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The World According to a Jack Russell Named Jack Russell
The World According to a Jack Russell named Jack Russell
Menschen sind komisch.
Sie riechen komisch, sie bewegen sich komisch (auf zwei Beinen – wer hat sich das nur ausgedacht?), sie machen komische Dinge und sie sehen komisch aus.
Ich habe viel mit ihnen zu tun; leider, wie ich manchmal denke. Manche sind ok. Manche sind sogar mehr als das. Mein „Herrchen“ zum Beispiel. Auch wenn er und ich diese Bezeichnung nicht mőgen; wir sehen uns als gleichberechtigt. Ich nenne ihn einfach Mike, weil das sein Name ist. Er nennt micht Jack Russell, weil das mein Name ist. Oder zumindest, der Name, der er mir gegeben hat. Er sagte mir: Jack Russell, du bist ein Jack Russell und du heiβt Jack Russell. Was auch immer das heiβen mag; manchmal versteh ich auch ihn nicht. Ist wohl dieser „Humor“, den die Menschen, in ihrer Aroganz fűr sich allein beanspruchen. Irgendein schlauer Mensch sagte mal, Humor sei das, was den Menschen vom Tier unterscheidet. Wenn der wűβte, wie viel Spaβ wir Hunde dabei haben, uns űber die Menschen lustig zu machen... aber ich schweife ab.
Mike ist das, was gemeinhin ein Obdachloser genannt wird. Oder auch Penner. Was, glaube ich, nicht so nett ist. Zumindest ist Mike immer traurig, wenn er so genannt wird. Ich versteh das wirklich nicht. Warum kűmmert es in so sehr, wie er genannt wird. Er ist, was er ist. Egal wie man’s nennt. Menschen: Sie műβen alles so kompliziert machen. Aus allem machen sie ein Problem. Und dann bezeichnen sie sich als „Krone der Schőpfung“, wenn sie es schaffen, die Probleme, die sie erst ausgelőst haben, zu lősen! Gut, ich mőchte mich gar nicht aufregen. Eigentlich kann ich ja froh sein, dass es die Menschen gibt. Zumindest Mike. Er sorgt gut fűr mich. Er sorgt besser fűr mich, als er fűr sich selber sorgt. Ich glaube, diese Obdachlosen- oder Penner-Sache bringt mit sich, dass er wenig von diesem Zeug hat, gegen dass die Menschen ihr Essen tauschen. Manche Menschen scheinen davon viel mehr zu haben; ich versteh nicht, wieso das so ist. Netter scheinen diese Menschen nicht zu sein. Aber was weiβ ich schon?
Mike und ich sitzen meistens auf der Straβe. In einer groβen Stadt; zumindest kommt mir sie groβ vor. Es laufen jeden Tag so viele Menschen an uns vorbei, dass ich es aufgegeben habe,
sie zu zählen. Manche beachten uns gar nicht, andere sehen kurz rűber; einige, wenige, werfen uns etwas von diesem Klimper-Zeug hin. Mike sagt dann immer: „Vielen Dank.“ Sie werfen es in einen kleinen Pappbecher, aus dem Mike am Anfang des Tages seinen Kaffee trinkt. Selten, ganz selten kommt es vor, dass sich jemand zu uns setzt und mit uns redet. Das heiβt, mit Mike redet. Hunde verstehen ja nichts. Einer hatte einen Apfel fűr Mike und fűr mich einen Knochen, den ich dann (die Menschen mőgen es scheinbar, wenn wir das tun) sofort zerkaute. Er fragte Mike, warum er so lebe. Ich verstand die Frage nicht. So lebte. Wie denn sonst. Jeder lebt so. Mike hat es ihm erklärt, ich war leider zu sehr mit meinem Knochen beschäftigt.
Am liebsten gehe ich durch den Park. Ich weiβ dann gar nicht, was ich zuerst machen soll; soviele verschiedene Blumen (keine Ahnung, wie die alle heiβen-aber sie riechen so gut)
so viele Menschen und andere Hunde. Ich wundere mich, warum Menschen nicht an Blumen riechen; wissen die denn nicht, was denen entgeht? Mike meinte einmal, sie tun es nicht, weil sie nicht so gut riechen kőnnen wie Hunde. Ich glaube, sie tun es nicht, weil sie Angst haben, fűr verrűckt gehalten zu werden. Typisch. Wenn wir Hunde Daumen hätten, wűrden wir die meisten Menschen im Schach schlagen.