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Tage in Grau und Weiß

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24.09.2000
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Tage in Grau und Weiß

Es schneite. Es schneite nun schon seit Wochen. Eine Schneedecke lag auf der Stadt und erdrückte sie beinahe unter ihrem Gewicht. Schnee war überall. Er beherrschte die Stadt, schluckte jegliches Geräusch und ließ die Gebäude wie Grabsteine auf einem weißen Friedhof wirken. Gezeichnet in Grau und Weiß scheint diese Welt meine Tochter und mich gefangen halten zu wollen. Gerade so, als gäbe es kein Entkommen für uns.

Ich kann mich noch genau erinnern, als es angefangen hatte zu schneien. Es war der Tag gewesen, an dem ich mit meiner Frau und meiner Tochter im Restaurant gegessen hatte. Der erste graue Tag.
„Dein großes Problem ist, dass du immer nur das siehst, was du willst.“ Meine Frau sprach in gedämpftem Ton, so wie es Ehefrauen eben tun, wenn sie ihren Männern in aller Öffentlichkeit Vorwürfe machen. Derweil hätte sie keinen Grund dazu gehabt, das Italienische Restaurant zählte außer uns keine Gäste und der Kellner fixierte mit seinen Augen eine Speisekarte, die er mittlerweile wohl schon auswendig kannte. „Darum passiert bei uns überhaupt nichts, weil du Probleme einfach nicht wahrhaben willst.“
„Das stimmt doch gar nicht“, entgegnete ich dem Vorwurf. „Bei uns passiert sehr wohl etwas! Bei uns ändern sich andauernd tausend Dinge.“ Das war natürlich maßlos übertrieben. Bei uns änderte sich wirklich sehr wenig. Und das war auch gut so.
„Dann nenn mir doch bitte eine Sache, die sich in letzter Zeit geändert hat!“ Die Augen meiner Frau zuckten plötzlich zusammen, als wäre ihr etwas ins Auge gesprungen und aus ihrem Gesicht verschwand jegliche Angriffslust. Sie griff über den Tisch mit der grün-weiß-rot karierten Tischdecke und berührte meine Hand.
„Charly, ich will doch nur, dass unser Leben sich wieder einrenkt. Schlimme Dinge passieren hier und da und die Leute kommen darüber hinweg. Doch dazu muss man die Hürden des Lebens erst einmal sehen.“ Das war typisch für meine Frau. Sie benutzte Metaphern wie Salz beim Kochen, dabei wünschte ich mir oft, sie würde beides weniger gebrauchen.
Als Antwort verzog ich die Mundwinkel und sah zu meiner Tochter, die auf dem Stuhl neben mir saß. Es war ihr letzter Schultag gewesen und nun begannen die Winterferien. Eigentlich sollte sie sich darauf freuen, stattdessen saß sie da und versuchte mit leicht zitternden Händen, Bierdeckel zu einem Haus zusammenzustapeln. Ihre Ohren waren dabei ohne Zweifel auf den herannahenden Streit zwischen Mutter und Vater gerichtet. Kein guter Start der ersten Winterferien ihres Lebens.
„Vielleicht sollten wir jetzt einmal bestellen“, schlug ich meinen Frauen vor. Nadine nickte eifrig, ließ das halbfertige Bierdeckel-Häuschen zusammenfallen und war nun wieder offiziell an den Familiengesprächen beteiligt.
Meine Frau allerdings seufzte, nahm aber trotzdem die Speisekarte in die Hand.
Während die Damen ihre Speisen auswählten, sah ich aus dem Fenster, da ich sowieso dasselbe wie jedes Mal bestellen würde. Es war bereits finster geworden und der Sternenhimmel bereitete sich auf seinen Auftritt vor. Gegen draußen schien die Luft im Restaurant ein wenig undurchdringlicher zu sein. Spannungsgeladener. Wie in einer Geschichte, in der gleich ein schreckliches Ungeheuer wie aus dem Nichts in die Welt geboren werden würde.
Mich fröstelte es bei diesem Gedanken und so wandte ich meinen Blick wieder meiner Familie zu. Normalerweise stritten wir uns nicht. Zumindest nicht öfter, als es zur Stärkung des Immunsystem einer gesunden Familie eben notwendig war. Und selbst wenn wir in letzter Zeit eine leichte Krise hatten, waren wir grundsätzlich eine glückliche Familie. Mutter, Vater, Kind – so wie es sich gehörte.

So war es damals gewesen. Jetzt war alles anders.
Ich erwachte irgendwann am späten Vormittag und blickte in die Düsternis meines Schlafzimmers. In einem Lichtstrahl, der durch einen Spalt in der Vorhangfront hineinströmte, tanzten Millionen von Staubkörnern, unzählig und unkontrollierbar wie Schneeflocken.
Ich quälte meinen Körper in eine sitzende Position und ließ meine Beine aus dem Bett hängen. Ich fühlte mich, als hätte ein Elefant auf mir geschlafen, jeder Knochen in meinem Körper tat weh. Fast hätte ich mich wieder hingelegt, als meine Tochter ins Schlafzimmer kam.
„Müsli ist fertig, Papa.“ Mein kleines Mädchen hatte uns Frühstück gemacht! Die Rührung füllte mich mit Energie. Ich sprang aus dem Bett und folgte ihr in die Küche.
„Was möchtest du denn heute unternehmen?“, fragte ich Nadine, als wir beide am Küchentisch saßen und unsere Müsli mampften.
„Ich möchte gerne zum Teich spazieren und übers Eis gehen“, antwortete meine Tochter.
Die frühmorgendliche Müslivorbereitung sollte nicht unbelohnt bleiben. Ich willigte ein.

Seit dem Tag im Restaurant schneite es ununterbrochen. Keine Stunde, keine Sekunde, ja kein Augenblick verging, ohne dass der Schnee vom Himmel rieselte und die Welt in einer tödlichen Liebkosung umarmte. Dazu kam eine Kälte, die die Lebendigkeit aus den Knochen zu saugen schien. Kein Wunder, dass kein Mensch auf den Straßen anzutreffen war.
Nadine und ich spazierten um den Teich, wobei das Spazieren meiner Tochter von jener Sorte war, die nur Kinder zustande brachten. Ständig lief sie vom Weg ab und rannte durch den Schnee, der ihr bis zur Hüfte reichte. Während ich dahinschlenderte, lief sie vor und zurück, wobei sie Spuren wie Wege in einem Labyrinth zurückließ.
Mir hingegen war kalt und ich wollte nach Hause. Mürrisch zertrat ich den Schnee unter meinen Füßen, nichts auf der Welt widerte mich mehr an. Ich vergrub meine Hände tief in den Taschen meiner Daunenjacke und senkte das Kinn in den Kragen. Wie konnte der Winter nur so lange dauern?
Ich beobachtete meine liebe Tochter beim Herumtollen, als sie im Schnee versank. Ich zuckte zusammen und als sie nach einigen Sekunden noch immer nicht auftauchte, rief ich ihren Namen.
Nichts rührte sich. Eine Schneelandschaft, die die ganze Welt einnahm, lag vor mir und spie meine Tochter nicht wieder aus.
„Nadine!“, rief ich wieder und stapfte auf die Stelle zu, an der ich ihre rote Haube zuletzt hatte untergehen sehen. „Nadine, tauch sofort wieder auf!“
Ich ging schneller. Wahrscheinlich machte ich mir zu viele Sorgen. Welches Kind war schon je im Schnee verschwunden? Oder erfroren. Gestorben sogar? „Nadine!“
Eine Sturmbö kam plötzlich auf und durchfuhr mich. Der Wind heulte in meinen Ohren, lauter und lauter und plötzlich schien es wie das Wehklagen tausender Seelen. Die Welt um mich wurde dünn und drohte mit jeder Bewegung zu zerbrechen, wie die Eisschicht auf einem im Schnee verborgenen See.
Der Anblick des Wassers, in dem Loch im Schnee durch das meine Tochter verschwunden war, brannte wie Feuer auf meiner Netzhaut. „Nadine!“ schrie ich sinnlos das Wasser an. Doch es sagte nichts zurück. Stattdessen antwortete die Eisschicht auf der ich stand mit einem mürrischen Ächzen.
Panisch schrie ich noch mal aus vollem Halse. Meine Stimme überschlug sich. Natürlich brachte das Geschrei überhaupt nichts. Wenn ich meine Tochter aus dem Eiswasser retten wollte, blieb mir nur eins zu tun.
Spottend tollten Schneeflocken durch die Luft, als ich meine Daunenjacke auszog und durch das Loch in der Eisschicht ins Wasser sprang.

Früher hätte es Momente wie diese nie gegeben. Früher war alles viel einfacher, viel unbeschwerter. Alles war in Ordnung gewesen. Zumindest von meiner Warte aus gesehen.
„Nichts ist in Ordnung hier und du willst es einfach nicht sehen!“
Das alte Thema wieder aufnehmend, ließ meine Frau die Gabel auf ihren Teller fallen, ballte die Hände zu Fäusten und blickte mich streitsüchtig an. Ich wollte ihr nicht in die Augen sehen, darum starrte ich auf den Tropfen Tomatensauce, der auf die Bluse meiner Frau gespritzt war, als sie die Gabel in ihre Spaghetti hatte fallen lassen. Auf dem weißen Stoff sah er aus wie ein Blutfleck im Schnee.
Neben mir saß Nadine und kaute an ihrem Kinderschnitzel. Pinocchio hieß es und wurde immer bestellt, wenn wir hier waren. Nadine liebte Schnitzel, ganz wie ihr Papa. Doch auch ihr wollte ihre Leibspeise angesichts der angespannten Stimmung zwischen ihren Eltern nicht recht schmecken.
Das reichte nun. So sollte ein Kind nun wirklich nicht essen müssen. Ich schaute meine Frau mürrisch an, rollte mit den Augen zu Nadine und knurrte ihr zu: „Können wir das vielleicht ein andermal besprechen?“
Meine Frau kam der Bitte sofort nach und verschwand in Richtung Toiletten, wobei sie eine Spur erstickender Schluchzer hinterließ.
Verständnislos sah ich ihr nach. In letzter Zeit reagierte sie viel zu sensibel auf alles Mögliche. Und zugegeben, ich machte es nicht besser.
„Du machst Mama traurig, Papa.“ Es schmerzte, diese Worte aus dem Mund meiner Tochter zu hören, dennoch hatte sie wahrscheinlich recht. Mir schwindelte, als sich die Luft im Restaurant weiter verdichtete.
„Mach dir keine Sorgen, mein Schatz. Die Tage werden wieder besser werden, da bin ich ganz sicher.“
Doch ich sollte mich irren.

Kälte. Es war so eiskalt, dass es jeglichem Versuch, die Umstände zu beschreiben, spotten würde. Der Wind zischte mit spitzen Nadeln gegen meine Haut und das Wasser an meinem Körper war so gefroren, dass es beim Gehen behinderte. In meinen Armen hing Nadine, halb erfroren, mit blauen Lippen. Zitternd. Sich an mich klammernd. Ihre Haut war schneeweiß, was sie vor dem Schnee der um uns wirbelte beinahe durchsichtig wirkten ließ.
Wie durch ein Wunder waren wir dem See entkommen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie genau die letzen fünf Minuten abgelaufen waren. Fragmente wirbelten durch meinen Verstand: Das Eiswasser, das sich durch meine Haut nagte. Der Auftrieb, der mich wie hunderte Arme zurück an die Oberfläche pressen wollte. Rauschende Stille. Und schließlich: Nadine. Durch den Sauerstoffmangel schlichen sich surreale Bilder in meine Erinnerung, die von dunklen Gesichtern mit weit aufgerissenen Mündern berichteten, die sich wie Fischmäuler langsam auf und zu bewegten und nur ein Wort zu rufen schienen: Nadine. Irgendwie hatte ich es geschafft, unter Wasser den Arm meiner Tochter zu erreichen und sie den Fängen der gierigen Wasserseelen zu entreißen. Irgendwie hatte ich es geschafft, sie an die Oberfläche zu ziehen. Irgendwie geschafft.
Und nun waren wir hier, verloren gegen den Wind ankämpfend in einer Welt, in der es nur uns beide gab. Uns beide und den Schnee.
Wir ließen den Teich hinter uns und kämpften uns durch den um sich schlagenden Wind in Richtung unserer Wohnung. Irgendwie schafften wir auch das.

Zu Hause angekommen legte ich Nadine in wärmendes Badewannenwasser bis ihre Lippen wieder Farbe gewonnen hatten. Jetzt, da sie langsam das Aussehen einer Wasserleiche verlor, meldeten sich meine Nerven zu Wort und ich übergab mich. Der Situation konnte ich einzig zu Gute halten, dass Nadine zu erschöpft war und die Würgelaute ihres Vaters neben ihr verschlief.
Warum war es im Moment nur so schwer, dachte ich erfolglos gegen den Brechreiz ankämpfend. Warum geschehen diese Dinge immer und immer wieder? Warum wir? Warum meiner kleinen Tochter? Ich übergab mich wieder und umarmte dabei die Klomuschel wie ein Kind seine Eltern. Wieso wollte der Schnee einfach nicht enden?
Als ich die Kontrolle über meinen Körper wiedergewann, legte ich meine Tochter in ihr Kinderbett, wo sie friedlich einschlief. Auch ich schleppte mich ins Schlafzimmer und gab mich dem Weinkrampf hin, der seit Tausenden von Augenblicken schon an die Oberfläche dringen wollte.

Die Tage in Grau und Weiß waren seltsam und gespickt mit seltsamen Ereignissen. Selbst ein Optimist wie ich musste zugeben, dass es nicht die beste Zeit für Nadine und mich war und ihr beinahe Tod schien nur noch ein weiteres in einer Kette von unheilbringenden Ereignissen zu sein. Ich wusste nicht, wie lange wir hier noch so weitermachen können, aber ich wusste auch, dass wir es nicht mehr lange verdrängen konnten.
Und am Schlimmsten von allen war der Schnee. Seit Wochen schon fuhr kein Schneeräumungsfahrzeug mehr und kein Hausmeister kehrte die Gehwege. Der Schnee hatte seinen Kampf gewonnen und die dicken Flocken überzogen die Welt mit sadistischer Langsamkeit.
Eigentlich mochte ich Schnee – schon als Kind. Ich liebte es zu rodeln, eiszulaufen oder einfach nur aus dem Fenster zu sehen, um die großen Flocken zu beobachten. Als ich in meiner Kindheit an verschneiten Tagen in den Himmel sah, so fühlte ich mich wie in einem Fahrstuhl, der direkt in den Himmel fährt. Hoch hinauf stellte ich mir vor zu fahren, weg von den Problemen auf dieser Welt, weg von Vätern, die nachts nicht nach Hause kamen und Müttern, die schon morgens nach dem rochen, das ich noch trinken durfte. Damals war ich fasziniert von den Kristallen, die der Schnee bildete. Wunderschön und kalt. Doch mittlerweile brachte der Schnee eine andere Faszination mit sich: Ein unheimliches, finsteres Staunen. Was, wenn es nie aufhören würde zu schneien?
Durch das Prisma meiner Tränen erkannte ich die Welt vor meinem Fenster als große, tote Landschaft. Von den Häusern gegenüber, durch dessen Fenster man früher noch das Treiben der Bewohner hatte beobachten können, war nur noch ein Schneehügel übrig. Die graue Hausmauer war unter der Schneedecke verschwunden und selbst die Fenster waren bedeckt, so dass man nicht mehr durch sie hindurch sehen konnte. Auch die Straßen waren leer. Hin und wieder schimmerte der Farbwechsel der Ampel an der Kreuzung durch das Weiß – sonst rührte sich nichts. Und am Grausamsten in dieser Welt war die Stille. Die völlige Abwesenheit jeglichen akustischen Lebenszeichens.
Ich ging nochmal ins Kinderzimmer, um nach Nadine zu sehen. Sie lag friedlich in ihrem Bett, ihre Knie zu einer Embryohaltung hochgezogen. Ich strich ihr eine blonde Strähne aus dem Gesicht und packte sie nochmal in die Decke ein.
Das Gefühl, meiner Tochter ginge es nun gut, ließ schließlich die Müdigkeit zu und ich schleppte mich zurück ins Schlafzimmer, zog die Vorhänge zu und legte mich mit letzten Kräften in das Doppelbett.

In dieser Nacht erwachte ich in Dunkelheit. Ich lag auf meinem Bett und zitterte vor Kälte. Zuerst griff ich mir die Decke und hüllte mich fest in den Daunen ein. Ich wäre beinahe wieder eingeschlafen, hätte es die Ahnung tief in meinem Hinterkopf nicht doch noch an die Oberfläche geschafft.
Ich schnellte hoch und erblickte den Grund für diese nächtliche Kälte und wieder übermannte mich die Hilflosigkeit.
„Nadine!“, rief ich, sprang aus dem Bett und stürzte an dem geöffneten Fenster vorbei durch den Schnee, der sich bereits auf dem Boden meiner Wohnung festgesetzt hatte.

Als meine Frau an jenem Tag, an dem sich die Luft ständig verdichtete, von der Toilette wieder zu unserem Tisch zurück kam, wirkte sie gefasster. Einzig der Umstand, dass sie mir nicht in die Augen sah, ließ auf unseren Streit schließen. Sie nahm ein paar Bissen von ihren Spaghetti. Die Zeit auf dem Klo hatte sie damit genutzt, sich nachzuschminken. Der rote Fleck auf ihrer Bluse war noch da und schien sogar größer geworden zu sein.
Auch Nadine starrte auf die rote Fläche auf der weißen Bluse. Vor ihr war ihr Teller leer. Wie ich war sie mit dem Essen bereits fertig. Ich lächelte Nadine zu und strich ihr eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Beinahe schien wieder alles in Ordnung zu sein. Beinahe.
„Charly, ich hab mir überlegt, dass eine Therapie vielleicht nicht schlecht wäre“, begann meine Frau mit gesenktem Kopf den frisch eingebildeten Frieden zu zerstören. „Ich fürchte, es wird nicht besser werden, so sehr wir es auch probieren.“
„Wie…Wieso?“, stammelte ich. Sie hatte vielleicht recht damit, dass unsere Ehe seit ein paar Monaten angeschlagen war. Aber schließlich machen das alle Paare mal durch, vor allem, wenn die Leidenschaft einer romantischen Beziehung den elterlichen Pflichten weichen muss – aber eine Therapie war doch auf keinen Fall angebracht.
„Ich habe Dr. Prosevits schon einmal darauf angesprochen und er meinte, dass…“
„Nein, das kommt gar nicht in Frage!“ Meine Worte zischten durch den Raum und schnitten meiner Frau das Wort ab. Eine mir unbekannte Wut erhob sich meiner Brust und die Luft um uns herum gewann sprungartig an Dichte. Es war beinahe nicht mehr zu ertragen.
Wieder ergriff meine Frau meine Hand und nach einer so langen Beziehung geschehen diese Dinge nicht mehr aus Liebe, sondern aus Sorge oder Mitleid. Ich zog meine Hand weg, als hätte sie sie mit glühenden Kohlen versengt.
Sie ignorierte meinen Ausweichversuch und lehnte sich weit über den Tisch. In ihren Augen zeichneten sich keine zurückgehaltenen Tränen ab, sondern klare Sorge und eine Entschlossenheit, die mir Angst machte. Nadine neben mir saß weit zurückgelehnt mit verschränkten Armen auf ihrem Stuhl und starrte besorgt auf das Pinocchio Motiv ihres Tellers. Die Tränen spiegelten sich nun in ihren Augen.
Meine Frau sprach mit so ruhiger Stimme weiter, als würde sie einen Psychotherapeuten karikieren: „Es sind schlimme Dinge geschehen, an denen keiner von uns Schuld ist, auch du nicht. Es geht einfach nicht, dass wir uns für immer einreden, dass eh alles gut sei – das ist es einfach nicht. Verstehst du das?“ Die Luft in dem Restaurant gewann an Dicke und Schwere und mit jedem Wort meiner Frau presse sie meine Lungen stärker zusammen. Es war unerträglich
„Ich verstehe überhaupt nichts und ich möchte endlich zahlen und gehen!“ fauchte ich.
Ich winkte dem Kellner, der auch prompt erschien, da es sowieso keine anderen Gäste gab. Was auch kein Wunder war, die Luft hier war schrecklich. Die ganze Stimmung ein Desaster.
Um keinen Widerspruch zuzulassen und endlich aus dem Lokal verschwinden zu können, zählte ich rasch unsere Konsumation auf: „Wir hatten zwei Gläser Wein, einmal Spaghetti, ich hatte das Rindsteak und dann noch einen Pinocchio Teller und ein Glas Limonade.“
Der Kellner zögerte kurz, gab mir dann aber doch die Rechnung. Eine weitere Verzögerung hätte ich auch nicht ertragen.
„Das macht siebzehn Euro fünfundvierzig“, sagte er standesgemäß und deutete auf den Betrag. Ich sah ihm in die Augen und diese schreckliche Wut stieg immer weiter in mir auf, schien sich mit der Schmieröl ähnlichen Luft zusammenzuschließen, um mir meinen Verstand zu rauben. Nicht nur, dass meine Frau anscheinend durchdrehte, jetzt pfuschte auch noch der Kellner.
Ich sah in sein mit schmierigen blonden Haaren eingerahmtes Gesicht und zischte: „Bitte setzen Sie auch den Pinocchio Teller und die Limonade auf die Rechnung, bevor ich hier alles kurz und klein schlage!“ Die Silhouette seines Gesichts flackerte vor meinen Augen, wie es die von weit entfernten Autos auf einer glühend heißen Asphaltstraße machen. Mir war heiß und ich schwitzte, was die Situation nicht besser machte.
„Bitte entschuldigen Sie, aber Sie haben keinen Pinocchio Teller bestellt – eigentlich führen wir auch keinen mehr…“ Der Kellner sah verlegen auf seine Schuhe, wobei ihm eine fett-blonde Locke in die Stirn fiel, die ich am liebsten auf der Stelle ausgerissen hätte.
„Was reden Sie denn da?“ keuchte ich durch die dicke Luft und es schien mir, als könnte ich sehen, wie meine Worte aus Wut sie bewegten.
„Schatz, bitte!“ stammelte meine Frau neben mir und von ihren Augen flossen Tränen. „Bitte setz dich und lass mich bezahlen.“
„Kommt überhaupt nicht in Frage!“ schrie ich, damit sie mich auch hören konnte. „Ich lass mich von diesem Idioten doch nicht verarschen. Ich weiß doch, was ich bestellt habe!“
Meine Wut entlud sich und riss den Kellner zu Boden. Meine Frau schrie. Wie in Zeitlupe kam sie auf mich zu. Die Welt begann sich vor meinen Augen zu drehen.
„Charly, bitte! Beruhige dich!“, weinte sie. „Alles ist in Ordnung. Es gibt keinen Pinocchio Teller mehr. Und es gibt niemanden mehr, der ihn essen könnte. Ich…“ Ein Heulkrampf unterbrach sie. Ich verstand nicht, auf was sie hinauswollte, was in aller Welt hier vor sich ging und warum die Welt einzustürzen drohte. „Es war ein Unfall, der genauso gut auch mir hätte passieren können. Du trägst keine Schuld!“ Sie atmete tief ein und aus, wobei ich sah, wie sie Schmieröl-Luft durch ihre Nasenlöchern einsog und wieder herausstieß. Langsam erhob sie ihren Zeigefinger und deutete auf den Sessel neben uns. Auf dem Stuhl, auf dem vor kurzen noch Nadine im Gefecht ihrer Eltern den Pinocchio-Teller fixiert hatte. Jetzt war sie weg und es sah sogar so aus, als hätte hier vor kurzen kein sechs jähriges Mädchen gesessen und ihr Schnitzel gemampft. Der Sessel war nicht verlassen, er war noch immer unter den Tisch geschoben und kein Teller, kein Besteck war gebraucht oder auch nur angerichtet. Keine Bierdeckel waren da, mit denen man versuchen könnte, ein Kartenhaus zu bauen.
„Wo ist sie?“ schrie ich meiner Frau zu. Ihre Hände kamen in ihrem Zeitlupentempo auf mich zu und fassten meine Wangen.
„Wir müssen weiterleben, Schatz“, sagte meine Frau, doch ich konnte sie beinahe nicht hören. „Wir müssen trauern und dann weiterleben.“
Ich verstand noch immer nicht. Ich wollte es auch nicht verstehen. Alles drehte sich um mich herum und nur die dicke Luft schien mich auf den Beinen zu halten.
Ich sah aus dem Fenster in die dunkelgraue Welt hinaus. Draußen fuhren Autos und Fußgänger, tief in ihre Daunenjacken gepackt, gingen schnellen Schrittes dorthin, wo auch immer sie hinmussten.
Und da draußen, ganz klein auf der anderen Straßenseite, sah ich Nadine stehen. Sie musste abgehauen sein, während ihre Eltern sich einer derart schrecklichen Szene hingaben. Wer konnte es ihr auch verübeln?
Ich entriss mich den Klauen meiner Frau, stieg über den am Boden kauernden Kellner und schwamm durch die Schmieröl-Luft zur Tür. Ich trat in die normale Welt, mit normaler Luft und normalen Gegebenheiten. Ich sah, wie mir Nadine von der anderen Straßenseite zuwinkte und winkte zurück.
„Ich hab mir solche Sorgen gemacht“, rief ich ihr zu.
Ich war so erleichtert, dass ich nicht bemerkte, dass der Abend grauer war als sonst. Auch den herannahenden Familien-Van merkte ich erst, als er gegen meine Hüfte schmetterte und mich zwanzig Meter durch die Luft schleuderte. Weit entfernt hörte ich das Quietschen der Bremsen und das Kreischen einer Frau. Irgendwo auf dem Asphalt kam ich schließlich auf, rollte ab und blieb starr vor Angst liegen.
Das Auto hatte mich wohl nicht voll erwischt, denn ich spürte keinen Schmerz und obwohl ich mich kaum bewegen konnte, war mein Körper unversehrt. Keine Spur von Verletzungen. Meine Nerven entspannten sich ein wenig.
Ich neigte den Kopf etwas zur Seite und konnte sehen, wie meine Frau aus dem Restaurant gestürmt kam und hinter ihr waberte diese Luft heraus und auf mich zu, schien mich auszulachen. Sie wollte mich langsam schlucken und mich in eine fremde Realität mitnehmen. Grinsend hüllte sie alles ein.
Als meine Frau bei mir angelangt war, stürzte sie sich neben mich auf die Knie und kreischte laut. Ich wollte ihr sagen, dass mir nichts geschehen war und ich gleich aufstehen würde, wenn sie mir ab nun versprach, keinen Schwachsinn mehr zu verzapfen. Doch mein Körper hörte nicht auf meinen Geist. Ich war noch nie von einem Auto überfahren worden und der Schock saß noch zu tief, als das ich mich bewegen konnte.
Hinter meiner Frau flimmerte die Luft und ich wusste, dass sie gekommen war, um mich zu holen, um mich all die Lügen glauben zu lassen, die mich in diesem Horror gefangen halten würde. Die Luft erreichte meine Füße und kroch meine Beine hoch. Dort wo sie meinen Körper umschloss, quälte mich der Schmerz und Blut schien überall zu sein. Ich sah offene Wunden an meinem linken Bein, mein rechtes stand in einem obskuren Winkel von meinem Körper ab. Lange hatte ich mich gewehrt gegen diese Fremdwelt, die mir all die Lügen weißmachen wollte. Sie durfte mich jetzt einfach nicht schnappen, wenn sie mich ganz verschlingen würde, wäre es zu spät.
Ich sah zum Himmel hoch. Er war grau und hing tief herab. Wenn ich hier nur fliehen konnte, dachte ich. Wenn ich meine Tochter nehmen könnte, und fliehen würde, was würde ich nur dafür geben.
Und in diesem Moment schneite es zu ersten Mal. Dicke Flocken fielen vom Himmel und streichelten kühl über mein Gesicht. Ich sah Millionen von Schneeflocken auf mich zukommen und erinnerte mich wieder an den Fahrstuhl, in dem ich mir immer eingebildet hatte, gen Himmel zu fahren.
Ich schloss die Augen und die Welt um mich herum wurde schwarz.

An jenem Tag, rettete mich der Schnee vor einer Welt, die zu grausam und verlogen war, um Realität zu sein. Doch auch der Schnee fordert seinen Tribut, grausam und bestimmt. Selbst wenn er sich des Nachts durch ein offenes Fenster schleichen musste. Wie konnte ich nur so tief geschlafen haben, ohne die Kälte zu bemerken?
Ich wäre auf dem Flur beinahe ausgerutscht, bekam aber noch rechtzeitig die Schnalle der Kinderzimmertür zu fassen. Ich hievte mich wieder auf die Beine und riss die Türe auf.
Das Kinderzimmer, indem ich noch Stunden zuvor meine halb erfrorene Tochter zu Bett gebracht hatte, versank im Schnee. Das Bett, die Kommode, der Spieltisch, nichts war mehr zu erkennen. Eine weiß graue Schneeschicht waberte darüber wie eine lebendige Membran. Der Schnee hatte uns gefunden und war fest entschlossen, sein Eigentum zu fordern.
Starr vor Schrecken erkannte ich meine Tochter erst auf den zweiten Blick. Sie war gefangen in einem Wirbelsturm, der in der Mitte des Zimmers wütete. Fern von physikalischen Gesetzen bildete eine wütende Masse aus weißem Staub ein eiskaltes Gefängnis um Nadine, die darin mit hängenden Armen und Beinen einige Zentimeter über dem Boden schwebte.
„Du kannst sie nicht länger halten“, heulte der Schnee um mich herum. Die Worte schienen von überall her, aus jeder einzelnen Schneeflocke zu kommen. „Zu lange hast du sie schon gefangen, lass sie endlich los! Lass sie gehen!“
Die Worte rissen mich aus meiner Starre. Der Schnee hatte die Stadt genommen, meine Frau, mein Leben, einfach alles. Auf keinen Fall würde er mir auch noch das nehmen, was mir am meisten auf dieser Welt bedeutete.
„Sie gehört nicht hier her!“ heulte der Schnee, doch ich ließ mich auf keine Diskussion ein. Ich sprang in den Wirbelsturm auf meine Tochter zu.
Unzählige tote Stimmen schrien auf, als ich die Hände meiner Tochter schnappte. Ich klammerte mich an sie, während mich eisige Kälte durchrüttelte und davon zu wehen versuchte. Wieder sah ich die Bilder, die ich zuletzt im See und davor schon so oft in den letzten Wochen gesehen hatte. Tote Gesichter in der weißen Masse riefen stumm den Namen meiner Tochter. Graue Hände klammerten an ihren Beinen, rissen sie an den Haaren und versuchten alles, sie dorthin zu ziehen, wo ich sie nicht mehr erreichen konnte, versuchten sie ins Nichts zu ziehen, in ihre tote Welt, weit weg von mir und meiner Existenz.
„Du kannst sie nicht für immer halten!“ schrie der Schnee, doch gegen meine Liebe zu Nadine war selbst er machtlos. Nichts konnte mich von meiner Tochter trennen, weder Schnee noch Tod.
Und so zerrte ich sie los, entriss sie wieder einmal den Fängen des Schnees. Das Heulen war eindringlich und schmerzerfüllt und hüllte die Welt in die qualvolle Aura der Perversität. Das gab mir Zeit, mit meiner Tochter zu fliehen.

Das anormale Heulen klang noch nach, als wir längst aus der Wohnung hinaus durch den Schnee stapften. Doch war es wirklich das Heulen, das hier nicht normal war?
Ich hielt meine Tochter im Arm. Sie zitterte und klammerte sich fest an mich, während ich mich weiter durch den eisigen Wind kämpfte.
Wenn wir dem Schnee wirklich entkommen wollten, dann gab es nur eine Lösung, so schmerzlich sie auch war. Ich sah in das verzerrte Gesicht meiner Tochter, die mich durch schwere Augenlider hindurch ansah. Ewig konnten wir so nicht weitermachen. Ewig konnte Nadine so nicht weitermachen. Als Antwort auf ihre Frage lächelte ich ihr zu.
Es gab tatsächlich einen Weg und meine Füße hatten uns bereits dorthin gebracht, wo mein Verstand erst jetzt des Rätsels Lösung witterte. Ich folgte unseren Spuren vom Vortag, die beinahe schon unter dem Neuschnee verborgen waren. Nur noch ganz leicht deuteten die Abdrücke auf unsere gestrige Existenz hin.
Als ich mit meiner Tochter im Arm am Loch auf dem gefrorenen See ankam, begann ich zu weinen. Schmerzlich war die Erkenntnis, dass ich mich wohl nicht für immer den Tatsachen verweigern konnte.
Ich bekam kaum Luft. Wie damals im Restaurant schien sich die Luft zu verdicken, an Masse zu gewinnen. Die Masse einer allesverschlingenden Erkenntnis, die sich nun materialisieren wollte. Diesmal endgültig.
Ich hielt meine Tochter weg von meinem schützenden Körper über das Loch. Wieder bewusstlos leistete sie keinen Widerstand. Wahrscheinlich hätte sie es auch gewollt. Nicht mehr festgehalten von ihrem Vater, der schon seit Ewigkeiten nicht loslassen konnte, endlich frei sein.
Die Luft wurde immer dichter und vor ihr wich sogar der Schnee zurück. Unter dem Grau und Weiß wurden Farben sichtbar, Erde, Graß, Wasser, liegengelassene Getränkedosen, erst ganz leicht, dann immer leuchtender. Rund um uns zischte es und das Loch in der Eisschicht unter Nadine öffnete sich weiter. Der Rand erhob sich ein wenig, sodass er wie Lippen eines gierigen Maules wirkte.
Ich musste mich entscheiden. Jetzt oder nie.

Angesichts des herannahenden Endes der Schneeherrschaft, schossen mir die Bilder des ersten Schnees jenes unendlich weit zurückliegenden Tages durch den Kopf.
Damals erwachte ich nach dem Autounfall weiterhin am Boden liegend. Ich spürte noch immer keine Schmerzen und schob die Bewusstlosigkeit auf den Schock. Schließlich wird man nicht alle Tage von einem Auto zwanzig Meter weit durch die Luft geschleudert.
Das Erste, das ich nun, als ich die Augen öffnete, bemerkte, war die dünne Schneeschicht, die sich auf mir gebildet hatte wie Staub auf einem vergessenen Teddybären auf einem vergessenen Dachboden. Das Zweite, das ich sah, war Nadine.
Meine Tochter kniete neben mir, die Hände im Schoß gefaltet, den Kopf gesenkt. Auch auf sie hatte es geschneit und Schnee bildete einen kleinen Hügel auf ihrem blonden Haupt.
Ich sah mich kurz um und begriff schnell was geschehen war. Während ich hier bewusstlos gelegen hatte, angefahren von einem Auto, hatten sich alle Menschen in Staub aufgelöst. Die Lenkerin des Family-Vans lief nicht zerfressen von Selbstvorwürfen um mich herum. Kein Passant, der sich zufälligerweise noch an die Lektionen seines gerade erst aufgefrischten Erste-Hilfe-Kurses erinnern konnte, leistete Mund-zu-Mund-Beatmung und eine Herzmassage, die doch nichts mehr anrichten konnte, mir aber eine Rippe brach. Keine Leute versammelten sich um mich, um mich verdutzt aus weit aufgerissenen Augen anzusehen, als sähen sie einen Sterbenden. Auch meine Frau war nirgends zu sehen, aufgelöst, blass, schreiend, mich schließlich anflehend nicht zu sterben. Sie alle waren nicht da. Nur meine Tochter kniete neben mir, mit gefalteten Händen und gesenktem Kopf.
Ich setzte mich auf und umarmte sie. Ich war kein Mensch, der leicht zu Tränen gerührt war, aber in diesem Moment konnte ich nicht anders, als mein Gesicht im Nacken meiner Tochter zu vergraben und laut zu schluchzen. Ich stammelte allerlei Nonsens, aber an eines kann ich mich noch genau erinnern, weil ich es aus tiefstem Herzen meinte und es immer gestimmt hatte und immer wahr sein würde: „Nichts auf der Welt kann uns je auseinander reißen“, flüsterte ich meiner Tochter fest ins Ohr, „dafür werde ich mit ganzer Seele sorgen.“

Der Schnee heult und schreit immer noch. Eisiger Wind zischt um mich herum, doch ich hülle meinen Körper in die Daunenjacke, die ich schon so oft verloren und so oft wieder angezogen habe. Ich stapfe durch den Schnee, lasse den See und das Loch in der Schneeschicht hinter mir. Ich habe mich entschlossen und ich habe es durchgezogen, es bleibt mir eben keine andere Wahl.
Der Schnee ruft weiterhin Nadines Namen, doch ich halte ihre Ohren fest an meinen Körper gepresst, sodass sie die Rufe nicht hören kann. Sie ist noch immer bewusstlos, doch sie wird bald wieder aufwachen. Das hat sie bisher immer getan und es wird jetzt nicht anders sein.
Vielleicht sind wir gefangene im Schnee, gequälte Seelen, die nie einen Ausweg finden werden. Und vielleicht trage ich die Schuld daran, doch ein Vater, der seine Tochter loslassen kann, kann auch kein guter Vater sein. Ich bin ein guter Vater.
Nadine bewegt sich in meinen Armen und drückt sich fester an mich. Sie schluchzt ein wenig und ich kann es ihr nicht verübeln. Auch ich hätte an ihrer Stelle Angst.
„Doch nichts auf der Welt kann uns je auseinander reißen“, flüstere ich ihr durch den tobenden Schnee ins Ohr. „Dafür werde ich mit ganzer Seele sorgen!“

 

Hallo Peter H.,

ich finde die Geschichte missglückt. Erstens ist der Text viel zu lange, und auch deswegen zu fade und langweilig. Metaphern sind missglückt. Unglaubwürdige Aussagen.

Meine Frau sprach in gedämpftem Ton, so wie es Ehefrauen eben tun, wenn sie ihren Männern in aller Öffentlichkeit Vorwürfe machen./QUOTE]

die Verallgemeinerung finde ich unpassend, zumal es, denke ich, in der Literatur solche Klischees nicht gibt :hmm:

In einem Lichtstrahl, der durch einen Spalt in der Vorhangfront hineinströmte, tanzten Millionen von Staubkörnern, wie Schnee, der vom Himmel fiel./QUOTE]

unpassende Metapher, zu übertrieben

„Bitte setzen Sie auch den Pinocchio Teller und die Limonade auf die Rechnung, bevor ich hier alles kurz und klein schlage!/QUOTE]

nicht glaubwürdig, warum will er ausrasten

Die Geschichte leidet an ihrer Länge und ich weiß nicht genau was du mit der Geschichte erreichen wolltest. Aber mich hast du nicht erreicht.

MfG Mantox

 

Hi Matox,

vielen Dank fürs Geschichte (komplett durch?) Lesen und Kommentieren. Es hilft mir immer wahnsinnig viel, Kritik zu bekommen und wenn möglich auch noch darüber zu diskutieren. Von daher schon mal vielen Dank!

Hier einige Kommentare meinerseits:

Erstens ist der Text viel zu lange, und auch deswegen zu fade und langweilig
Da fallen mir prinzipiell 2 Sachen ein. Erstens ist ein Text nicht fade, weil er zu lange ist, sondern fade wenn er zu lang ist. Prinzipiell hab ich nichts gegen lange Kurzgeschichten, wenn etwas passiert und gut geschrieben sind (okay, was mir für dich auch nicht gelungen ist :) ).
Zweitens ist ein Internet-Text subjektiv immer dreimal so lang wie ein offline Text. Das hat mich früher immer beschäftigt, im Moment schreib ich eher einen Offline Text, den ich dann online stelle. Sonst würd ich es in Bullet Points machen... (obwohl mir da eine Idee für die Kategorie "Experimente" kommt :) ).

die Verallgemeinerung finde ich unpassend, zumal es, denke ich, in der Literatur solche Klischees nicht gibt

Da stimme ich überhaupt nicht mit dir überein. Du kannst ja Geschichten grundsätzlich aus mehreren Warten erzählen - objektiver/subjektiver Erzähler usw... Und gerade wenn es ein Ich-Erzähler ist, dann können Verallgemeinerungen vorkommen, sollen sogar, wenn sie eine Aussage haben.

Es gibt in der Literatur das Credo, dass man zeigen statt erzählen soll. Das trifft vor allem auf die Ich-Erzähler zu. Unter anderem mit dieser Formulierung wollte ich "zeigen", wie sehr der Erzähler von von einem Familienglück träumt, dass er bei anderen sieht und wie sehr er "seine Frau" - die er übrigens in der ganzen Geschichte nicht beim Namen nennt - als Symbol für Familienglück - auf das er anscheinend so viel Wert legt - und nicht als Individuum.

Fand ich eigentlich ganz spannend.

In einem Lichtstrahl, der durch einen Spalt in der Vorhangfront hineinströmte, tanzten Millionen von Staubkörnern, wie Schnee, der vom Himmel fiel./QUOTE]

unpassende Metapher, zu übertrieben


Find ich gar nicht. Übertrieben in einem journalistischen Text - ja, aber in dieser Geschichte soll es als erste Vorbote des psychischen Chaoses und Paranoia dienen, in denen sich der Protagonist befindet und das am Schluss auch ausbricht - oder eben auch nicht.

„Bitte setzen Sie auch den Pinocchio Teller und die Limonade auf die Rechnung, bevor ich hier alles kurz und klein schlage!/QUOTE]

nicht glaubwürdig, warum will er ausrasten


Gerne helfe ich auch da weiter! :) Ausrasten möchte er, weil er die anbahnende, seine Welt zerstörende Erkenntnis einfach nicht wahrhaben will und er es diesmal nicht auf seine Frau schieben kann - die ja so handelt, wie es Ehefrauen immer machen - sondern von einem Ausenstehenden, einem objektiven Beobachter.
Sein Ausrasten ist der letzte Lösungsweg aus dieser ausweglosen Situation - oder eben flüchten!


Zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass es schade ist, dass ich dich nicht erreicht habe - ich find diese Geschichte eigentlich ganz gut *GestankdesSelbstlobesignorier*, aber danke auf jedenfall für deine Kritik und das Lesen.

LG Peter

 

Hallo Peter,

uff, da hast du aber eine sehr lange Geschichte gepostet. Ich musste mich zum Ende hin etwas beeilen, weil ich sonst ja gar nicht mehr zu meiner Büroarbeit gekommen wäre.
Aber ich hoffe dennoch, dass meine nachfolgenden Hinweise und meine Kritik von dir verstanden werden.

Zum Text:

Er beherrschte die Stadt mittlerweile,
mittlerweile würde ich streichen

erinnern, als angefangen
es fehlt "es"


Sie benutzte Metaphern wie Salz beim Kochen, dabei wünschte ich mir oft, sie würde beides weniger gebrauchen.
guter Satz, gelungen!

die am Stuhl neben mir saß.
sagt man das in Österreich so? Ich würde eher sagen "auf dem Stuhl" oder einfach nur, "die neben mir saß."

Spannung geladener.
spannungsgeladener


in denen sich gleich ein schreckliches Ungeheuer wie aus dem Nichts in der Welt manifestieren würde.
du bist echt ein bisschen eingerostet. Dieser Satz klingt schwerfällig. Wie wäre es mit: in denen ein schreckliches Ungeheuer aus dem Nichts auftaucht

tanzten Millionen von Staubkörnern, wie Schnee, der vom Himmel fiel.
ich finde das ist doch schon so ein schönes Bild mit den Staubkörner, die im Lichtstrahl tanzten. Der Schnee wirkt kontraproduktiv auf mich. Aber der Boss deines Textes bist natürlich du. Alles, was ich dir so vorschlage, muss nicht sein.

Sofort sprang ich aus dem Bett und folgte ihr in die Küche.
Holla eben noch konnte er sich kaum bewegen, jetzt springt er sofort aus dem Bett? Nee, da gehört ein Übergang dazwischen, dass er sich zusammen reißt und unter Schmerzen aufsteht. So in der Art.

der Schnee wie Asche vom Himmel rieselte
hm...wie Asche? Klar es gibt auch helle graue Asche, aber ich würde vielleicht schreiben, wie "weiße Asche". Schnee und Asche, das passt nicht so richtig glatt, finde ich.

Ein Sturm kam plötzlich auf und durchfuhr mich. Eisige Kälte schnitt wie Messer über mein Gesicht. Der Wind heulte in meinen Ohren, lauter und lauter und plötzlich schien es wie das Wehklagen tausender Seelen. Hart traf mich ein Windstoß, durchbohrte meinen Brustkorb und zerschnitt mit Eiseskälte mein Herz. So fühlte es sich in etwa an, wenn die Welt für einen Vater zusammenbricht, wie die zu dünne Eisschicht auf einem im Schnee verborgenen See.
Das wirkt ein wenig zu schmalzig für mich. Du arbeitest bei der Schilderung der Katastrophe zu plakativ. Sturm, eisige Kälte, schnitt mein Gesicht, Wehklagen tausend Seelen,durchbohrt Brustkorb, Herz zerschnitten.
Ich würde diese Passage entschärfen.
Die Tatsache, dass die Tochter in den See eingebrochen ist, ist auch ohne die zusätzlichen Dramaelemente für den Leser schon hart.

Meine Frau brach wie gewünscht die Konversation ab, doch nicht indem sie einfach weiter aß, sondern indem sie einmal laut schluchzte, aufsprang und schnellen Schrittes in Richtung Toiletten stapfte.
Weißt du Peter, bei andren sieht man die Fehler immer viel klarer als man es bei einem selbst kann. Dieser Satz ist einer, den ich auch geschrieben hätte, aber er wäre bei mir genauso unpassend gewesen wie er es jetzt bei dir ist.
Du packst viel zu viel darein. Wie ein Markthändler auf dem Hamburger Fischmarkt, der für die gierige Zuschauermenge eine Tüte mit Obst füllt und sie mit der Menge beeindrucken möchte und laut schreit: und noch eine Ananas und 1 Kilo Birnen und hier Äpfel, Äpfel, Äpfel und nun noch eine Melone und Bananen obendrauf.
Es geht gar nicht mehr ums Obst, es geht um die Menge und den Preis.

Entweder du schreibst einfach weniger und lässt ein paar Informationen aus, die sich der Leser selbst zusammendenken kann oder aber du gibst allen Aussagen auch den nötigen Raum und quetscht sie nicht in einen einzigen Satz. Sim sagt immer so zutreffend, dass jede Geschichte ihren eigenen Raum benötigt und wenn es eben viele Worte sind, dann ist es so. Fange mir also nicht mit dem Satzanzahlsparen an. :D

Aber wie gesagt, ich spiegele mich grad, mache denselben Fehler gern.

In letzter Zeit reagierte sie viel zu sensibel auf all mögliches Zeugs.
Entweder du erklärst "mögliches Zeugs" oder du lässt es weg, was auch gut ginge.

Jetzt, da sie langsam das Aussehen einer Wasserleiche verlor, meldeten sich meine Nerven zu Wort und ich übergab mich neben meiner Tochter in die Toilette, die neben der Wanne aufgestellt war.
Du bist sehr detailreich in deinen Schilderungen, aber dieses hier wirkt langatmig, weil du Informationen reinpackst, die eigentlich niemanden interessieren. Wie wäre es mit: Jetzt, da sie langsam nicht mehr wie eine Wasserleiche aussah, meldeten sich meine Nerven. Ich übergab mich in die Toilette.

. Auch ich schleppte mich ins Schlafzimmer, schloss die Tür und gab mich dem Weinkrampf hin, der seit Tausenden von Augenblicken schon an die Oberfläche dringen wollte.
"schloss die Tür" würde ich weglassen. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man grad in einer Kurzgeschichte alles weglassen sollte, was nicht die Geschichte vorantreibt.
Nungut, wenn man mit diesem Backmesser an alle Geschichten so heran gehen würde, könnte man es auch gleich lassen, Geschichten zu schreiben, ABER ein bisschen Wahres ist dennoch dran. Ab und zu mal macht es Sinn, Überflüssiges wegzustreichen.

Lediglich mein Schluchzen musste noch Gassen weiter zu hören gewesen sein.
das wirkt übertrieben

Wieder ergriff meine Frau meine Hand und nach einer so langen Beziehung geschehen diese Dinge nicht mehr aus Liebe sondern aus Sorge oder Mitleid.
Komma vor "sondern". Und wieder packst du zuviel in einen Satz, dabei sind alle Aussagen wichtig.

Ich zog meine Hand weg, als hätte sie sie mit glühenden Kohlen versengt.
zu viel Show.

„Bitte setzen Sie auch den Pinocchio Teller und die Limonade auf die Rechnung, bevor ich hier alles kurz und klein schlage!“
Ok, dein Prota ist ungehalten, aber garantiert würde er nicht ankündigen, dass er jetzt gleich alles kurz und klein schlägt. So einen Wutschub oder nennen wir es ruhig Jähzorn (wundervoll treffendes Wort finde ich ) hätte von dir im Charakter des Prota besser angelegt sein müssen. So wirkt es aufgsetzt und unstimmig. Lass ihn verbal etwas Böses sagen. Soll dein Prota ruhig schimpfen, dass er sich wohl als Kellner so einen schweren Patzer nicht oft erlauben wird dürfen, wenn ihm sein Job lieb ist. Von mir aus soll er ihn mit Worten bedrohen.

manifestierte sich in einem rechten Kinnhaken.
manifestierte haste schon weiter oben mal gebraucht, auch da fand ichs schon unpassend. Ich würde ihn nur mit der Faust drohen lassen. Das reicht doch auch.

„Es war ein Unfall, der genauso gut auch mir hätte passieren können.
Würde sie nicht eher sagen, dass die Tochter tot ist? Ihn also erstmal wieder in die Realität zurück führen und dann vom Unfall reden?

Sie atmete tief ein und aus, wobei ich sah, wie die Luft in ihren Nasenlöchern verschwand und wieder herausgeschossen kam.
Meinst du das jetzt irreal?

Da ist laufend immer der Bezug zur Luft, in der sich dein Protagonist befindet. Ich weiß, es wird dir nicht gefallen, aber ich könnte mir die ganze Geschichte auch gut vorstellen, ohne einen einzigen Hinweis auf die Luft. Es wirkt einmal oder zweimal als Unterstreichung ganz gut, aber danach wirkt es befremdlich, wenn der Protagonist immer wieder davon redet wie die Luft grad war.

Ich fürchte, du tust des Guten zuviel, weil du immer unterstreichen willst.

schrie ich meine Frau in dieser anderen, surrealen Parallelwelt zu.
würde die "surreale Parallelwelt" weglassen.


Und da draußen, ganz klein auf der ande
du fängst viele Sätze mit "Und" an. Prüfe doch bitte mal, ob du diese Wiederholungen etwas vermeiden kannst.

„Werden wir dem Schnee jemals entkommen?“ fragte sie, in einem Moment,
Ein Kind würde doch wesentlich kindlicher formulieren oder?
Vielleicht würde sie sagen: "Papa,wann hört der Schnee endlich auf?"

Weitere Bemängelungen habe ich erstmal nicht so auf Anhieb gefunden, aber ich gestehe, dass ich auch einerseits zügiger gelesen habe und andererseits mehr in den Bann des Textes gezogen wurde.

Gesamteindruck:

du hast dir viel vorgenommen, mit dem Darstellen deines Protagonisten, der dem Wahn verfallen ist, dass seine Tochter noch lebt. Teils sind sehr schöne Formulierungen dabei und der "alte" Peter blitzt hervor.
Gelungen ist dir, das tiefe Verhältnis des Vaters zu seiner Tochter darzustellen. Kühl steht die Ehefrau daneben, fast als hätte sie nur die Statistenrolle. Der Schnee passt ungemein gut zum Thema, allerdings hat mich die immerkehrende "Luft" schon arg gestört.
An manchen Stellen versuchst du mit Macht den Leser zu überzeugen und das wirkt dann für mich eher umgekehrt, wer mich bekehren will ist erstmal verdächtig. :D
Vielleicht könntest du den gesamten Text nochmals mit ein wenig mehr Abstand überarbeiten und überall dort, wo noch mehr Beschreibung möglich wäre, diese an die Stelle der kraftvollen Ausdrücke setzen. Sozusagen die ölige stehende Luft gegen gesprochene Sätze, Körperhaltung, Mimik ersetzen.

Wie immer in deinen Geschichten kratzt du nicht an der Oberfläche rum und deswegen habe ich diese Geschichte gern gelesen.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo Peter,

mich hat diese Geschichte sehr berührt. Ich wüsste nicht, was ich dir zu Geschichte empfehlen solte, anders zu machen. Ein paar Sätze könnten knackiger formuliert sein. Aber als Gesamtbild wirkt die Geschichte nachaltig in meinem Kopf.

LG
GD

 

Hallo Peter,

muss meine Kritik relativieren. Habe die Geschichte jetzt komplett gelesen.

gefällt mir eigentlich recht gut. Sie leidet nicht an der Länge. Die Sache mit dem Schnee will mir nicht ganz gefallen. Für meinen Geschmack benutzt du ihn zu oft, und man ist ein wenig genervt davon.

Und sie hat mich auch berührt.

MfG Mantox

PS: sorry, übereilte Kritik.

 

Hallo Leute,

wow, vielen Dank fürs lesen und Feedback geben - leider komme ich erst am WE dazu, euch eine ausführliche Antwort zu schreiben.

@ Lakita
Oh mein Gott, das ist ja eine ganze Liste mit super-brauchbaren Feedback. Ich werde die Geschichte am WE nochmal überarbeiten und dir dann ausführlich feedbacken!

@ Goldene Dame
Freut mich sehr, dass dich die Geschichte berührt hat! Das ist das schönste Lob, dass ich mit ihr erreichen kann!!! :)

@ Mantox
danke fürs nochmal Lesen und nochmal feedbacken. Da gehört finde ich viel dazu, eine bereits abgeschriebene Geschichte NOCHMAL zu lesen udn die Kritik zu relativieren! Vielen Dank dafür (Y) (Y) (Y)
Werde mir die Schneesache nochmal zu Gemüte führen.

Vielen Dank an alle für die positiven Kommentare und hilfreichen Feedback-Punkte!

Ich freu mich! :)

LG aus Wien,
Peter

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Peter.

Ich rutschte schön langsam in die Geschichte rein. Man weiss am Anfang nicht so recht, wo sie hinwill. (Ehepaar hat Streit im Restaurant? na und?). Liest sich aber schön flüssig, der Anfang, und bleibt interessant. Wenn man dann anfängt zu ahnen, was passiert ist, wird die Geschichte spannend. Es dämmert einem. Bis dahin finde ich sie genial aufgebaut. Sobald man aber weiss, worum es eigentlich geht, lässt die Spannung nach. Man will schon noch wissen, was jetzt mit dem Mann passiert, aber es trägt, für mich, die Länge des nachfolgenden Textes nicht. Man könnte dem Leser auch offen lassen, was aus ihm wird. Obwohl Du zum Schluss auch sehr schöne Bilder malst, war meine Neugier eigentlich schon befriedigt.

Für mich wäre das ein gelungenes Ende gewesen:

"Ich sah Millionen von Schneeflocken auf mich zukommen und erinnerte mich wieder an den Fahrstuhl, in dem ich mir immer einbildet hatte, gen Himmel zu fahren, als ich noch ein Kind war."

Ist wohl Geschmacksache. Den Satz finde ich jedenfalls echt schön.

Wenn das Ende kürzer gefasst wäre, würd' ich mich noch tiefer vor Dir verneigen.

Gruss

Elisabeth

 

Komplett Überarbeitung & Kürzung

Hallo zusammen,

dank eurer hilfreichen Kritiken, habe ich den Text nun komplett neu überarbeitet, habe ein Heer an Adjektiven durch eine Elitetruppe an Beschreibungen ersetzt, habe die Luft-Parallelwelt-Sache entschärft und auch noch eine ganze Menge gekürzt, damit das Hauptthema, das mir immer noch sehr am Herzen liegt, besser zu Geltung kommt.

Vielen Dank nochmal an alle für die positiven Kommentare - das spornt extrem an, wenn es um Text-Überarbeitungen geht. :)

@ Elisabeth
Wow, liest du etwa immer so früh Geschichten? Das ist ja unglaublich! :)

Aber was ich eigentlich sagen möchte: Danke für die positive Kritik. Es freut mich, wenn sie dir gefällt, aber bitte nicht zu tief verbeugen - das ist schlecht für den Rücken und da wäre es besser, wenn du weiterhin Geschichten liest und schreibst, anstatt zu Heilmasseuren laufen zu müssen. :)

Ich habe die Geschichte ein wenig gekürzt und auch noch am Schluss gefeilt - wobei ich mich gegen ein offenes Ende entschieden habe. Ich glaube, Charly hat einfach einen Weg zu bestreiten, den er gehen muss - und wird. Er hätte ein offenes Ende (das ich mir auch schon überlegt habe) sicher nicht vertragen.

LG Peter

 

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