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Striche im Holz

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12.10.2005
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Striche im Holz

Striche im Holz

Luca sah die Striche im Holz erst auf den dritten Blick. Bis dahin hatte er unbeweglich auf dem Stuhl gesessen und durch das Fenster in die Einöde der Großstadt gesehen. Er hörte Autos und Busse langsam und schnell vorbeifahren und sah vereinzelnd Tauben vorbeifliegen. Eine setzte sich auf das Fensterbrett und blickte Luca mit ihren leeren, schwarzen Augen an. Kreischend flog das Viech weg, als er aufstand und gegen das Glas schlug. Ihre Flügel flatterten im Wind. Er sah ihr noch lange nach, bis sie hinter dem Flachdach des Nachbarhauses verschwand.
Dort konnte Luca eine alte Frau in einem der großen Wohnzimmerfenster im zweiten Stock sehen, die sich auf ihren Krückstock stützte und ohne Erfolg versuchte, etwas vom Küchenboden aufzuheben. Er nahm sein Fernglas vom Boden und sah sie an. Ihr krummer Rücken und das faltige Gesicht brachten ihn zum Lachen. Wie schnell sie wohl sterben würde? Vielleicht brauchte man sie nur umzustoßen und schon würden irgendwelche wichtigen Knochen brechen.
Wie einfach konnte eine ihrer Rippen brechen und sich dann ins schwache Herz bohren.
Luca starrte weiter auf ihr Gesäß und fragte sich, wie diese alte Frau ausgesehen hatte, als sie noch jünger gewesen war. Vielleicht war sie ja eine echte Rose gewesen, die noch nicht verblüht in einer kleinen Mietswohnung am Ende ihres Lebens stand.
Er stellte das Fernglas wieder weg und nahm einen Schluck aus der Rotweinflasche, ohne aber dabei den Blick vom Fenster zu nehmen. Es war dreckig, Luca hasste es, zu putzen. Die Panik, wenn er das Fenster aufmachte und die reißende Luft um sich spürte, machte ihn immer rasend. Das letzte Mal hatte er das Glas vor mehr als einem Jahr geputzt und genauso sah es jetzt aus. Mit Schaudern dachte er daran, wie es gewesen war, den Abdruck des Vogels, der dämlich und mit voller Wucht gegen das Fenster gestoßen war, wieder wegzuwischen.
Man müsste der Frau mal ein Bein stellen, mal sehen was passiert? Ihr Kopf könnte zerplatzen wie ein überreifer Kürbis und die alte Schale, die grün bläulich schimmerte, würde auf dem Boden verteilt liegen.
Dann lehnte sich Luca wieder in seinem Schaukelstuhl zurück und legte die Flasche neben sich auf den Boden. Etwas von der rötlichen Flüssigkeit lief seine Hand herunter. Er ließ es laufen.
Mal sehen, was denn das Früchtchen aus dem dritten Stock so macht.
Gestern hatte er sie beim Ausziehen beobachten können und wenn er ehrlich war, könnte er sich Kraft seiner Erinnerung, noch heute einen runterholen. Wie sie da im Halbdunkel gestanden und sich nach und nach entkleidet hatte, war eine Erfüllung sehnlichster Träume gewesen. Aber leider war sie nicht zu sehen, sie war bestimmt mit ihren kleinen Freundinnen aus.
Vielleicht einen Film sehen, vielleicht aber auch im Konzert.
Er war ihr auch einmal auf dem Hausflur begegnet und hatte erst gedacht, er würde sie kennen. Aber er fing sich im letzten Augenblick und begriff, dass er das hübsche Mädchen nur von seinen heimlichen Beobachtungen kannte und sie ihm gerade das erste Mal gegenübertrat. Er grüßte sie noch nicht einmal, im sicheren Wissen, dass er für sie sicher nicht mehr war als ein Kakerlak. Nicht mehr wert, als das man sie zertreten könnte. Er konnte es schon sehen, wie ihr Blick für wenige Sekunden auf ihm ruhte, als wolle sie ihn fragen, aus welchem Loch er gekrochen war.
Soll sie sich doch nur so fühlen, als wäre sie eine Königin im Vergleich zu mir. Hier oben, hier, in diesem Reich bin ich der König und ich sehe zu dir herunter.
Leider war sie nicht zu sehen. In Gedanken, meistens, wenn er ganz alleine und kein einziges Geräusch hörend in seinem Bett lag, dann dachte er an sie. An ihre weiblichen Wölbungen und er konnte sich für einen Moment kein besseres Leben mehr vorstellen, als für alle Zeiten hier zu bleiben.
Selbst die alte Frau war nicht mehr da. Sie hatte bestimmt noch ein gemütliches Wohnzimmer mit Couch, in die sie sich gerade zurückfallen ließ. Er hasste sie, diese alte Frau.
Den ganzen Tag macht sie nichts, gar nichts. Sie ist nutzlos, niemanden würde es stören, wenn sie sterben würde. Nutzlos, nutzlos.
Doch wie gerne hätte er sie dabei beobachtet, wie sie da stumm in ihrem Zimmer saß. Einen lächerlichen Moment überlegte er, sein Zimmer zu verlassen und bei ihr zu klingeln. Er würde zwar nichts zu sagen haben, aber diese Frau, die einen Großteil seines Lebens bildete, ein einziges Mal zu berühren...
...nutzlos...

Sein Fenster war umgeben von einer einfachen Holzverkleidung, die der Vormieter angebracht haben musste. Es musste so ein, da die anderen Zimmer, die er vor Jahren in dem Wohnblock angesehen hatte, als er hier eingezogen war, diese Verkleidung nicht hatten. Er hatte es als angenehm empfunden, auch wenn er nie richtig beabsichtigt hatte, lange hier zu bleiben. Das Holz war uneben und hatte viele Furchen. Auf der ganzen Fläche gab es ungewollte Muster, die die Verkleidung interessant erscheinen ließen. Manchmal, besonders Abends, wenn es so ruhig war, dass er am liebsten gestorben wäre, sah er sich die Muster stundenlang an oder suchte nach neuen. Er sah Fahnen von Ländern, die es nicht gab und er sah Frauen aus Erinnerungen seiner Jugend wie eine Collage zusammengeschnitten, die er niemals haben würde.
Gegenüber das Haus war jetzt vollkommen ruhig und dunkel. Nur im Treppenhaus brannte noch Licht.
Alle haben sie mich wieder verlassen. Alle... nutzlos... Ich hasse sie... Alle...
Er war zwar nicht müde, dennoch hoffte er, dass ihn der Schlaf schnell finden würde, wenn er nur lange genug daran dachte und laut genug flehte. Neben sich schaltete er seine kleine Nachttischlampe an und kramte in den Taschen des Morgenrocks nach seiner Brille. Er blickte auf das Holz. Auf die Striche im Holz. Überall waren diese kleinen Muster, die alleine die Natur gemacht hatte, in ihrer verzweifelten Angewohnheit, alles einzigartig machen zu wollen.
Aber was er da sah, war viel mehr als ein bloßes und schwach zu erahnendes Muster. Es sah überhaupt nicht zufällig aus.
Es waren nicht nur Striche.
Ein Gesicht.
Er sah ein einfach gestaltetes Gesicht, das aus etwa zwanzig Ritzen bestand. Diese spezielle Ritze waren ihm noch nie aufgefallen, oder, was er viel eher dachte, er hatte das Gesicht zwar schon oft bemerkt, aber immer wieder gleich vergessen. Denn ein König hat sein Reich zu kennen.
Oder waren sie vorher, vor diesem Abend noch gar nicht da gewesen? Der letzte Mensch, der sein Zimmer betreten hatte, war sein Vermieter gewesen, der einmal jährlich alle Zimmer inspizierte. Aber dass das alte Arschloch so etwas tun würde, war eher unwahrscheinlich. Am wahrscheinlichsten war es, dass er das Gesicht noch nie gesehen hatte. Es vielleicht als etwas Größeres gesehen.

Luca stand aus seinem Stuhl auf und ging auf das Gesicht zu. Es war alles da, wo es sein sollte. Zwei Augen, eine Nase und auch ein Mund, der ein leichtes Grinsen offenbarte. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass es sich bei dem Gesicht nur um eine Frau handeln konnte. Die Nase war viel zu fein für einen Mann und als er genauer hinsah, erkannte er feine und lange Haare. Trotz seines nächtlichen Flehens, seiner ewigen Phantasien war eine Frau in seinem Zimmer das letzte, das Luca sich vorstellen hätte können.
“Wer bist du?”, fragte er und war enttäuscht, als die Striche, die den Mund bildeten, nicht antworteten.
Ihre Augen bestanden jeweils nur aus drei Strichen und waren dennoch so sinnlich und schön, dass es ihm für kurze Zeit den Atem hielt.
Wie wohl der Rest von ihr aussah?
Er kniete sich auf den Boden und sah dem Gesicht in die Augen. Er wusste nicht, ob er sie auch beobachten würde, wenn es sie wirklich geben würde und sie in seinem Nachbarhaus wohnen würde. Er wusste nicht einmal sicher, ob er sich das Gesicht nicht nur einbildete. Er wusste aber ganz genau, dass dies das schönste Gesicht war, dass er je gesehen hatte.
Langsam streichelte er mit seinen verfurchten Händen über das Holz und fühlte sich dabei wie ein junger Liebhaber, der seine Freundin küssen wollte. Der sie ins Schlafzimmer trug und aufs Bett legte. Aber sie wehrte sich nicht und schreckte auch nicht vor seiner Gestalt zurück, die er selber nicht lange im Spiegel ertragen konnte.
Sie widersprach ihm nicht, als er ihr sagte, dass sie schön sei und dass er sie gerne küssen würde. Luca hatte in seinem Leben noch keine Frau geküsst und war sich nicht sicher, ob er überhaupt genau wusste, wie es geht. Mit gespitzten Lippen näherte er sich dem Holz und war gespannt auf den Augenblick, wenn er es berühren würde. Dann berührten die Lippen von Luca das Holz und er stellte fest, dass das Grinsen aus dem Gesicht verschwunden war. Selbst ihr Mund war jetzt so wunderschön und sinnlich, dass Luca sich fragte, ob er nicht träume. Er küsste sie noch einmal und ihm wurde warm ums Herz. Auch sein Gesicht wurde heiß, selbst seine Hände fingen an zu schwitzen. Er blickte in ihre Augen und er sah im ersten Schrecken, dass sie echt waren. Sie schlossen sich für einen kurzen Augenblick und Luca wollte sich wieder losreißen. Aber er begriff, dass das jetzt nicht mehr möglich war.
Sein Körper wurde immer heißer und begann zu schmelzen und verschwamm in einer Masse aus Liebe und Sehnsucht, die sich ihren Weg in das Holz suchte. Luca fühlte sich herrlich und sehnte sich nicht nach seinen gemütlichen Schaukelstuhl, der immer noch etwas wippte.
Die Masse verschwamm weiter und setzte sich neben das Gesicht. Es schien flüssig zu werden, kleine Tropfen versuchten fast wie im Wettstreit das Holz herunter zu fließen. Es rauchte, nicht mehr, als ein abgebranntes Zündholz. Die Flüssigkeit, der letzte Rest von Lucas menschlicher Persönlichkeit, fraß sich in das Holz.
Er sah nie wieder aus dem Fenster, denn dazu war das leicht glücklich lächelnde Gesicht, dass neben dem Frauengesicht Platz im Holz genommen hatte, nicht mehr fähig. Wer heute die Tür zum Zimmer aufschlägt, wird mit etwas Geschick die beiden Gesichter sehen und er wird erkennen, dass eines nur Augen für den anderen hat.

Marburg, 15.10.2005

 

Eine schon gut zwei Jahre alte Geschichte, die ich damals unter Horror untergebracht habe. Hatte sie heute für überarbeitungswürdig befunden.

 

Hi Starsailor,

eher romantischer Horror oder eine Horroreske Romanze? Ich würde ja zweites darin sehen, denn letztlich fühlt sich der Mann in seiner Auflösung wohler als auf seinem Beobachtungsposten.

Eine setzte sich auf das Fensterbrett und sah ihn mit ihren leeren, schwarzen Augen an. Kreischend flog sie weg, als er aufstand und gegen das Glas schlug.
"ihn" an, "sie" flog weg, aber von wem ist hier die Rede?
und das verfaltete Gesicht brachten ihn zum Lachen
die Wortneuschöpfung ergibt hier keinen tieferen Sinn, insofern würde ich auf "das faltige Gesicht", wie es üblicherweise heißt, zurückgreifen.
Wie einfach konnte eine ihrer Rippen brechen und sich dann ins gebrechliche Herz bohren.
Nichts gegen Adjektive, aber das "gebrechliche" Herz finde ich in mehrerlei Hinsicht ungeeignet. Die Frau in ihrem Alter ist gebrechlich, das Wort hast du schon bei den Knochen benutzt. Das Herz ist höchstens schwach
Die Panik, wenn er das Fenster aufmachte und die reißende Luft um ihn spürte, machte ihn immer rasend
um sich spürte
Wie sie da im Halbdunkel gestanden hatte und nach und nach ganz nackt dastand, war eine Erfüllung sehnlichster Träume gewesen.
Vorschlag: Wie sie da im Halbdunkel gestanden und sich nach und nach entkleidet hatte, war ...
dass er das hübsche Mädchen nur vom heimlichen Beobachten kannte und sie ihn gerade das erste Mal gegenübertrat.
Substantivierungen von Tätigkeitswörten finde ich immer recht unschön, wenn sie sich leicht vermeiden lassen. Vorschlag: dass er das hübsche Mädchen nur von seinen heimlichen Beobachtungen kannte und sie ihm gerade das erste Mal gegenübertrat.
dass er für sie sicher nicht mehr war, als eine Kackelake.
- ein Kakerlak
- kein Komma nach war (ist ein Vergleichs Als)
wenn es so ruhig war, das er am liebsten gestorben wäre
war, dass
dennoch hoffte er, das ihn der Schlaf schnell finden würde,
dito
Er sah ein einfach gestaltetes Gesicht, was aus etwa zwanzig Ritzen bestand.
Gesicht, das (was erscheint mir da zu umgangssprachlich)
Aber das das alte Arschloch so etwas tun würde, war eher unwahrscheinlich.
dass das
Am ehesten war es, dass er das Gesicht noch nie gesehen hatte.
Am ehesten war es so, dass (oder am wahrscheinlichsten war es, dass)
Er hatte die Striche, aus denen es bestand, als etwas größeres gesehen.
Größeres
Sie wiedersprach ihm nicht
widersprach
dass sie schön sei und das er sie gerne küssen würde.
beide Male: dass
und ihm wurde warm ums Herz. Aber nicht nur dort, auch sein Gesicht wurde heiß, selbst seine Hände fingen an zu schwitzen.
Ich ahne, was du wolltest, es liest sich aber ungeschickt. Vorschlag: warm ums Herz. Auch sein Gesicht wurde heiß ...
Damit hast du auch die Wärme des Herzens ins Gesicht transportiert.
Luca wollte sich wieder losreizen.
losreißen

Mir hat es gefallen.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,
erstmal einen großen Dank für die Fehler, die du gefunden hast. Werden pflichtbewußt gleich ausgebessert!
Ich sehe schon, da haben sich ja wieder viele reingeschlichen...

Ich würde ja zweites darin sehen, denn letztlich fühlt sich der Mann in seiner Auflösung wohler als auf seinem Beobachtungsposten.
ja, romantisch ist die Geschichte schon. Hoffe ich doch irgendwie... war meine Intention, sie zu schreiben.

Mir hat es gefallen.
wie schön!

Lieben Gruß
Eike

 

hallo sailor!

ich bin überrascht. am anfang hab ich mich mit deinem einsiedler ein bisserl gelangweilt. und gerade als ich die geschichte aufgeben wollte kamen die dinge ganz schnell ins rollen. die überleitung vom beobachter zur handlung ist ein bisserl zu schnell.

gestolpert bin ich über aber immer wieder gleich vergessen. Denn ein König hat sein Reich zu kennen.

das ergibt so keinen sinn. vielleicht kann ein könig sich nicht mit jedem detail befassen? dir fällt bestimmt noch ein besserer weg ein um das zu sagen.

und das finale, das hat mich dann wirklich überrascht. statt horror romantik. ich muss sagen, du hast mir keine chance gegeben am anfang das ende zu erahnen. auf jeden fall spannend. ein bisserl weniger einleitung und mehr überleitung und die geschichte klappt richtig gut.

lg,
caroline

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Caro,

am anfang hab ich mich mit deinem einsiedler ein bisserl gelangweilt.
hm, mist. Ich dachte, es wäre interessant etwas über seinen Selbsthass zu erfahren. Gut, werde ich nochmal drüber gehen, aber inhaltlisch will ich da nichts verändern.

gestolpert bin ich über aber immer wieder gleich vergessen. Denn ein König hat sein Reich zu kennen.
das ergibt so keinen sinn. vielleicht kann ein könig sich nicht mit jedem detail befassen? dir fällt bestimmt noch ein besserer weg ein um das zu sagen.
Ja, da hast du recht. Wird ausgebessert.

und das finale, das hat mich dann wirklich überrascht. statt horror romantik.
schön :)

Grüße
Eike

 

ein bisserl selbsthass ist schon nett ... aber nicht so lange. einmal der alten frau die knochen brechen wollen reicht. sonst gönn ich ihm sein happy end auch nicht

 

Hi Starsailor,

auch mir hat die Geschichte ganz gut gefallen. Die Beobachtungen seiner Mitmenschen und die Gedanken und Gefühle, die der Prot für sie hegt, fand ich gut beschrieben.
Das Ende war zwar auch für mich unvorhersehbar, aber wirklich begeistern konnte ich mich dafür nicht. Es passt irgendwie nicht zu übrigen Geschichte, vielleicht deshalb, weil man von einem solchen Menschen etwas anderes erwartet als sich in ein geschnitzes Gesicht zu verlieben. Ein Schuss Romantik am Schluss ... ehrlich gesagt wäre mir ein Amoklauf oder etwas Ähnliches lieber gewesen. :D

Liebe Grüße
131aine

 

Tach BLAINE!

Die Beobachtungen seiner Mitmenschen und die Gedanken und Gefühle, die der Prot für sie hegt, fand ich gut beschrieben.
cool!

... ehrlich gesagt wäre mir ein Amoklauf oder etwas Ähnliches lieber gewesen.
hehe, nö, da würd ich eher den Anfang ändern, als das Ende.

Danke fürs lesen und kommentierenl.
Grüße
Starsailor

 

Tach Nachtschatten,

zu meckern habe ist folgendes:
"Er küsste sie noch einmal und ihm wurde warm ums Herz."
Wo alles andere so schön neu war, ist diese Stelle so ausgelaucht...würg.
stimmt, klingt echt wie tausend mal gehört. Aber deswegen mußt du dich ja nich gleich wieder übergeben... is ja hier kein Mitleid angesagt. :D

Alles in allem gefällt mir deine Geschichte, finde nur am Anfang lenkst du auf ein anderes Thema, wenn du Luca diese alte Frau so genau beobachten lässt.
Damit wollte ich seinen Hass auf die Außenwelt ausdrücken. Alles was außerhalb seines Fensters ist, liegt wie du schön bemerktest, fern von seinem Reich.
Ich mag auch solche psychisch labilen Charaktere, wage mich da aber eher selten hin, aus Angst durchs dünne Eis zu fallen und unglaubwürdig zu klingen.

Dank für deinen Kommentar,
Eike

 

Bravo!

:)

Er hörte Autos und Busse langsam und schnell vorbeifahren und sah vereinzelnd Tauben vorbeifliegen.
vereinzelt
Er grüßte sie noch nicht einmal, im sicheren Wissen, dass er für sie sicher nicht mehr war als ein Kakerlak.
:idee: Das kommt mir aber irgendwie sehr bekannt vor, Meister des Selbstmitleides :D
Luca stand aus seinem Stuhl auf und ging auf das Gesicht zu.
von seinem Stuhl auf

Ein Kleinod diese Geschichte. Hat mir wirklich sehr gut gefallen. Dein Prot der typische Antiheld, ein Möchtegernegoist wie er im Buche steht, der doch ganz tief innen drin, einsam und romantisch ist und sich nichts mehr wünscht als zu lieben und geliebt zu werden. Am Anfang holpert es ein bisschen was die sprachliche Umsetzung angeht (da merkt man das es eine deiner älteren Geschichtn ist) aber das Ende, hast du sehr gut und für mich auch recht überraschend geschrieben. :huldig:

Liebe Grüße, von der lieben Ph:) enix

 

Hi Sternensegler,

Er hörte Autos und Busse langsam und schnell vorbeifahren und sah vereinzelnd Tauben vorbeifliegen und sah vereinzelnd Tauben vorbeifliegen. Eine ... sah Luca mit ihren leeren, schwarzen Augen an.
Wortwiederholung

Es war dreckig, Luca hasste es, zu putzen.
kein Komma

Gestern hatte er sie beim Ausziehen beobachten können und wenn er ehrlich war, könnte er sich Kraft seiner Erinnerung, noch heute einen runterholen.
Komma vor und

mehr war als eine Kakerlake. Nicht mehr wert, als dass man sie zertreten könnte.

Es musste so sein

dennoch hoffte er, dass ihn der Schlaf schnell finden würde,
schön ausgedrückt

nach seinen gemütlichen Schaukelstuhl
seinem

Sein Körper wurde immer heißer und begann zu schmelzen und verschwamm in einer Masse aus Liebe und Sehnsucht, die sich ihren Weg in das Holz suchte. Luca fühlte sich herrlich und sehnte sich nicht nach seinem gemütlichen Schaukelstuhl, der immer noch etwas wippte.
Das ist eine wunderschöne Szene

das Holz herunter zu fließen.
hinunter

Außerdem hast du noch ein paar ZS-Fehler: wenn zwei vollständige Hauptsätze durch und verbunden werden, setzt man ein Komma

Hat mir gut gefallen. Dieser Mensch, der so voller (selbst-)zerstörerischer Gedanken ist und sich doch so nach Liebe sehnt ...(Kenne ich) Und ein Happy End in hingebungsvoller Auflösung. Wirklich schön.

Gruß, Elisha

 

Hallo ihr beiden:

@Phönix:

Ein Kleinod diese Geschichte. Hat mir wirklich sehr gut gefallen.
Daaaaaaaaaaaaaanke

Möchtegernegoist wie er im Buche steht, der doch ganz tief innen drin, einsam und romantisch ist und sich nichts mehr wünscht als zu lieben und geliebt zu werden
Ja. sicher ein ganz Lieber... würde er geliebt werden.

@Elisha:

Dieser Mensch, der so voller (selbst-)zerstörerischer Gedanken ist und sich doch so nach Liebe sehnt ...(Kenne ich) Und ein Happy End in hingebungsvoller Auflösung. Wirklich schön.
Ach, Lob... das könnte ich ja jeden Tag hören, solche Worte.


Vielen Dank für die gefundenen Fehlerchen. Werd ich sogleich herausbügeln.
Eike

 

Als ich fertig war mit meiner Kritik, hat mein Sohn mich von meinem Platz gedrängt (damit ich mir 'ne Jacke anziehe, damit wir ...egal) und wollte auch gern mal lesen. Trotz meiner Warnung, dass die Geschichte lang ist, hat er sie ganz gelesen (und an der Nase gezuppelt, ein Zeichen für höchste Aufmerksamkeit) und sie gut gefunden. Nur den Schluss fand er etwas abrupt.
Gruß, Elisha

 

@Blaine

1.600 Wörter sind lang?
Für Wenigleser und kurz vorm Rausgehen ja. Blaine, glaubst du, du findest Leser, wenn du mal deine Langgeschichte zu Ende bringst? ;) Na gut, ich bin nicht so; wenn du möchtest ...

 

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