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Staub

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01.11.2005
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Staub

Dummfick

Dummfick


Dummfick stand unentschlossen da, so wie immer. Dieser totalverblödete Wichser,
in dieser dämlichen kurzen Hose und dem bescheuerten Haarschnitt.
Wußte nicht was er machen sollte, dieses Arschloch.

"Na, komm schon, ich hab´ was tolles für dich."
Dummfick trippelte von einem Fuß zum anderen, wußte nicht was er machen sollte.
Seine ausgelatschten Schuhe knirschten sanft im ausgetrockneten Gras.
Die Scheiß Memme fröstelte leicht im Schatten des dunklen Wohngebäudes.

"Du bekommst auch ein Geschenk."
Er drehte sich um, guckte hilflos in das lockenumrandete Gesicht des mageren,
bleichen Jungen der wenige Meter hinter ihm stand. Das Gesicht verzog sich.
Der andere Junge neben ihm, ein blondschopfiges Balg, dem, egal zu welcher
Jahreszeit, andauernd der Rotz aus der Nase hervorquoll, zuckte
ratlos mit den Schulter, seinen Ausstoß mit der Zunge aufleckend.

Dummfick schwenkte seinen viel zu großen Kopf, blickte wieder in das lächelnde,
Gesicht.

"Wenn du mitkommst, kriegst du den Seehund."

Er hielt Dummfick wieder den daumennagelgroßen Plastikseehund vor die Nase,
und lächelte noch breiter. Der blöde Wichser konnte nun die Zahnspange des
Jungen sehen. Dazu mußte der kleine lächerliche Zwerg seinen Kopf nach oben
verrenken, um dem Jungen ins Gesicht gucken zu können.

Dummfick blickte mit glitzernden Augen auf den schwarzen Seehund der in der
Handfläche des Junge lang, und mit aufgemalten großen Augen zurückstarrte.

"Was ist jetzt?" fragte der Junge ungeduldig.

Das total verblödete Arschloch bemerkte nicht, daß sich der Junge nervös
umschaute, den Platz zwischen den, in den Himmel ragenden, Wohnbauten musternd.
Dummfick gab nach, sagte das er mit hinter das Haus, in die Büsche kommen würde.
Halt nein, er sagte es nicht, er lächelte nur, und nickte mit dem Kopf; er war zu dumm
zum sprechen.

"Na dann, komm mit."
Und dieser bescheuerte Idiot folgte ihm tatsächlich, blieb aber kurz vor den Büschen
stehen, drehte sich um und blickte wieder zu seinen Freunden.

"Kommst du jetzt, oder brauchst du noch ´ne Einladung?" fuhr ihn der Junge an.
"Ich weiß nicht..." entgegnete Dummfick zögernd.
"Jetzt komm endlich!" zischte der Junge. Schweiß auf seiner Stirn.
Er ergriff die Handknöchel des kleinen Wichsers, und zog ihn mit in die Büsche hinter
dem Haus. Mit einem dummen Grinsen, das sich von einer Pausbacke zu anderen
erstreckte, folgte der verlorene Idiot ihm.

"Zieh deine Hose runter."
Dummfick machte es, auch wenn er nicht verstand wozu.
Er verstand so vieles nicht.

"Leg dich hin." befahl ihm der Junge mit nervöser, bebender Stimme.
Der Grund war staubig und steinig.

Der Junge zog sich auch die Hose runter, und legte sich auf Dummfick.
Das verstand er nicht.
Er verstand so vieles nicht.

Der Junge griff Dummfick zwischen die Beine und hielt den Schwanz von diesem
verblödetem Schwachsinnigen nach oben, so das sich die beiden Enden berührten
und gegeneinander drückten.

"Scheiße. Scheiße. Steh wieder auf." sagte der Junge mit hochrotem Gesicht,
rappelte sich auf, zog sich die Hose wieder hoch
Er ließ den Wichser im Staub liegen, ging weg und bog um die Hausecke.
Das blöde Arschloch. folgte ihm.

Dummfick kam aus den Büschen. Ging dem Jungen hinterher. Zu seinen Freunden.

Tränen stiegen in seine Augen. Er wußte nicht warum. Er wußte so vieles nicht.

Der blöde Wichser hätte sich wenigstens die Hose wieder hochziehen können.

 

Hi happyflesher,

es fällt mir schwer, deine Geschichte zu beurteilen, ohne mir psychologische Fragen zum Erzähler zu stellen.
Gerade, da du keinen Icherzähler verwendest, unterliege ich der Gefahr, die meist nur bei einem solchen gegeben ist. Nämlich Autor und Protagonist zu verwechseln.

Woher dieser Hass auf Missbrauchsopfer, weshalb diese entsetzliche Niedermache, dieses Dissen eines Jungen, der auf der Suche nach Freundschaft erstens den Fehler begeht, sie mit materiellen Gaben zu verwechseln und dann noch seinen Arsch hinhält.
Schon die Bezeichnung Dummfick löst bei mir erheblichen Widerstand aus, nicht wegen der Drastik des Wortes, sondern wegen der Person, die diese Bezeichnung trifft.
Ein allwissender Erzähler wertet hier in für mich unerträglicher Weise. Vielleicht ist es gerade dieser Widerstand, den du bezweckst. Ein wirkliches Opfer könnte sich (und die Tendenz besteht ja oft) kaum heftiger und radikaler für das verurteilen, was ihm widerfahren ist.

Das Sujet ist alles andere als neu. Die geistig behinderte Dorfschlampe, über die jeder Pubertierende mal rüberrutschen durfte ist ja einer der Klassiker der Literatur. In deiner Geschichte ist es ein Junge, okay, ob er geistig behindert ist, darüber steht da nichts, aber die Beschreibung lässt jedenfalls kein gutes Haar an ihm.
In sofern bringst du außer den ätzenden Wertungen inhaltlich auch nicht viel Neues zustande.

Ein Text, der mich wütend gemacht hat in seinem Tonfall.

Lieben Gruß, sim

 

*Mod-Abzeichen ablegt*
"Hat das jeder hier gesehen? Der Rang spielt hier keine Rolle!" - (Starship Troopers)

Mahlzeit happyflesher,

deine Geschichte ist tatsächlich unterste Schublade. Ich möchte jetzt nicht behaupten, noch niemals schlechteres gelesen zu haben, aber es ist wirklich nah dran.

Mal ganz abgesehen davon, dass dein Text zu knapp einem Fünftel nur aus Schimpfworten und Beleidigungen besteht, hättest du wenigstens darauf achten können, dass die Rechtschreibung akzeptabel ist; ansonsten kann sehr schnell der von sim beschriebene Eindruck des autobiographischen Hintergrundes bestehen.

Der wird zum Glück durch die unlogischen Aspekte wieder zerstört.

Halt nein, er sagte es nicht, er lächelte nur, und nickte mit dem Kopf; er war zu dumm
zum sprechen. (...) "Ich weiß nicht..." entgegnete Dummfick zögernd.
Ich könnte schreiend gegen die Wand laufen. Das ist doch nicht wirklich dein Ernst, oder?


Eine Liste an Fehlern und Korrekturvorschlägen spare ich mir an dieser Stelle. Wäre leider verlorene Liebesmühe.
Ich schlage dir nur vor, diese Geschichte noch einmal ganz genau zu überdenken, ob du sie wirklich SO stehen lassen willst.


Gruß, Zensur

 

Als hätte man eine Begebenheit schlichtweg dadurch in all ihrer Widerlichkeit deutlich machen wollen, dass man immer dort, wo "er" oder der Name des Verunglimpfungsopfers hätte auftauchen sollen eine der Bezeichnungen eingesetzt hat, mit denen es bedacht wird.
Genau das meinte ich, als ich das schrieb.
Ein allwissender Erzähler wertet hier in für mich unerträglicher Weise. Vielleicht ist es gerade dieser Widerstand, den du bezweckst. Ein wirkliches Opfer könnte sich (und die Tendenz besteht ja oft) kaum heftiger und radikaler für das verurteilen, was ihm widerfahren ist.
Offensichtlich kommt meine Kritik also schlechter an, als sie gemeint war.
Wenn ich sage, ein Text hat mich wütend gemacht, ist es im Zweifelsfall ein Lob für den Text, der genau das ja auch vorhatte. ;)

Lieben Gruß, sim

 

Ja, das war ungeschickt formuliert. Eher: Der Erzähler bedient sich der negativen Wertung (auch der Umwelt), um das Gegenteil damit zu erreichen. Oft aber werten sich auch die Opfer selber derartig herab.

Ich muss gestehen, dass ich zu der positiven Wertung der Geschichte erst gekommen bin, während ich die Kritik schrieb. Zuerst war da der Ärger.
Vielleicht liest es sich deshalb so unklar.

Das ändert nichts daran, dass ich den Plot nicht umwerfend innovativ finde, die Herangehensweise gibt ihm allerdings eine anderre Dimension.


Lieben Gruß, sim

 

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