, dass ich wollte, dass sich der Leser in manchen gedanklichen Zügen mit dem Protagonisten verbunden fühlt und sich in manchen Situationen wieder erkennt.
Das Geschlecht des Protagonisten ist ansatzweise (wenn es denn wichtig ist) durch den Satz: "Hier und da lief mal wieder eins der nah am Wasser gebauten Mädchen heulend aufs Klo" zu erkennen, da ein Mädchen das wohl nicht sagen würde, denke ich.
Was ich außerdem zum Ausdruck bringen wollte war, dass der Protagonist nur das "coole Arschloch" ist, um seine wahre Identität und sein wahres Denken zu verbergen. Ich denke das es in der heutigen Gesellschaft viele Leute gibt, die das tun.
Die Hauptmoral der Geschichte sollte eigentlich darin bestehen, dass er durch die schlechten Erfahrungen mit seiner alten Schule, ein von Grund auf
falsches Bild seiner Mitmenschen hat und da er sich auch von seiner Mutter alleingelassen fühlt, sieht er keine Zukunft mehr für sich.
Doch das Ende soll zeigen, dass er sich täuscht in dem was er denkt.
Ich hoffe das du die Geschichte nun vielleicht anders siehst.
Deine Kritik werde ich mir auf jedenfall zu Herzen nehmen.

Vielen Dank und liebe Grüße,
Violent P

 

Hallo Violent P,

Viel wichtiger ist mir aber der Grund, dass ich wollte, dass sich der Leser in manchen gedanklichen Zügen mit dem Protagonisten verbunden fühlt und sich in manchen Situationen wieder erkennt.
Den Irrtum begehen leider viele in gutem Glauben. In Wahrheit funktioniert es aber genau anders herum. Je mehr ich über einen Protagonissten weiß, umso mehr kann ich mich mit ihm gedanklich verbunden fühlen und in ihm wiedererkennen. Das gilt selbst dann, wenn der Protagonist ganz anders denkt als ich.
Das Geschlecht des Protagonisten ist ansatzweise (wenn es denn wichtig ist) durch den Satz: "Hier und da lief mal wieder eins der nah am Wasser gebauten Mädchen heulend aufs Klo" zu erkennen, da ein Mädchen das wohl nicht sagen würde, denke ich.
Hier unterschätzt du die weibliche Stutenbissigkeit.
Was ich außerdem zum Ausdruck bringen wollte war, dass der Protagonist nur das "coole Arschloch" ist, um seine wahre Identität und sein wahres Denken zu verbergen. Ich denke das es in der heutigen Gesellschaft viele Leute gibt, die das tun.
Ja, das habe ich verstanden und das erfordert einiges an Genauigkeit, denn es muss das Kunststück vollbracht werden, dass sich der Protagonist dem Leser gleichzeitig offenbart, den Antagonisten im Lebensumfeld aber in seinem Kern verborgen bleibt.
Auch die Hauptmoral habe ich soweit verstanden, aber das Gejammere ist mir zu dick aufgetragen.

Lieben Gruß
sim

 

Hallo violent P!

Ich finde deine geschichte echt super! War gestern unterwegs und hatte ein paar bier getrunken und deine geschichte hat mir echt ein lächeln auf mein Gesicht gezaubert. Kein Spaß. Ich finde da steckt eine Menge Echtheit in deiner Geschichte und koischerweise finde ich das der zum teil verquerte satzbau noch mehr dazu beiträgt, weil du es einfach so aufgeschrieben hast, wie du es sprechen würdest. konnte auf jeden Fall alle gedankengänge nachvollziehen. Fand ich echt gut.


novus

 

Hallo novus,

vielen Dank für deine Meinung zu der Geschichte. Freut mich das sie dir gefallen hat, solange das Bier dein Meinungsbild nicht zu sehr verzehrt hat^^.
Es freut mich das du ein wenig Realität entdeckt hast, denn das ist mir wichtig.
Die Grammatik wollte ich allerdings noch einmal überarbeiten.

Vielen Dank
Violent P

 

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