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Tagebuch eines Sünders

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15.06.2005
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Tagebuch eines Sünders

So stehe ich hier. Wohlwissend, wie es enden wird. Doch will ich euch erzählen, wie es begann.

Mein Name ist Pyreus, Sohn des Agath, Priester des Solon im Tempel zu Eidolys.

Meine Geschichte begann im neunten Sommer meines Lebens, wo ich als junger Novize in den Glauben des Solon aufgenommen wurde. Mein bester Freund Thymus wurde nicht aufgenommen. Da seine Eltern es sich nicht leisten konnten, verkauften sie ihn an einen jungen Mann, der ihn in die Lehre nehmen wollte. Dieser junge Mann war Lysander, ein Magier, der unerkannt durchs Land reiste. Er brachte meinem jungen Freund Thymus die Wunder der Magie bei.

Doch Thymus ging durch eine harte Schule, denn er lernte nicht nur die Magie kennen. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wurde er auch ausgebildet, anderer Leute Lust zu dienen. Schon mit zwölf Jahren wurde er regelmäßig von Lysander vermietet, an jene, die pervers und vermögend genug waren, sich dieses Vergnügen zu leisten.

Mit 16 Jahren war Thymus ein Meister beider Künste und ich lernte einen Teil dieser Künste von ihm, während ich selbst im Dienste Solons voranschritt. Schon bald wurde ich zum Akolythen Solons geweiht und erlangte auf diesem Gebiet einiges an Macht.

Thymus hatte sich derweil seines Meisters entledigt und verkehrte regelmäßig mit dem König als auch mit dem Prinzen von Aischylos, ohne dass diese voneinander wussten.

Ich hingegen hatte den Hochgeweihten unter meinen Willen gezwungen und beherrschte zwei Jahre später die Geschicke des Tempels.

Thymus verleibte sich die Macht im Palast ein und wie beide lernten die Macht und ihre Möglichkeiten zu schätzen.

Ich begann mehr und mehr Solons Segen zu genießen. Immer öfter offenbarte ER mir seine Pläne. Auch im Bezug auf Thymus.

Dieser kaufte sich Bücher über Bücher, aus denen er noch mehr über die Magie lernte. Wir teilten unser Wissen und ich weihte Thymus heimlich Solon, so wie es vorherbestimmt war. Wir schienen auf dem Höhepunkt unserer Macht zu sein. Bis zu jenem schicksalhaften Tag, als das Reich Ulbernias uns den Krieg erklärte, nachdem seine Königin Milea von unserem König Kaleppas zurückgewiesen wurde.

Die Allianz, die Ulbernia mit Aischylos anstrebte, war zunichte gemacht. Innerhalb kürzester Zeit entfesselte Ulbernia die Horden von Daiphos und das Chaos von Lania. Nur der gemeinsamen Macht von Thymus und mir gelang es, den Untergang beider Reiche zu verhindern. Wegen meines angeblichen Hochmutes, der mich getrieben hatte, die Mächte Solons und die der Magie zu einen, wurde ich vom Erzbischof zum Priester degradiert und Thymus, völlige entkräftet dem Feuer übergeben.

Meine Macht entfaltete sich dennoch weiter, der Hohepriester fiel meiner Magie zum Opfer, der König starb unter Solons machtvollem Gleißen. Ich einte Kirche und Thron und regierte unter dem Segen Solons. Um den Tod Thymus’ ungeschehen zu machen, manipulierte ich mit geballten Macht göttlicher und magischer Energien den Fluß des Lebens und holte Thymus zurück. Ich tat es, weil ich ihn liebte und brauchte.

Doch Thymus war verändert. Ich merkte es leider erst, als er Thalon, den Gott der Finsternis, gebar und die Welt im Chaos zu versinken drohte.

All das schreibe ich als Warnung für jene, die die Welt zu verändern trachten. Das Gleichgewicht der Dinge hat höchste Priorität. Tot muß tot bleiben. Eine bittere Lektion, die ich zu lernen hatte. Ich hatte vor, mich selbst zu opfern, um das Licht, Solon, zu gebären. Meine Seele würde dafür jedoch in das Reich tiefster Qualen eingehen. Mein Leib würde verderben und seine Verderbtheit würde meine Seele beflecken.

Möge der Herr mich bewahren. Doch umsonst flüstere ich das Gebet, während ich den geweihten Dolch in mein Herz ramme und das Licht meine Seele umspült und durch mich hindurch fließt. Es raubte, was mir gehörte. Ich wurde verzehrt, nur um wenige Augenblicke später Qualen zu leiden.

Während mich Thymus immer wieder bis kurz vor den Höhepunkt treibt, nur um sich dann in einen Dämon zu verwandeln und mich zu schmerzvoll zu entleiben, bete ich in den klaren Momenten dieses schändlichen Todes um Erlösung. Mein Leib sehnt sich mehr und mehr nach dem Dämonen. Mein Geist fürchtet mehr und mehr den Tod und der Zwiespalt droht mich zu zerfressen, tötet mich wieder und wieder.

Doch ein kleines Licht bleibt dort in der unendlichen Verzweiflung. Durch das Schreiben meiner Geschichte mit den letzten magischen Funken meiner Seele hoffe ich, der Nachwelt von meinem Schicksal zu berichten und sie zu warnen. Also Thymus, zeige mir deine todbringende Zärtlichkeit ein weiteres Mal.

 

Hallo Adeptus
Die Idee deiner Geschichte ist, wenn auch nicht unbedingt neu, eigentlich keine schlechte. Was jedoch nicht so gut rüberkommt, ist die Spannung des Ganzen. Die Kg fesselt den Leser nicht. Sie liest sich eher wie ein Bericht, als wie eine Geschichte und das ist recht langweilig.
Die Prots bleiben durchsichtig, es kommt kein wirkliches Leben auf.
Auch wenn es sich hierbei um einen Brief handelt - man könnte trotzdem wörtliche Rede etc. einfügen. das würde der Geschichte mMn gehörig helfen.
Vielleicht überarbeitest du das Ganze daraufhin noch einmal.

Noch ein Tipp: poste immer nur eine Kg nach der anderen und sieh, was die Kommentare bringen. Dann gehe zur nächsten über. Oft schleichen sich sonst die selben - vermeidbaren-Fehler ein.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Adeptus,

die Plotidee könnte einen Film im Geiste Fellinis entstehen lassen, der Text gleichwohl ist eigentlich bisher nur die Skizze zu einer Geschichte.
Auch ist er leider kein Tagebuch, denn dafür werden die Stationen ja viel zu schnell überflogen. Ein Tagebuch zeichnet sich ja gerade durch kleine fast tägliche Stationen auf dem Weg zu Macht aus. Wäre als solche konsequent umgesetzt sicherlich auch passend für diese Idee.
Ich würde dir hier zu einer länger angelegen Erzählung raten, in der du dann auch hübsche dreckige und lustvolle kleine Details einbauen kannst. ;)

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Adeptus,
ich lese die Geschichte. Ich fasse mir an die Nase. Ich kratze mich am Kopf, wie es mir vorherbestimmt ist. Ich bin auf dem Höhepunkt meiner Verwunderung. Ich rufe sim und weltenläufer an und frage sie, was sie von dem Text gehalten haben. Ich schreibe eine Kritik.

Das, was du da abgeliefert hast, ist keine Geschichte, allenfalls ein Entwurf. Ich habe beim Lesen deinen Sprecher mit geweiteten Pupillen auf einem Stuhl unter einem Spot in einem dunklen Raum sitzen sehen und ihn monoton diese Sätze rezitieren hören. Von der Stimmung deiner Welt ist bei mir nichts angekommen. Vielleicht solltest du den Text dahingehend überarbeiten.
Positiv: Wenigstens sind mir keine Fehler aufgefallen.

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo Adeptus,

Die Allianz, die Ulbernia mit Aischylos anstrebte, war zunichte gemacht. Innerhalb kürzester Zeit entfesselte Ulbernia die Horden von Daiphos und das Chaos von Lania. Nur der gemeinsamen Macht von Thymus und mir gelang es, den Untergang beider Reiche zu verhindern. Wegen meines angeblichen Hochmutes, der mich getrieben hatte, die Mächte Solons und die der Magie zu einen, wurde ich vom Erzbischof zum Priester degradiert und Thymus, völlige entkräftet dem Feuer übergeben.

Ich verstehe nicht wirklich, wie zwei so übermäßig mächtige Männer einfach so "vertrieben" werden können.
Ansonsten stimme ich sims Kritik der Schilderung von Alltagssituationen auf dem Weg zur Macht zu.
Die sexuelle Ausrichtung deiner Geschichte finde ich insofern ziemlich seltsam, dass du im Grunde nichts über die Charaktere im Detail erzählst. Das Ende wirkt dadurch recht absonderlich. Denn eigentlich hört sich alles nach klassischer antik angehauchter Fantasy an, zum Schluss ist das dann aber nicht mehr so...Was ich meine ist, Homosexualität mag in der Antike weit verbreitet gewesen sein, aber auf einer mythologisierten und gleichgestellten Ebene ist das neu, ungewöhnlich und benötigt Erklärung.

Grüße, nils

 

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