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Teilung des Einzellers

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08.05.2006
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Teilung des Einzellers

Er bestimmt die Richtung und das Tempo. Ihr bleibt immer nur die Reaktion in seinem Windschatten. Sie bemüht sich, Schritt zu halten. Ein selbständiges, ungefragtes Abweichen ist ihr nicht möglich. Das weiß sie und akzeptiert es. Es könnte die Einheit in ein gefährliches Wanken bringen. Das will sie nicht. Sie will unbeschadet bleiben.
Er führt. Sie folgt. Weil er den Weg kennt und es immer so ist. Darum fragt er auch nie.
Ihre Bewegungen sind gleichmäßig harmonisch. Wie die des Hamsters im Rad: Nach vorn, nach vorn.
Viele Wege haben sie so hinter sich gebracht.

Jetzt will sie das nicht mehr.
Die einschränkende Symbiose langweilt sie. Sie will Unabhängigkeit.
Darum sagt sie zu ihm: „Lass uns das Tandem verkaufen!“

 

hi katinkaH

ich sag dir, ich bin auf eine komische idee gekommen, als ich den text gelesen habe. das werde ich jetzt aber nicht sagen, ist mir zu peinlich, nachdem ich jetzt weiß, dass sie nur ein tandem gefahren sind. aber alles deutete auf vieles andere hin, als das tandem fahren, jedenfalls für mich. erst beim zweiten lesen, klang es auch logisch.

Darum sagt sie zu ihm: „_Lass uns das Tandem verkaufen!“
einziger fehler, den ich gefunden habe.:D
mir gefällt, das die protagonistin sich während der geschichte wandelt. als sie sich wie das hamster im rad vorkommt, will sie plötzlich die unabhängigkeit. nicht neu, aber mir gefällt sowas.

cu J:baddevil:

ps
berauscht malz nicht die sinne? nur mal so eine frage?

 

hi joblack,

schön dich zu sehen!
Wie immer danke fürs Lesen und Kommentieren.

Du dachtest erst an was anderes, das war beabsichtigt.

mir gefällt, das die protagonistin sich während der geschichte wandelt

das erwarte ich nicht nur von meinen prots....

Schön, das sie dir gefallen hat.

LG
Katinka

 

Hi Zerbrösel-Pistole,

solange du nur meine KGs nicht ernst nimmst...;)

ja sie ist mini, habe noch so ne Kleine hier gepostet, aber auch richtige KGs mit längerem Text. Aber ich konnte nicht wiederstehen, da mir in den letzten vier Wochen 3mal Tandems über den Weg gelaufen sind und ich zu dem Schluß kanm, dass ich Tandems ausgesprochen spießig finde. Man könnte mit Sicherheit eine lustige Geschichte mit einem älteren Ehepaar auf einer Fahrradtour daraus machen, mal schau`n:bib:

Danke fürs Lesen und Kommentieren

Katinka

 

Immer spürt er ihren keuchenden Atem in seinem Nacken, ihr Gewicht in seinem Rücken. Er bestimmt die Richtung, sagt, wo es langgeht, übernimmt die Verantwortung. Es ist gut, wenn es ohne ihn nicht geht.
Sie folgt wie eine Helferzelle seiner Bestimmung. Sie beklagt sich, ohne zu sagen, wohin sie will, ohne zu überlegen, was es bedeutet, immer der Kopf zu sein, für zwei zu denken. Ihre devote Folgsamkeit beginnt ihn zu quälen. Er will Freiheit.
"Schatz", sagt er, "lass uns das Tandem verkaufen."

Hallo KatinkaH,

ein eigenes Fahrrad gibt einem die Möglichkeit, eigene Wege, aber auch nebeneinaner zu fahren. Die muss deine Protagonistin natürlich noch nutzen.
Du hast eine nette kleine Pointengeschichte geschrieben und bist mir hoffentlich nicht böse, dass sie mich zur Gegenperspektive inspiriert hat.

Lieben Gruß, sim

 

hallo sim,

danke fürs lesen und gutfinden.
ob ich böse bin? ganz im gegenteil, dein gegenentwurf hat mir gefallen, und ist es nicht auch ein lob, wenn ein leser durch eine geschichte inspiriert wird?

LG
katinka

 

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