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Sternensplitter

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24.06.2001
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Sternensplitter

Es begab sich zu jener Zeit, da noch Indianer die Steppen und die Einöde jenen Landes besiedelten, das später unter dem Namen Amerika bekannt werden und zu Weltruhm gelangen sollte. Damals, werte Freunde, versichere ich Ihnen, kannte man die modernen Probleme unserer Gesellschaft noch nicht. Am Tage konnte man, wenn man wollte, durch die weiten Gegenden streifen, ohne auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Die Luft war noch frisch und unverbraucht und man sah Bisons, die unbeirrt durch die Steppe zogen. In der Nacht funkelten die Sterne kühl und wie Diamanten am eisigen Nachthimmel und die Glut der Lagerfeuer zeichnete Schatten an die Wände der Zelte. Das Lachen der Menschen war noch nicht verloschen und in jenem See versunken, den wir heute Alltag nennen. In den wilden Flüssen schwammen noch Fische, die Natur beherrschte den Menschen und was war schon der Mensch? Ein Spielball im Sturm der Naturgewalten. Ich komme wohl ins Schwärmen, Freunde. Doch was ist anmutiger, was ergreifender als die entblößte Schönheit der Natur? Zu jener Zeit beschlossen die Menschen das Zepter der Macht zu ergeifen, den König zu stürzen, in den Dreck zu ziehen und seine Krone an sich zu reissen, seinen Mantel zu verbrennen. Was war nur der Grund dafür? Waren sie denn nicht glücklich mit ihrem Dasein? Ich weiß nun die Antwort, ich kenne die Lösung des Rätsels, nach der ich mein ganzes Leben lang gesucht habe. Und auf meinem Sterbebett werde ich sie jetzt enthüllen. So werde ich euch nun erläutern, was der Mantel des Schweigens so lange verbergen konnte. Die Menschen hatten beschlossen sich einen eigenen Garten Eden zu pflanzen und ihn mit dem Blut der Rache zu besäen. Einfach so beschlossen? Nein. Sie wurden dazu gezwungen! Durch sich selbst. Denn in jenen Tagen waren Lichter dort oben am Himmel zu sehen, die wie Fackeln nachts den Horizont in Dämmerlicht tauchten und über Siedlungen flatterten, wie Geier mit toten blicklosen Augen. Die Menschen hatten Angst, sie versteckten sich ich ihren Zelten, um dem Grauen zu entgehen, das sie heimsuchte. Doch sie konnten nicht fliehen. Sie wurden beobachtet. Sie wussten es. Es waren Augen munkelte man, die auf sie niederstarrten. Die Augen eines dunklen Gottes, der gekommen war, um ihre Seelen zu holen. Bald schon gab es keine Harmonie mehr unter den Menschen, die da auf Erden wandelten. Niemand schlief mehr des Nachts und am Tage waren die Blicke gebannt gen Himmel gerichtet, um die Augen zu sehen. Doch wenn die Sonne den Himmel erklomm waren sie wieder verschwunden. Die Wilden spürten die Blicke, die sich starr in ihre Körper gruben und konnten es nicht verstehen. Aber sie sollten verstehen. Sie sollten es wahrhaftig verstehen, wahrhaftig! Ich kann meine Stimme kaum mehr bändigen, so schrecklich ist das alles, die Wahrheit droht mich zu verschlingen. Mein Herz, mein Verstand, welch unglückselige Wurzeln, die mir innewohnen! In einer sternenklaren Nacht, viele Menschen schliefen schon in ihren Zelten und träumten von den bösen Augen, konnte man etwas wie ein Surren hören, das über der Steppe verhallte. Und wiederkam. Und sich näherte. Fast wieder verstummte. Dann wieder lauter wurde. Und lauter. Und anhaltender. Es war nicht der Wind. Sie waren es. Sie waren gekommen. Das Astwerk der Bäume begann erst leicht zu zittern, dann zu schwanken, dann zu flattern, dann zu reissen und hinauszufliegen in die Nacht. Niemand schlief mehr in den Zelten. Kinder zitterten und schrien, Frauen weinten und Männer verstummten. Sie waren gekommen. Ein großes Auge hing über ihren Köpfen wie eine überreife Tomate und glühte heller als der Tag. Sie wussten nun, dass es kein Auge war. Es war ein Stern, der glitzerte und funkelte. Staunenden Blickes versammelte sich das Volk. Der Stern schwoll an und zerriss die Nacht mit seinem Leuchten. Ein greller Lichtblitz. Und er barst in tausend Stücke, die prasselnd auf die Erde fielen. Die Sternensplitter glitzerten lockend dort am Boden und schienen kostbar und edel. Die Menschen rannten und keiften und rafften Stück um Sück in ihre Taschen. Das war der Anfang vom Ende. Die Tage und Wochen darauf sah man sie rastlos durch die Lande ziehen und sich zerstreuen, denn was hielt sie noch hier? Sie konnten jedes Gut bekommen, das ihr Herz ersehnte. Das Lachen war aus allen Gesichtern verschwunden und jeder beäugte seinen Nächsten und wägte ab, wie vermögend er wohl sei. Viele konnten aus Habsucht nicht genug bekommen und man sah die ersten Leichen in den Flüssen dahintreiben, mit starren Blicken und leeren Taschen und die Gewässer waren rot vom Blut der Brüder. Das ist die wahre Geschichte, wie alles begann. Ihr werdet mich, Freunde, sicherlich fragen woher ich dies alles erfahren habe. Sind es die Hirngespinste eines Greises, mit denen er sich den Lebensabend zu versüßen sucht? Nein. Seit Wochen sehe ich Augen in meinen Träumen. Große, zornerfüllte Augen, die näherkommen. Doch es sind keine Augen, es sind Sterne. Sie wollen unsere schwarzen Seelen. Wenn ich des Nachts aus dem Fenster blicke, so kann ich die Sterne durch den dichten Rauch der Fabriken betrachten. Ich wünsche mir, dass ich mich irre. Denn einige scheinen näher gekommen und heller geworden zu sein. Sie kommen - um sich zu holen was ihnen gehört.


Tobias Rösch

 

Mahlzeit,

Was bedeutet Philosophie? Richtig:

Das Streben des menschlichen Geistes, die Zusammenhänge des Seins und die Grundsätze der Lebensführung und Daseinsgestaltung zu erkennen.

So habe ich es gelesen, nicht das hier noch einer auf die Idee kommt, ich wüßte das aus´m Stehgreif.

Nur, lieber Toby, ist dir das mit "Sternensplitter" leider nicht gelungen? Du beschreibst wie viele andere hier auch nur wieder eine Der-Mensch-Ist-Abartig-Und-Eh-Böse-Geschichte. Muß das denn andauernd sein?

Könnten wir nicht mal über Ösi-Rainers Phimose (HiHi) philosophieren?

Stattdessen immer die gleichen Szenarien. Jemand wird kommen und über uns richten. Etwas wird passieren, und wir werden uns gegenseitig abschlachten. Dabei ist das gar nicht nötig, ist ja bereits Realität.

In diesem Sinne: Auf das ich gerichtet werde!

Poncher

 

Geschrieben ist die Story ganz flott und stilistisch nicht übel. Dazu muss ich dir ein Kompliment aussprechen!
Leider muss ich mich ansonsten Poncher anschließen:

Böser Mensch, gute Natur
...Schnüff!

Und dann kommen Sätze wie:

In den wilden Flüssen schwammen noch Fische, die Natur beherrschte den Menschen und was war schon der Mensch? Ein Spielball im Sturm der Naturgewalten. Ich komme wohl ins Schwärmen, Freunde.

:mad: Oh ja, waren das herrliche Zeiten, als jede Scheiß-Infektion den sicheren Tod bedeutete, Bären kleine Kinder aufgefressen haben, die Leute verhungerten, wenn der Winter ungewöhnlich hart war ... Ja mein Gott, das ist halt der Lauf der Dinge!

AAAAAAARRRRGGHHHHHHHH!!!!!!!!!

Ich hasse diese besch... Natur-Folklore! Nicht dass ich zu denen gehöre, die am liebsten alls zubetonieren würden und eine hundertspurige Autobahn quer durch den Amazonas fordern, aber ist es nicht irgendwie ganz angenehm, dass wir eben nicht mehr Spielball der Naturgewalten sind?

Ich würde diesen Naturfreaks zu gerne mal zuschauen, wie es ihnen fernab der Zivilisaton, ohne irgend ein Gerät der ach so bösen Technologie des weißen Mannes in einem Urwald erginge oder bei Naturvölkern.

Ach, und noch was: Die lieben Indianer in Amerika, herzensgut, heroisch, naturverbunden, und überhaupt zum Knuddeln, haben sich in nicht minder grausamem Stile gegenseitig abgeschlachtet, wie es die böööösen Weißen seit jeher praktizierten. Sie haben übrigens riesige Landschaften vernichtet und in Steppen verwandelt, aber das will natürlich keiner hören, weil ja die Indianer so gut und wir so böse sind.

Was reg ich mich auf - wer will, soll wieder zurück in die Höhle kriechen - mir gefällts in meiner warmen Wohnung!

 

:p An Rainer:
Nicht jede Infektion versprach den sicheren Tod und die Indianer waren etwas weniger böse als die Europäer. ;)

 

Ja, ja, klar, wir bööösen Europäer! Alles schlechte kam und kommt von diesem Kontinent.
Da triffst du echt einen wunden Punkt bei mir, weil mir dieser Ethno-Fuck dermaßen auf die Senkel geht, dass ich kotzen könnte!

Liegt vielleicht auch daran dass ich mal "Traumfänger" von dieser Morgan lesen musste - und danach unansprechbar war... :mad:

 

Tag!

Ich weiß nicht genau warum Du Dich darüber so aufregst. Nicht die Einwohner des Kontinentes Amerika sind hier gelandet und haben ein Massaker angerichtet, sondern wir sind rüber und haben ihnen die Kreuze auf die Stirn gebrannt. Immer im Namen Gottes und der gerechten Gerechtigkeit. Oder leide ich da unter Geschichtsverfälschung? Und was die Indianer unter sich machen, ist doch mir völlig wurscht. Stalins Gulag relativiert ja auch nicht Adolfs Verbrechen. Das man sich über Tatsachen aufregen kann, find ich erstaunlich.

Du wirst mir da ein bißchen arg polemisch. Wir sind IMMER noch in der Gewalt der Natur - trotz Technik. Oder hat schon jemand ein Mittel gegen Ätnas, Tsunamis, Meteoritenhagel, Kontinentaldrift, Seebeben, Sturm Lothar, and so on ... Schon wieder was verpasst?

Auf anderen Kontinenten gibt und gab es auch genug schlechtes. Wir habens aber richtig kultiviert und verbreitet.

Heiko

 

@Morphin: Ich glaube, was Rainer und ich ausdrücken wollten war, daß die um es hier gehende Geschichte eine unter vielen ist (zugegeben sprachlich lobenswert), die auf der Welle "Böser, böser Mensch" mitschwimmt. Und es eigentlich auch immer nur das gleiche ist.

Und die Diskussion "Gute Indianer, böse Europäer" halte ich für a bisserl arg übertrieben, Angu und Rainer!

 

Geschichtsverfälschung ist für mich, wenn wir Europäer als Saat alles Bösen betrachtet werden, während jene Völker, die wir früher als "Wilde" titulierten, als naturverbunden, friedliche Menschen im Scheinwerferlicht erscheinen. Du weißt schon, "Der edle Wilde". Schwachsinn!!!

Ich leugne überhaupt nicht, dass der Massenmord an nicht-europäischen Völkern unfassbar brutal war, aber hast du schon mal gelesen, was die Mongolen vor 1000 Jahren bei ihrem Zug nach Europa so alles ein bisserl kaputtgemacht haben? Oder wie die Japaner im 2. WK Millionen Chinesen bestialisch abgeschlachtet haben? Wie die Mayas und Azteken ihre Reiche auf Blut gründeten?
Ich will damit nur eines sagen: Unfassbare Gewalt ist fest in ALLEN Rassen, Völkern, Geschlechtern verankert und kein europa-spezifisches Problem.
WIR hatten einfach die besseren Waffen.

Aber darum ging es im Prinzip gar nicht, sondern um die Glorifizierung der Steinzeit-Kultur, und dagegen wehre ich mich vehement.

Gegen Erdbeben und Vulkanausbrüche gibt es natürlich keinen direkten Schutz. Aber du wirst doch nicht bestreiten, dass Erdbeben dort die meisten Menschenopfer fordern, wo schlecht oder "billig" gebaut wurde? Wobei sich der Mensch wieder selber schadet, klar! Aber wer schon mal in den USA war und sich die Bausubstanz eines normalen Hauses angeschaut hat wird sich nicht wundern, wenn bei einem mittelschweren Beben solche Häuser zusammenkrachen.

Und überhaupt: Technik ist unser Schutz dagegen, hilflos der Natur ausgeliefert zu sein! Und wenn der Autor dieses Textes eben von dieser Hilflosigkeit schwärmt, kann ich nur mein schlaues Kopferl schütteln

 

Hi Leutz!

Okay, ich glaube ich sollte mich jetzt wirklich auch mal einschalten und ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Es geht mir keineswegs darum auszudrücken, dass ein Volk besser ist als das andere. Mir blieb gar keine andere Möglichkeit, als die Indianer zu wählne, weil sie gleich zwei Aspekte erfüllen: sie sind ein "Volk", das noch nahezu im Urzustand lebt und vor allen Dingen die materielle Habgier moderner Gesellschaften nicht kennt. Außerdem leben sie, wie erwähnt wird, auf dem Gebiet des heutigen Amerikas. (Amerika=Kapitalismus=böse)
Es geht also darum, was das Geld aus den Menschen gemacht hat!!!!!!!!!!

Bis dann!

Toby

 

Na ja... Soviel ich weiß, drängt es die meisten noch lebenden Indianer in die Gebiete der "Weißen", weil die Verlockung des Kapitalismus übermächtig ist.

Trotzdem schmeckt mir das ganze nicht. Liegt vielleicht daran, dass ich total technikgläubig bin.

 

Mahlzeit,

wenn Du, Rainer, Art und Stil Deines vorletzten Postings auch für die ersten beiden gewählt hättest, hätte es auf mich einen ungleich schlaueren Eindruck gemacht.

Die Geschichte der Menschheit ist mir wohl bewußt. Ich wiederhole jedoch meine Aussage: Gewalt relativiert nicht Gewalt. Da Du es warst, der auf den Zug "Europäer" aufgesprungen ist, mußtest Du mit einer Gegenreaktion rechnen. Hätteste ihn halt durchsausen laßen, den Europazug ...

Laß Dich halt nicht zu solchen Emotionen hinreißen, sondern bleib technisch-kühl, wienerisch meinswegen. Kritik lebt ja nicht von Emotionen sondern von Analyse und Rhetorik.

Heiko

 

Original erstellt von Morphin:
Mahlzeit,

wenn Du, Rainer, Art und Stil Deines vorletzten Postings auch für die ersten beiden gewählt hättest, hätte es auf mich einen ungleich schlaueren Eindruck gemacht.


Wie kann Er es wagen, mich zu kritisieren?!?

Die Geschichte der Menschheit ist mir wohl bewußt. Ich wiederhole jedoch meine Aussage: Gewalt relativiert nicht Gewalt. Da Du es warst, der auf den Zug "Europäer" aufgesprungen ist, mußtest Du mit einer Gegenreaktion rechnen. Hätteste ihn halt durchsausen laßen, den Europazug ...

Ach, ich leg mich halt gern quer auf die Schienen, ich Querulant ich...

Laß Dich halt nicht zu solchen Emotionen hinreißen, sondern bleib technisch-kühl, wienerisch meinswegen. Kritik lebt ja nicht von Emotionen sondern von Analyse und Rhetorik.

Dir ist aber schon klar, dass für uns Oberösterreicher Wiener absolute Todfeinde sind?!? :D

Ja, ich war wohl zu emotional. Das war aber eigentlich gar nicht auf den Text selber bezogen sondern eher allgemein gehalten. Was ich dem Text immer noch vorwerfe ist die Verherrlichung der "guten" Natur.
Da kann Sir Toby noch so gegenhalten, sein Text ist eindeutig technikfeindlich und erinnert fatal an diese radikalen Elemente unter den Grünen, die die Menschheit für einen Virus halten, den man auslöschen sollte. Und so was kann ich nicht ab!
Schon gar nicht, wenn ich hier vor meinem Compi sitze, beschützt und behütet vor aller Unbill, und mich wahrlich nicht danach sehne, jenes Leben zu leben, wo man tatsächlich ALLEN natürlichen Gefahren ungeschützt ausgesetzt war.

Prost, Mahlzeit und Gute Nacht!

 

:D Auf die Gefahr hinaus auch ins Kreuzfeuer zu kommen möchte ich noch meine Meinung zur Geschichte präsentieren.

<IMG SRC="smilies/cwm15.gif" border="0"> Mir erscheint die Geschichte so, dass ein alter Mann (es mag ein Grüner sein), vom Fiber ergriffen, auf seinem Sterbebett, eine Erkentnis trifft. Diese Erkentnis bekommt er aus seiner eigenen Situation zu spüren. >Es ist alles nur eine menschliche Illusion.< Das die Menschen Macht vom Sternenstaub erlangen könnten, sich quasi zum Gott zu erköhren ist nur eine Illusion. Sie streben wie gewöhnlich: "man sah die ersten Leichen in den Flüssen dahintreiben". Aber dennoch geben sie nicht auf, den scheinbar wertvollen Sternenstaub zu suchen. Am Schluss der Geschichte wünscht er sich sogar das er sich irrt.

<IMG SRC="smilies/cwm13.gif" border="0"> Meiner Meinung nach ist das Ganze eine philosophische Irrfahrt in die menschliche Illusion. Warum sehen wir denn Erdbeben als Katastrophe? Weil wir Angst um unser Leben haben und das obwohl wir sowieso sterben müssen. Obendrein wissen wir nichteinmal was uns die ganze Angst und Bange am Ende einbringt. Es ist eine Illusion, die auch Glaube genannt wird.

<IMG SRC="smilies/cwm24.gif" border="0"> Irgendwie kommt mir es aber langsam so vor, dass ich selbst jede Geschichte superb finde, weil ich mir selbst die beste Story daraus bastle. Ohje, dann bin ich wohl kein guter Kritiker was? Nun, Philosophie inspiriert einfach, was soll man machen.

<IMG SRC="smilies/znaika.gif" border="0"> Randbemerkung: Toby du solltest vielleicht mal versuchen Geschichten zu schreiben bei denen nicht unbedingt Pazifist Misanthrop die Hauptrolle bekommen. Sei nicht so totalitär, sondern versuche lieber dem Leser deine Absicht neutral und unvoreingenommen zu beschreiben. Wie wäre es mit einem Protagonisten der während eines Ereignisses pro und kontra Punkte feststellt.

<IMG SRC="smilies/eek4.gif" border="0"> Und... lass dich nie entmutigen!

 

@Benjamin P.: Entweder ganz oder gar nicht!
Das ist nun mal meine Einstellung...

Trotzdem habe ich aus einigen Kritiken erfahren, dass die Kurzgeschichte nicht so angenommen (oder verstanden) wurde, wie ich es mir gewünscht hätte. Ihr könnt ja alle als kleinen Trost "Doktor Poncher" lesen. Das ist wenigstens lustig!!!!!!!!!

Toby

 

Original erstellt von Toby:
@Benjamin P.: Entweder ganz oder gar nicht!
Das ist nun mal meine Einstellung...

Es ist manchmal jedoch auch sehr schön, den Mittelweg zu gehen.
Es wäre doch fade, wenn man am Anfang einer Geschichte immer gleich wüsste wie sie endet, weil GANZ oder GAR NICHT. Aber gut...

Trotzdem habe ich aus einigen Kritiken erfahren, dass die Kurzgeschichte nicht so angenommen (oder verstanden) wurde, wie ich es mir gewünscht hätte.

Oh mein Gott, wie konnte das nur passieren?!?
Ernsthaft: Wir sind hier um zu diskutieren, und ICH habe die Geschichte so verstanden, dass sie eine radikale Ablehnung gegen die Technologie des ultrabösen weißen Mannes ist. Und das fand ich scheiße, weil ich Technik sehr mag und glaube, dass sie im Endeffekt mehr Nutzen als Schaden bringt.

Ihr könnt ja alle als kleinen Trost "Doktor Poncher" lesen. Das ist wenigstens lustig!!!!!!!!!

Ja, sie ist ganz wtzig. Trotzdem bin ich fasziniert von deiner Selbstsicherheit, wenn du DEINE EIGENE Kurzgeschichte als lustig bezeichnest.
Darf ich das übernehmen? Ab jetzt bezeichne ich meine Stories als lehrreich, witzig, intelligent, was auch immer. Eigentlich könnten wir gleich unsere eigenen Kritiken schreiben, wa?


Rainer

Mir geht´s heute net besonders - Tirol ist ausgeschieden...

:mad:

 

Lieber Toby

vielen Dank für diese Geschichte! Sie hat, wie man aus vorstehenden Texten unschwer ersehen kann, ein riesiges Echo ausgelöst.

Ich bin nun der Meinung, man sollte die Geschichte auf sich wirken lassen, so, wie sie gemeint ist. Da ist ein alter Mann, vielleicht ein Indianerhäuptling, der auf dem Sterbebett seine Botschaft der Menschenheit übermittelt. Er spricht seine Sprache, die Sprache der bildhaften Gleichnisse. Er sieht die Augen des dunklen Gottes und beschreibt damit eine Fehlentwicklung, die, seiner Ansicht nach, die ganze Menschheit erfasst hat. Der Weg der Habsucht, des Egoismus, der Rache.

"Sie konnten jedes Gut bekommen, das ihr Herz ersehnte. Das Lachen war aus allen Gesichtern verschwunden und jeder beäugte seinen Nächsten und wägte ab, wie vermögend er wohl sei. Viele konnten aus Habsucht nicht genug bekommen und man sah die ersten Leichen in den Flüssen dahintreiben, mit starren Blicken und leeren Taschen und die Gewässer waren rot vom Blut der Brüder."

Die Geschichte wirkt durch die Gewalt ihrer Sprache. Und sie wirkt auch dadurch, dass das Lebenszeugnis dieses alten Mannes, aus dessen Sicht erzählt wird, glaubwürdig ist. Hierbei kann es nicht darum gehen, die Entwicklung der Zivilisation insgesamt rückgängig zu machen oder die Segnungen des Fortschritts zu verteufeln. Sondern es geht darum, sich auf die fundamentalen Werte einer ursprünglichen Menschheit, die nicht nur Hass, Terror und Fanatismus kannte, zurückzubesinnen. Zum Beispiel hatte der Indianer eine sehr innige Beziehung zur Natur, die sehr vielen Zivilisationsmenschen unserer Zeit gänzlich abhanden gekommen ist. Aber das ist nur ein Punkt. Es gäbe noch viele andere. Zum Beispiel der Umgang des Menschen mit den Tieren, den anderen Geschöpfen dieser Welt. Wir alle müssen, was wir nur zu gut wissen und in letzter Zeit immer wieder erfahren müssen, teuer dafür bezahlen, wenn man sich hier versündigt. Wie gesagt, es gäbe noch viele andere Punkte.

Denn, eine solche Geschichte, die als Weltgleichnis bildhaft zu verstehen und aufzufassen ist, sollte so gelesen werden, wie sie gemeint ist.

Hans Werner

 

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