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Tag der Schlacht

Seniors
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24.08.2003
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Tag der Schlacht

Über den Rand ihres Schildes hinweg konnte sie es sehen. Das feindliche Heer, aufgestellt und kampfbereit. Der Himmel über ihren Köpfen glühte blutrot, der Wind peitschte ihr ins Gesicht. Strähnen ihres Haars, die unter dem Helm hervorgerutscht waren, flatterten, in ihrer Magengrube kribbelte es. Diesen Moment, das wusste sie, würde sie nie vergessen.
Unter ihr tänzelte unruhig das Pferd. In den nun folgenden Stunden würde sie ihre Bestimmung erfahren.
Jahrelang hatte sie geübt. Zuerst mit Waffen aus Holz, dann, als sie älter wurde, mit welchen aus Stahl. Sie hatte Rüstungen poliert, wo andere Mädchen Kleider genäht hatten, sie hatte Schwerter geschliffen, anstelle das Sticken zu lernen. Sie war eine Kriegerin, keine Lady, und hier, im Angesicht des Feindes, erkannte sie den Sinn der ganzen langjährigen Ausbildung. Sie erkannte, warum ihre Eltern sie als ganz kleines Mädchen zum Orden des Schwertes geschickt hatten, und sie war ihnen dankbar dafür. Am Anfang hatte sie Heimweh gehabt nach ihren Puppen und ihrem Zuhause, aber unter dem blutroten Himmel schienen all jene Gefühle ausgelöscht, als hätte es sie nie gegeben. Selbst, wenn sie hier sterben würde, dann würde sie nicht umsonst gestorben sein. Alle, die hier starben, starben...
„Für Blut, Sieg und Tod“, gellte die Stimme des Kommandanten zu ihrer Rechten. „Für Blut, Sieg und Tod“, donnerte die Antwort des Heeres. Ihre eigene Stimme mischte sich grell mit dem dumpfen Klang der Männerstimmen.
Dann - der lang erwartete Hornstoß. Ein langer, dunkler Laut, ein Aufruf zum Sieg. Sie drückte dem Pferd die Sporen in die Flanken, es bäumte sich wiehernd auf und stürmte vorwärts, gleichzeitig mit all den anderen Pferden, auf die dunkle Reihe der feindlichen Krieger zu. Die Hufe donnerten über den Boden, und in der Ferne lag laut und erregend der Klang der riesigen Kriegshörner.

Sie hatte ihre Decke zu einem Wulst zusammengeknüllt und saß rittlings darauf, meilenweit fort von hier in irgendwelchen Träumen. Sanft strich ich ihr über die Stirn. Sie hatte ihr Gesicht an die Decke gedrückt, als gelte es ihr Leben. Ihr langes Nachthemd war hochgerutscht und entblößte fast ihr gesamtes Bein.

Im letzten Moment hatte sie den Kopf zurückgeworfen und sich geduckt, deshalb schnitt die Klinge, die ihr den Kopf von den Schultern hatte schlagen sollen, nur ihre Stirn auf. Panisch stach sie mit ihrem Schwert auf den Angreifer ein und wurde damit belohnt, dass sie seinen Helm traf. Die Klinge drang durch das Visier. Als sie sie wieder herauszog, folgte der tote Ritter ihrem Schwung noch ein Stück weit und rutschte dann von seinem Pferd. Sie drehte den Kopf, wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah sich nach neuen Gegnern um. Warmes Blut rann ihr in die Augen. Sie sollte besser sein als sie! Sie hatte ihr Leben lang trainiert, sie war eine Elitekriegerin, aber langsam dämmerte es ihr, dass andere das vielleicht auch getan hatten.

Ich versuchte, sie von ihrer Decke zu schubsen, aber sie klammerte sich mit beiden Händen daran fest, mit einer erstaunlichen Kraft für so ein kleines Mädchen. So würde sie sich sicher erkälten, also versuchte ich, sie am Bein zu packen und sie über ihre Deckenwurst hinwegzuschieben.

Plötzlich war da jemand rechts von ihr, der ihr Bein packte, um sie vom Pferd zu stoßen. Schon hatte sie den Steigbügel verloren, dann stürzte sie. Geschickt rollte sie sich ab und rappelte sich wieder hoch, das Schwert erhoben, den Schild auch – gerade rechtzeitig, um einen furchtbaren Schlag eines mehr als acht Fuß großen Hünen zu parieren. Sie fühlte einen stechenden Schmerz und blickte nach unten - der Schildarm hing schlaff herab – er musste gebrochen sein. Denn als sie versuchte, den Schild wieder zwischen sich und den Feind zu bringen, zuckte grelle Pein hinter ihren Augen auf. Sie brüllte ihre Qual hinaus und parierte seinen Angriff, das Schwert zuckte wie ein silberner Blitz zwischen ihr und ihm. Das Pferd stand hinter ihr, wenigstens würde niemand sie von dort attackieren können.

Ich betrachtete sie. Sie war so jung, in ihrem Gesicht arbeitete etwas, als würde sie etwas träumen, das ihr sehr wichtig sei. Vorsichtig zog ich die Decke über sie. Dann verließ ich den Raum.

Das Pferd strauchelte und fiel – es kippte in ihre Richtung, und sie war nicht schnell genug. In Todesanst raste ihr Herz. Das Tier klemmte sie ein, von der Brust bis zu den Füßen, sie konnte sich nicht mehr bewegen.
Sie lag auf dem Rücken, den Blick in den Himmel gerichtet, der rot war wie Blut, wie ihr Blut es sein würde, wenn der Feind es vergießen würde.
Über ihr tauchte seine Silhouette auf, ein Todesengel vor dem roten Himmel. Jetzt würde er sein Schwert heben, zustoßen und sie wäre tot.
Aber ihr Gegner warf ihr einen Blick zu, lachte ihr ins Gesicht. Offenbar dachte er, sie sei erledigt, denn er ging und ließ sie liegen.
Sie wand sich hin und her, ein bisschen Platz hatte sie doch, wider Erwarten. Das Pferd war tot – ein verirrter Pfeil stak in seiner Brust. Dass ein Pfeil ausreichte, um so ein gewaltiges Tier zu fällen…
Da spürte sie, wie einer der Riemen an ihrer Beinschiene riss. Sie fasste neuen Mut, drehte das Bein hin und her. Dieser Belastung war das mürbe Leder nicht gewachsen. Ihr Bein hatte ohne die Rüstung mehr Spielraum, und sie schaffte es, die andere Schiene auch zu lösen.
Zoll für Zoll arbeitete sie sich unter dem Kadaver des Pferdes hinaus. Sie rappelte sich auf, wie durch ein Wunder war sie unverletzt geblieben. Ihr Schwert war ihr aus den Fingern geglitten, als sie gestürzt war, und es war fort.
Mit Tränen in den Augen löste sie die Riemen des Schildes, der Arm hing schlaff herab und sah aus, als gehöre es zu einem der Toten, die hier überall herumlagen. Sie warf schnelle Blicke um sich, suchte nach etwas, aus dem sie sich eine Schlinge basteln konnte
Ein großer Mann lag in der Nähe. Er hatte zur Streitmacht des Feindes gehört, aber im Angesicht des Todes spielte das keine Rolle mehr. Sie schleppte sich zu seiner Leiche, mit den Zähnen und der rechten Hand riss sie einen Streifen Stoff aus seinem ehemals prächtigen, wallenden Umhang.
Ob er eine Frau hatte? Kinder?
Sie knotete den breiten Streifen zusammen und bastelte sich eine provisorische Schlinge. Es tat weh, den Arm hineinzustopfen, aber als er erst einmal sicher vor ihrer Brust lag, fühlte sie sich gleich besser.
Die leblosen Finger des Kriegers zu ihren Füßen umkrampften einen Streitkolben. Sie entwand ihn seiner Hand, die noch warm war, er konnte noch nicht lange tot sein.
Wann hatte sie aufgehört, ihn als einen Feind zu betrachten, und angefangen, einen Menschen in ihm zu sehen? Sie konnte es nicht sagen, fasste den Streitkolben mit der gesunden Hand. Er war zu schwer für sie, sie wusste, in einem Kampf mit dieser wuchtigen Waffe würde sie unterlegen sein, denn sie hatte keine zweite Hand, mit der sie sie besser kontrollieren konnte. Sie fühlte ein Schluchzen in sich aufsteigen und unterdrückte es, indem sie sich auf die Lippen biss.
Dann gellten die Hörner. Dumpfes Klagegeschrei rief eine der beiden Seiten zurück. Jetzt war es so oder so vorbei. Egal, welche Seite gesiegt hatte - sie könnte aufhören zu kämpfen. Sie hatte sich schon in ihren Tod ergeben, als sie das siegreiche Schwertbanner wehen sah. Dankbar ließ sie die Waffe fallen und legte sich auf den nackten, zertrampelten Boden. Es würde gut tun, eine Weile zu rasten.

Ich betrat das Kinderzimmer und sah, dass sie sich schon wieder freigestrampelt hatte.
Mit einem Lächeln deckte ich sie zu, jetzt schlief meine Tochter ganz ruhig.

Als sie die Augen wieder aufschlug, lag sie in einem weichen Bett. Ihr Arm war geschient und tat nicht mehr weh. Beruhigt schloss sie die Augen wieder und schlief ein.

 

Oy Vita,

jetzt darf ich an deiner Geschichte rumkritteln? Schön ;)


Über den Rand ihres Schildes hinweg konnte sie sie sehen. Das feindliche Heer

Hmmm... mMn hängt der Bezug hier irgendwie schief... sie...das Heer, passt nicht.


Ihr Haar flatterte

langes Haar bei einer Kriegerin? Wer hat ihr um Himmels Willen das erlaubt? Das ist doch tödlich, in einer Schlacht. Wenn sie da jemand dran packt und zieht... oder wenn es ihr in die Augen weht? Langes Haar gehört entweder ab, oder unter den Helm.

Diesen Moment, das wusste sie mit einer Klarheit, wie sie sie nie zuvor gespürt hatte, würde sie nie vergessen.

Und hier gefällt mir die Konstruktion mit den zwei Nebensätzen nicht so besonders. Kannst du das irgendwie umstellen?


Zuerst mit Schwertern aus Holz, dann, als sie älter wurde, mit welchen aus Stahl. Sie hatte Rüstungen poliert, wo andere Mädchen Kleider genäht hatten, sie hatte Schwerter geschliffen,

Ist keine richtig offensichtliche Wiederholung, aber vielleicht kannst du trotzdem aus einem von beiden Schwertern eine "Waffe" o.ä. machen... Muss aber nicht.


dass sie seinen Helm von vorn traf.

Weiß nicht... ich mag dieses "von vorne" nicht. Irgendwie list sich das komisch.
Eigentlich wird das sowieso klar, im nächsten Satz, mit dem Visier, vielleicht lässt du's einfach weg?


Die Klinge drang durch das Visier, und als sie sie wieder herauszog, folgte der tote Ritter ihrem Schwung noch ein Stück weit und rutschte dann von seinem Pferd

Liest sich nicht schön


Sie drehte den Kopf, wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht

Siehste, sagte ich doch ;)

Sie fühlte einen stechenden Schmerz und blickte nach unten - der Schildarm hing schlaff herab – er musste gebrochen sein, denn als sie versuchte, den Schild wieder zwischen sich und den Feind zu bringen, durchfuhr sie ein heißer Schmerz.

Monster-Wirr-Satz. Und zweimal Schmerz. Das kannst du doch nun wirklich schöner... ;)


Mit Tränen in den Augen löste sie die Riemen des Schildes, das Glied hing schlaff herab und sah aus, als gehöre es zu einem der Toten, die hier überall herumlagen.

Ich weiß ja, dass du den Arm meinst, aber hier klingt es, als bezieht es sich auf den Schild...


Ein großer Mensch

Warum kein Mann oder eine Frau?


Es tat weh, den Arm hineinzustopfen, aber als er erst einmal sicher vor ihrer Brust lag, tat er gleich weniger weh.

tstststs....


So nu,
Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von deiner Geschichte halten soll, muss ich leider sagen. Als Momentaufnahme einer Schlacht finde ich sie gut gelungen, zumal sich das Schlachtgeschehen in meinen Augen auch realistisch liest.
Auch, dass du das Privatleben deiner Prot mit den kursiven Absätzen andeutest, finde ich schön. Aber zum Beispiel ist mir schon gar nicht klar, wer das Kind darin ist: ihre Tochter? Oder sie, als sie noch klein war (mag ja auch sein).
Dann sagst du, dass sie Kriegerin geworden ist, keine Lady, das scheint ihr wichtig zu sein, aber ich erfahre nicht, warum. Hat sie etwas schlimmes erfahren, oder wollte sie nur einfach sein, wie ein Mann?
Der Zugang zu deiner Prot bleibt mir leider irgendwie größtenteils verwehrt. Zudem kommt, dass die Geschichte wirklich nicht unbedingt eine Geschichte ist. Ein Bild, eine Momentaufnahme (und die auch ziemlich gut), aber das Geschichten - hafte ist mir etwas zu undeutlich.
Wenn es natürlich nur deine Intention war, eine Aufnahme zu machen, dann ist dir das gelungen, aber es lässt mich trotzdem etwas enttäuscht zurück. ;)
Ich hätte es schön gefunden, etwas mehr über die Prot zu erfahren. Nicht viel mehr, als in den Momentaufnahmen oder ihren Gedanken angedeutet, aber zumindest so, dass ich sie etwas plastischer sehe.

Tja, ich hoffe, nu bist du mir nicht böse, aber ich hab echt schon Besseres von dir gelesen.

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hallo Felsenkatze,

Tja, ich hoffe, nu bist du mir nicht böse, aber ich hab echt schon Besseres von dir gelesen.
Ja, mein Arbeitstempo ist zur Zeit auch irgendwie hohlbeinesk... ;)
Danke für dein Gekrittel. Ich werd das Textzeugs jetzt mal umsetzen gehen.
Das mit den kursiven Einschnitten hatte ich mir so gedacht, dass das die Mutter der Prot ist, die ihr schlafendes Kind wieder zudeckt. Das muss ich wohl wirklich noch deutlicher herausheben.
Dieses Mal war es gar nicht meine Absicht, etwas Herausragendes zu schreiben. Ich wollte nur diese Idee runterkriegen, und anstelle die Geschichte noch für ein oder zwei Jahrzehnte in meinen "unfertig"-Ordner zu verschieben, hab ich sie dann gleich gepostet. Schön, dass du dich wenigstens unterhalten gefühlt hast!

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo vita,

Das mit den kursiven Einschnitten hatte ich mir so gedacht, dass das die Mutter der Prot ist, die ihr schlafendes Kind wieder zudeckt. Das muss ich wohl wirklich noch deutlicher herausheben.

Hmmm... jetzt wo du es sagst... *steigvomschlauchrunter* ;) Okay. Vielleicht sind ja nicht alle so vernagelt, wie ich... aber andererseits... wenn ich es mir recht überlege. Also, wenn es deutlicher zu machen geht, dann mach das, ansonsten hoff mal auf aufmerksamere Leser.

Hui, dadurch gewinnt die Geschichte gleich wieder eine andere Dimension. Irgendwie... so ist sie cool ;)

Tja, tut mir leid, wenn ich mich nicht entscheiden kann.
Muss an der Müdigkeit liegen... nicht so viel Pizza essen, abends....

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hi vita,

deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die erzeugte Atmosphäre spricht mich an. :thumbsup:

Das feindliche Heer, aufgestellt und kampfbereit. Der Himmel über ihren Köpfen glühte blutrot, der Wind peitschte ihr ins Gesicht.

Gestolpert bin ich über das hier.

Im letzten Moment hatte sie den Kopf zurückgeworfen, deshalb köpfte die Waffe sie nicht, sondern schlitzte nur ihre Stirn auf.

Wenn ich mir das mal bildlich vorstelle, dann würde ich sagen, dass hier die Nase als erstes gestutzt wird. Oder nicht? :D

Die kursiven Einschübe habe ich allerdings auch erst verstanden, als ich deine Erklärung im Thread gelesen habe.

Jupp, soviel mal von mir.

Viele Grüße
Thor
:silly:

 

Hallo Thor,

danke fürs Kritisieren. Das mit den kursiven Einschnitten ist schade, dabei habe ich das im letzten nochmal explizit erwähnt, dass es sich bei dem schlafenden Mädchen um die Tochter handelt.
Den bekrittelten Satz werde ich jetzt mal ändern, danke fürs Stolpern ;)

gruß
gobbo
:bounce:

 

Hi vita,


Das mit den kursiven Einschnitten ist schade, dabei habe ich das im letzten nochmal explizit erwähnt, dass es sich bei dem schlafenden Mädchen um die Tochter handelt.

Ich glaube, das Problem ist, dass Thor und ich einfach vorher nicht die Zusammenhänge zwischen der Handlung der Mutter und der Handlung im Traum des Kindes erkannt haben, bzw. dass es sich überahaupt um einen Traum handelt. Es hätten auch Rückblenden in die Vergangenheit der Prot sein können, oder Erinnerungen an ihre Tochter, oder was weiß ich...

Es ist so ein Ding: eigentlich steht es deutlich da, aber irgendwie hat man es trotzdem geschafft, es zu überlesen. Frag mich jetzt nicht, wie man das noch deutlicher machen kann, außer mit dem Holzhammer ;)

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hi vita,

ich hab direkt mal eine gute Nachricht für dich, denn ich habe die kursiven Einschübe sehr gut mit dem Text zusammenbringen können. Die Decke als Pferd find ich süß *g

meilenweit fort von hier in irgendwelchen Träumen.
das hast du später hinzugefügt, oder? weil ich gestern die Geschichte schon mal angefangen hab und an den Einschub kann ich mich nicht erinnern... Ich finde es wird auch ohne klar, dass das Mädchen träumt

Was mich an den kursiven Einschüben vielmehr gestört hat, dass mMn dieser Traum nicht zu einem kleinen Mädchen passt. Vielleicht ist da meine Vermutung falsch, aber ich hab mir die Kleine in einem Alter von fünf, sechs Jahren vorgestellt und zu einem so jungen Kind passen solche "Kriegsträume" irgendwie nicht...

Die Geschichte find ich schön geschrieben, die Schlachtbeschreibung ist die gut gelungen (ich hab schon ziemlich viele gelesen und deine zählt zu den besten), und ich konnte richtig mitfühlen.
Aber: Du verwendest ziemlich oft "Streitkolben" (im unteren Abschnitt), was unheimlich störend ist, zumal sie die Waffe nur aufhebt, wieder wegwirft, wieder aufhebt und wieder wegwirft...

Mit Tränen in den Augen löste sie die Riemen des Schildes, der Arm hing schlaff herab und sah aus, als gehöre es zu einem der Toten, die hier überall herumlagen. Sie warf den Streitkolben fort und suchte nach etwas, aus dem sie sich eine Schlinge basteln konnte
Das wird ziemlich schwierig, die Riemen zu lösen, während sie den Streitkolben in ihrer Hand hält... Vielleicht besser, wenn sie sich erst vom Schild befreit, dann eine Waffe sucht und sie liegen lässt, weil sie zu schwer ist.

Also, eine wirklich schöne Geschichte, die mir, bis auf die eine Stelle, sehr gut gefallen hat,
Liebe Grüße, Tari

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Tari,

Die Geschichte find ich schön geschrieben, die Schlachtbeschreibung ist die gut gelungen (ich hab schon ziemlich viele gelesen und deine zählt zu den besten), und ich konnte richtig mitfühlen.
Ein schönes Lob, vielen Dank! Es freut mich, dass du mit den kursiven Einschüben etwas anfangen konntest!
Ich hab diese Geschichte ursprünglich geschrieben, als im kg.de-chat (kann ich allen, die abends Langeweile haben, nur empfehlen) irgendwie das Thema Träume aufkam. Ich hatte als Kind immer davon geträumt, eine Kriegerin zu sein und war ein wenig erschreckt, dass ich das vergessen hatte - ich habe kurz nach meiner Geburt angefangen, Manowar zu hören, weil mein großer Bruder das tat und bin sehr früh mit Rollenspielen infiziert worden (ich war fünf). Ich kann mir gut vorstellen, dass ich nicht das einzige kleine Mädchen bin, das von Krieg und Sieg geträumt hat.

Die Stelle mit dem Streitkolben werde ich ändern!

gruß
vita
:bounce:

 

Hi vita,

sorry, dass ich jetzt nochmal mecker, aber :

Sie warf suchende Blicke um sich, suchte nach etwas

Liebe Grüße, Tari

 

Ist geändert, danke
*sinnfreie Beiträge schreib*

gruß
gobbo
:bounce:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo vita,
Die Idee, das wirkliche Geschehen (in Kursiv eingeschoben) in die Handlung des Traumes hineinzuweben finde ich gut. Denn tatsächlich werden viele Träume ja auch durch äußere Reize, wie Geräusche, beeinflußt.

Dass ich die Geschichte doch nicht soooo gelungen finde, liegt zum Teil daran, einige Textstellen zu holprig ausgearbeitet sind, um stimmungsvolle und eindeutige Bilder zu beschreiben.

Die Hufe donnerten über den Boden, und in der Ferne, laut und erregend, lag der Klang der riesigen Kriegshörner.
Sie hatte ihr Gesicht an die Decke gedrückt, als gelte es ihr Leben. Ihr langes Nachthemd war hochgerutscht und entblößte fast ihr gesamtes Bein

deshalb schnitt die Klinge, die ihr den Kopf von den Schultern hatte schlagen sollen, nur ihre Stirn

Solche Stilblüten gibt es einige :(

Ich weiß, du kannst es besser.

Liebe Grüße
Goldene Dame

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Goldene Dame,

du kennst das doch - als Autor ist man, was solche "Stilblüten" angeht, auf beiden Augen blind :sad:
Der Satz mit den Hörnern gefällt mir eigentlich so, wie er ist. Lieb von dir, dass du findest, dass ich es besser kann, aber ich weiß nicht, wie... schlag was vor, ich denk drüber nach ;)

gruß
vita
:bounce:

 

Vorschlag

Die Hufe donnerten über den Boden, und in der Ferne brodelte laut und erregend der Klang der riesigen Kriegshörner. :dozey:

 

Glaube die erste Geschichte die ich von dir lese, wa?! :D
Mir hat sie gut gefallen. Habe das Traumelement leider auch erst zu spät entdeckt. Obwohl es eigentlich sehr klar ist. Schon mal überlegt, mit dem Kursiven anzufangen? Man denkt leider immer in Kategorien. Wenn du mit der Kriegergeschichte anfängst, dann denkt man in dieser Kategorie weiter und versteht nicht sofort den Zusammenhang. Fängst du aber mit dem anderen Element an, das weit weniger benutzt wird, so düfte man möglicherweise den Sprung relativ einfach schaffen.
kurze logische Kritik: Sie sieht über ihren Schild hinweg? Sitzt sie nicht auf einem Pferd. Ich bin da nicht so der Experte, könnte mir aber vorstellen, dass es ganz schön anstrengend und unhandlich sein müsste, ein Schild beim reiten hochzuhalten, damit man darüber schauen könnte. Lange Haare können sehr wohl üblich sein (@ Thor). Germanen hatten meines Wissens nach lange Haare und Bärte da sie ihre Kraft symbolisierten.

Punkto Momentaufnahme. Vielleicht sollten wir mal zusammen eine Momentaufnahme schreiben, wäre lustig was dabei rauskommen würde. Ist genau mein entgegengesetzter Stil;-).
Aber mal so nebenbei, damit ich es entlich mal lerne. Kann hier mal wer erklären, wie man diese Momentaufnahme vernünftig zu einer super Kurzgeschichte uafgebröselt hätte? Ich finds als Kurzgeschichte nämlich ziemlich cool. Die Fragen, die die anderen stellen, würde ich beantworten, wenns denn dann eine richtige Geschichte werden würde. Ansonsten find ich es schon wieder zu viele Informationen. ABER ich lerne immer gerne dazu und fühle, dass ich wahrscheinlich falsch liege. Daher würde ich mich wirklich freuen, wenn mir mal wer ausführlich erklären würde, wie das gemeint ist. DAMIT ich das ein für alle Mal verstehe und vielleicht auch mal selbst umsetzten kann. (Wo ich aber doch Momentaufnahmen so liebe:-( )

Falls ich es aber noch nich erwähnt habe (bin grad etwas verwirrt.) Jute Geschischte!! :thumbsup:

 

Hallo Tommy,
lieb, dass du meine Geschichte kritisiert hast! Ich schreibe eigentlich auch gern Momentaufnahmen, aber ich versuche, mich irgendwie zu bremsen ;)
Das mit dem Schild: Ich hatte mir vorgestellt, dass die Prot einen ziemlich langen, hohen Schild trägt und den Arm vielleicht erhoben hat. Aber wenn du meinst, dass das Detail wirklich Murks ist, dann änder ich das ein bisschen.

Zum Thema Momentaufnahmen/Kurzgeschichten: Der Hauptunterschied ist die Handlung! Komm doch mal im kg.de-chat vorbei, da kann man da sicher gut drüber reden...
gruß
vita
:bounce:

 

hi!

Stimmt, hohlbeinmäßig... also, die alten dinger von hohlbein waren besser...(siehe greif oder so...)
jedenfalls gefallen mir einige wörter nicht: deckenwurst. ich glaube, das wort wurst passt nicht, weil wir gerade eine schlacht haben... und wurst und decke hört sich für mich wie gelbwurst an, und dann denke ich, da steht jemand auf dem schlachtfeld und verkauft heiße würstchen...
das zweite wäre die sache mit der flanke. ich meine, warum sollte der kommandant noch schnell das stehende heer anheizen, um dann einen hinterhältigen angriff auf die flanke auszuführen... also meiner meinung nach kämpft das feindliche heer bereits, und sie rasen einfach in die flanke - dann können sie sich aber auch das anheizen sparen, auch wenn ich denke, dass es nicht so gemeint ist. immerhin wollen sie keine zeit verschwenden den anderen(falls es andere gibt) zu helfen. oder es steht direkt gegenüber. wie können sie dann die flanke erwischen, wenn sie aufeinander zureiten? oder geht nicht das ganze heer fort, sondern nur ein arm, und der prescht auf den arm des anderen heeres zu... mir kommt das vor, als würden die erst freudig auf den gegner zupreschen(er erwartet sie), dann machen sie plötzlich alle einen satz und stehen vor der flanke(obwohl der gegner am meisten in der mitte gestärkt hat, weil er mit einem frontalangriff rechnen muss) und mähen sie nieder, während der rest sich immernoch wundert, warum die so plötzlich von der mitte auf die seite gegangen sind... irgendwie hört sich das nicht richtig an, denn ich denke, nur ein teil des heeres kann einen anderen teil angreifen, weil sonst alle sich des angreifenden teiles annehmen. (muss man nicht verstehen... ist sowieso nur so ne blöde shea-logik...)
und noch das satzstück orden des schwertes. ich weiß nicht, ob man orden so gut verwenden kann - natürlich kann man das, aber es passt nicht zur satzmelodie... ich glaube, was ich meine, ist, dass du, wenn du so viel(wenig) über das mit dem orden erzählst, solltest du noch mehr auf die stimmung des ersten absatzes eingehen. ich vermisse da bilder, die ich gerne sehen würde. das kribbeln im magen... nagut, aber was ist da noch? oder gibt es keine anderen gefühle in dem moment? Der Moment des In-die-Schlacht-Reitens ist, so finde ich, einer der wichtigsten. de rmoment, in dem man dieses heer sieht, gegen das man gleich reiten wird. was ist überhaupt mit den leuten, die neben der hauptperson stehen? Und darf eine frau mit in die schlacht reiten? wissen die männer, dass sie vom orden ist? reagieren sie da irgendwie drauf? Ich finde mit diesem mädel ist viel zu viel, das unbemerkt bleibt.
aber das sind alles sachen, die ich jetzt anders gemacht hätte - wenn ich überhaupt gekonnt hätte. ich schreibe lieber gleich alles neu, bevor ich was großzügig verbessere - blöd wenn man 1000seitige romane wie ich schreibt...
später ist das sehr gut, aber gerade die aller ersten momente finde ich etwas zu grob umrissen - was sie ja nicht sind, aber doch irgendwie ohne rechte freude und tat, so gesichtslos...
trotzdem war das alles irgendwie cool... hat mich ein bisschen an Peter Jacksons Herr der Ringe erinnert - die stelle, in der die Rohanreiter auf das belagerte Minas Tirith zureiten... jedenfalls die werbung im fernsehen hängt mir noch im kopf. da stehen die reiter auf dem sand und der himmel ist rot, und theoden reitet an ihnen vorbei.
tja, jetzt hab ich auch mal meinen senf dazugegeben - auch wenn ich datan zweifle, ob das so sinnvoll war.................... :bla:
auf jeden fall war die geschichte sehr gut!!! Hast du schon mal darüber nachgedacht einen roman zu schreiben...?

bye!!!

 

Hallo Shea,

danke für das Lob. Und das, wo ich dich doch immer so verreiße... :shy:
Ich denke, ich werde noch ein bisschen warten und dann nochmal über die Geschichte drübergehen (die ganze Sache mit dem fehlenden Abstand und so). Mal schauen, ob ich deine Anregungen dann in den Text einfließen lasse, ich denke aber, gerade den Anfang werde ich noch ein bisschen aufpolieren. Und - heiße Würstchen auf dem Schlachtfeld? Das ist ja fast schon pratchettesque! :D

ja, das mit dem Buch - ich habe einen Roman geschrieben schon, vor vier Jahren etwa, und bin seitdem am Überarbeiten. So die Götter wollen, werde ich damit auch irgendwann noch einmal fertig... ;)

nochmal ein liebes Danke
vita
:bounce:

 

Hallo liebe vitale hyperaktive Quoten-Goblin,

so eine frühmittelalterliche Schlacht hast Du im Detail ja schrecklich gut hinbekommen.

'Sie schleppte sich zu seiner Leiche, mit den Zähnen und der rechten Hand riss sie einen Streifen Stoff aus ..........'

puuh -- na ist schon hart --- -da soll jemand dann ruhig schlafen.

Da eine Schlacht allein nichts hergibt - ist Dir die Idee mit dem Alptraum des wahrscheinlich 'fensehüberfütterten' Kindes trefflich gelungen. Das Kind hat
natürlich am Abend wieder einmal zu viel 'ferngesehen'!

Für Blut, Sieg und Tod -- also? ?
Neben 'für Sieg ' .... soll man nun auch
für Blut und für Tod gekämpft werden??
Hier heißen die Parolen wohl - bis auf den letzten Blutstropfen und bis uns der Tod die Waffe aus den Händen nimmt oder so ähnlich..

Gut - Schwamm drüber - ein Kind schmeißt da schon für und bis mal durcheinander-
Ich hasse Parolen aber sowieso ---


Aber interessanter ist ja das Wechselspiel zwischen nicht verarbeitendem Eindruck und Traum eines Kindes. Ohne Moralprediger zu spielen, wann wirkt sich so etwas auf die Psyche eines Kindes aus? - das Thema wird hier zwar angeschnitten - aber es passt in den Rahmen wahrscheinlich nur schlecht hinein.

Ich habe mit viel Vergnügen die schnell wechselnde Gegenüberstellung von Schlachtfeld und Bett jedenfalls gelesen. Dieses passiert sicherlich auch ohne Schlachtfeld häufig-
eine Alltagsgeschichte ist diese Fantasy Geschichte sicher auch!

LG
vialata

 

Hallo vialata,

schön, dass du die Geschichte gern gelesen hast. Daran, dass das Kind fernsehüberfüttert sein kann, habe ich noch gar nicht gedacht - ich habe früher solche wilden Dinge geträumt, ohne, dass ich einen Fernseher hatte.
Der Schlachtruf ist indirekt von Might and Magic VII - for Blood and Honour beeinflusst. Mir kam das ganz passend vor, dass ein Kriegerorden auch für Blut und Tod kämpft und nicht nur für den Sieg.

Danke fürs Lesen und Kritisieren! Ich werd mich in nächster Zeit an die Überarbeitung machen.

gruß
vita
:bounce:

 

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