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The Animal Man
Er hatte den Hund getreten. Dieser gottverdammte Wichser hatte den Hund getreten. Snake war auf einem Parkplatz vor der riesigen Konzerthalle in der gleich Black Star rocken sollten. Und er war bereit zu töten. Für ungefähr 10 Sekunden sah er noch zu, wie der bekiffte Wichser seinen kleinen Boxer zusammentrat. Dann ging er langsam und zielstrebig auf ihn zu. Der Tierquäler hatte noch genug Zeit um ihm ein "Hey Arschloch, was willstn' du" entgegenzuwerfen, dann steckte schon Snakes Skalpell in seinem Gesicht und zerschnitt es zu einer widerlich aussehenden Fratze. Snake zog seine Waffe aus dem Gesicht des Massakrierten, steckte sie weg und versetzte der Leiche einen harten und verächtlichen Tritt in die Eier. Langsam und schwermütig stapfte er zur Konzerthalle. In 10 Minuten sollte die Show beginnen.
Es ging richtig ab. Die alkoholisierte Meute metzelte zum Sound von Black Star, sodass nur noch die ganz starken Mosher auf den Beinen blieben. Snake stand am Rande des Geschehens. Er hatte keine Lust jemanden einfach so zu verletzen. Lieber wollte er sich ganz lässig an der Bar einen Drink holen und eine rauchen. Er ging zur Bar, setzte sich auf einen der pissgelben Hocker und bestellte eine Jack Coke. Die Coke war eiskalt und mit Eiswürfeln und einer Note Ginger Ale verfeinert. Als er die Lippen an den Rand des Glases setzte, war es als ob eine uralte Energiequelle, die schon lange zwischen seinen Gedärmen und Knochen geschlummert hatte, nun Besitz von ihm ergreifen würde. Snake nahm einen großen Schluck, setzte das Glas ab und verdrehte vor Genuss die Augen. Als er sie wieder öffnete, war irgendetwas merkwürdig. Er wusste nicht was, aber sicher war: Es befand sich hier an der Bar. In Gedanken versunken, was es sein könne, zog er eine Camel aus seiner verwaschenen Jeans und steckte sie sich an. Plötzlich, als er den Rauch das erste Mal einsog, brannte sich die Auffälligkeit, die ihm bisher verborgen geblieben war, wie Feuer in sein Gehirn. Es waren die zwei Männer am hinteren Ende der Bar. Zunächst entdeckte man nichts Auffälliges an ihnen. Kurz geschnittene Haare, Armyjeans und Piercings in Zunge und Nase. Die typischen Besucher eines Black Star Konzerts also. Doch eines störte ihn an ihnen. Auf ihren T-Shirts prangte das Logo R.A.M.P.! Das hieß soviel wie Rare Animal Meat Producers! Also Seltene Tierfleisch Hersteller! Snake verabscheute es, wenn Leute unschuldige und vor allem vom Aussterben bedrohte Orang Utans oder Gorillas grausam abschlachteten. Die zwei Männer standen auf und verließen die Bar. Er inhalierte noch einmal tief den Rauch seiner Zigarette ein, dann drückte er sie im vor ihm stehendem Aschenbecher aus und ging den Beiden hinterher.
Snake war den beiden R.A.M.P. Mitgliedern in eine verlassene Gegend, ziemlich außerhalb seines eigentlichen Territoriums gefolgt. Die beiden Tierquäler steuerten auf ein großes, graublau gestrichenes Fabrikgebäude. Er versteckte sich schnell hinter einem der davorstehenden Müllkontainer und wartete bis die zwei Männer das Gebäude betreten und die Tür hinter sich abgeschlossen hatten. Dann schlich er langsam aber zielstrebig auf die Tür zu, öffnete sie und schloß sie ohne einen einzigen Laut zu verursachen wieder. Im inneren des eisernen Stahlkolosses war es, wie er bereits vermutet hatte, düster und es kam nur wenig Licht durch die rar gesäten Fenster. Der Gang vor ihm schien endlos lang zu sein. Schritt für Schritt arbeitete er sich weiter durch die fast gänzliche Dunkelheit vor, bis er den Metallknauf einer Tür zwischen seinen Fingern spürte. Still und auf jedes noch so kleine Geräusch bedacht, drehte er den Knauf mit einem Ruck um und die Tür sprang auf. Was er nun zu sehen bekam, übertraf alles was er je gesehen hatte. An den Wänden hingen Tierkadaver mit aufgeschlitzten Bäuchen, herausquellenden Gedärmen und durchgeschnittenen Kehlen. In der Mitte dieses bizzar-schrecklichen Szene standen die beiden Männer. Zwischen den Beiden ein gefesselter Orang Utan. Der eine der Beiden versuchte ihm gerade den Bauch mit einem Skalpell aufzuschneiden. Das arme Tier winselte vor Angst und starrte wie angewurzelt auf dieses spitze, kleine Werkzeug mit dem sein Leben beendet werden sollte. Blanke Wut schäumte in Snake auf. Noch nie hatte er etwas derartig
nihilistisches und grausames wie das gesehen. Die
beiden Schlachter hatten ihn noch nicht bemerkt. Es war seine Chance diesen Hurensöhnen zu
zeigen, was es bedeutet zu morden. Er warf eines seiner Wurfmesser und traf den etwas Größeren genau am Hals, wodurch eine beträchtliche
Schnittwunde entstand, die sogleich anfing stark
zu bluten. Der Metzger quiekte vor Schmerz laut
auf, genau wie eines der Schweine, die er früher
geschlachtet hatte. Der Andere war so verdutzt von
dem plötzlichen Angriff, dass er einfach
stehenblieb und mit vor Schrecken geweiteten
Augen, dem Mord seines Partners zusah. Snake
ging auf ihn zu und wuchtete ihm eine harte
Rechte genau aufs Nasenbein, wobei es mit einem
lauten Knacken brach. Blut spritzte aus der
Wunde, doch der Angegriffene war noch so in
Trance, dass er gar nicht registrierte, dass seine
Nase gebrochen war. Er schlug ihm noch einmal hart gegen den Kopf, dann ging er zu Boden. Ihn würde er leben lassen, mit der Konsequenz einen Schock davonzutragen und mit dem Gewissen, nie mehr Tiere zu quälen.