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Spuren im Schnee

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13.07.2006
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Spuren im Schnee

Er hörte das Knarren der Tür, die hinter ihm in die Angeln fiel. Seine Stiefel drückten sich tief in den Schnee. Jeder seiner Atemzüge wurde durch eine Rauchwolke untermalt. Er schaute auf die Landschaft, die sich vor ihm auftat. Er konnte jedes Haus der Stadt erkennen, jedes einzelne von vielen Lichtern erleuchtet. An jeder fünften Ecke waren Lichterketten quer über die Straße gespannt. Der Wind trug von einer nahe gelegenen Kirche „Stille Nacht, heilige Nacht“ herüber. Die Straßen waren weitgehend leer. Nur am Glühweinstand tummelten sich ein paar Leute, die sich leise unterhielten. Zu diesem Zeitpunkt war die Stadt fast ausgestorben. Die Familien saßen in ihren Häusern und feierten - oder sie waren in der Kirche. Er ging ziellos durch die Gassen. Er verstand nicht, wieso er jedes Jahr aufs Neue in die Kälte ging. Die Wanderung durch die Gassen stimmte ihn nur traurig. Aber der Geruch von Nüssen, Orangen und Süßigkeiten, der die Luft zu Weihnachten erfüllte, rief ihm die Zeit davor in Erinnerung. Nun war er am Friedhof angekommen. Er wollte ein letztes Mal Abschied nehmen, da er zu Neujahr in eine andere Großstadt ziehen würde. Endlich mit dem Geschehenen abschließen zu können, das war sein Wunsch. Und da er es bis heute noch nicht geschafft hatte, versuchte er es jetzt damit, alles hinter sich zu lassen und ein neues Leben zu beginnen. Nachdem er ein Gebet gesprochen hatte, setzte er sich auf eine Holzbank und schlief ein.

Der Weihnachtsbaum glühte regelrecht mit den, so schien es, hunderten winzigen, blauen, silbernen und goldenen Kugeln auf seinen Zweigen. Noch nie war ihr Christbaum so reich geschmückt gewesen. Die ganze Gruppe stand andächtig vor dem Baum und sang ein Weihnachtslied nach dem anderen. Alle lächelten, und doch lag eine gewisse melancholische Stimmung über der Szenerie. Es sollte ihr letztes gemeinsames Weihnachtsfest werden. Der Schauplatz wechselte. Jetzt sah er nur zwei grelle Scheinwerfer, die immer näher kamen. Und näher, und näher

Er schreckte hoch und verdeckte sich mit den Händen sein Gesicht, auf das eine Taschenlampe gerichtet war. Es war ein Polizist, der ihm sagte, dass der Park nun seine Tore schließe und er nicht hier bleiben könne. Auf dem Weg hinaus dachte er noch immer verstört über das nach, was er gerade geträumt hatte. Zuerst war da ein Weihnachtsfest gewesen. Es war der Heilige Abend vor ein paar Jahren, als sie noch alle zusammen waren. Vor dem Unfall. Er erinnerte sich nur ungern an dieses letzte Fest. Dann waren da wieder die zwei großen Scheinwerfer gewesen, die ihn jede Nacht in seine Träume verfolgten. Er wusste genau, um was für Scheinwerfer es sich handelte.

Es war ein lauer Frühlingsabend gewesen, er war mit Freunden in der Stadt und hatte sich amüsiert. Ein junger Mann, den sie getroffen hatten und der mit ihnen gefeiert hatte, bot ihnen an, sie nach Hause zu fahren. Er und zwei seiner Freunde nahmen das Angebot an und stiegen in das Auto ein. Das Auto war ein Kleinbus, der mehrere Sitze neben dem Fahrer besaß. Er saß auf dem Rücksitz. Seine Freunde saßen auf den Beifahrersitzen. Sie lachten zusammen über den heutigen Abend, als es passierte. Bis heute konnte er sich nicht erklären, wie es genau vor sich ging. Vielleicht waren sie zu schnell, aber er glaubte es nicht. Er sah nur zwei grelle Scheinwerfer auf sich zurasen, dann war es aus.

Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht merkte, dass er fast wieder bei sich zuhause angekommen war. Seine Hände waren nun sehr kalt und abgefroren. Er war damals nicht schuld. Das hatten ihm auch alle Polizeibeamten und der Richter erklärt, aber er wusste es besser. Er hätte nicht einsteigen dürfen, sie aufhalten sollen, aber hatte es nicht getan. Ohne dass er es beeinflusst hatte, ging er nun wieder in den Spuren im Schnee, die er selbst vor einigen Stunden getreten hatte. Er trug die Hoffnung mit sich, dass er jetzt endlich in Frieden leben könne. Wie jedes Jahr, zu Weihnachten.

 

Hi an alle!

Also, das ist meine erste gepostete Geschichte und ich freue mich schon auf alle Kritiken. Geschrieben habe ich die Geschichte zu Weihnachten 2003.

Danke schon mal für alle Antworten!

 
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Hallö;-)

Weihnachten alleine und mit diesen Gedanken und Gefühlen zu verbringen ist schrecklich, das kann ich nur nachvollziehen. Gedanken über vergangene Weihnachten, was man zu dieser Zeit zusammen getan hatte, worüber man gelacht oder gestritten hatte.... All das verfolgt einen dann.
Ich hoffe diese Kg beruft sich nicht auf wirkliche Begebenheiten?

Hier noch ein kleiner Verbesserungsvorschlag:

Die Familien saßen in ihren Häusern und feierten. Oder sie waren in der
Kirche.

Zwischen den zwei Sätzen würde ein Gedankenstrich oder ein Komme besser passen, finde ich.

An einigen Stellen folgen auch zu viele Sätze, die mit "er" beginnen. Es klingt irgendwie einsilbig, als wenn dir nichts anderes eingefallen wäre. Das soll jetzt natürlich nicht als Beleidigung angesehen werden, bitte nicht*hehe* Ich mache selber oft genug diesen Fehler und es klingt besser, wenn man die Sätze irgendwie umstellt, verstehst du mich?

Ansonsten kann ichwirklich nichts kritisieren*hehe* Gut geschrieben, weiter so, vll mit einem etwas fröhlicherem Thema? ;-)

glg
Ania

 

Hey!

Danke für die Antwort. Ich werde jetzt gleich mal das mit dem Gedankenstrich ändern, wegen der Satzumstellungen muss ich mir mehr Zeit lassen. Auch wenn diese Stimmung von mir teilweise gewollt war, stimmt es vielleicht, dass ich es mit dem "Er" am Satzbeginn ein wenig übertrieben habe. Es ist nur so, dass ich derzeit wenig Zeit habe, um da was umzuschreiben, da ich jetzt 3 Wochen nach England fahre. Aber danach bekommst du eine Überarbeitung, versprochen. ;-)

Ach ja, sie beruht natürlich nicht auf wahren Begebenheiten.

lg
Matthias

 

huhu rapidforever

die geschichte hat mir nicht sooo gut gefallen. die ist zwar nicht schlecht, ganz und gar nicht. aber irgendetwas hat mit gefehlt.
der typ hat doch seine freunde verloren? er trauert zu wenig oder du hast das einfach nicht beschrieben:D

das thema finde ich ohnehin sehr krass und traurig. freunde bei einem unfall zu verlieren und wenn man auch noch selber dabei ist.

und weihnachten finde ich scheiße!!!!!:fluch: :butt: :bonk: :sick: :p :hmm:
joa, hahaha, das hat aber nichts mit deiner geschichte zu tun. ich wollte das nur mal gesagt haben.hehe


cu joblack87:zensiert:

 

Hi rapidforever,
deine Geschichte kommt mir so vor, als ob sie nicht von mir verstanden werden will ...

Also, sie hat sicherlich Potential, aber sie ist zu kurz, zu detaillos erzählt. Einfach Mann wandert umher, geht zum Friedhof, nimmt Abschied, denkt daran, dass er mit jmd mitgefahren is, der bei nem Unfalls tarb, geht nach Hause, bamm. Des wars. Ein interessantes, wenn sicherlich auch nicht neues Grundsetting, das du jedoch schon hättest ausführlicher behandeln können.

Wieso nimmt der Mann sie einfach so mit, wenn sie ihn grad erst kennen gelernt haben, wer genau kommt den jetzt bei dem Unfall ums Lbene, nur der Fahrer, oder auch seine Freunde, und so weiter, und so weiter ...

Er hätte nicht einsteigen dürfen, sie aufhalten sollen, aber hatte es nicht getan.
wieso denn nicht, der andere hatte es doch angeboten?

Er wusste genau, um was für Scheinwerfer es sich handelte.
ich nicht. Welche denn? Und sag jetz net, die vom Unfall, weil, also, da weiß man ja dann trotzdem net genau, welche es sind, weisch wie ich mein?

Hau rein

Tserk

Ein kleines Fehlerle:

Jetzt sah er nur zwei grelle Scheinwerfer, die immer näher kamen. Und näher, und näher
Punkt am Ende

 

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