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Speichel, der in ihren Haaren war.

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24.04.2003
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Speichel, der in ihren Haaren war.

Raquel hatte sich nackt auf die vertrocknete Wiese gelegt und streckte Oliver ihren breiten Hintern entgegen, der wie zwei Säcke voll übelriechenden Wackelpuddings im Rhythmus irgendeiner widerwärtigen Gravitation umherschaukelte.
"Nimm mich, mein Schatz", sabberte sie einem fetten Insekt entgegen, das vor ihrer Nase auf dem Boden saß und gerade mit seinen Flügeln vibrierte.
Oliver betrachtete angeekelt die tiefen, unförmigen Vertiefungen der Zellolitis, die sich wie eine Krankheit an immer mehr Stellen von Raquels Körper ausbreiteten, hauptsächlich aber am Arsch für optische Disharmonie sorgten.
Gott, wie er dieses Mädchen hasste!
"Was soll der Scheiss? Soll ich dich hier mitten im Park vor all den Leuten durchficken, oder wie denkst du dir das?"
Sie wuchtete ihr abstoßendes Äußeres auf den blassen Rücken und Olivers Blick fiel auf die gigantischen Titten, die für ihr Alter bereits bedrohlich intensiv darauf aus waren, den Bauchnabel zu ersticken. Raquel entblößte zwei Reihen schiefer, vom Rauchen gelb gewordener Zähne, während sie sich mit einer Hand zwischen den Beinen streichelte.
Oliver war kein Synästhetiker, aber in seiner Nase entstand bei diesem Bild stets der Geruch von welken Blumen, die unter mehreren Kilogramm grünen Heringen darauf warteten, gepflückt zu werden.
Warum schlug er diese Plage von einem weiblichen Wesen nicht einfach tot? - Vermutlich war es die Angst vor Bestrafung, die ihn daran hinderte.
"Ich bin feucht. Willst du nicht kommen und mich nass machen?" - Oliver trat einen Schritt zurück, als er in einiger Entfernung eine Gruppe von Joggern vorbeilaufen sah. Sein Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken daran, das irgendwer denken mochte, er und sie würden zusammen gehören. Er war gerade heftigst gekommen und einmal genügte es ihm.

Früher war es die Geilheit gewesen, die sein Handeln begründet hatte; aber die sexuelle Lust auf etwas Außergewöhnliches ließ mit der Zeit nach und je mehr Fressorgien Raquel einen jeden Tag über sich ergehen ließ, umso drastischer wurde die Abneigung, ja gar die Scham, die er in ihrer Gegenwart empfand.
"Du bist abartig", rotzte er beinahe heraus und sofort liefen ihr Tränen über die rosigen Wangen.
"Wie kannst du bloß so schreckliche Dinge sagen? Ich habe dir doch überhaupt nichts getan."
Mit seinem Fuß trat er einen kleinen Stein weg, der sie am Ellenbogen traf und augenblicklich ging ihre Verletztheit in ein lautes Heulen über.
"Halt doch die Klappe, du blöde Kuh! Willst du, dass die Leute gucken?"
Raquel quälte sich mühsam und schluchzend auf ihre stämmigen Beine. Mit einer Hand hielt sie sich die Stelle, gegen die der Stein geflogen war und die aus einer kleinen Wunde heraus blutete.
"Früher bist du nie so gemein zu mir gewesen. Du hast dich so sehr verändert", jammerte sie in Olivers Schamesröte hinein. - "Was ist denn bloß los mit dir?"
Was mit ihm los war, wollte sie wissen? Es kotzte ihn an, mit diesem Nilpferd durch den Park spazieren zu müssen; stets darauf bedacht, möglichst allen Menschen, die ihnen entgegenkamen, aus dem Weg zu gehen. Er hatte Pläne gehabt. Genauso wie damals, als die Beiden sich zum ersten Mal getroffen hatten. Sie in ihrer engen, rosa farbenen Leggings, die Oliver so unglaublich erregt hatte. Bemüht darum, nicht hilflos zu erscheinen, hatte sie sich mit sicherem Gang dem kleinen Spielplatz am Rande der Reihenhaussiedlung genähert und mit schüchternem Lächeln um Aufmerksamkeit gebeten, welches durch blanken Hohn erwidert worden war. Seine Freunde hatten in ihre strubbeligen Haare gerotzt und er hatte es ihnen gleich getan, obwohl sich in seiner Hose die gewaltigste Latte den Weg nach draußen zu bahnen versuchte, mit der sein pubertierender Körper jemals auseinandergesetzt worden war. Wie sehr hatte er im stillen dafür gebetet, dieses Mädchen wiederzusehen, um all die Phantasien die seinen wissbegierigen Verstand auffraßen, an, mit und in ihr ausleben zu dürfen. Ja, damals hatte er Pläne gehabt und die Gemeinheit hinten angestellt. Sein von seinem Vater eingeprügelter Drang danach, sämtliche gesetzten Vorhaben auch zu erreichen, hatte ihm schon bald über die Ziellinie verholfen. Raquel war zusammen mit ihren Eltern in dem kleinen Neubaugebiet, unweit seines Elternhauses, eingezogen. Oliver hatte sich kurz und bündig bei ihr entschuldigt und sie anschließend zu einem Döner eingeladen. Fasziniert waren seine Pupillen umhergewandert, unentschlossen, ob sie die dicken, in engen Stoff gezwängten Oberschenkel, oder den mit Zatziki Sauce verschmierten Mund fixieren sollten, dessen eckige Zähne die vollgestopfte Teigtasche gierig zermalmten. Beides hatte ihn fast unerträglich geil gemacht. Später waren seine Hände über ihren fleischigen Körper geglitten und sie hatte sich nicht gewehrt. Erst als seine harte Männlichkeit sich ihren Weg hinein in das ungewaschene Etwas von aromatischen Schamlippen gebahnt hatte, flammte der Protest in ihr auf. Aber zu diesem Zeitpunkt war es längst zu spät. Die Bombe war scharf gemacht, gezündet und lief dem Ende ihres Countdowns entgegen. Nichts und niemand wäre noch in der Lage gewesen, diese beinahe Vergewaltigung abzuwenden und sie ließ es über sich ergehen, stöhnte und weinte zugleich, während ihre Hände mal sanft, dann wieder energisch gegen seine Brust drückten. Als er fertig war, gab sie ein trauriges, ekelerregendes Bild ab. Er wischte die Reste seines Spermas an Raquels Hüften ab und schlug ihr mit der flachen Hand vor die Nase. "Fotze", hatte er sie angebrüllt, während er am ganzen Leib zitterte - "War schön mit dir. Komm morgen wieder. Aber klingel nicht an unserer Tür. Meine Eltern sollen dich nicht sehen und komm ja nicht zum Spielplatz, da hänge ich immer mit meinen Kollegen ab. Wir treffen uns an der alten Brücke, hinten am Fluss. Acht Uhr. Zieh dir schnell die Sachen an und erzähl deinen Alten, das du hingefallen bist.", bemerkte er mechanisch, den Blick dabei auf ihre blutige Nase gerichtet.
Als sie ihm zum Abschied einen Kuss geben wollte, schlug er erneut zu, diesesmal auf die Wange und als sie zu weinen begann, tat sie ihm plötzlich leid. - "Bloß kumpelhaft. Sei nicht böse. Manchmal übertreibe ich ein bisschen. Komm her und küss mich."
Sie hatten sich in den folgenden Wochen fast täglich getroffen. Das Ritual war immer dasselbe. Vor Erregung zitternd hatte Oliver ihr Komplimente gemacht, sie gestreichelt und war im Anschluss wie ein Raubtier über sie hergefallen. Der Druck ihrer Hände gegen seine Brust war mit der Zeit schwächer geworden und auch weinte sie weniger, dafür hasste er SIE umso mehr. Er verpasste die samstägigen Fußballspiele, ihm entgingen die Abende in den Kneipen der Kleinstadt, bloß weil er sich ihrem aufgedunsenen Fleisch widmete und proportional zum Grade der Versäumnisse, steigerte sich die gewaltige, gewaltsame Ablehnung in ihm.

"Hast du was rumerzählt?", entfuhr es ihm während seines Orgasmus, "Ich bin gestern gefragt worden, ob ich was mit dir hätte!"
"Nein. Ich schwöre!"
"Ach, halt doch die Schnauze. Sei froh, das du deine Beine für mich breit machen darfst, Nutte!"
An jenem Nachmittag wäre die Situation vermutlich eskaliert, als Raquel mit rotziger Nase, Tränen überfülltem Gesicht und zwei gebrochenen Rippen den Heimweg antrat, wäre da nicht noch diese eine, andere Sache gewesen.

"Los...zieh dich an. Wir gehen." - Oliver vergewisserte sich, das keine Spaziergänger über den Weg liefen, der aus dem Park herausführte.
Raquel suchte sich ihre Utensilien zusammen und bald darauf schritten sie Hand in Hand dem Sonnenuntergang entgegen.
Ein perfektes, symbiotisches Paar.
Voller Zuversicht.
Der süße Zuckerguss an der Oberfläche einer mit Tiergedärm gefüllten Torte.

***

Es war dunkel in der kleinen Kammer.
"Häng´ deine Jacke einfach irgendwo auf und dann komm´ zu mir nach oben."
Für gewöhnlich wurde Raquel der Gang in das mit heruntergelassenen Jalousien verdunkelte Schlafzimmer nicht gleich nach ihrer Ankunft befohlen. Normalerweise saßen die beiden noch eine Zeit lang im Esszimmer, redeten, leerten indess gemeinsam eine Flasche Wein.
Raquel hatte oft zu hören bekommen, das andere Kinder in ihrem Alter noch keinen Alkohol trinken durften und das ihre freizügige Erziehung weit über gewisse Privilegien hinausging; vielmehr an eine göttliche Offenbarung heranreichte.
Während sie die geschwungene Treppe langsam hinter sich brachte, Stufe um Stufe mehr darum bemüht war, sich ihre wunderschöne Märchenwelt ins Bewusstsein zu holen, konnte sie von dem finsteren Ort aus bereits die erregten Rufe hören : "Beeil dich bitte. Ich brauche heute sehr viel Zuwendung."
Ihre Mutter hatte auf die übliche Reizwäsche verzichtet und auch die gewohnten Spielereien entfielen. Sie hatte ihre Zunge gleich in Raquels Rachen gestoßen und ihren Körper fest an das eigene, welke Fleisch herangezogen. Ihre Fingernägel bohrten sich in Schultern und Rücken, wo sie tiefe Schnittwunden hinterließen, während die andere Hand fast völlig in Raquels Scham eindrang, dabei schnell vor und zurück glitt.
"Deiner Mama geht es nicht gut. Es ist so schön, das du für mich da bist, mich streichelst, mich in den Arm nimmst. Wir beide verstehen uns so gut."
Raquel hörte die Worte nur am Rande. In Gedanken war sie in ihrem Märchen, bei ihrem Prinzen, der sie schlug und anbrüllte, der sie aber gleichzeitig einfach lieben musste. Direkt zwischen den Bäumen eines wundervollen Schlosshofes, welcher von singenden Vögeln überflogen und von neugierigen Pferden beäugt wurde, gab sie sich ihrer Lust hin, spürte nicht die Finger, sondern das errigierte Glied in sich, wie es bebte und einer Schlange gleich selbst die tiefsten Windungen ihrer Lust bekitzelte.
Dann war es plötzlich zuende.
Das Sonnenlicht dieses gepriesenen Tages verdunkelte sich und aus dem Ambiente einer herrlich mittelalterlichen Welt, welche vermutlich ebenfalls nicht mehr als den Zuckerguss an der Oberfläche darstellte, wurde in Sekundenschnelle wieder das abgedunkelte Schlafzimmer der harten Realität.
Die Oberschenkel ihrer Mutter zuckten in kurzen Abständen zusammen, fielen dann wieder kraftlos auseinander, kommentiert von einem heftigen Stöhnen. Ihre Hände hatten von Raquel abgelassen und liebkosten jetzt den eigenen Körper. Ein lauter, schriller Aufschrei beendete das Geschehen.
Dann war es ruhig.
"Du musst noch dein Zimmer aufräumen."

***

"Was ist denn los, mein Schatz?" - Oliver war jetzt noch zärtlich, schließlich hatte sein Fleisch noch nicht bekommen, wonach der Wille drängend verlangte.
"Weisst du, weshalb mein Vater gegangen ist?"
"Warum?" - Oliver zog den Reissverschluss seiner Hose nach unten.
"Weil meine Ma´ dachte, das er mir damals so zugesetzt hat. Sie hat ihn deshalb rausgeschmissen."
"Fang nicht wieder davon an, ich habe mich bei dir entschuldigt, außerdem ist dein Daddy sowieso ein Arschloch, oder nicht? - Er öffnete den Knopf.
"Nein...das ist er nicht. Wann habe ich dir das erzählt?"
"Ich meine, du hättest so etwas schon einmal angedeutet. Gott, bin ich scharf auf dich." - Hastig zog er die Jeans runter.
"Jetzt bin ich ganz allein mit dieser Furie!"
"Ach komm schon, so schlimm kann sie doch gar nicht sein. Ich liebe deine riesigen Titten." - Die Unterhose folgte.
"Er hat mir nie irgendwas getan. Aber er war wütend, weil er von der Sache zwischen mir und ihr wusste. Sie hat ihn erpresst, wegen einem Zwischenfall auf seiner Arbeit, sonst wäre er zur Polizei gegangen. Möglicherweise ist er ein schwacher Mensch, aber er ist kein Bastard."
"Ja...Bastard! Sprich dreckig mit mir. Du bist so schön feucht." - Sein harter Schwanz strich über ihre dicken Schenkel.
"Weisst du, warum die beiden sich nie miteinander verstanden haben?"
"Warum...sag es mir Baby." - Jetzt war der Zeitpunkt; jetzt wollte er in sie eindringen.
"Weil er HIV-Positiv ist, seit Jahren schon, lange vor meiner Geburt."
"Was?" - Sein Glied erschlaffte.
"Spaß!"
"Du dumme Nutte! Warte ab, bis ich fertig bin mit dir. Über solche Sachen treibt man keine Späße!" - Erneut wuchs die Schlange zwischen seinen Beinen.
"Bist du mein Prinz?"
"Ja...ich bin dein Prinz und nachher werde ich dir die Benimmregeln einbläuen!" - Oliver war in ihr.
"Und wenn du mein Prinz bist, dann liebst du mich doch auch, oder?"
"Über alles! Ich vergöttere dich, du geile Sau." - Er rammte mit aller Gewalt in sie hinein.
"Dann ist es gut. Dann ist es gut."

Ich hingegen hasse dich , fügte sie in Gedanken hinzu, aber da war sie bereits längst wieder in ihrem Märchen verschwunden.
Es musste richtig sein; es musste Liebe sein.
Ein perfektes Paar.
Wahrscheinlich fand sich unter dem Zuckerguss der anderen Menschen ebenfalls nicht mehr als Gedärm und Scheiße.

"Nimm mich", flüsterte sie ihm ins Ohr, während der Druck ihrer Hände gegen seine Brust vollends nachließ.

Ein Vogelschwarm zog über den Himmel.

Still und lautlos.

 

So, ich versuch mich mal an einer spontanen Antwort, obwohl ich befürchte, dass dies mir hier nicht allzu leicht fallen wird.

Hallo Cerberus :D!

Die Geschichte ist gut geschrieben und dein Stil ist weder zu krank, noch zu fade. Für mich im angenehmen Mittel. Wenn sich Perlenvergleiche und -metaphern zwischen normalen Sätzen verbergen wirken sie bei mir viel besser, als wenn du sie reihenweise niederschreibst - ganz abgesehen davon, dass bei 'reihenweise' oft die Gefahr besteht, dass die Sätze erzwungen scheinen.

Aber jetzt kommt der Grund zur Befürchtung, ich könnte Mühe mit der spontanen Kritik haben: Ich weiss nicht recht, was ich zum Inhalt sagen soll. Es hat mich mehr schockiert, als geekelt. Irgendwie eine auf die Spitzen getriebene Missbrauchsgeschichte, die gedämpft in Gesellschaft und co. hätte stehen können. Die Welt, die du beschrieben hast erschien mir sehr fremd und extrem abstossend. Kein Charakter, mit dem ich mich identifizieren könnte, obwohl du sie an sich gut beschrieben hast.
Zum einen Oliver: Ein doch recht grosses und gewalttätiges Arschloch, der scheinbar - und das tun manche Männer, wie ich gehört habe tatsächlich - auf Fettmassen steht, in die er sich so richtig eingraben kann. Sein Verhalten begründest du mit der Prügel seines Vaters und dem Milieu, in dem er aufgewachsen ist? - Ich jedenfalls fand ihn genau so abstossend, wie Raquel, weshalb dein eigentlich netter Satz irgendwo am Schluss 'Wahrscheinlich fand sich unter dem Zuckerguss der anderen Menschen ebenfalls nicht mehr als Gedärm und Scheiße' bei mir nicht ganz stimmte. Die meisten Paare und vor allem die meisten Bestandteile dieser Paare werden selten so krasse Fälle wie deine Prots sein.
Dann Raquel: Sie ist zu schlimm und wenn ich sie mir bildlich vorstelle, kann ich kein Mitleid, das ich wegen ihrem Leben für sie haben sollte beim besten Willen nicht aufbringen. Das ist einerseits ein Kompliment an deine gelungenen Beschreibungen, anderseits schiebt das bei mir auf Kosten des Horrors die Abscheu in den Vordergrund: Es ist, wie wenn ich in der Zeitung von der Tätigkeit Hare Krishnas, Fiat Lux, Scientology und co. lese; ich frage mich was das für eine Welt ist und möchte am liebsten die Zeitung anspucken.
Ich weiss nicht, ob das helfen könnte, aber vielleicht solltest du nicht gleich mit dem wabbelnden Arsch Raquels anfangen, sondern deine Prots am Anfang in eine gewöhnliche, normale Welt integrieren. Du kannst sie beide beschreiben und bis zum Moment, wo du die beiden zusammenführst, glaubt keiner im Entferntesten daran, dass Raquel und Oliver zusammengehören. Da kannst du bei der Arbeit beginnen, im Supermarkt, an der Bushaltestelle und Oliver könnte so tun, als würde er seine 'Freundin' gar nicht kennen.

Ein kleines Problem, dass ich habe: Sie ist eigentlich zu jung für Alkohol, das sagt er. Dennoch hat er eine pubertierende Latte, als er sie anrotzt, ist also selbst auch noch zu jung? Oder habe ich da was nicht ganz verstanden?

Das mit der Mutter ist schon verdammt hart. Weiss denn Oliver davon?

Und jetzt die Lieferung aus der Zitatur:

"Was soll der Scheiss? Soll ich dich hier mitten im Park vor all den Leuten durchficken, oder wie du denkst du dir das?"
Ein du zu viel getippt
Willst du, das die Leute gucken?
das ist das falsche das
"Früher bist du nie so gemein zu mir gewesen. Du hast dich so sehr verändert"
lol - immer sind es die Männer, die sich verändern. Irgendwie fand ich den Satz cool.
Der süße Zuckerguss an der Oberfläche einer mit Tiergedärm gefüllten Torte.
So einen geilen Vergleich habe ich lange nicht mehr gelesen.
in das mit heruntergelassenen Jalousien verdunkelte Schlazimmer
Schlafzimmer


Öhm, jo, das wars spontan, hoffentlich bin ich der erste:D.

Ich denke mal, dass zu dieser Geschichte die Meinungen recht auseinandergehen werden.


Viele Grüsse,

Van

 

Was war ich gefesselt... So etwas abstoßendes habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
Gut, erstmal ein großes Kompliment an deinen Stil: so sicher und durchgängig, dass ich kein einziges mal aus der Geschichte rausgefallen bin (man kennt das ja: eine schlechte Formulierung und man macht sich sofort Gedanken über dieses unpassende Wort, so dass man unweigerlich aus dem Text rauskommt.)
Und auch die Sprache gefällt mir gut. Wärst du von deiner "ordentlichen", öfter sogar poetischen Sprache weggekommen, dann wäre die ganze Geschichte weggespült und im nächsten Abfluss versunken.
Es erscheint mir sogar wie eine klare Abgrenzung deinen Figuren gegenüber: während du als Erzähler prosaisch die Welt wahrnimmst, leben deine Figuren ihr tristes Leben in ihrer tristen Sprache. Diese Menschen sind, denke ich, jedem hier von uns nicht so fremd, als dass wir sie für unrealistisch halten. Öfter sieht man (sehe ich) Leute, denen ich genau so ein Leben zu traue... Natürlich geht das alles auch in Richtung Klischee, gerade weil Raquel bei dir so überladen mit Hässlichkeiten ist und nichts Gutes an ihrem Leben erwähnt wird. Aber zum Ende entsteht ein kurzer Riss, als Raquel sich eingesteht, dass sie Oliver hasst, um sich dann einzureden, dass das trotzdem Liebe sei. Ein Riss, der mir Raquel näher gebracht hat, weil gerade dadurch ihr Denken erst erklärt, ja dadurch erst nachvollziehbar wird.
Diese vielen einprägsamen Bilder... schreib bitte das nächste mal was weniger Hässliches, ich glaube hier hat sich einiges bei mir eingebrannt ;)
Eine Kritik gibts aber auch noch: der letzte Satz. Es ist verdammt unangenehm, den letzten Satz zu kritisieren, aber ich finde da solltest du was verändern. Still und lautlos ist, auf Geräusche bezogen, das selbe, und an eben dieser entscheidenden Stelle ist so eine Wiederholung auffällig und wirkt ungewollt.
Dann noch eine Frage: am Ende lässt "der Druck ihrer Hände gegen seine Brust vollends nach". Ist das jetzt die Metapher, die den Höhe- bzw. Tiefpunkt der Beziehung einleitet? Oliver war immer agressiver geworden, um so mehr sie sich ihm hingab, ihr Heulen einstellte und den Druck der Hände gegen seine Brust lockerte. Ist das dann der Punkt, an dem er komplett durchdreht? (Vielleicht messe ich dem Satz auch eine zu große Bedeutung bei, aber du hast ihn so dramatisch zwischen Absätze gepackt, dass er wie ein entscheidener Hinweis erscheint..)

Grüße
bloom

 

So denne...guten Tag!

Hallo Van

Die meisten Paare und vor allem die meisten Bestandteile dieser Paare werden selten so krasse Fälle wie deine Prots sein.

Dieser Satz sollte dem Denken Raquels entstammen, die für sich jede Hoffnung aufgegeben hat. Vielleicht ist das nicht ganz so rübergekommen.

Ich weiss nicht, ob das helfen könnte, aber vielleicht solltest du nicht gleich mit dem wabbelnden Arsch Raquels anfangen, sondern deine Prots am Anfang in eine gewöhnliche, normale Welt integrieren. Du kannst sie beide beschreiben und bis zum Moment, wo du die beiden zusammenführst, glaubt keiner im Entferntesten daran, dass Raquel und Oliver zusammengehören. Da kannst du bei der Arbeit beginnen, im Supermarkt, an der Bushaltestelle und Oliver könnte so tun, als würde er seine 'Freundin' gar nicht kennen.

Die Idee gefällt mir, allerdings müsste ich für ihre Umsetzung wahrscheinlich den gesamten Text umschreiben.
Hättest du mir das nicht vorher sagen können? :D

Dennoch hat er eine pubertierende Latte, als er sie anrotzt, ist also selbst auch noch zu jung? Oder habe ich da was nicht ganz verstanden?

Da hast du alles richtig verstanden. Das kommt davon, wenn man während des Schreibens zu laut Musik hört.
Hmmm...wie rette ich mich aus diesem Logikfehler jetzt wieder raus? Kannst du deinen Kommentar nicht umeditieren und die Erwähnung dieser Tatsache einfach streichen? Vielleicht merkt es ja sonst niemand :D

Das mit der Mutter ist schon verdammt hart. Weiss denn Oliver davon?

Erst, nachdem sie es ihm am Ende erzählt.

Und jetzt die Lieferung aus der Zitatur:

Geile Formulierung! *g*

So einen geilen Vergleich habe ich lange nicht mehr gelesen.

Gelegentlich ersinne ich halt göttliches :)

Öhm, jo, das wars spontan, hoffentlich bin ich der erste

Herzhaften Glühstrumpf!

Ich denke mal, dass zu dieser Geschichte die Meinungen recht auseinandergehen werden.

Befürchte ich leider auch. Mein Bruder hat sie gestern Abend noch bei sich zu Hause gelesen und war eher weniger begeistert.
Der von dir erwähnte Inhalt würde möglicherweise tatsächlich unter Alltag passen. Für Horror habe ich mich bloß entschieden, weil man hier eine schnellere Resonanz erhä....ähm...Quatsch! Weil ich persönlich es immer sehr schauderhaft finde, bloß einen kurzen Abriss aus dem Leben völlig kaputter Menschen zu schildern, ohne beim Leser dabei die Hoffnung zu erwecken, das sich auch bloß irgendetwas zum Besseren wenden könnte. Daher diese Sparte.

Die von dir erwähnten Fehler habe ich nachgebesssert. Danke fürs raussuchen und auch ansonsten fürs lesen und kommentieren!


Hallo bloom

Ich freue mich natürlich über dein Lob bezüglich des Stils. Eine gute Schreibe ist mir persönlich immer sehr wichtig und ich suche oft fast wie ein Besessener nach Wortwiederholungen, oder unschönen Stellen. Leider lese ich den Text dabei meistens derart oft durch (bereits wenn er noch nicht fertig ist), das ich mir irgendwann überhaupt kein eigenes Urteil über ihn mehr bilden kann und alles Scheiße finde. Dann muss ich mich extrem überwinden, die Geschichte noch zu ende zu bringen (aus diesem Grund schlummern auf meiner Festplatte vermutlich auch an die hundert "Unvollendeten").
Bei dem Dialog zum Schluss war ich mir ehrlich gesagt ziemlich unsicher und bin daher natürlich umso erleichterten darüber, das der Text einschließlich des Endes so gut auf dich gewirkt hat.

Eine Kritik gibts aber auch noch: der letzte Satz. Es ist verdammt unangenehm, den letzten Satz zu kritisieren, aber ich finde da solltest du was verändern.

Ich habe lange über diesen Kritikpunkt nachgedacht, bis mir ein zuckender Blitz in meinem Hirn dann wieder ins Gedächtnis gerufen hat, das es ja eigentlich "still und heimlich" heisst. Werde den Satz nocheinmal ändern.

Ist das dann der Punkt, an dem er komplett durchdreht? (Vielleicht messe ich dem Satz auch eine zu große Bedeutung bei, aber du hast ihn so dramatisch zwischen Absätze gepackt, dass er wie ein entscheidener Hinweis erscheint..)

Ist schon richtig, der Satz hat eine Bedeutung, allerdings nicht die, das Oliver total durchdreht, sondern er soll statt dessen ausdrücken, das Raquel sich ihrer Märchenwelt vollends hingibt und auch den letzten Widerstand bricht.

Auch dir vielen Dank fürs lesen und kommentieren!

Bis dahin ihr beiden

Grüße

Cerberus

 

Raquel hatte sich nackt auf die vertrocknete Wiese gelegt und streckte Oliver ihren breiten Hintern entgegen, der wie zwei Säcke voll übelriechenden Wackelpuddings im Rhythmus irgendeiner widerwärtigen Gravitation umherschaukelte
LOOOOL!
Herrlich! Wenn ich sowas lese, lese ich die Geschichte auch zu Ende.
Die folgenden Sätze stehen diesem ersten dann auch in nichts nach.
Der süße Zuckerguss an der Oberfläche einer mit Tiergedärm gefüllten Torte.
Genial!

Sonst habe ich den anderen Kommentatoren eigentlich nichts hinzuzfügen. Die Story war hart, die Prots abstossend (jede(r) auf seine/ihre Weise), der Stil flüssig.

Ich habe mich am Ende bei der HIV-Sache gefragt, ob du da eine deiner gefürchteten Pointen, die man nicht kapiert, eingebaut hast, aber nachdem ich die Kommentare gelesen habe, bin ich beruhigt.

r

 

Hallo relysium!

Ein uneingeschränktes Lob von dir?
Das ist ja wie Balsam für die Seele :D

Ne...Danke fürs lesen und kommentieren; ich hätte nicht damit gerechnet, das noch jemand etwas zu diesem Text schreiben würde, nachdem er bereits so weit nach unten gerutscht war.

Beste Grüße

Cerberus

 

Hallo, Cerberus!

Diese Geschichte ist deine beste, wie ich finde. Zwar ohne Pointe, Leichen und Monster (eigentlich ist sie trotz einer gewissen Ekligkeit in Horror/Grusel falsch platziert), aber sehr aufrührend.
Ich denke, du solltest mehr in dieser Richtung schreiben, hier hast du deine starke Seite.

Liebe Grüsse
Arry

 

Tach, Cerberus.

Mann Mann; starker Tobak.

Ich hab noch keine anderen Kritiken gelesen, mag also sein, dass ich was wiederhole.


Erstmal: ein untypisch schlichter Titel, aber passend. Unheilschwanger.


Die Geschichte als solche ist inhaltlich schmerzlich, und damit, finde ich, brutal quälend zu lesen, zumal ihr jede Ironie über die fantastischen Formulierungen hinaus abgeht.
Erzählerisch klasse, und ohne übernatürliche Elemente, was ich gern mag- die Pointe ging mir allerdings nicht so ganz auf.

Einige Anmerkungen:

Zitat: »Sie wuchtete ihr abstoßendes Äußeres auf den blassen Rücken und Olivers Blick fiel auf die gigantischen Titten, die für ihr Alter bereits bedrohlich intensiv darauf aus waren, den Bauchnabel zu ersticken.«
Gut formuliert, aber – wie einige Passagen – etwas zu sehr mit Verachtung überfrachtet, zumal der Eindruck entsteht, es wäre die Meinung des Erzählers- nicht die Olivers.

Zitat:» Raquel hatte sich nackt auf die vertrocknete Wiese gelegt und streckte Oliver ihren breiten Hintern entgegen, der wie zwei Säcke voll übelriechenden Wackelpuddings im Rhythmus irgendeiner widerwärtigen Gravitation umherschaukelte.«

»Voll übelriechenden« würde ich weglassen.

Zitat: » Der süße Zuckerguss an der Oberfläche einer mit Tiergedärm gefüllten Torte.«

Supergut!


Zitat:»"Hast du was rumerzählt?", entfuhr es ihm während seines Orgasmus, "Ich bin gestern gefragt worden, ob ich was mit dir hätte!"«

So was entfährt einem vielleicht NACH, aber nicht während des Orgasmus.
Orgasmusklassiker NACH:
»Könntest Du mir wohl n Girosteller holen?«
»Wo isn hier das Bad?«
»Ich hab mich noch nicht vorgestellt: Krokuschinski. Und Sie?«

Orgasmusklassiker WÄHREND:
»Haaaaarrrrrddds!«
»Ouh weia!«
»Tach. Post.«

Na gut. Ich sag nix mehr.


Fazit:
Eine bittere Geschichte die mir nen Tacken zu finster und pornografisch wäre – hätte sie nicht den Cerberus-Bonus, der eine gewisse Tiefe und Leichtigkeit bedeutet.

GUUUT!

Auf bald

J.

 

Mh, also, obwohl ich mich hier nur dem allgemeinen Credo anschließen kann, will ich doch auch meinen Senf dazu geben :D
Die Geschichte ist der Wahnsinn, kommt gleich mit "Süße Fäulniss" auf meine imaginäre Favoritenliste.
Zuckerguß auf einer Torte gefüllt mit Gedärmen und Scheiße..woha..göttlich, fürwahr.
Dein Schreibstil gefällt mir, vulgär ist eben nicht immer gleich niveaulos.
Also, wirklich gelungen: man ist angeekelt, aber amüsiert

 

So denne, hat ein wenig gedauert mit der Antwort, sorry!

@ Arya Stark

Vielen Dank fürs Lob! Es ist immer wieder erstaunlich, das gerade die Geschichten, die man selbst nicht so toll findet, so gut ankommen.
Naja, froh bin ich natürlich trotzdem drüber.

@JackTorrance

Guten Tag!

Auch dir zunächst einmal vielen Dank für den Balsam auf der Seele.

die Pointe ging mir allerdings nicht so ganz auf.

Es gibt in diesem Sinne auch keine. Das Ende soll lediglich ausdrücken, das Raquel sämtliche Hoffnung verliert und sich ihrem Schicksal beugt.

Deine Änderungsvorschläge werde ich vermutlich noch übernehmen; obwohl ich das ja eigentlich nicht nötig habe. Schließlich sprichst du mir ja den gewissen Cerberus-Bonus zu :D

@Mike_Thompson

Tja, was soll ich groß schreiben? Auch dir einen Dank fürs Lob!


Im übrigen möchte ich mich an dieser Stelle nocheinmal bei petdays für die Empfehlung bedanken.

Viele Grüße

Cerberus

 

Hi Ceberus,

okay, die zweite Geschichte, die ich von Dir lese.
Schließe mich uneingeschränkt dem Lob der andern an.

Ziemlich geil finde ich den letzten Abschnitt. Der Dialog lebt!

Das mit dem Vogelschwarm könnte man weglassen, oder hat der noch ne Bedeutung?

Eine Geschichte nach meinem Geschmack :-)

gb

 

hi hallöchen cerberus!

Der süße Zuckerguss an der Oberfläche einer mit Tiergedärm gefüllten Torte.
WOW (ja, das gehört in lauter großbuchstaben)

Weil meine Ma´ dachte, das er mir damals so zugesetzt hat. Sie hat ihn deshalb rausgeschmissen."
dass

Wahrscheinlich fand sich unter dem Zuckerguss der anderen Menschen ebenfalls nicht mehr als Gedärm und Scheiße
doppel WOW

so, deine story hat mich schockiert. ganz ehrlich, ich habe jetzt noch aufgerissene augen.

doch, du hast in dieser geschichte bewiesen, dass du wahnsinnig gut schreiben kannst, und das normale ist eben nicht dein ding. ;)

also, wahnsinns geschichte, und passt sehr gut in horror.

bis denne

Tama

 

Hallo Cerberus,

eine ausrucksstarke Geschichte, gut beschriebene Prots, die man sich sehr bildlich vorstellen kann.

Gut finde ich den Zusammenhang der Opferkonditionierung Raquels dargestellt. Der Missbrauch durch die Mutter zieht die Fettleibigkeit Ernährungsstörungen) nach sich und die verwirrte Willigkeit gegenüber Oliver.
Seine Ambivalenz hast du gut getroffen, allerdings bei ihm auf den Hintergrund verzichtet. Ich weiß nicht, ob es der Geschichte geschadet hätte, wenn du darüber ein bisschen eingebaut hättest, aber sie kommt sehr wohl auch ohne aus.
Ein bisschen technischen Krams gibt es aber trotz des Lobs.

Raquel entblößte zwei Reihen schiefer, vom Rauchen gelb gewordener Zähne,
Vorschlag: zwei Reihen schiefer nikotivergilbter Zähne
Mit einer Hand hielt sie sich die Stelle, gegen die der Stein geflogen war und die aus einer kleinen Wunde heraus blutete.
Die Stelle klaffte aus eine blutigen Wunde? Wohl eher nicht.
obwohl sich in seiner Hose die gewaltigste Latte den Weg nach draußen zu bahnen versuchte, mit der sein pubertierender Körper jemals auseinandergesetzt worden war.
mit der sich sein ... auseinandersetzen musste
oder
mit der sein ... jemals konfrontiert worden war.
Wie sehr hatte er im stillen dafür gebetet, dieses Mädchen wiederzusehen,
im Stillen
Das Ritual war immer dasselbe
immer dasselbe gewesen (mE)


Lieben Gruß, sim

 

Hi Cerberus,
durch Zufall bin ich auf deine Geschichte gestoßen, und den Anfang fand ich grottenschlecht, weil so übertrieben:

Raquel hatte sich nackt auf die vertrocknete Wiese gelegt und streckte Oliver ihren breiten Hintern entgegen, der wie zwei Säcke voll übelriechenden Wackelpuddings im Rhythmus irgendeiner widerwärtigen Gravitation umherschaukelte.
Widerwärtige Gravitation? Häh?

Trotzdem habe ich weitergelesen und gemerkt, dass unter den übertrieben angewiderten Beschreibungen eine Story lag, so, als wenn Raquel unter ihren Körpermassen einen winzigen Tanga tragen würde.

Das fand ich interessant: Raquels Märchentraum, der Missbrauch durch die Mutter, ihren Hass auf Oliver, seine sexuelle Hörigkeit ... Keine schöne Geschichte, aber eine gute.

Gruß, Elisha

 

N'Abend Höllenhund!

Erstmal: Dir ist hoffentlich klar, dass es einen Unterschied zwischen das und dass gibt, oder? Deine herrvorragende Sprachgewalt wird durch die ständige Verwechslung leider etwas in Mitleidenschaft gezogen.

Zur Intensität der Geschichte brauche ich eigentlich nichts mehr zu sagen, hat mich entfernt sogar an Houellebecq erinnert. Das eigentliche Problem deiner Kg ist die "Handlung". Dass die Horror-Rubrik nicht der richtige Ort ist, wurde ja schon mehrfach erwähnt, allerdings hinterlässt deine Alltags-Beschreibung einen mehr als brechreizerregenden Nachgeschmack.

Wenn die von dir geschilderten Zustände einen Auszug aus dem echten Leben darstellen sollen, dann muss die Frage gestattet sein, inwiefern der Autor sich in dem beschriebenen Millieu auskennt. Anders formuliert: Entspricht die Weltsicht von Oliver deiner eigenen? Zumindest versetzt du dich in die Charaktere hinein und das übertrieben krass aber dennoch glaubhaft. Ich als Leser bin jedoch am Rätseln, welche Aussage oder besser gesagt, welches Weltbild vermittelt werden soll. Mir persönlich wäre es definitiv zu wenig, "nur" die desolaten Zustände zu beschreiben, darüber hinaus sollte es schon noch etwas anderes geben.

Für einen derart provokativen Text hälst du dich mit deiner eigenen klaren Meinung bisher noch ziemlich bedeckt. Wenn du Dicke sexy oder andersherum abstoßend findest, dann solltest du das dem Leser auch unmissverständlich vermitteln.

(Hoffenrlich war das jetzt verständlich)

Ciao, Marvin

 

Argh, die Kritik ist futsch. :mad:

Auf ein Neues!

Hi Cerberus!

Diese Geschichte kommt jetzt mal wieder nach oben, gehörte sie doch zu denen, die mich damals dazu brachte, hier wieder aktiver zu werden. :)

Raquel hatte sich nackt auf die vertrocknete Wiese gelegt und streckte Oliver ihren breiten Hintern entgegen, der wie zwei Säcke voll übelriechenden Wackelpuddings im Rhythmus irgendeiner widerwärtigen Gravitation umherschaukelte.
:lol: Tolles Bild!
"Nimm mich, mein Schatz", sabberte sie einem fetten Insekt entgegen, das vor ihrer Nase auf dem Boden saß und gerade mit seinen Flügeln vibrierte.
LOL
"Was soll der Scheiss? Soll ich dich hier mitten im Park vor all den Leuten durchficken, oder wie denkst du dir das?"
:lol:
Oliver war kein Synästhetiker, aber in seiner Nase entstand bei diesem Bild stets der Geruch von welken Blumen, die unter mehreren Kilogramm grünen Heringen darauf warteten, gepflückt zu werden.
Zur Abwechslung: :rotfl:
welches durch blanken Hohn erwidert worden war. Seine Freunde hatten in ihre strubbeligen Haare gerotzt und er hatte es ihnen gleich getan, obwohl sich in seiner Hose die gewaltigste Latte den Weg nach draußen zu bahnen versuchte, mit der sein pubertierender Körper jemals auseinandergesetzt worden war.
Der Satz ist mE zu lang, ich würde alles nach dem letzten Komma streichen.
Raquel war zusammen mit ihren Eltern in dem kleinen Neubaugebiet, unweit seines Elternhauses, eingezogen.
Die Kommas gehören da mE nicht hin.
Erst als seine harte Männlichkeit sich ihren Weg hinein in das ungewaschene Etwas von aromatischen Schamlippen gebahnt hatte, flammte der Protest in ihr auf.
:lol: Ich gebe zu, "aromatisch" hat den Lacher verursacht. Ein bisschen schief find ich das trotzdem.
Nichts und niemand wäre noch in der Lage gewesen, diese beinahe Vergewaltigung abzuwenden und sie ließ es über sich ergehen, stöhnte und weinte zugleich, während ihre Hände mal sanft, dann wieder energisch gegen seine Brust drückten.
Ich glaube "Beinahe-Vergewaltigung". Vielleicht kann Tzerk Interscope mir aus dieser Zwickmühle helfen ...

Danach bleibt einem das Lachen im Halse stecken, schön gemacht. :)

Der süße Zuckerguss an der Oberfläche einer mit Tiergedärm gefüllten Torte.
Auch sehr geil!
Normalerweise saßen die beiden noch eine Zeit lang im Esszimmer, redeten, leerten indes gemeinsam eine Flasche Wein.
Das Sonnenlicht dieses gepriesenen Tages verdunkelte sich und aus dem Ambiente einer herrlich mittelalterlichen Welt, welche vermutlich ebenfalls nicht mehr als den Zuckerguss an der Oberfläche darstellte, wurde in Sekundenschnelle wieder das abgedunkelte Schlafzimmer der harten Realität.
Aus dem vermutlich würde ich ein wohl machen.

Das ganze Märchenwelt-Zeug danach ist sehr gut gelungen - ich würde sagen, Psycho-Horror at it's best! :thumbsup:

Sorry für die Unkonstruktivität und viele Grüße,
Seaman

 

Hallo Cerberus,

Zur Sprache brauche ich fast gar nichts mehr zu sagen, da wurdest du zu recht schon ausreichend gelobt.
Nur dies hier fiel mir auf:

Oliver betrachtete angeekelt die tiefen, unförmigen Vertiefungen der Zellolitis, die sich wie eine Krankheit an immer mehr Stellen von Raquels Körper ausbreiteten, hauptsächlich aber am Arsch für optische Disharmonie sorgten.
Dein Stil hier ist ja eigentlich ein gehobener, mit dem du dich als Erzähler deutlich von deinen eher ordinären Figuren absetzt. Da finde ich das Wort "Arsch" dann doch eher unpassend, zumindest im Satzzusammenhang. Ich meine: Die "optische Disharmonie" "am Arsch"? ;) Gut, vielleicht war dieser Kontrast beabsichtigt. Er wirkt, zumindest auf mich, aber bestenfalls ironisch, was nicht zum sonstigen Stil der Geschichte passt.
Aber wie gesagt, ansonsten gefiel mir dein Stil hier wirklich gut.

Mit der Geschichte habe ich ein großes Problem: Die Protagonisten wirken auf mich in ihrer Gesamtheit als Personen derart abstoßend, dass ich nicht recht in die Geschichte hinein komme. Als Leser bleibe ich emotional von vornherein auf Distanz. Sicher, Ekel kam auf, aber kein Ekel, der mich in die Magengrube traf wie ein Faustschlag, sondern ein seichterer Ekel als ihn deine Sprache eigentlich zu erzeugen vermag.
Um mal überflüssigerweise bildhaft zu sprechen: Es war nicht, als würde einem die Vogelspinne über den Arm rennen, sondern als sähe man sie im Terrarium hocken. (So man sich denn vor Spinnen ekelt...)
Na ja, trotzdem ist die Geschichte sehr lesenswert und hat ihre Empfehlung nicht umsonst.


Gruß,
Abdul

 

Hallo cyberus,

mir fehlen fast die Worte, ob dieser wortgewaltigen Psycho-Abscheu-Explosion von dir. Diese Geschichte ist eindeutig keine schöne, aber eine verdammt gute. Du wirfst mit Bildern um dich, die nach Vergleichen suchen. So verzweifelt abartig dein Plot auch ist, so nachvollzieghbar bringst du ihm den Leser rüber. Du schaffst eine schockierende Glaubwürdigkeit, die mich wirklich richtig mitgenommen hat. Ein Stück, das mich bestimmt noch für längere Zeit begleiten wird. Respekt

grüßlichst
weltenläufer

 

Lieber Cerb,

heute war mir tatsächlich mal nach Horror. Als Mod ist dir ja bekannt, dass hier hier NIE verweile ;)
Nun, nach dieser Geschichte muss ich mich von diesem Vorurteil lösen, dass in Horror nur Leute umgebracht und evtl. auch noch aufgegessen werden :D

Für mich gehört diese Geschichte nach Gesellschaft, da ich mir sehr gut vorstellen kann, dass es solche eigentlich nicht nachvollziehbare Beziehungen gibt, was nur bedeutet, dass viele Beziehungen Horror sind ...

Jedenfalls kann ich trotz Horror-Lektüre gut schlafen :).

Lieben Gruß
bernadette

 

Hallo!

Iihhhh, war das eklig:thumbsup:. Allein schon der gesamte Anfang. Was für eine abscheuliche (gute) Beschreibung! Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich es fast nicht geschafft hätte, die Geschichte bis zum Ende zu lesen. Das soll Deine Leistung nicht im mindesten schmälern, denn Dein Stil ist wirklich sehr gut. Schwer verdaulich fand ich sie dennoch:thumbsup:.

Gruß
Satyricon

 

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