Was ist neu

Stummes Vertrauen!

Mitglied
Beitritt
07.11.2004
Beiträge
1

Stummes Vertrauen!

Die Kurzgeschichte "Stumme Liebe" werden hier manche kennen: Das ist sie nochmal umgeschrieben

Stummes Vertrauen

Der Wind strich um ihr Gefängnis.
Sie stand schon lange am Fenster und starrte hinaus in die Dunkelheit. Waren es Tage gewesen, Monate oder sogar Jahre?
Sie wusste es nicht, die Zeit zog an ihr vorbei, hinterließ Schatten, die die Finsternis noch unerträglicher erscheinen ließ.

Eines Tages, als sie wie immer am Fenster stand, entdeckte sie ein kleines Licht.
Fast unsichtbar, und doch malte der Schein große Kreise ins Dunkel.
Hinter dem Licht stand ein Mann.
Er schützte es mit seinen Händen, und wehrte den Wind ab, der die Flamme auszublasen drohte.
Jeden Tag wurde das Licht größer, der Schein heller, und jeden Tag näherte der Mann sich ein Stück dem Gefängnis.
Bis er eines Tages vor ihr stand.
Sie hatte noch kein Wort mit ihm gesprochen, fühlte aber wie nah er ihr war.
Vorsichtig streckte sie die Hand aus, wollte ihn berühren, und er tat es ihr gleich.
Doch konnte er das Licht nicht mehr schützen, und ein Windstoß kam, die Flamme flackerte und erstarb dann ganz.

Sofort breitete sich die Dunkelheit wieder aus, und versetzte die Zeit in die Vergangenheit zurück…
… Zurück in die Einsamkeit!

 

Hi Lääädy,
deine Geschichte finde ich ganz gut! Ich mag deinen, fast schon kryptischen Schreibstil, weil er viel Platz zum Interpretieren lässt. Leider weiß ich aus Erfahrung, dass nich jeder was damit anfangen kann bzw. diese Art zu schreiben versteht. Deswegen hagelt es meistens Kritik. Dazu kann ich aber nur sagen: Einfach nicht unterkriegen lassen und so weitermachen!
Gruß
daniel

 

Hallo Lääädy,

eine "nette" kleine Geschichte (nett ist vielleicht das falsche Wort, da der Inhalt ja eher traurig ist, aber mir gefällt die Geschichte), schön in Bilder verpackt. Die Metaphern (Gefängnis, Licht, Dunkelheit, Wind) passen sehr gut. Somit habe ich auch nicht viel zu meckern. Eine Sache nur:

hinterließ Schatten, die die Finsternis noch unerträglicher erscheinen ließ.
In völliger Finsternis sind keine Schatten mehr erkennbar. Es gibt sie einfach nicht. Schatten können nur da auftauchen, wo es auch ein Minimum an Licht gibt. Die Finsternis kann die Schatten also nicht unerträglicher machen, sie frisst sie (die Schatten) vielmehr auf. Oder die Zeit hinterließ Schatten, die sich immer weiter ausbreiteten, schließlich alles überdeckten bis nur noch völlige Finsternis herrschte. An dieser Stelle hängt meines Erachtens dein Bild etwas schief.

Ansonsten: Gerne gelesen! :)

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom