Was ist neu

Sunshine Motel

Mitglied
Beitritt
19.02.2005
Beiträge
59
Zuletzt bearbeitet:

Sunshine Motel

Es regnete stark. Die dicken Tropfen prasselten unaufhörlich auf die Erde. In einem scheinbar unendlichen Fluss, lief das Wasser aus der Regenrinne auf den ohnehin schon matschigen Boden. Es entstand ein Geräusch, das einer defekten, permanent laufenden Toilettenspülung gleichkam.
Im Zimmer Nr. 8 konnte Bud das Unwetter hören, ohne seine müden Augen aufmachen zu müssen. Er hielt es nicht mehr aus. Jede Bewegung seines Kopfes tat weh. Er wälzte sich im Bett seines kleinen Motelzimmers herum.
´Nach einer so strapaziösen Reise, kann man sich doch mal ein paar Stunden extra Schlaf gönnen´, dachte er. Langsam öffnete er die Augen und schaute auf den Radiowecker, der auf dem Nachttisch stand. Die großen roten Digitalziffern zeigten 6.55 Uhr an.
Bud und Mike hatten gestern Abend, zur Feier des Tages, einen kleinen Umtrunk, der zu einem waschechten Besäufnis ausartete.
Die Kopfschmerzen ließen Bud seinen gestrigen Alkoholexzess zutiefst bereuen.

Sie hatten ausnahmsweise keine Zeitnot. Niemand würde vermuten, dass sie sich an solch einem Ort aufhielten. Um das Motel herum fand man nur totes, staubiges Land. Keine Menschenseele war weit und breit in Sicht. Bud wunderte sich schon eine ganze Weile darüber, dass es hier überhaupt ein Motel gab. Sie hatten nicht geplant hier zu rasten, aber durch seine Unauffälligkeit bot es sich an.
Bei ihrer Ankunft hatten sie kein Fahrzeug auf dem Parkplatz gesehen. Das bedeutete, sie würden die einzigen Gäste sein.
Die Inhaberin, Mrs Phillys, gab ihnen die Schlüssel und erklärte ihnen alles Nötige.
Ihr Mann, den Bud und Mike auf diversen Fotos an der Wand hinter der Rezeption sahen, hielt sich anscheinend zur Zeit nicht im Motel auf.

Bud gähnte lange und streckte sich, wobei er mit einem Arm über das Kissen fuhr, welches neben ihm lag. Er merkte, dass etwas fehlte. Ohne hinzuschauen lies er seine Hand wandern und durchwühlte die Stellen, wo er sie vermutete. Das flauschige, warme Daunenkissen war das Einzige, was seine Fingerkuppen fühlten. ´Das kann doch nicht sein!` Er drehte seinen Kopf in Richtung des Kissens und schreckte augenblicklich hoch. „Scheiße!“, entfuhr es ihm. Sie lag nicht mehr da. Unter dem Kissen war sie auch nicht. Er sprang augenblicklich, in tiefste Panik versetzt, in die Dunkelheit des Raumes.
Ein lautes, metallisches Klicken ertönte im Zimmer. Jede Bewegung, ja, jeder Muskel seines Körpers erfror in der Bewegung, vom einen Augenblick zum Anderen.
Das Klicken war kein gutes Zeichen. Alles andere als gut. Eine zittrige Frauenstimme schrie ihn an: „Keine einzige Bewegung, sonst...sonst schieße ich!“
Das Adrenalin und die Angst, von der eigenen Waffe abgeknallt zu werden, spülte jede Spur von Müdigkeit in ihm weg. Auch die Kopfschmerzen verliessen ihn für einen Moment.
Er hatte keine andere Wahl, als der Unbekannten zu gehorchen. Er unterdrückte den Instinkt, sich zu ihr umzudrehen. Bei dem schwachen Licht würde er ohnehin nicht viel mehr sehen, als er schon wußte.
Die Frau war jedoch zu angespannt, um zu bemerken, dass sich etwas hinter ihr bewegte. Sie vernahm ein Geräusch hinter ihr auf dem Raufaserteppich. Bevor sie sich jedoch umdrehen konnte, spürte sie einen Schlag auf den Kopf, gefolgt von einer Schwärze, die weitaus dunkler war, als das Zimmer.
Dass sie wie ein nasser Sack zu Boden fiel, bemerkte sie gar nicht mehr. Nur Bud und Mike schauten ihrem Fall zu. Mike, der Retter der frühen Stunde, hastete zum Deckenfluter und knipste ihn an. Die beiden erkannten die Frau sofort wieder. Es war die Besitzerin des Motels. Oder die Frau des Besitzers. So genau wussten sie das auch nicht.

Sie waren mit dem Fluchtauto locker fünfhundert Meilen durch die verwahrlosesten Landschaften, die diese Welt besaß, gereist, um in diesem absolut unscheinbaren Motel am Rande des Nichts ihre erste Rast zu machen. Beide fühlten sich am diesem Ort so sicher, wie man sich als Krimineller nur sicher fühlen kann.
Der Kopf war Bud. Er war sechsunddreißig, von schlanker Statur, jedoch relativ klein. Sein sonniger Teint und sein schwarzes Haar ließen ihn auf die Frauenwelt anziehend wirken. Sein „Beruf“ ließ jedoch keine Abenteuer zu. ´Eine Frau wäre eine Schwachstelle´, dachte er immer, wenn er kurz davor war, mit einer hübschen Dame zu flirten. Er war einfach zu clever, und ließ deshalb lieber seine Hormone brav zu Hause sitzen.
Mike war nicht minder schlau, denn seine gesunde menschliche Anspannung bei ihren langen Briefings sorgte für den nötigen Zweifel, den ein Plan nun mal braucht, um zu gelingen. Die darauf folgenden, lebenswichtigen Fragen, die die möglichen Schwächen des Plans ausbügelten, mochte Bud nicht missen. Viel wichtiger war jedoch Mikes „Ausstrahlung“. Mike war ein zwei Meter großer Muskelberg, der zumindest im Alltag einen weichen, in sich ruhenden Kern hatte. Wenn er jedoch erstmal seinen bösen Blick aufsetzte, dann spürte jeder, dass er keine Chance haben würde, sich zu wehren. Demnach kam Buds Revolver bis jetzt immer nur zum Zweck der Abschreckung zum Einsatz.

„Gute Idee, ihr mit dem Zeitungsklemmer eine überzubraten. Diese Schlampe von einer Motelbesitzerin!“, sagte Bud erleichtert, jedoch verwirrt.
Mike erwiderte: „Ja, ich war auf der Schüssel als ich ihren spitzen Schrei gehört habe. „KEINE EINZIGE BEWEGUNG!“ "
Die Art, wie Mike die Frauenstimme immitierte lies beide herzhaft auflachen. Das Lachen in dieser beschissenen Situation gab ihnen ihr Sicherheitsgefühl für ein paar Sekunden zurück. Es tat ihnen gut.
„So jetzt hab ich mein Baby wieder“, bemerkte Bud und hob seinen Revolver vom Boden auf. Sein Kopf versuchte immernoch das zu entschlüsseln, was passiert war. Ihm wurde klar, dass man in diesem Fall nicht von Einbruch sprechen konnte, da die Frau bestimmt einen Zweitschlüssel für das Zimmer Nr.8 benutzte. So ein mieses Biest. Wut, Angst und Verwirrung machten sich in Buds Kopf breit. Er schüttelte gedankenverloren den Kopf.
Instinktiv spürte er, dass etwas faul war. Mit einem üblen Gefühl in der Magengrube inspizierte er seinen Revolver.
Zunächst mußte er gesichert werden, damit er nicht aus Versehen los ging. Als die Sicherung eingerastet war, riskierte er einen Blick auf die Ladung.
„Mike!?“
„Ja, Bud, was ist denn?“
„Mike, da... da fehlen zwei Kugeln in der Trommel!“
„Was?“
„Sieh doch hin!“
Mike konnte seinen Augen nicht trauen.
„Verdammt!“
„Die Kugeln wurden nicht per Hand entfernt. Da sind Schmauchspuren an der Mündung!"
Buds Blick haftete auf Mrs Phyllis.
"Also, wen oder was hast du abgeknallt?“ Es war mehr eine Frage in den Raum, als eine ernstgemeinte an die bewusstlose Frau.
In Mike brannte Wut und Verzweiflung auf. Und vielleicht ein wenig Angst.
„Wir müssen sie fesseln. Wenn sie aufwacht, werden wir sie ausquetschen, wie eine verdammte Zitrone!“
„Ok, Bud!“, erwiderte Mike mit bebender Stimme und zog sich an, während Bud in seinen Boxershorts immernoch perplex dastand und auf die bewußtlose Frau starrte. Sie war körperlich vielleicht dreißig, ihr Gesicht wirkte jedoch älter, irgendwie verlebt, als ob sie in ihrem Leben eine Menge mitgemacht hatte. Sie trug dunkelbraune Lederhandschuhe, einen dunkelgrünen Parka mit Regencape und schwarze Jeans. Die Kapuze war über ihr blondes Haar gezogen, welches trotzdem triefend nass war. Bud versank förmlich in Fragen und versuchte aus dem Äußeren der Frau Antworten herauszusaugen. Ohne Erfolg. Er schaute zu seinem Kumpel hoch. Mike schien in dieser miserablen Lage immer nervöser zu werden. Er neigte sowieso dazu, mehr aus dem Bauch zu handeln, während Bud ein Kopfmensch war. Bud hatte seit den vielen Jahren ihrer Freundschaft schon bei diversen Begebenheiten diesen menschlichen Bulldozer vor unüberlegten Handlungen aufhalten müssen. Er würde ihn auch jetzt beschwichtigen müssen.
„Mike! Sieh mich an! Bleib cool, ok? Wir können es uns nicht erlauben durchzudrehen! Deine Nerven können unsere Situation nur verschlechtern. Also, sei ruhig und hör auf das, was ich dir sage.“ Mike hörte jetzt aufmerksam zu. Bud nickte seinem Kumpel zu. „Okay, du hast doch in deinem Zimmer unseren Rucksack. Da ist bestimmt noch Iso-Band drin.“
Mike, der schon fertig angezogen war, nickte.
Zur Tarnung hatten sie zwei Zimmer gebucht, Zimmer Nr.7 und Zimmer Nr.8. Die Frau wußte anscheinend nichts von ihrem exzessiven Besäufnis. Da sie am gestrigen Abend so voll waren, dass sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnten, schliefen beide in Zimmer Nr.8 ein, Buds Zimmer. ´Pech für dich´, dachte Bud und lenkte seinen Blick von der Motelbesitzerin auf seinen Kumpel und Komplizen.
„Moment mal. Warte noch auf mich, bis ich mich auch angezogen habe. Vielleicht müssen wir schnell von hier verschwinden. Aber vorher habe ich noch ein paar Fragen an diese Lady.“

Langsam ging die Sonne auf. Der nächtliche Regen würde dann schnell aufhören, da es Sommer war und die enorme Hitze dieser wüsten Gegend den Niederschlag verdunsten lies. Langsam wurde es dämmrig, während sich die Ahnungen in Mike und Bud verdüsterten. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu wechseln rauchten sie und warteten auf eine Regung der Frau.

Es dauerte mehr als eine halbe Stunde, bis Mrs. Phillys benommen die Augen öffnete. Sofort zurrte sie an ihren Fesseln. Bud bemerkte, wie stark sie war. Wie kräftig ihre Oberarme waren, konnte er selbst unter ihrem durchnässten Parka ausmachen.
„Das bringt nichts Mrs. Phillys!“, brüllte Mike wütend.
„Nun musst du uns einiges erklären Schlampe!“, schrie Bud. Er ermahnte sich selber, ruhiger zu werden, da jetzt ein klarer Kopf gefragt war. Eigentlich war er nicht der Typ, der schnell ausrasten konnte. Er erschrak vor sich selber.
Seine Kopfschmerzen hatten nicht die Intention zu gehorchen und machten sich schon wieder bemerkbar.
„Auf wen oder was hast du geschossen?“
Sie zögerte einen Moment, bevor sie nervös und mit leiser Stimme zu erzählen begann: „Ich weiß, wer ihr beiden seid. Gestern nacht schaute ich noch spät fern. Die haben Phantomfotos von euch in den Nachrichten gebracht. Ich-“
„Auf was zum Geier hast du geschossen?“
„Ich wollte es ja gleich sagen! Also, ich bekam Angst, weil die im Fernsehen davon sprachen, dass ihr bewaffnet und gefährlich seid.“
„Und ob wir das sind.“
„Nun, ich nahm euch die Knarre weg. Ich hab mich in dein Zimmer geschlichen.“ Der Blick der Motelbesitzerin streifte Bud. Für einen Augenblick blitzte eine Spur von Wahnsinn in ihren Augen auf.
„Ich hab in zwei eurer Reifen geschossen. Und die Polizei gerufen.“
„Du hast was?“, schrien Bud und Mike fast gleichzeitig. Panik breitete sich aus. Gedanken rasten durch ihre Köpfe.
Bud wandte sich an Mike. „Schau nach, ob das wahr ist! Schau nach der Karre!“ Dann fragte er die Frau: „Wo ist dein Mann?“
„Er ist einkaufen. Wir leben hier nur von den Konserven und dem Tiefkühlzeug, das uns ein befreundeter Trucker mitbringt. Manchmal fährt mein Mann mit ihm.“
„Ok.“
´Wenigstens macht der uns keine Probleme. Wir haben schon genug davon.`, dachte Bud.
Er schaute Mrs Phillys nochmals durchdringend an.
"Was hast du nur gemacht?", flüsterte er gedankenverloren. Bud löste sich aus seiner Starre, stiess die Zimmertür auf und brüllte: „Und Mike?“
„Du musst dir das ansehen!“, erwiderte sein Kumpel.

Bei Mike angekommen, achtete Bud nicht primär auf ihr Fluchtauto, sondern auf seinen leichenblassen Freund. „He, was ist?“
„Zwei Reifen sind wirklich platt. Die stehen bis zu den Felgen im Schlamm. Aber der Kofferraum...“
Bud verschlug es die Sprache.
„Was ist mit dem Kofferraum, Mike?“, schrie er.
Aber er konnte nicht auf die Antwort warten. Dieser Tag wurde immer ungemütlicher und Bud verlor allmählich seine Ruhe. Er schaute sich den Kofferraum selber an.
Zunächst sah er nichts. Doch als Mike seinen Autoschlüsselbund aus der Hose nahm und ihm vor das Gesicht hielt, kapierte er. Einer der beiden Autoschlüssel war abgebrochen. Buds Gesicht war nun ein einziges Fragezeichen.
Er wurde sehr nachdenklich und ruhig, dann sagte er zornig: „Es ist mir egal, ob jeder in diesem gottverdammten Staat unsere Gesichter kennt. Nimm die Waffe und halte Ausschau nach Autos auf der Straße. Wir müssen den erstbesten anhalten und schleunigst weg von hier. Auch wenn es gefährlich ist. Die Bullen werden bald antanzen. Die nächste Stadt ist eine Stunde von hier entfernt. Wir haben demnach schon viel zu lange gewartet.“
„Ok, Bud. Wenn du meinst.“
„Höre ich da etwa Zweifel?“
„Ne..Nein!“
„Gut. Und denk dran,“ Bud tippte mit dem Lauf der Waffe auf seinen Kopf, „bis jetzt hat mein schlaues Köpfchen uns immer aus dem Dreck gezogen, okay?“
Mike nickte.
Bud rannte schnell durch die schlammigen Pfützen ins Zimmer Nr.8 zurück.
„Was in Gottes Namen hast du an unserem Kofferraum gemacht?“
„Ich war nicht an eurem Kofferraum!“
„Wer denn dann?“ Bud schaute nach links und rechts. „Ich sehe hier keinen, ausser einer gefesselten Frau, die mir eben das Licht auspusten wollte.“
Sie grinste ihn ganz kurz an.
Erst jetzt machte sich bemerkbar, wie eiskalt sie wirklich war.
Ihre Beute war in diesem Kofferraum. Sechs Millionen Dollar. Mehrere Sporttaschen voller Geld wären an der Rezeption zu auffällig gewesen. Mrs Phillys´ Schweigen brachten Buds Nerven zum Bersten.
„Du wagst es mich so altklug anzugrinsen, Schlampe?“ Er gab ihr eine Ohrfeige.
Plötzlich stand Mike hinter ihm im Türrahmen. Er sah auf eine irgendwie skurille Weise, trotz seines gestählten Körpers, schwach aus. „Bud, die Bullen kommen.“

Es war vorbei. Acht Polizeiwagen rasten auf das Gelände. Ihre Sirenen erzeugten einen ohrenbetäubenden Lärm.
Mike und Bud gaben sofort auf. Sie waren nun mal keine Draufgänger.
Als die Polizisten Zimmer Nr.8 stürmten fing Mrs Phillys sofort an, hysterisch zu weinen.
Sie schrie die Polizisten an: „Diese beiden Gangster haben meinen Mann umgebracht!“
Ein Schaudern fuhr durch die Bankräuber, die bereits in Handschellen vor dem Polizeiauto standen, welches sie abtransportieren sollte. Sie schafften es ihre bleichen Gesichter ein letztes Mal zu ihr zu drehen.
Bud und Mike konnten den Wahnsinn in ihren Augen anscheinend als Einzige sehen. Doch bevor sie das Gegenteil behaupten konnten, wurden sie bereits auf den Rücksitz gequetscht. Das Polizeiauto machte sich auf den langen Weg zum Präsidium.

Erst als sie sich beruhigt hatte, besaß Mrs Phillys die Kraft mit einem der Polizisten zu sprechen.
„Officer, sie haben meinen Mann getötet! Seine Leiche liegt im Kofferraum! Ich habe alles gesehen!“, sie fing wieder an zu weinen und schrie.
Der Officer gab die Information an einen der Sergeants weiter.
„Sie haben uns sehr geholfen, Mrs Phillys. Dr. Faraday wird sich nun um sie kümmern.“

Einer der Polizisten öffnete den Kofferraum mit einer Brechstange und fand die drei Tennistaschen voller Geld unter der Leiche von Mr. Phillys. Er war mit zwei Schüssen in den Brustkorb ermordet worden. Zwei Reifen des Fluchtautos waren zerstochen worden. Die Felgen standen im Matsch.
Die Polizei hatte keine weiteren Fragen. Die Spurensicherung brauchte zwar noch zwei Stunden, vor allem für Raum Nr.8, aber dann war Mrs Phillys alleine. Ein Arzt namens Dr. Faraday war der letzte, der sich um sie kümmerte. Er war es, der der Polizei klarmachte, dass weitere Vernehmungen von Mrs Phillys verschoben werden müssten, da sie noch unter Schock stand. Er verordnete ihr Ruhe und begleitete sie ins Schlafzimmer in ihren Privaträumen. Als er sich versicherte, dass Mrs Phillys eingeschlafen war, verließ er das Haus und fuhr davon.

Sie konnte die Augen erst öffnen, nachdem der Wagen des Arztes nicht mehr zu hören war. Gott sei Dank, hatte Dr. Faraday das blutige, zerschossene Kissen nicht bemerkt, welches sie unter das Bett gelegt hatte. Es hatte den Schall der zwei Schüsse gedämpft, als sie ihren Mann umgebracht hatte..
Bill war ein Trinker und schlug und misshandelte sie. Ihr Körper war zwar mit den Jahren stärker geworden, aber ihre Narben würden nie heilen. Schon gar nicht die seelischen. Das wußte sie. Immer wenn ihr Mann mit Pete, dem Trucker, in der Stadt war, um sich volllaufen zu lassen, nutzte sie die Gelegenheit, um in Ruhe Mordpläne zu schmieden.
Die Gangster waren laut den Nachrichten bewaffnet. Das kam ihr sehr gelegen. Sie hatte sich nicht getraut ihn aus der Nähe zu töten, denn wäre der Mordversuch misslungen, wäre seine Bestrafung für sie verheerend gewesen. Doch nun war sie frei.
Zum Glück hatten die Gangster Mrs Phillys´ Wagen, der hinter dem Haus stand, nicht gesehen.
Ein Gefühl durchströmte sie. Pures Glück. Sie staunte immernoch über ihre schauspielerische Leistung. Perfekter konnte man eine unter Schock stehende Frau nicht spielen.

Bud, der schon eine ganze Weile auf seiner Seite des Rücksitzes schwieg, drehte sich zu seinem Kumpel um.
Jetzt gab für ihn immerhin alles einen Sinn. Überraschend ruhig sagte er zu Mike: „Sie hat uns benutzt. Wir hatten Pech. Das war es. Wir waren zur falschen Zeit am falschen Ort. Wir hatten verdammtes Pech. Aber ich hab nie gedacht, dass das Pech an solch einem abgelegenen Ort auf einen lauert.“

Sie schwang sich aus dem Bett und schaute aus dem Fenster. Die Sonne brach aus dem Meer aus grauen Wolken. Ein alles erhebendes Gefühl der Freihheit durchdrang sie. Bill hatte sie jahrelang dafür bestraft, dass sie überhaupt existierte. Nun hatte sie ihn bestraft.
Sie ging wie auf Wolken zu ihrem Wagen. Sie setzte sich in ihren Pinto und startete den Motor.
´Ohne diese Bankräuber hätte ich es nie geschafft.´ Es brauchte immer ein Quentchen Glück im Leben. Sie war lange der Überzeugung, daß das Glück sie verlassen hatte.
"Schau nicht zurück!", sagte sie zu sich selbst.
Mrs Phillys beschloss ab jetzt, ihren alten Mädchennamen wieder anzunehmen. Nur sie kannte ihn, da niemand in ihrer Familie mehr lebte. Ab jetzt würde sie eine Namenlose sein - eine reiche Namenlose.
´Was werde ich mit meinem kleinen Anteil der Beute machen?`, fragte sie sich und betrachtete die Geldbündel, die unter dem Beifahersitz herausragten.
Möglichst weit wegfliegen. Am besten auf eine einsame Insel. Versuchen ein neues Leben anzufangen.
Sie legte den ersten Gang ein, lies die Kupplung kommen und drückte aufs Gas.


Ende

Alle Urheberrechte 2005 bei M. Klemt, zuletzt geändert am 23.08.2005


Sunshine Motel Version 2.0

 

Hi Leseratten!

Ich bin sehr stolz darauf, meine erste Kurzgeschichte bei Euch veröffentlichen zu können. Ich hoffe, dass ein paar von Euch die Geschichte mögen werden. Anregungen und Kritik sind mir sehr wichtig. Und immer ehrlich sein, okay?

Euer Pei Mei

(lacht dreckig und geht sich genüsslich durch den langen, weißen Bart)
Ha! Ha! Ha! Ha!

 

Hallo Pei Mei,

Also zuerst das gute:
hätte mich auch schwer gewundert wenn die Geschichte Mist wäre. Wirklich sehr gut durchdachter Plot. Die Charaktere werden gut klar. Ich stell mir Bud in etwa wie Michael Madsen vor, auch wenn der nicht sehr klein ist. Der Ablauf ist auch gut gewählt, die verschiedenen Versionen der "Wahrheit" sind gut zu unterscheiden.

Jetzt das schlechte:
Also sprachlich hat sie mich jetzt nicht vom Hocker gehauen. Es gibt ein paar Rechtschreibfehler, werden dir bestimmt ein paar von den Spezialisten hier auflisten :-)

Also bin gespannt auf die nächste Geschichte.

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke für die Kritik!
Sprachlich gesehen habe ich noch einiges zu lernen. Aber dazu werde ich ein anderes Projekt nutzen, da dieses hier mein "Wendepunkt-Projekt" war. Soll keine Ausrede sein, aber ich habe mir meinen Kopf eher über dem Plot zerbrochen, damit alles stimmig ist. Von daher ist die Kritik mehr als berechtigt.
Zu den Rechtschreibfehlern kann ich nur sagen, dass ich die Geschichte bald nochmal durchkämmen werde. Für Hilfe oder Anmerkungen der Profis bin ich immer dankbar.

Pei Mei
Bis denne!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Pei Mei

bei so was kommt man fast auf dumme Gedanken :)

aber ehrlich:
ich fand deine Geschichte sehr schön geschildert. Im Großen und Ganzen schließe ich mich JohnnyJustice an. Die Einzelnen "Wahrheiten" sind gut und klar getrennt. Ich hatte zwar schon eine Vorahnung, dass die Besitzerin die Mörderin war, aber als dieser Ausklang mit dem wegfahrenden Arzt kam hab ich ehrlich nicht mehr daran geglaubt.
Was ich auch noch gut fand war, dass du die wahre Geschichte ohne eine so lästige und plumpe Formulierung wie: "Das war gar nicht die Wirklichkeit", oder "In Wahrheit war es nämlich so" in die kg eingebaut hast.

Was mir an der Geschichte nicht so gefallen hat war der letzte Absatz (und damit meine ich nicht das mit den Urheberrechten :)) Für mich war die Handlung bereits vorher abgeschlossen.
Überhaupt dachte ich nach fast jedem Absatz, dass die Handlung zu Ende sei. Ich habe eine kurze Geschichte mit einem ewig langem Ende erwartet. Das war zum Glück nicht der Fall, doch der Spannungsbogen (auch wenn ich nicht der Experte für Spannungsbögen bin (siehe Angst)) war erstens kaum vorhanden und zweitens nicht durchgehend. Irgendwie hatte jeder Abschnitt seinen eigenen Höhepunkt.

Dennoch lässt du den Leser lange Zeit auf die Wahrheit warten und das allein ist schon ein Grund weiterzulesen. Der Aha-Effekt ist dir auf jeden Fall gut gelungen.

"Analsprache" :) (wie es meine Lehrerin immer auszudrücken Pflegte) hätte zwar nicht unbedingt sein müssen, macht die Geschichte aber realistischer. Wenn ich ein knallharter Gangster wäre, auf den eine Waffe gerichtet werden würde, würde ich sicher auch "Scheiße!" denken, doch ich fand es irgendwie störend. Ist aber bloß meine Meinung...

Auch sprachlich stimme ich JohnnyJustice zu, auch wenn mir die Rechtschreibung nicht so wichtig ist (mache selbst genug Fehler) (bis auf die Tatsache, dass du einmal "Zimmer 88" statt "8" geschrieben hast und einmal am Anfang Sunshine Motel zusammen)

vielleicht solltest du sie noch mals durchlesen. Wert ist sie es auf jeden Fall...

cu Gara

ps. Was heisst "Wendepunkt-Projekt"? (wenn man das Fragen darf)

 

Hallo Gara!

Zunächst einmal vielen Dank für Deine Kritik. Die Rechtschreibfehler werde ich, sobald wie möglich ausbessern. Es ist spannend für mich, die Reaktionen von Lesern zu erfahren, da ich den Plot ja im Kopf hatte. Gerade deshalb bin ich stolz, dass Du den Aha-Effekt nicht enttäuschend oder vorhersehbar fandest.
Zum Thema Fäkalsprache: Ich respektiere Deine Meinung, will jedoch darauf hinweisen, dass die Art der Sprache lediglich ein stilistisches Mittel ist, welches ich benutzt habe, um die Charaktere einen Tick glaubhafter zu machen.
Vielen Dank für den Spannungsbogen-Hinweis. Daran merkt man glaube ich, dass es meine erste Geschichte ist.
Es ging mir zum Einen darum, Spannung zu erzeugen. Zum Anderen hatte ich mir vorgenommen möglichst viele Wendungen in die Geschichte einzuflechten. Deswegen nenne ich es "Wendepunkt-Projekt". Vielleicht schaue ich auch einfach zu viel 24. :D
Ich hoffe Deine Frage damit beantwortet zu haben.

CU

Pei Mei

 
Zuletzt bearbeitet:

:read: Soderle, ihr lieben Leute,
ich habe die Kg nochmals durchforstet und Fehler korrigiert. Ob die Geschichte nun frei von Rechtschreibfehlern ist, wage ich fast zu bezweifeln.
Ein paar neue Sätze und Änderungen sind mir auch noch eingefallen, die aber nicht soo gravierend sind.

Bis denn dann oder so

Pei Mei

 

Moin Pei Mei,
aus deiner Heizung auferstiegen? Ganz nett, deine Geschichte! Kannte diese Plattform vorher nicht und habe dann auch direkt mal was eingestellt. Wenn es dich interessiert: Das Auditorium, unter Seltsames. Schon alt, aber wer hat heute schon noch Zeit...? So mein lieber Huck, weiter so und was die Rechtschreibfehler angeht: Was solls.
eu

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo www.kurzgeschichten.de -Leser

ich habe meine Geschichte um zwei Seiten gekürzt und dramaturgisch leicht geändert. Jetzt müsst ihr Leser deutlich weniger lesen, aber vielleicht mehr knobeln. Ich hoffe, es bleibt jedoch alles so plausibel, wie vorher.
Ansonsten, wenn sich zu viele über fehlende Schlüssigkeit beschweren sollten, kann ich ja immer noch Version 1.0 ins Forum stellen.

Gebührenden Dank gilt meinem Kumpel Ali, der mich durch seine kreative Kritik zu dem Entschluss brachte, diese neue Version ins Netz zu stellen.

Chapeau!

Ich hoffe die Kg gefällt Euch!

Pei Mei

 

Hallo Pei Mei,

Da das deine Geschichte ist, heiße ich dich jetzt mal willkommen auf kg.de, obwohl du schon 18 Beiträge hast :D

Wirklich vom Hocker hat mich deine Geschichte nicht gehauen. Leider schaffst du es nämlich nur einmal eine spannungsähnliche Situation aufzubauen. Nämlich am Anfang, als die Motelbesitzerin die Waffe auf einen der Gangster richtete.
Den Rest halte (entschuldige meine direkte Meinung) für belangloses Gerede, was aber meistens an deinem sehr holprigen und nicht gerade ausschweifenden Stil liegt.
Du beschreibst nämlich damit Situationen, schaffst es aber nicht, überhaupt die Gefühle der Protagonisten darzustellen. Dadurch waren mir die beiden Gangster nicht sympathisch, sondern beliebig austauschbar.
Aber auch das liegt im Großen und Ganzen an deinem Stil.
Gefallen hat mir auch nicht das Ende mit den dauernden Perspektivwechseln zwischen Gangstern und Frau. Dadurch, dass du vorher noch die Gedanken der Gangster uns beschrieben und sehr subjektiv uns die Situation erzählst und die Frau auch außen vor lässt, passt das eben überhaupt nicht mit dem objektiven Erzählverhalten am Ende.

Was mir jedoch gut gefallen hat, war, dass du sehr gut auf die Logik geachtet hast und wirklich jede Kleinigkeit aufgedeckt hast. Hat mir gefallen. Auch, dass du die Frau (auch, wenn sie, was nicht gerade originell ist, vom Mann geschlagen wurde) am Ende als die Böse verrätst, hat mir gefallen. Und das sagt uns nur, es gibt doch das perfekte Verbrechen. :D

Jetzt noch Textkram, leider aber noch nicht alles ist, sondern nur das, was mich am meisten gestört. Auf Kommafehler, die auch noch im Text enthalten sind, gehe ich jetzt nicht ein...

Es entstand ein Geräusch, das einer defekten Toilettenspülung gleichkam, die nicht aufhören wollte zu laufen.
Eigentlich ein guter Vergleich (weil man das Geräusch kennt), aber der letzte Halbsatz stört ein wenig. Vielleicht eher so: „Es entstand ein andauerndes Geräusch, das einer defekten Toilettenspülung gleichkam.“
Vielleicht fällt dir noch was Eleganteres ein.

Er wälzte sich im Bett seines kleinen, sperrlichen Zimmers, das die Nr.8 trug, herum.
Du meintest wohl spärlich. Zudem denke ich (lass mich aber gern belehren), dass ein Zimmer nicht spärlich sein kann, höchstens spärlich eingerichtet, oder?
Also ich würde es im Gesamten einfach so schreiben:
„Er wälzte sich im Bett seines kleinen, spärlichen eingerichteten Zimmers mit der Nummer acht."

dachte er. Er öffnete langsam
Gefällt mir persönlich nicht, zweimal er. Beginn den zweiten Satz doch mit „Langsam“…

Dunkelheit herrschte in der leeren Öde vor der Tür und schien das Sunshine Motel von der Außenwelt komplett abzuschirmen. Es gab keinen Ort auf dieser Welt, der sicherer war, als dieses abgefuckte Motel; außer Fort Knox vielleicht. Und keine Gäste, außer ihnen. Das hatten sie schon bei der Ankunft erfreulicherweise festgestellt. Da waren nur sie, Bud und Mike, und das Ehepaar, das das Motel führte. Unterhalb des heruntergekommenen, rostigen Motelschildes stand nämlich:

Inhaber: Ehepaar Phillys.

Wobei ihr Mann sich wahrscheinlich gerade nicht im Motel aufhielt. Denn es war kein einziges Auto auf dem Parkplatz zu sehen, als sie ankamen.

Der ganze Absatz gefällt mir persönlich nicht. Ich würde noch mal drüber gehen und versuchen eine elegantere Lösung zu finden. Hört sich an, wie von hinten durch die Brust ins Auge.

sich zu ihr unzudrehen
umzudrehen

Drei Fakten waren ihn zu diesem Zeitpunkt kristallklar. Erstens: ´Diese Schlampe hat meinen Revolver vom Kopfkissen genommen!´ Zweitens: ´Diese Schlampe hat die Knarre so eben entsichert!´ und Drittens: ´Diese Schlampe zielt gerade auf mich!´
Für mich ein sinnloser Abschnitt, da die Fakten meiner Meinung nach für den Leser auch klar ersichtlich sind.

Sie hörte ein Schlürfgeräusch auf
Kannst du mich aufklären, was das ist? Ich verbinde gerade etwas mit Schlürfgeräusch, das wohl nicht in die Situation passen würde.

Das sie wie ein nasser Sack zu Boden fiel
Dass

„KEINE EINZIGE BEWEGUNG!“ Haha!“
Irgendwas stimmt mit den Anführungszeichen nicht. Außerdem kannst du das Haha weglassen. Das stört in einer Kurzgeschichte nur und du erzählst ja im nächsten Satz, dass sie lachen.

bemerkte Bud und nahm seinen Revolver aus dem verkrampften Griff der Motelbesitzerin.
Ich bin zwar kein Mediziner und kenn mich da auch nicht wirklich aus, kann mir aber nicht vorstellen, dass eine bewusstlose Frau einen verkrampften Griff hat.

Von außen war kein Kratzer zu sehen. ´Zarte Frauenhände´, dachte er.
Und Männer machen Kratzer in Waffen? :confused: Waren die im Krieg?

„Ok, Bud!“, erwiederte Mike
erwiderte

Bud versank förmlich in Fragen und versuchte aus dem Aüßeren der
weißt schon, ne? :D

Die Landschaft lag dämmerig und immernoch verregnet draußen, während sich die Ahnungen in Mike und Bud verdüsterten.
dammrig (ohne e)
immer noch
Und wo sonst, als draußen, soll eine Landschaft liegen?

Ohne auch nur ein weiteres Wort zu wechseln rauchten sie, bis die nun gefesselte Motelbesitzerin benommen die Augen öffnen würde.

***

Es dauerte mehr als eine halbe Stunde, bis Mrs. Phillys benommen die Augen öffnete.

Absichtliche Wiederholung? War dazwischen Werbung? Gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Wirkt auf mich eher wie eine Schwarzblende in schlechten Krimiserien und nimmt vor allem eines: Spannung!

„Nun musst du uns einiges erklären Schlampe!“, schrie Bud. Er kriegte sich jedoch schnell wieder ein.
Vorschlag:
„Nun musst du uns einiges erklären Schlampe!“, schrie Bud im ersten Moment seiner Aufregung, besann sich aber im nächsten Moment sofort wieder.
Ne, ist auch suboptimal, gefällt mir selbst nicht.

Seine Kopfschmerzen hatten nicht die Intention zu gehorchen und hatten sich schon wieder bemerkbar gemacht.
Zweimal hatten ist eins zuviel

Sie zögerte.
Dann fing sie nervös, aber mit leiser Stimme an zu erzählen
Vorschlag:
Sie zögerte einen Moment, bevor sie nervös und mit leiser Stimme zu erzählen begann.

Bud und Mike konnten den Wahnsinn in ihren Augen anscheinend als Einzige sehen. Und die Lüge als Einzige riechen.
Sie wissen, dass sie es nicht waren, also brauchen sie die Lüge nicht zu riechen.

dass Mrs Phillys eingeschlafen war, verlies er das Haus und fuhr davon.
verließ

Bill war ein Trinker und schlug und mishandelte sie.
misshandelte

Das wars:
Leider hat dein etwas langweiliger und belangloser Stil (Entschuldige, die erneute Direktheit) das Potenzial der Geschichte zerstört. Denn eine Geschichte entwickeln kannst du, leider nur NOCH nicht erzählen.
Ich würde empfehlen, die gesamte Geschichte, auch nach dem Lesen vieler anderer Geschichten hier, nochmal sprachlich zu überarbeiten...

Lass dich aber nicht enmutigen durch meine Kritik, sondern schreib weiter, denn die Bewertung einer Geschichte, ist immer subjektiv und was mir nicht gefällt, gefällt andern. :)

cu_christoph

 

Hallo Christoph,

zunächst erstmal vielen Dank für Deine Kritik. Ich bin immer wieder überrascht, wieviel Mühe ihr Euch macht. Wahnsinn!
Ich werde die Fehler so schnell es geht ausbügeln. Auch auf sprachlicher Ebene werde ich an der Geschichte weiterarbeiten. Deine Ehrlichkeit war nicht verletzend, sondern hat mir die Augen geöffnet. Jetzt weiß ich, wo meine Stärken und wo meine Schwächen liegen.
Dafür tausend Dank! Ob die kommende, überarbeitete Fassung perfekt wird, bezweifle ich, aber im Endeffekt hängt alles vom Auge des Betrachters ab.

Bis denn dann

Pei Mei

 

Hallo Pei Mei,

eine solide Geschichte, würde ich sagen. Spannung und Plot sind ordentlich aufgebaut und für das Genre und die erste Geschichte sollte man allzu viel Tiefe auch nicht erwarten.
Das Ende war mir mit den beiden verschossenen Kugeln eigentlich schon klar, der gutherzigen Behauptung der Motelbesitzerin wollte ich nicht so recht glauben.
Ich wüsste aber nicht, wie du das Ändern könntest und es besteht ja auch immer noch ein bisschen Spannung darin, zu sehen, ob man recht behält.

Bud und Mike hatten gestern abend, zur Feierlichkeit des Tages, einen „kleinen Umtrunk“, der zu einem waschechten Besäufnis ausartete.
- gestern Abend
zur Feier des Tages (stehende Redewendungen sollte man auch so belassen)
- die Anführungszeichen um den kleinen Umdtrunk sollen sicher auf eine ironische Bedeutung hinweisen. Ich würde sie trotzdem weglassen.
Ihm wurde klar, dass man in diesem Fall nicht von Einbruch sprechen kann,
Tempusfehler: konnte (übrigens ist es auch trotz Zweitschlüssel Einbruch)
damit er nicht aus versehen los ging.
aus Versehen

Kommt denn noch eine Überarbeitung?

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim!

Danke für deine Kritik! Das ist nämlich die beste, die ich je zu dieser älteren Geschichte bekommen hab. Wow!
Die Fehler werde ich korrigieren. Wie kommst du dazu diese alte Geschichte nochmal auszubuddeln? Das würde mich echt interessieren. Ich bin echt baff!
Ansonsten grüble ich noch darüber, ob ich die Geschichte komplett überarbeiten, oder ob ich mich neuem Territorium widmen sollte. Immerhin ist es meine erste Geschichte. Da darf man nicht allzu viel erwarten. Aber meinst du, diese Kg hat eine Politur verdient?

Einen kräftigen Gruß sendet Pei Mei!

 

Hallo Pei Mei,

ja manchmal lohnt die teilnahme am Musikquiz, dein Geschmack hat mein Interesse an deinen Geschichten geweckt. ;)

Die Geschichte hat natürlich eine Politur verdient. Aber du musst da nach deinem Gefühl gehen. Wenn neue Territorien dir im Moment wichtiger erscheinen, dann solltest du dich auch eher ihnen widmen. :)

Lieben Gruß, sim

 

Holla Pei Mei,
Mensch mit dem tollen Musikgeschmack :D

Ihr Mann, den Bud und Mike auf diversen Fotos an der Wand hinter der Rezeption sahen, hielt sich anscheinend zur Zeit nicht im Motel auf.
Find ich ein übertrieben und wenig glaubhaft, dass er das nach ein paar Minuten im Motel schon sagen kann!

Beide fühlten sich am diesem Ort so sicher,
in diesem

Bill war ein Trinker und schlug und misshandelte sie. Ihr Körper war zwar mit den Jahren stärker geworden, aber ihre Narben würden nie heilen. Schon gar nicht die seelischen. Das wußte sie. Immer wenn ihr Mann mit Pete, dem Trucker, in der Stadt war, um sich volllaufen zu lassen, nutzte sie die Gelegenheit, um in Ruhe Mordpläne zu schmieden.
würd ich streichen. Ist zwar schön, dass du hier eine Rechtfertigung für sie zusammenbastelts, aber ich finde, das wirkt eben gerade auch so: zusammengebastelt.

Sie staunte immernoch über ihre schauspielerische Leistung. Perfekter konnte man eine unter Schock stehende Frau nicht spielen.
Das würde ich auch streichen, da sich das der Leser eh schon denkt und es ja auch "miterlebt" hat.

Das Ende ufert für mich etwas zu sehr aus. Aber ich vermute, du wolltest nicht nur eine bloße Pointengeschichte schreiben, die es nämlich gewesen wäre, würde man die letzten 3,4 Absätze weglassen.
Nun, hat mir wirklich gefallen. War spannend, die Zynismus am ende ist richtig witzig. Man hat da wirklich Mitleid mit den beiden Schwerverbrechern und freut sich gar nicht echt für die Frau, die nun ein anscheinend neues, schönes Leben vor sich hat. Weiß natürlich nicht, ob du dieses Gefühl erreichen wolltest, oder ob ich mal wieder nur so denke.

Eike

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom