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Steh auf, wenn du ein Dümpelfelder bist

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13.11.2002
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Steh auf, wenn du ein Dümpelfelder bist

Ich besaß eine Karte für das Konzert von Depeche Mode, dem ich beizuwohnen gedachte, und ich erwarb sie wie einen Bausparvertrag: Lange im Voraus, hoffend, dass sich die Investition lohnen würde.
Ich besitze übrigens auch einen drolligen Pocket-PC, den ich allerdings niemals in die Tasche stecke, da er ein Touchscreen-Display besitzt, und das Innenfutter meiner »Pocket« offenbar in der Lage ist, Excel-Tabellen zu öffnen wie ein entfesselter Buchprüfer.
Wäre ich der Entwickler solcher Prachtelektronik, würde ich als erstes eine Software entwickeln, die das Display in der Empfindlichkeit verstellbar machen würde.

Der werkseitige Status bei meinem Gerät: Der Hauch des Schmetterlings.
In dieser Einstellung reagiert das Display eilfertig wie ein junger Hund, wenn man im Nebenraum »Leckerchen« murmelt – schräge Blicke reichen, um noch die sinnlosesten Anwendungen aufschnacken zu lassen. Das Display ist so empfindlich wie die eigene Hirnhaut.
Wünschenswert wäre allerdings:
Normal! Das Display reagiert völlig, nun, normal. Wenn man den Plastikstift aufs Glas titscht, wird eine Anwendung geöffnet. Und nur dann.
Und durchaus cool wäre:
Maximus! Nach dem Obergladiator benannt, steckt diese Displayeinstellung alles weg. Dokumente lassen sich nur mit dem Akkuschrauber öffnen, der Off-Schalter wird per Faustschlag bedient. So hätte ich’s gern, wenn ich mal wieder feststelle, dass für die Entwicklung von »Normal« die nötigen Milliarden fehlten, die Scheißwiese, die Windows XP als Hintergrund festgenagelt hat, aber immer noch existiert. Es bringt mich zum Verzweifeln.
Auf diesem Pocket-PC befindet sich nämlich eine Navigation von Falk, seit je her Nummer Eins unter den Kartenanbietern, sozusagen der König der Straßenverkäufer.
Jene sollte mich dann auch zum Konzert nach Düsseldorf lotsen, also versuchte ich
DÜSSELDORF
EUROPAPLATZ
einzugeben.
Meine Position, Dortmund, erkannte der kleine Teufelskerl ja dank GPS.
Ich bediente den Eingabestift wie ein talentierter Chirurg.
Klick.
Die Navi schlug nicht nur auf der Stelle DÜRRRHÖRSDORF-DITTERSBACH vor, sondern fügte es gleich als Zielort ein und implantierte ohne große Nachfrage EUPELWEG in meinen Spätnachmittag, da es in Dürrrhörsdorf-Dittersbach noch keinen Europaplatz gibt, auch wenn Depeche Mode selbst dann nicht dort aufspielen würden, wenn es ihn gäbe.
Ruhig, Gevatter, ermahnte ich mich, und fixierte den stiftführenden Arm mit der freien Hand.
Noch mal.
DÜMPELFELD liegt im Postleitzahlenbereich 53.
Generell gute Richtung. Ich fuhr los.

Der Nachteil von Navigationssoftware, die sich auf zehennagelgroßen Speicherkarten befindet, ist vor allem, dass kein Platz mehr fürs Konkrete ist.
Eine ausgewachsene, reife Navi würde »Befahren Sie in 300 Metern die A1 Richtung X« von sich geben, aber Sparnavigationen auf PCs, die vor allem auf die eigene Jackentasche hören, sagen: »In 300 Metern recht, dann halblinks halten.«
Dies zwingt einen dazu, den Blick aufs Display zu heften, um durch die Balkengrafik einen ungefähren Weg zu erahnen, hoffend, das der tschechische Schweinetransporter hinter einem einen ausgeschlafenen Piloten beherbergt, denn smarte Spurwechsel sind Programm.
Irgendwo zwischen »Der Straße 28 Kilometer folgen« und »JETZT RECHTS!« befuhr ich einen Autobahnrastplatz - Orte, die mir stets wie das Weltraum - Lloret de Mar MOS EYSLEY aus STAR WARS vorkommen: Mitten im Nirgendwo, bevölkert von marodierenden Allesfressern, brandgefährlich für Mensch und Tier. Alle gesellschaftlichen Regeln sind außer Kraft gesetzt. Ein gekochtes Ei kostet zwei Euro, sehr spezielle Fernfahrer-Pornos mit Namen wie »MELKMASCHINEN IIIV« - auf denen in Vinyl gerollte Russinnen so die Beine spreizen, dass ihre Knie die Heftklammern des Einbandes berühren - stehen direkt neben der HÖR ZU und die Toilettenfrauen sehen aus wie Herbert Fux.
Ich wollte nur eine Schachtel Zigaretten, rempelte aber versehentlich einen Mann an.
Eigentlich waren es drei Mann, stellte ich fest, als sie sich umdrehten, aber sie trugen nur eine Hose, ein paar Schlappen mit Korksohle und einen Kopf. Was für ein Gigant; in seinem Kosakenbart klebten Hackfragmente einer vermutlich in mitternächtlicher Raserei verschlungenen Frikadelle. Ich nickte ihm zu, um meinen Rempler auszubügeln, und er legte mir seine riesige Hand auf die Schulter. »Rostock Köln«, sagte er roh. »Weißt du was das für eine Strecke ist, Bube? Rostock Köln? Das ist eine beschissene Wallfahrt. Und weißt du, was ich den verstörten Kölnern rankarre?«
Ich schüttelte devot den Kopf.
»Hollywood-Schaukeln. Ich bringe diesem derangierten Haufen von Trinkern Hollywoodschaukeln.« Er beugte sich dicht zu mir runter. »Ich kann sie hinten im Laderaum stöhnen hören«, raunte er. »Diese in Plastik gepackten, knarrenden Hollywoodschaukeln. In jeder Kurve lachen sie über mich. Sie schlappen mit ihren Stoffdächern, die Luder. Da sind Seerosen drauf, und so abgewichste Hawaiilandschaften.«
Ich tastete zu der Stelle meines Oberschenkels, an der in meinen Tagträumen meine halbautomatische Waffe baumelte; nur die Jeansnaht war da, gerade und ruhig und völlig nutzlos, sieht man vom Vorteil einer nicht idiotisch aufklaffenden Hose ab.
»Diese Luder«, stimmte ich ihm zu, während ich einen Schritt zurück machte und gegen das Regal mit überteuerten Zigarettenanzünderadaptern stieß. Sackgasse.
»Ich werd draufpissen«, setzte er mich verschwörerisch ins Bild. »Ich werde die ganze Fuhre voll strullen.« Er hielt einen Zwölferpack Caprisonne hoch. »Hiermit. Und weißt du warum?«
»Logo«, sagte ich, und niemand war gespannter als ich, wie ich diese schwachsinnige Antwort aufzulösen gedachte. Aber er kam mir zuvor. »Weil der ganze Tag scheiße war. Der komplette 32-Stundentag, den ich nun unterwegs bin, Bursche. Die Staus, die ganzen Arschlöcher in ihren Seifenkisten, die wie Käfer vor meinem LKW herkrabbeln. Und die Drahtschlampen hinten, die keuchen und knarren. Ich werde es ihnen besorgen, weil ich wusste, dass einer wie du kommt.«
Er trat zur Seite und gab den Blick auf die Mautstation frei.
»Ich hab mich vertippt, als du mich angerempelt hast, du Suppenkasper.«
»Empfindliches Display, was?« gab ich leise zurück, und er lächelte strahlend.
Einen Moment lang sah er mich an wie einen verlorenen Bruder, voller Zuneigung und neu gewonnener Zuversicht. Ich strahlte zurück, als hätte ich einen Halogenstrahler im Schädel.
»Ich werde auch dich voll strullen«, sagte er dann.
Ich drehte mich um und stieß gegen einen alten Mann, der gerade in der GALA blätterte, dabei aber ganz klar aufs ANALJOURNAL spähte.
Seine Flüche folgten mir.

Ich hielt mich 59 Kilometer gut, meistens ganz rechts und lauschte dem Orakel, das übrigens niemals »Wenn möglich, bitte wenden« sagt, sondern allen Ernstes stets nur »Bitte«, und dabei einen Bumerang anzeigt. Ich hätte mir gern eine geraucht.
Unter Zuhilfenahme der einbetonierten Metallnavigationshilfen am Straßenrand erreichte ich Düsseldorf, hängte mich hinten in den Stau der Depeche Mode - Fans und war guter Dinge.
Die Navigation schwieg betreten, zeigte mir aber vorwurfsvoll meine Durchschnittsgeschwindigkeit von 2 Km/h an.
300 Meter vor der Ausfahrt trumpfte sie dann mit »in 300 Metern rechts ab, dann…« auf, aber das war mir gleichgültig. Ich zog sogar in Erwägung, irgendeinen Käse in Pocket-Word einzuhacken, um dem Luder zu zeigen, wer hier das Sagen hatte, verwarf den Gedanken aber zügig, als mir einfiel, dass ich dafür die Pforte der Schrifterkennungshölle aufstoßen müsste.
Selbst Worte wie »Hallo«, oder »Hall«, oder auch nur »H« wurden zu digitalen Kackschemeln, die weniger Futter für Word als vielmehr für Dan Browns Kryptographierhengst aus DIABOLUS waren.
Dann sah ich die Halle und lies ein »HA-HAAAA!« durch den Innenraum meines Fahrzeugs schallen, wobei ich durch die Rückspiegel der anderen Wagen - die meisten mit EXITER- Aufklebern auf der Heckscheibe - erspähte, dass meine Leidgenossen es mir nachtaten.
Ich hatte aus eigener Kraft bis zur Halle gefunden - ohne Navigation, die mich wohl nicht zur Halle, aber nach Halle gebracht hätte.
Als ich in die fragliche Straße einbog, kamen mir sehr viele Wagen entgegen, und die meisten Fahrer sahen aus wie eine Mischung aus Robert Smith von the Cure und dem aufgelösten Tuschekasper von Edward Munchs »Der Schrei«.
Ich fand schnell heraus, warum sie die Gesichter verzogen: Ein paar hundert Meter weiter hatte sich ein orangefarbener Kerl mit Kelle aufgebaut, der mit der Hand kurbelnde Bewegungen machte. Ich brüllte ihm durch die Scheibe zu, dass ich ihm nicht helfen könne: Elektrische Fensterheber. Sein Humor war faktisch nicht vorhanden.
»Hier lang nur für Taxen«, bellte er durch den schmalen Fensterschlitz, den ich ihm gönnte.
»Warum denn?«
»Nur für T-A-X-E-N«, buchstabierte er.
»Ja doch. Das Wort hab ich verstanden, nicht jedoch den Sinn.«
»Dreh um, Kerl!«
Ich drehte um und zog ein Gesicht, das mich wie eine Mischung aus dem Tuschekasper von Edward Munchs »Der Schrei« und einem Typen aussehen ließ, der weder mit seiner Navigation noch mit Primaten in grellen Plastikwesten klarkam.

Ich fand ein Gässlein, drei Kilometer entfernt vom Austragungsort des Konzertes.
Kopfsteinbepflastert, still und von Parkgelegenheiten gesegnet lag es im Licht meiner Scheinwerfer. Irgendwo miaute eine Katze.
Mein Plan hatte Gestalt angenommen: Am Arsch des Planeten parken, ein Taxi nehmen und den Fahrer anweisen kurz beim Kellenmann zu halten.
Dann »NUR FÜR LEUTE MIT HIRN HIER!!! MIT H-I-R-N! DREH UM!« brüllen.
Dann Depeche Mode.
Ich parkte ein. Das Fahrzeug hinter mir hatte was Knallrotes auf der Ablage.
Einen Anwohnerparkausweis.
Ich schritt die anderen Fahrzeuge ab: Anwohnerparkausweise.
Ich war in eine Gemeinde in der Gemeinde geraten; man wollte seine Ruhe hier, wie es aussah. Die Katze kam in Sicht.
Sie trug etwas Knallrotes im Maul.
Tote Ratte, Lobet den Herrn.
»Verpiss dich«, rief ich, kramte im Handschuhfach und fand die Abonnentenkarte einer alten MAXIM- Ausgabe. Machte sich nicht schlecht im Halbdunkel, aber ich ging auf Nummer sicher und häufte benutzte Taschentücher über die Karte.
Die Anwohnerkatze trollte sich, und ich hielt meinen Freibeuterdaumen raus und fischte mir ein Taxi.
Am Wendepunkt des T-A-X-I-Mannes hatte der Schichtwechsel stattgefunden, also fuhren wir durch, ohne dass ich meine kleine, schmierige Rache bekam.
Ich brauchte ein Bier.

Oberrang bedeutet unterm Hallendach, oder wie es Han Solo in STAR WARS formulierte: »Wenn es einen hellen Punkt im Universum gibt, bist du hier am weitesten davon entfernt.«
Ich verstehe die Begeisterungsfähigkeit von Menschen, die sich Karten für den Innenraum kaufen. Schulter an Schulter mit Gleichgesinnten kippt man sich gegenseitig Bier über die Jacke oder schwenkt Feuerzeuge zu »Personal Jesus«. Man geht aus sich raus, lässt Fünfe gerade sein und fällt auch nicht um, wenn man will oder muss, weil die anderen Fans einen zwangsläufig stützen.
Genau diese Klientel hatte sich in Form eines Pärchens mit mir im Oberrang eingefunden, er mit Lederhose zu Polohemd und Oberlippenbart, seine Gattin ganz Batikgespenst.
Irgendein Parfum klammerte sich an den beiden fest, ein bitterer Duft von etwas, auf dessen Flasche vermutlich »Hornbach pour Homme« stand. Sie hätten so gern in den Innenraum gewollt, waren aber durch eine Grausamkeit des Lebens auf dem Dach der Welt gelandet, und ich wurde dafür bestraft.
Ich ging raus und stellte mich für ein Bier an, während ich die Taxisache nicht aus dem Kopf bekam.
Nur für Taxen.
Das war, als würde man bei C&A die Rolltreppe mit der Bemerkung sperren, diese sei nur für Augenärzte. Ich erstand ein Bier mit dem Bild der Band auf dem Becher und dem scharfen Hinweis, dass »Zwei Euro Pfand auf dem Becher« seien.
Plötzlich Musik.
Oder vielmehr: Plötzlich apokalyptischer Bass.
Ich verkippte in bester Innenraumtradition mein Bier, als ich durchs Dunkel zurück zu meinem Platz hetzte, fand jedoch nicht Depeche Mode bei der Ouvertüre, sondern eine mir unbekannte Band bei der Kuvertüre vor, die sie quer durch die Halle verspritzen.
Ich hasse Vorgruppen.
In diesem Fall handelte es sich um eine New Yorker Band, die nicht einmal ansatzweise dazu auserkoren war, Depeche Mode - Menschen anzuwärmen. Der Sänger trug überdies einen grünen Pulli mit Rautenmuster, für den ich einfach nicht weit genug entfernt war.
Außerdem sind Songs, bei dessen Live-Darbietung sämtliche Bandmitglieder dazu verdammt sind, permanent »Uhh-uhh« zu singen, uncooler Blödsinn.
Ich starrte auf den lichter werdenden Hinterkopf des Lederhosenmannes und wartete.

21.00
Von meiner Wolke aus beobachtete ich den Auftritt von Depeche Mode.
Furios!
Hammerheftig!
Legendär!
Von hier oben aus nicht für fuffzig Pfennig zu erkennen!
Dann erhob sich das Pärchen vor mir; sie wippten mit den Füßen, sie schwenkten die Arme, kurz vor der Ekstase, noch kürzer davor, von mir notgeschlachtet zu werden. Sie waren für den Innenraum geboren worden, oder besser noch für eine Fernsehübertragung des Konzertes auf VOX, wobei sie Chips essend die Wohnungseinrichtung zerschunkeln konnten.
Aber sie waren hier, in meinem Fadenkreuz, meiner Sicht, meinem Leben.
Vermutlich wohnten sie in Düsseldorf und hatten Anwohnerparkplätze.
Ich verschwand noch vor der Zugabe.
Als ich meinen Becher abgeben wollte, um den Pfand zurück zu erhalten, sagte der Typ hinterm Tresen:
»Was soll ich damit? Beim nächsten Eros Ramazzotti – Konzert rausgeben? Du Idiot?«
Ich verließ grußlos den Ort des Geschehens.
An meinem Scheibenwischer hing ein Zettel.
»HIER PARKEN kostet VIEL GELD! WAS DENKEN Sie sich dabei? WAS?«
Der Zettel war mit Schrödinger unterschrieben.
Ich checkte den Straßennamen, füllte die Abonnementenkarte aus und warf sie in den nächsten Postkasten, nachdem ich festgestellt hatte, dass Frau Schrödinger Lisbeth gerufen wurde, wobei ich mir vorstellte, wie sie die ganzen Carmen Electra – Poster, die sie für die nächsten zwölf Monate aus der Maxim trennen durfte, neben die Anrichte aus Eiche nagelte,.

So.
Ich bin nun seit drei Tagen in DORFPROZELTEN. Netter Fleck.
Für Dortmund hat’s nicht ganz gereicht.
Also bleib ich hier und trinke die Spezialität des Ortes, einen Kohlrabilikör, der hier auch zum Beizen der Jägerzäune verwendet wird.
Ich reise ab, sobald meine Hand ruhig genug ist.

 

Hallo Jack,

vielleicht habe ich gerade einen schlechten Zeitpunkt des Lesens erwischt, aber ich fand deine Geschichte so naja halt. Gut, unterhaltend, sprachlich versiert, ein paar Schmunzler sind drin, aber eben auch nicht mehr. Ich weiß von dir, dass du den Sarkasmus in Geschichten zu wahren Höhenflügen verhelfen kannst, aber das ist dir in dieser Geschichte, für meinen Geschmack, nicht so recht geglückt. Ich kann es leider auch nicht an irgendwelchen Sätzen festmachen, aber so empfand ich es. Ich hoffe du kannst mit meinen Worten überhaupt was anfangen :shy:

Pocket-Pc
Für mich heißen die Dinger Pocket-PC

Exel-Tabellen
Excel-Tabellen

seit jeher Nummer Eins
Ich mag mich irren, aber ich denke "seit je her"

den Stiftführenden Arm
stiftführenden

Zehennagelgroßen Speicherkarten
zehennagelgroßen

sagt, sondern allen Ernstes nur »Bitte«, und dabei einen Bumerang anzeigt.
sagte und anzeigte (oder auch nicht, wenn das Navi das immer noch tut)

Fahrer anweisen, kurz beim Kellenmann
Kein Komma

auf dessen Flasche vermutlich »Hornbach pour Homme« stand.
Der war gut :lol:

Gruß
Lemmi

 

Moin Jack,

Janun, unterhaltsam wars allemal. Witzig, also so zum Lachen komisch fand ichs aber leider nicht. Ein paar nette Formulierungen waren drin, aber irgendwie wollte das Ding nicht wirklich zünden. Keine Ahnung warum.
Die Abschweifungen über PocketPCs sind zwar ganz nett, aber für meinen Geschmack zu weitschweifend und ehrlich gesagt zu wenig originell für derartig weitschweifige Abschweifung.

Aber egal - war jedenfalls schön, mal wieder was von dir zu lesen und unterhalten hats mich ja auch. Auch wenn, und ich sage das in dem Bewußtsein, mir vieler Leute unkontrollierbarem Hasses einzuhandeln, ich Depeche Mode noch nie besonders mochte.

So hätte ich’s gern, wenn ich mal wieder feststelle, dass für die Entwicklung von »Normal« die nötigen Milliarden fehlten, die Scheißwiese, die Windows XP als Hintergrund festgenagelt hat, aber immer noch existiert.
Ums mal so intelligent wie möglich zu formulieren: Hä?
da es in Dürrrhörsdorf-Dittersbach noch keinen Europaplatz gibt, Depeche Mode aber auch dann nicht dort aufspielen würden, wenn es ihn gäbe.
Hier dümpelt ein Logikfehler: Liest sich, als würde dein PocketPC den Eupelweg implantieren, weil DM nicht in Dürrwasweißich spielen würden.
und fixierte den Stiftführenden Arm
stiftführend klein.
die meisten mit EXITER- Aufkleber auf der Heckscheibe
Aufklebern. Und, ich wage kaum, diese Frage zu stellen, aber was ist exiter?
Das war, als würde man bei C&A die Rolltreppe mit der Bemerkung sperren, diese sei nur für Augenärzte.
hihi
wie sie die ganzen Carmen Electra - Poster neben die Anrichte aus Eiche nagelte, die sie für die nächsten zwölf Monate aus der Maxim trennen durfte.
Beziehungsfehler. Erstens nagelt man Carmen Electra nicht neben Anrichten, sondern übers Bett. Und zweitens liest ich das grammatikalisch, als würde sie die Anrichte aus der Maxim trennen.

 

Hallo Jack,

frohes neues Jahr für dich und sogleich den ersten Rüffel, aber auf diese Weise kann das neue Jahr ja nur noch besser werden. ;)
Deine Story hat mir nur zeitweilig gefallen und insoweit schließe ich mich den beiden Vorkritikern an und versuche Wiederholungen zu vermeiden.
Ich habe den Eindruck, dass du es dieses Mal gehörig an Bissigkeit vermissen lässt, was seine Ursache darin haben könnte, so mutmaße ich, dass du keinen Gegenspieler in deiner Story hast und der Plot selbst auch so angelegt ist, dass eine komplette Selbstdemontage des Ich-Erzählers nicht erfolgen soll.

In einigen deiner anderen Humorgeschichten ist immer einer der Beteiligten der Depp über den alle lachen, oder du zielst in manchen Plots geradezu darauf ab, dass sich der Hauptakteur wie ein Depp verhält. Da ist es dann einfacher den Witz aufzubauen und vor allen Dingen zu halten.

Dein Protagonist kämpft mit der Materie und scheitert, aber eben nur zum Teil, er ist kein Don Quichote, sondern ein sehr menschlicher Vertreter seiner Gattung.
Dein Humor ist leiser geworden in dieser Geschichte.

In deinen früheren Geschichten konnte man kaum Luft holen und schon hefteten sich die Augen an den nächsten Gag, das ist hier grad umgekehrt.

Gelesen hab ich deine Geschichte trotzdem gern.

Lieben Gruß
lakita

 

Also die Geschichte trifft mal wieder genau meinen Geschmack, ich hab sie eben in der Badewanne gelesen und wäre fast abgesoffen. Stimmt schon, zwischen den Gags gibt's mal den einen oder anderen Satz mehr als sonst, aber dafür sind die Gags absolute Treffer! Schrödingers Katze, brillant!
Und NUR FÜR LEUTE MIT HIRN HIER!!!, über die Passage lach ich mich schlapp, wenn ich nur dran denk.
Du hast also mal wieder 'nen Kerl mit tumbem Humor glücklich gemacht, darfst dich für heute beruhigt darnieder legen.

Nur die Rechtschreibfehler, die müssen noch weg.

 

Hallo zusammen; Vielen Dank, Gnoebel, Lemmi, Lakita und Scheff.

Irgendwann muss ich irgendwie und irgendwo einen für meine Verhältnisse hohen Pegel an »Gagdichte« installiert haben, an dem ich nun gemessen werde; das ist sehr schmeichelhaft, obwohl ich selbst gar nicht so darauf achte. Ich wollte diese Depeche Mode/Navigationssache einfach loswerden, solange die Eindrücke vom Samstag noch frisch sind. Nur so bin ich in der Lage, einen Text schnell und kompakte einzuhämmern, natürlich mit variierendem Erfolg.

Lemmi: Vielen Dank fürs Lesen und die Auflistung meiner Fehler. Es ist mir peinlich, es war mir peinlich, es wird mir immer peinlich sein.
Nicht umsonst nehmen die Namen der Lektoren in meinen neuen Büchern fast mehr Platz ein als das Vorwort.

Gnoebel: Danke dir! Ich sehe dir nach, dass du mit Depeche Mode nix anfangen kannst- aber erwähne das nie gegenüber Somebody. Schließlich haben DM einen Song nach ihm benannt.
EXITER hieß ein jüngeres Album von ihnen, zu dem es einen sehr schmissigen Autoaufkleber in psychotischer Frakturschrift gab.


Lakita: Das war einer der scharfsinnigsten Beobachtungen, die ich zu meinem Käse je gelesen habe. Vollkommen großartig. Ich denke, du hast in allen Punkten Recht. Nur, dass mein Humor nicht leiser geworden ist. Ich passe ihn nur der Substanz der Geschichte an.
Diese hier ist etwas mager, aber das ist Absicht. Mehr war nicht, und mehr »lustige» Dinge gabs nicht, außer der Sache an der Tanke…die füg ich noch ein. Danke!
Der beste Gag, falls ich einen Liebling haben darf, ist übrigens das mit dem Feuerzeugschwenken zu »Personal Jesus«. Ein Brüller! Nein? Gut.

Webmaster: Danke! Die Fehler sind raus, die Katze noch drin.


So. Die Tankstellensache ist drin. War mir ein Anliegen.


Vielen Dank!

J

 

Die Zugabe, also der Einschub mit der Tanke gefällt mir, wenn auch der Brummifahrer ungewöhnlich tiefsinnig über seine Ladung reflektiert, aber ok, der ist halt nen Schrulliger.

Gibts eigentlich noch ne Zugabe, wenn ich dir noch ne Kritik schreibe? *nurmalsofrag* :D

 

und fixierte den Stiftführenden Arm mit der freien Hand.
stiftführenden
Nochmal.
Noch mal.
die sich auf Zehennagelgroßen Speicherkarten befindet
zehennagelgroßen
"In 300 Metern recht, dann halblinks halten."
rechts
Ich checkte den Straßennamen, füllte die Abonnementenkarte aus und warf sie in den nächsten Postkasten, nachdem ich festgestellt hatte, dass Frau Schrödinger Lisbeth gerufen wurde, wobei ich mir vorstellte, wie sie die ganzen Carmen Electra - Poster neben die Anrichte aus Eiche nagelte, die sie für die nächsten zwölf Monate aus der Maxim trennen durfte.
:thumbsup:
Hi Jack Torrance,
du bist ja eigentlich der beste in Humor, aber dieser Geschichte kann ich leider nichts abgewinnen (bis auf die eine Stelle). Bei dem Parkplatz musste ich an Kishon denken, der hat mal ne ähnliche Satire geschrieben.
Wieso sind auf dem Zettel von Frau Schrödinger manche Wörter in Großbuchstaben geschrieben?
Nun ja, sie gefällt mir zwar nicht, aber ich kann auch nicht mitreden, denn ich
a) hab keinen Führerschein, also auch kein Auto
b) war noch nie in Dortmund oder einem der anderen Orte
c) war noch nie auf einem Depeche Mode Konzert :)
Bruder Tserk

 
Zuletzt bearbeitet:

So, ich hab mir deine Story nochmals durchgelesen und die doppelte Menge an Witz vorgefunden und das nicht etwa, weil jetzt dein Einschub bei der Tanke die Menge wieder wett macht, sondern, weil ich nun einige deiner beim ersten Lesen schon gemachten Angebote gar nicht wahr genommen hatte.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, es zu interpretieren:
a) ich bins, also ich bin schuld
oder
genau b) du bist dran.

Und ich bin in der Bredouille, weil, wenn ich dir auseinander lege, weshalb es nicht an mir liegt, jeder denkt, ich alte Schachtel sei nur nicht selbstkritisch genug mit ihrem Unvermögen und würde es sich nicht eingestehen wollen, dass die heutige Generation eben rascher manche Dinge erfasst als sie.
Eigentlich sind es ja schon Generationen, die ihr folgten.

Egal, ich geh das Risiko ein und überlasse dir damit generös die Möglichkeit eines sog. Rücktrittsvorbehalts und lasse dich dein Gesicht wahren, so dir das wichtig erscheint.

Ich bin der Auffassung, dass ich nicht, seitdem ich deine Geschichten lese, so gealtert bin, dass mir das Begreifen schwerer geworden ist in den paar Jährchen. :D
Deine ersten hier veröffentlichten Geschichten waren zugänglicher in ihren Formulierungen. Sie waren vor allen Dingen weniger auf spezielle Dinge festgelegt, sondern alles, was in deinen Geschichten passierte, hätte jeden von uns so erwischen können.
Im vorliegenden Falle wäre vielleicht die Sache runder geworden, wenn du all diejenigen Leser mit einbezogen hättest, die eben nicht sofort und auf der Stelle das Urkomische an den geschilderten Situationen erkennen konnten.
Etwas mehr Erklärung oder besser gesagt, winzige Hinleitungen, wäre mein Vorschlag und bevor du dich oder andere mit Gebrüll auf diesen Vorschlag stürzt,um ihn zu verdammen, sag ichs lieber gleich schon als Gegenargument:

nein, mehr Erklärungen bzw. Hinleitungen müssen alles andere als in irgendeiner Form den Text langweiliger oder langatmiger gestalten, sie bremsen auch nicht das Geschehen, sondern du kannst sie als Kunstmittel der ironischen Art mit einflechten, den uninformierten Lesern Informationen geben, aber gleichzeitig all den "Wissenden" mit einem ironischen Augenzwinkern noch Stoff zum Grinsen verschaffen. So wie wir uns lachend über manche Fragen der "DAU's" amüsieren.

Nachdem ich also deine Story nochmals komplett gelesen habe, würde ich fast zu meinem Lob wie gegenüber den früheren Geschichten zurückkehren.
Dies ist also eine Story, die man zweimal lesen sollte, um den Witzfaktor zu erhöhen.


Habe fertig! Her mit der Zugabe! :D

 

Tach Jack!

Das wird jetzt keine plumpe Anbiederei! So viel vorweg! Aber was soll ich sagen? GEIL! :D

Gut, das hätte man jetzt konstruktiver ausdrücken können, aber mir fällt gerade nichts besseres ein. Als jemand, der zu Konzerten (Essen, Zeche Carl, Death-, Black- und Thrash Metal) immer fahren mußte, weil die anderen Zausel ihre Führerscheine gegen Alkoholika eingetauscht hatten, konnte ich alles, aber auch wirklich jedes noch so kleine Detail nachvollziehen. Herrlich. Ich würde gerne so viele Formulierungen zitieren, die mich nicht nur zum Schmunzeln, sondern wirklich zum Lachen gebracht haben, aber deren wären es so verdammt viele ... Detailverliebte Beobachtungsgabe trifft Wischmeyer´schen Wortwitz. Eloquente Ausdrucksweise paart sich mit restringiertem Code. Genau mein Ding. Prima, prima, prima.

Nur Eines: Datt mit dämm lööschende Zentrum vonne Jalaxis, datt hätt nit dä Solos Hann jesaat, sondern Skywalkers Luke. Faux Pass!

Schöön Jrööß us Kölle un bis denne!

 

Hallo JackTorrance,

mir hats auch gefallen. Klofrauen, die aussehen wie Herbert Fux. Herrlich!
Am besten fand ich den Fernfahrer, der Hollywoodschaukeln nach Köln bringen muss, mit "Seerosen drauf, und so abgewichste Hawailandschaften".
Ein Scherz jagt den anderen! Eine Geschichte, die auch Leute mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne zu Ende lesen. ;)

Fritz

 

Hi Jack,

ich fand's (ganz unkonstruktiv) ziemlich witzig. Ich kenne auch sonst so gut wie nichts von Dir, daher kann ich die Geschichte nicht mit anderen Meisterwerken von Dir vergleichen, aber ich war als Kind Depeche-Mode-Fan. Daher fand ich es gut, dass hier jeder sein Fett wegbekommt: Gealterte Robert-Smith-Imitatoren, Parkausweisfetischistinnen, Fernfahrer, Kellenschwenker und Pocket-Maschinen.

Sehr schön! :D

Naut

 

Moin Jack!

Erst mal was zum Rechtschreibfehler abgewöhnen:

"In 300 Metern recht, dann halblinks halten."
Falls das nicht die absolute Schrott-Navi von Conrad, in Kooperation mit Medion Hard- And Software Solutions For United Discounterketten ist, muss es rechts heißen.

Poster, die sie für die nächsten zwölf Monate aus der Maxim trennen durfte, neben die Anrichte aus Eiche nagelte,.
Komma weg. Bitte.

Es freut mich, mal wieder eine Geschichte von Dir in Humor zu lesen. Viele lustige Formulierungen, torrancetypisch verpackt, haben mir des Öfteren ein breites Grinsen ins Gesicht getackert. So richtig zum abfeiern war's dann aber nicht - jedenfalls ist diese KG ein ganzes Stück von "New York on the Rocks" entfernt. Außerdem gehört dem Typen eins aufs Maul, der den Pfand nicht rausrücken wollte.


LG
flash

 

Hi Jack,

also ich fand deine Geschichte toll. Musste des öfteren lachen und schmunzeln :-) Klasse!

Auch sprachlich schilderst du alles sehr schön und die ganze Geschichte liest sich flüssig. Ist schon ein Kreuz mit den Navigationssystemen.

Nur: In Dorfprozelten ist die Spezialität nicht zufällig Kohlrabilikör. Ist zwar ein ziemlich kleines Kaff, aber Jägerzäune gibt es deswegen trotzdem nicht. Und das weiß weil Dorfprozelten nur wenige Kilometer von meinem Heimatort entfernt liegt :-P

viele Grüße
neukerchemer

 

Etwas abgeklärter als deine früheren Werke, aber immer noch puppenlustig.

Grüße,

Patrick

 

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