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To rent a war...

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12.12.2004
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To rent a war...

To rent a war... (ist zur Zeit Baustelle)


Michael kauerte im Vorzimmer von General Gold auf einer Couch.
Der Ellbogen war auf seine Aktentasche gestützt und sein Zeigefinger klopfte im Staccato die obere Zahnreihe ab.
Er spürte den Schweiß bis zum Hosenbund laufen.
Die Sekretärin schoß Buchstabensalven in die Tastatur, um ihn zu ignorieren.
Es war kurz vor Zehn.

„Sie können jetzt rein Mister Calahan!“, fistelte sie unter der lavaroten Spraymähne hervor.
Der junge Chef der Marketingabteilung knautschte sich aus dem Plastikbezug frei, atmete tief aus und zog seine Ärmel stramm.

Hinter einem gigantischen Schreibtisch aus Mahagoni saß der General im Halbdunkel des Zimmers.
Die getäfelten Wände waren mit Urkunden, Fahnen und Bildern wüster Kriegsschauplätze übersät. Eine Vitrine zu seiner Linken war mit erschreckenden Körperteilen in Formalingläsern gefüllt und die Waffen zu seiner Rechten neben dem großen Fenster, waren mit Sicherheit geladen.
Ein reflektierter Sonnenstrahl traf die Kopfhaut des alten Soldaten, die unter dem weißen Bürstenhaarschnitt in äußerst schweinischer Farbe hervorschimmerte.

„Calahan! Sie hier! Was verschafft mir das Vergnügen?“, marschierte sein Baß durch den Raum.
„General Gold, Sir! Wir haben ein schwerwiegendes Problem zu lösen!“, räusperte sich Michael. Der General lehnt sich in seinem Chesterfieldsessel zurück und steckte sich eine Zigarre an. Das Stereotyp war perfekt.

„Nun, dann setz dich, mein Sohn!“, sagte er, dicke Rauchwolken ausstoßend.
Michael nahm auf einem der Stühle Platz, die zum Fenster hin ausgerichtet waren.
Er blinzelte vom Sonnenlicht geblendet, in die Nebelwand des Generals.

„Also, womit kann ich Ihnen helfen?“, fragte das Schwergewicht.
„Sir, es stimmt mich betrüblich ihnen mitteilen zu müssen, dass StarBurger Limited sich auf keine Verlängerung des Vertrages mit der Rent-a-War Corporation einlassen wird.“.
Michael wunderte sich mit welch fester Stimme er den Satz herausbrachte.

Gold sog brutzelnd an seiner Kubanischen und stand auf. Er ging zur Vitrine, entnahm eine Flasche Whiskey, die hinter einem Schrumpfkopf stand und entgegnete:
„Und warum, wird sich StarBurger auf keine Verlängerung einlassen?“.
Er füllte ein Glas mit altem Bernstein, schwenkte es und roch daran.

„Wenn sie erlauben, werde ich ihnen vorliegende Causa nochmals zu Gehör bringen!“, sagte Michael und kramte einen Akt aus seiner Tasche.
„Laut der Vereinbarung zwischen der Rent-A-War Corp. und StarBurger Ltd. haben sie sich verpflichtet, einen für uns strategisch günstigen Krieg auf einer Kolonialwelt zu beginnen, den wir nach einiger Zeit übernehmen können, um einen Fuß in den äußeren Zonen zu haben, da DSP Inc., auch als DeepSpacePizza Inc. bekannt, bereits entscheidende Marktanteile in 3 von 5 Sektoren hält.“.

General Gold hatte sich zurück auf seinen Sessel begeben und nippte nun genüsslich an seinem Glas.
„Weiter!“, sagte er.
Der schlacksige Anwalt räusperte sich. Er fühlte sich nicht wirklich wohl in seiner Haut, obwohl der ehemalige Fallschirmspringer so onkelhaft war.

„Vor nunmehr 9 Monaten erklärten sie einer, wie ich sagen muß, ziemlich primitiven Gemeinschaft auf Heisenberg den Krieg. Alles verlief zu unserer Zufriedenheit. Ihre Verluste waren gering, ihre Raumgewinne groß. Wie aus dem Lehrbuch, um das mal zu erwähnen!“.
Michael glaubte ein leichtes Schmunzeln durch die Rauchschwaden erkennen zu können.

„Ich danke! Das ist auch mein Job!“, kam es samten zurück.
„Am 16. April war es dann soweit, dass sie einen Großteil der feindlichen Armee in die Berge und Wälder der südlichen Halbkugel zurückgedrängt hatten. Am darauf folgenden Tag, übernahm die Verteidigungsabteilung von StarBurger ihre Leute. 3 Divisionen hoch spezialisierter Soldaten, die innerhalb von 4 Monaten in einer vollkommen fremden Welt Sieg um Sieg errungen hatten.“.
„Zuviel der Ehre!“, sagte Gold und stellte sein Glas ab.
„Wo ist nun das Problem, mein Junge?“, fragte er.

„Das werde ich ihnen sagen. Kaum hatten wir begonnen im Hinterland mit dem Aufbau der Infrastruktur zu beginnen, verloren ihre Soldaten Geplänkel um Geplänkel, Schlacht um Schlacht. Mit eiskalten Guerillataktiken, trieben die Einwohner unsere Männer zurück. Am Anfang verloren wir nicht besonders viel. Wir hielten es für ein Aufkeimen von letztem Selbstbewusstsein und maßen dem Ganzen keine tiefere Bedeutung zu.
Wir machten also weiter, ließen die Tiere zusammentreiben, bauten Fabriken und begannen erste Läden zu eröffnen. Die Einheimischen stürmten unsere Geschäfte, da sie ja wie vereinbart nur eine vorgegebene Menge an Lebensmittel zurückgelassen hatten. Alle andere wurde dann von uns vernichtet. Verbrannte Erde, sozusagen.
Was aber war mit ihren Truppen? Sie verloren weiter, so dass wir jetzt kurz vor dem Aus stehen. Die haben uns überrollt, Mann! Sie haben dass geplant!“.

Gegen Ende seiner Rede hatte sich Michael von seinem Stuhl erhoben. Seine Stimme hatte sich überschlagen und er glaubte mit dem hingeworfenen Akt einen grandiosen Schlusspunkt zu setzten.

Es war totenstill. Der General schmatzte an seiner Zigarre herum und lehnte sich nach vorne.

„Jetzt sag ich ihnen mal was sie Hosenscheißer! Packen sie ihren Arsch sofort wieder auf den Stuhl, Soldat. Was glauben sie eigentlich wen sie vor sich haben. Ich bin ein 5 Sterne General. Ich betreibe diesen Laden seit 10 Jahren. Noch nie hat sich in dieser Zeit irgendjemand beschwert. Jedenfalls niemand der sich noch äußern könnte. Können sie sich noch an die Trondheim-Krise `24 erinnern! Wissen sie wer da dem Präsidenten unserer wunderbaren Demokratur den Arsch gerettet hat?
Meine Jungs! 1 Jahr, 20 Divisionen, 3 Systeme! Ich war es, sie Rattenbeutel! Erzählen Sie mir nicht ich würde sie hintergehen oder unseren Vertrag brechen. Wissen sie eigentlich wie viel Interessenten es für diesen Auftrag gegeben hat? Sie hab ich ausgewählt, weil ich dachte, endlich mal einer mit Schneid! Der könnte es schaffen! Hab ich mich getäuscht, Soldat?
Und der Preis? Ich bin ja nicht die Wohlfahrt! 20% Gewinnbeteiligung!
Ein Geschenk für so einen kleinen Schwanz wie sie und ihre Frittenbude!
Wir betreuen zurzeit 13 Kriegsschauplätze! Parallel! Haben sie gedient, sie Lurch? Nein! Dachte ich mir doch!
Dann würde ich mal ganz frech behaupten, dass die Verluste an ihrer inkompetenten Führung liegen!“.

Der General schnaubte. Mit seinen schwarzen Augenringen hing er wie ein Dämon über dem Schreibtisch.

Michael war bei dieser Rede immer tiefer in seinen Sessel gekrochen. Er wischte sich unbemerkt den Schweiß von der Lippe, als würde er schnupfen, fasste Mut und schmetterte zurück:

„Nein mein Freund, wissen Sie eigentlich, mit wem sie sich anlegen? StarBurger ist das zweitgrößte Unternehmen im bekannten Teil des Universums. Uns gehören die Hauptanteile der Lebensmittelindustrie, der Vertriebswirtschaft, des Transportsystems, ihrer verdammten Whiskeys und ihrer Unterhosen. Und das sind nur kleine Lebensbereiche, die sie betreffen.
Erzählen sie mir außerdem nichts von ihren Jungs! Diese total überzüchteten Saufmaschinen!

Wenn die eine Hälfte nicht betrunken ist, um ihre Implantate mit Energie zu versorgen, so liegt die andere Hälfte im Lazarett! Ja, im Lazarett! Und warum? Weil sie allergisch gegen Pollen sind. Verdammter Blütenstaub! Ich hab ja nichts gesagt als ich die Seriennummern sah. Gut, dachte ich mir, sind sie halt alle schon 40 Jahre alt! Gold wird sie sicher gut in Schuß gehalten haben, seit er damit den Präsidenten befreite! Wozu ich sagen muß, dass es da ja eine Situation gegeben haben soll, wo ihnen ein gewisser Jemand, den Arsch gerettet hat.
Haben sie eine Ahnung, was uns dieser Spaß kostet? Na klar haben sie. Sie haben ja auch den Kostenvoranschlag gemacht, sie wahnsinniges Untier! Was sollen wir jetzt machen, Mister? Wir stehen auf des Messers Schneide! Wenn wir verlieren, schluckt uns DSP!“.

Calahan schnaufte und war hochrot im Gesicht. Er hatte sich so in Rage argumentiert, dass man das Blut in seinen Schläfen klopfen sah.
Die Luft war zum Schneiden.
Ihr Augenkontakt war Hochspannung.
Der General kaute auf seiner Zigarre, setzte sich und sagte: “Ziehen sie doch ab!“.
In Michaels Kopf drehte es sich: “Was?“.

„Ziehen sie doch ab, sag ich! Es gibt genug, die diesen Krieg gerne übernehmen wollen. Ich hab hier 2 Angebote vorliegen!“, sagte Gold.

Michael klopfte mit dem Zeigefinger auf seinen Vertrag.

„Sie wissen, was ihnen eine Klage in diesem Ausmaß einbringt? Sämtliche Lieferfirmen, sämtliche Versorgungswege von und zu ihren Truppen werden abgeschnitten. Sie sind auf sich alleine gestellt!“.

Irgendwie hatte er das Gefühl siegreich aus dieser Situation hervorgegangen zu sein.
Beide waren wie erstarrt. Der General starrte auf den Vertrag und Michaels Finger.
Er starrte auf Michael und er starrte in seine roten Züge, die sich zu einer entschlossenen Fratze vervollkommnet hatten.

Gold nahm sein Glas und leerte es auf einen Zug.
„Ok! Ich sag ihnen was, Soldat. Ich werde mich persönlich darum kümmern! Ich werde mir die Truppen auf Heisenberg anschauen, sie gegebenenfalls durch die neue A-Serie ersetzen und mit Willson, über den sie zu Wissen glauben, dass er meinen Arsch gerettet hat, diesen verdammten Krieg für sie gewinnen!“.

Michael war begeistert. Er hatte sich nicht gedacht, dass das Ganze so gut klappen würde.

„Gut Mister Gold! Sie werden morgen von meiner Rechtsabteilung hören, die ihnen noch spezifische Anweisungen für die weitere verbrannte-Erde-Taktik geben wird!
Es war mir eine Ehre mit ihnen Geschäfte zu machen!“. Seine Aktentasche unter dem Arm salutierte er mit einem Finger vor dem General und schlenderte aus dem Büro.

Gold schaute aus dem Fenster zu, wie Calahan in seinen Wagen stieg und abfuhr.
„Schicken sie mir, Carlson!“, sagte er in die Gegensprechanlage.
Ein Teil der vertäfelten Wand öffnete sich und ein untersetzter Glatzkopf kam herein.
„Wunderbar, wunderbar, wunderbar! Ich konnte alles hören!“, sagte er, wobei seine feisten Hände seinen Bauch rieben.
„Ganz prächtig! Sie werden also mit ihren Truppen auf Heisenberg landen und StarBurger vernichten?“, frage er.

Der General sah ihn durchdringend an und antwortete:
“Ja! Wir werden ihre Belegschaft gefangen nehmen und im Tagestakt erschießen, sollte sich StarBurger nicht von Ihnen übernehmen lassen.
DSP Inc., sprich ihre Firma, wird dann auf eine Teilung der Transport und Wirtschaftskompetenzen bestehen, was ihre Position als Marktführer sichert und StarBurger zerstört. Ich bekomme im Gegenzug die Vorverkaufsoptionen auf die 26% ihrer Rüstungsaktien! So in etwa!“.
Die Augen des Managers leuchteten: “Jajaja! Und noch einen Stern auf ihren Kragen, wenn sie es unter 2 Monaten schaffen!“.

„Sie wissen was ich will!“, sagte General Gold.
„Achja, diese Beweisfotos von ihrer unglücklichen Lage `24? Da haben wir sie ja ganz schön in der Hand!“, grinste der Wanst.
„Und die Negative?“, wurde angefahren.
„Na die behalten wir! Wenn sie wissen was ich meine!“.
Carlson fühlte sich wie im siebten Himmel.
Der General wurde bleich. Die schwieligen Hände packten die Rechte des Generals und schüttelten sie heftigst.
„Nochmals vielen Dank!“, speichelte der DSP-Beamte und verließ mit hocherhobenem Haupt das Büro.

Gold sah auf die Uhr.
„Was man nicht alles macht, wenn der Preis stimmt? Willson wird sich schieflachen!“, dachte er und griff zum Hörer.

„Er hat alles geschluckt! Wir sind weiter im Spiel! Morgen werde ich nach Heisenberg fliegen, und die Sache zu Ende bringen! 4 Divisionen der A-Serie werden Carlsons Hauptquartier auf Parma 2 einnehmen, während er händereibend neben mir steht! Die Fotos? Mir egal, die kann er gar nicht haben. Die hat dein Vater damals zerstört.
Na wie hat dein alter Onkel das gemacht? Toll, nicht? Jaja, den bösen General zu spielen lag mir schon immer! Wenn das deine Tante noch erlebt hätte!
Wann startet der alte Willson Calahan? Um 10? Bestens, Michael! Das wird ein glorreicher Tag! Wie `24!“.

 
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Hallihallo,

Freuet Euch all' ! Nach harter Lernzeit meldet sich LE an die KG.de Front zurück!
Überarbeitungen folgen in Bälde.

Mbg LE

 

Uff. Ehrlich gesagt, habe ich es nicht begriffen. Das kann durchaus an mir liegen, gebe ich zu. Aber wer da mit wem wieso und was ...
Ich glaube, es liegt an der Dialogsituation: Der gesamte Inhalt wird ausschließlich durch Dialoge vermittelt. Es gibt ansonsten keinerlei Handlung. Das macht es etwas schwerer zu verstehen, denke ich. Wobei die verknotete Handlung, direkt und ausführlich erzählt, die Form der Kurzgeschichte sprengen würde.
Eigentlich ist das Geschehen als Lug-und-Betrug-Szenario zeitlos und bräuchte kein SF-Szenario.
Geschmunzelt habe ich bei dem Begriff "Negative" - sind Digicams in der Zukunft etwa verboten? ;)
Positiv hervorheben möchte ich die lebendige Sprache in Deinem Text, obwohl ich ein paar Stellen nicht als Volltreffer bezeichnen würde. Aber der ist gut:

Die Sekretärin schoß Buchstabensalven in die Tastatur, um ihn zu ignorieren.
:thumbsup:

Fazit: sprachlich bis auf wenige Ausnahmen prima, inhaltlich durch die Dialog-Erzählweise etwas schwer verständlich.

Uwe
:cool:

 

Gut, gut...

Hi Uwe!

Zunächst mal Danke für die Motivation ;)!

Nachdem ich ein paar alte Geschichten durchgelesen habe, bin ich draufgekommen, daß meine Dialoge nicht so sind, wie ich sie haben möchte. Üben!, dachte ich mir.

Also hab ich mir als Vorgabe diese Erzählweise auferlegt um zu sehen wie's wird und Anregungen zu bekommen. Es ist nämlich gar nicht leicht Haupt- und Nebenhandlungen nur durch Dialoge auseinanderzuhalten und voranzutreiben.

War mal ein Versuch. Beim zweiten Mal lesen wird vieles klarer.

Aus dem Kommunikationsstrudel, LE

p.s.: Bei den "Negativen" war mir auch nicht so wohl. Hab mich aber erinnert, daß ich vor 8 Jahren, während meiner Grundwehrzeit auch mit Geräten der Amis werkeln mußte. Und Papier ist langlebiger als Bits and Bytes, oder?

 

:klug: für Uwe...

Gold ist der Onkel von Micheal Calahan (der von StarBurger Limited)
Die Beiden haben den Streit gefaked um den Kerl(Carlson) von DSP Inc. glauben zu machen, Golds Division killt die StarBurger-Leute:gunfire: :sick:, dabei ist das nur ein Ablenkungsmanöver um Carlsons Hauptquartier auf Parma 2 plattzumachen. :ak47: :aua:
Gold ist also Doppelagent...
muahahah... :baddevil:

wenn mans erst mal durchschaut hat, schöne story
gruß chaplin
:messer:

 

LE,

Muss Uwe beipflichten, man muss es wohl mehrere Male lesen, um zu wissen, wer mit wem konspiriert. Ist durch Adjektive natürlich überzeichnet. Soll sicher so sein. Schreibe mal was, in dem fast keine Adjektive vorkommen.

Gruss,

Claudio

 

Hallo Lem,

doch, doch, sehr ordenlich! :) Seit Monaten schleppe ich eine ähnliche Story mit mir rum: "Blitzkrieg Inc." Naja, wobei ähnlich doch übertrieben ist, aber Konzernkriege bieten immer einen guten Nährboden für Geschichten.

Positiv: Du hast einen lebendige Art zu schreiben, sie ist nicht verkopft und macht deshalb Spaß zu lesen. So Dinger find ich Klasse:

„Nochmals vielen Dank!“, speichelte der DSP-Beamte und verließ mit hocherhobenem Haupt das Büro.

Negativ: Also erstmal ist Gold eine exakte Kopie von "Jack Nicholson" in "Eine Frage der Ehre", sogar die Dialoge sind geklaut. Pfui! Dann ist mir die Story zu wirr, gerade das Ende hab ich erst geschnallt, als ich die Kritiken gelesen habe. Das muss sauberer einfädelt werden, der Leser sollte wenigstens ne Ahnung haben, dass da irgendwas nicht richtig tickt, irgendwas gefakt ist.


Ja, das wars eigentlich schon.

Wegtreten! :D

Dante

 
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nun...

Sir, Danke, Sir, General Dante, Sir :) !

Also zunächst mal der Nicholsonvergleich ist hart :heul: !
Daran habe ich nämlich echt nicht gedacht. Hab den Film vor unendlicher langer Zeit mal gesehen, aber zugegeben, vielleicht hat mir da mein Unterbewußtsein einen Streich gespielt. Um aber jedem Plagiatsvorwurf zu entgehen, steht ja auch: "Das Stereotyp war perfekt!"

ad besser einfädeln,
gute idee, nur wie? ich hab's auf mehrere Arten versucht, kam aber immer zum Ergebnis, daß die erste Kritik gleich mit "platt konstruiert, das Ende war vorhersehbar" beginnen würde. Also hab ich es verwickelt gelassen, daß beim zweiten Mal lesen der Knopf durch Andeutungen wie "sein onkelhaftes Benehmen", oder als Michael aus der Rolle fällt und den General "mein Freund" nennt, aufgeht. Ebenso der "gewisse Jemand" der Gold den Arsch gerettet hat.
Zu diffizil? Ja sicher, geb ich zu, aber glaubwürdig.

Ich hab damit auch ein Problem, wenn man so an die 10 Stories pro Tag liest, wartete man ja schon auf den Hammer. Ungute Sache, aber lehrreich ;) !
Weil wenn es wer schafft zu überraschen, dann richtig.

Viel trauriger finde ich, daß die Ideen mit der "Demokratur" und die Tatsache, daß Kriege einfach mietbar werden in den Kritiken total untergegangen sind.

:hmm: *kratzkratzkratz* Da sollte ich eher an mir zweifeln!

Naja, sei's wie's sei, Schreiben ist keine Kinderjause und der Stil gefällt.
Dann kann ich ja an den anderen Sachen arbeiten :rolleyes: !

Frei nach dem Motto:
"How do i get to carnegie hall?" - "Practice, man! Practice!"

Im Ernst, danke, LE

 

Viel trauriger finde ich, daß die Ideen mit der "Demokratur" und die Tatsache, daß Kriege einfach mietbar werden in den Kritiken total untergegangen sind.
Hähä. Das liegt daran, dass wir anderen nur auf deine Fehler lauern. :D Man gewöhnt sich dran! Und außerdem: Diese Idee kam mir auch schon, siehe oben, von daher ist die Sensation für mich keine mehr, sondern zerfließt in: "Scheiße, hätteste die Story mal früher geschrieben!" :D Bei mir läuft das allerdings Richtung: "Krieg ist Entertainment" "Gewinnen ist ein Statussymbol." "Helden-Groupies" "Kriegs-Merchandising" So was in der Art. :)

Lauf, Soldat, lauf!

D.

 

Zustimmung. Die an sich kernige Message "mietbarer Krieg" steht hinten an. Weil wir von diesem Krieg nichts zu sehen kriegen. Klar ist es für die Opfer übel. Übel auch, wenn über Leben und Tod am grünen Tisch entschieden wird. Das kommt aber nur rüber, wenn Du es direkt gegenüber stellst. Aber die Dialogform war ja erklärtermaßen Selbstbeschränkung, dann füge Dich auch in Dein Schicksal :D

 

@ Und außerdem: Diese Idee kam mir auch schon, siehe oben, von daher ist die Sensation für mich keine mehr, sondern zerfließt in: "Scheiße, hätteste die Story mal früher geschrieben!"


Tja, das sagt sich ja mal so leicht! Du weißt ja, wer zuerst kommt, bekommt ein Frischgezapftes, oder so ähnlich. In meinem Fall vom Kritikfaß, Lagerbestand :D !

Eigentlich find ich das ziemlich lässig von mir. Ich block'' dir da
für DEINE Idee die Kritiken ab und du kannst dann
frisch-fröhlich eine brilliante KG für's c' t schreiben. :naughty:

Gentleman's agreement, sozusagen! :anstoss: !!!

Na, was bin ich für ein Lehrling, mein Meister :aua: !

LE

 

:lol: Nene, die ist schon anders angesiedelt, nämlich mitten auf dem SCHLACHTFELD!!! :ak47: "Diese Schlacht wurde von Shiny Milk gesponsered."

 

@ Uwe:

A wieda Woa! oder um es in den Worten Hans Dunkelbergs zu sagen:

"Es deucht mich, ihro Gnaden recht zu geben, daß meine Identigkeit mit dieser selbstgewollten Fatalistik d'accord gehen sollte."

(frei nach "Botschaft von Alpha Centauri"-Response) :D !

bg, LE

 

Hallo LE,

mir hat Deine Geschichte gut gefallen. Der Dialog ist hübsch geschrieben und die Handlung nett verwickelt mit ihren zwei Wendungen. Diese unterzubringen, ohne dass es gleich unglaubwürdig wird ist eine Kunst, dafür zolle ich Dir meinen Respekt.
Die Wortwahl fand ich manchmal etwas zu übertrieben, aber manchmal will man ja experimentieren, das sei Dir gegönnt. :thumbsup:

Ich muss dazu noch sagen, dass ich den Jack-N.-Film nicht kenne ;)

 

Hi Lem


Ich muss schon sagen...

Der Einstieg war wunderbar. Und diese Szenenbeschreibung:

Hinter einem gigantischen Schreibtisch aus Mahagoni saß der General im Halbdunkel des Zimmers.
Die getäfelten Wände waren mit Urkunden, Fahnen und Bildern wüster Kriegsschauplätze übersät. Eine Vitrine zu seiner Linken war mit erschreckenden Körperteilen in Formalingläsern gefüllt und die Waffen zu seiner Rechten neben dem großen Fenster, waren mit Sicherheit geladen.
Ein reflektierter Sonnenstrahl traf die Kopfhaut des alten Soldaten, die unter dem weißen Bürstenhaarschnitt in äußerst schweinischer Farbe hervorschimmerte.
gehört mit zu den anschaulichsten, die ich hier gelesen habe. Jedenfalls war ich ab da an wirklich beeindruckt. Als sich dann die eigentliche Basisidee (bereits im Titel angedeutet) im Dialog herauskristallierte, lag eine Empfehlung für die SciFi-Empfehlungsliste schon in greifbarer Nähe.

Aber dann...
Dann war irgendwie die Luft raus. :( Nicht sofort, aber sie wich wie aus einem alten Ballon: Langsam und unaufhaltsam über die gesamte Länge des Dialogs.
Das könnte an der verbissenen Detailtreue gelegen haben. Man merkt deutlich, dass du versuchst dem Leser die (Kriegs)Geschichte vorzubeten. Das Erzählte war mir zu statisch, nicht verschliffen/realitätsnah/lebendig genug.
Außerdem war dann auch noch die Pointe zu ausgewalzt.
Ein:
"Er ist weg!... Jupp hat alles geschluckt. Glaubt, wir werden absofort DSP Inc unterstützen... Nein, alles wird gut...Okay, Michael, wir sehen und dann am Sonntag bei Oma zum Kaffee. Und grüß mein geliebtes Schwesterlein von mir. Ciao!"
Hätte auch gereicht. Nichts mit Foto oder komplizierten Erklärungen :)

Fazit: Kürzen, streichen, Dialog etwas zusammennehmen und sich freier entfalten lassen. Die Idee und stilistische Ausführung sind gut. Eine Überarbeitung macht's echt empfehlenswert :D

Gruß
Hagen

 
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So, n Versuch von mir zu schreiben, was noch keiner vor mir geschrieben hat (*g*)

Die getäfelten Wände waren mit Urkunden, Fahnen und Bildern wüster Kriegsschauplätze übersät. in äußerst schweinischer Farbe hervorschimmerte.

Wie war das mit dem Show don't tell? ^^
Zudem muss ich sagen, dass ich nur eine graue Masse vor mir habe, die miteinander labert. Die Beschreibungen sind viel zu wenige, auch für eine dialoglastige Geschichte. Es kommt überhaupt keine Atmosphäre auf. Man könnte auch einfach schreiben: "Insert custom Scene here" :-)

Und dann: Ich hab hier nicht das Gefühl, dass die Story irgendeine Art von Hintergrund hat. Wenn doch, dann kommt das nicht rüber. Ich denke, dass der Hintergrund hier nur so weit geht wie die Story lang ist, dadurch wirkt das für mich alles etwas platt und unausgegoren.
Bei dem Hintergrund den du nun hast, hab ich das Gefühl, dass Kriegsberichte aus dem 2ten Weltkrieg (Divisionen bla, damals '24, usw. versteckten sich in den Wäldern der Südhalbkugel <- datt is zudem der übliche Sci-Fi Quatsch, genau wie Waldplaneten. Ein Kontinent is nur Wald, der andere NUR Wüste...) und Kritik an McDonalds sowie den Kapitalisten allgemein vermischt und in einer KG gepresst wurde. Wie ist denn Handel noch möglich, wenn die Firmen eh offen Krieg gegeneinander führen?? Die Kriegschauplätze haben dann auch nur irgendwelche cool klingenden, glaube auch real existenten, Sternennamen und sonst überhaupt kein Gesicht.

strategisch günstigen Krieg auf einer Kolonialwelt zu ...

Das strategisch würde ich weg lassen. Oder schreib aussichtsreich. Viel besser wäre ohnehin Invasion. Krieg klingt so, naja.

Der schlacksige Anwalt räusperte sich. Er fühlte sich nicht wirklich wohl in seiner Haut, obwohl der ehemalige Fallschirmspringer so onkelhaft war.

Jetzt hab ich einen Veteran der 101sten vor meinem inneren Auge. Mit etwas Glück ähnelt er Sean Connery ...

„Vor nunmehr 9 Monaten erklärten sie einer, wie ich sagen muß, ziemlich primitiven Gemeinschaft auf Heisenberg den Krieg.

Primitive Gesellschaft von? Und was soll eine primitive Gesellschaft mit Burgern?

3 Divisionen hoch spezialisierter Soldaten,

Und wo sind die Panzer, Flugzeuge, Schiffe? Divisionen müssen nich immer nur Infanterie sein. Dabei denk ich immer an die unsägliche Verfilmung von STar Ship Troopers. Lest das Buch, da erfährt man dann auch, warum das "Mobile" Infanterie heißt.

„Das werde ich ihnen sagen. Kaum hatten wir begonnen im Hinterland mit dem Aufbau der Infrastruktur zu beginnen, verloren ihre Soldaten Geplänkel um Geplänkel, Schlacht um Schlacht. Mit eiskalten Guerillataktiken, trieben die Einwohner unsere Männer zurück.

Erinnert mich jetzt an Irak. Aber Hinterland klingt wieder 2nd WW mäßig. eiskalte streichen, Partisanenkrieg statt Guerillataktiken. Und waren die Leute da nich primitiv? Guerillas schlagen zudem eigentlich keine Schlachten. Scharmützle statt Geplänkel.

Wir machten also weiter, ließen die Tiere zusammentreiben, bauten Fabriken und begannen erste Läden zu eröffnen. Die Einheimischen stürmten unsere Geschäfte, da sie ja wie vereinbart nur eine vorgegebene Menge an Lebensmittel zurückgelassen hatten. Alle andere wurde dann von uns vernichtet. Verbrannte Erde, sozusagen.

Hilfe!!!! Verbrannte Erde, woraus Gewinn schöpfen wenn die Leute nix mehr haben?!?! Ein recht fragwürdiges Szenario. Sieht eher nach einem wenig durchdachten Einfall aus.

Was aber war mit ihren Truppen? Sie verloren weiter, so dass wir jetzt kurz vor dem Aus stehen. Die haben uns überrollt, Mann! Sie haben dass geplant!“.

Ich würde dem Mann ja mal den Typ geben, das Frontsoldaten nicht so unbedingt für die Besatzungsarbeit geeignet sind. Für alles gibts SPezialisten ^^
Bau doch noch Hinweise ein, dass irgendwelche anderen Firmen die "Primitiven" mit Waffen beliefert haben. Aber versuch dabei keine Indianergeschichte draus zu machen.

Meine Jungs! 1 Jahr, 20 Divisionen, 3 Systeme!

Die Soldaten spazieren also durch den Weltraum zu Fuss? Denke mal eine paar Raumschiffe wären hier noch angebracht. Schau mal wie der Krieg heutzutage funktioniert und versuch dann mal ein Jahrhundert in die Zukunft zu denken + Weltraum.

Wenn die eine Hälfte nicht betrunken ist, um ihre Implantate mit Energie zu versorgen, so liegt die andere Hälfte im Lazarett! Ja, im Lazarett! Und warum? Weil sie allergisch gegen Pollen sind. Verdammter Blütenstaub!

Hmm, irgendwie wirds jetzt lächerlich. Vorhin waren es noch Guerillas, jetzt hat uns der Blütenstaub besiegt.

„Sie wissen, was ihnen eine Klage in diesem Ausmaß einbringt? Sämtliche Lieferfirmen, sämtliche Versorgungswege von und zu ihren Truppen werden abgeschnitten. Sie sind auf sich alleine gestellt!“.

Also verschickt Amazon inzwischen Soldaten? Hier wäre meines Erachtens eine längere Erklärung des ganzen Systems angebracht um dem mehr Tiefe und vor allem Ernsthaftigkeit zu geben, sonst ist es wohl nicht mehr als eine Karrikatur.
Beide waren wie erstarrt. Der General starrte auf den Vertrag und Michaels Finger.
Er starrte auf Michael und er starrte in seine roten Züge, die sich zu einer entschlossenen Fratze vervollkommnet hatten.

3 mal starrt, das wirkt etwas starr :-) Moment, sogar 4 mal starr. Entschlossene Fratze, show don't tell!

„Ok! Ich sag ihnen was, Soldat. Ich werde mich persönlich darum kümmern! Ich werde mir die Truppen auf Heisenberg anschauen, sie gegebenenfalls durch die neue A-Serie ersetzen und mit Willson, über den sie zu Wissen glauben, dass er meinen Arsch gerettet hat, diesen verdammten Krieg für sie gewinnen!“.
Ziemlich plötzliche Wende. Spätestens hier hatte ich jeden Schwung verloren.

verbrannte-Erde-Taktik

Verbrannte Erde ist eine Strategie.

Es war mir eine Ehre mit ihnen Geschäfte zu machen!“.

Es IST mir eine Ehre. Sie sind ja jetzt wieder Geschäftspartner.

Gold schaute aus dem Fenster zu, wie Calahan in seinen Wagen stieg und abfuhr.
„Schicken sie mir, Carlson!“, sagte er in die Gegensprechanlage.
Ein Teil der vertäfelten Wand öffnete sich und ein untersetzter Glatzkopf kam herein.

Und wieder hab ich so einen abgedroschenen amerikanischen Kriegsfilm im Kopf.

Die Augen des Managers leuchteten: “Jajaja! Und noch einen Stern auf ihren Kragen, wenn sie es unter 2 Monaten schaffen!“.

Wieviele Sterne gehen denn inzwischen auf so ne Uniform?

Das mit den Beweisfotos wirkt auch irgendwie abgekupfert. Weder originell noch hat das mit den Negativen irgendeinen Sinn. Zudem entpuppt sich Gold hier auch irgendwie als Idiot, dass er sich so verarschen läßt.


Die Pointe hat mich dann kaum noch überzeugt. Sie wirkt zudem auch nicht so gut wegen dieser beiden Sätze:

Michael wunderte sich mit welch fester Stimme er den Satz herausbrachte.
Michael war begeistert. Er hatte sich nicht gedacht, dass das Ganze so gut klappen würde.

Du berichtest hier was er denkt, was aber garnicht stimmen kann. Es ist ja nur Theater?

Fazit: Ich kann wirklich nix Gutes in der Story erkennen. Meine ehrliche Meinung (tut mir Leid, dass sie hier so hart ausfällt) ist schlicht und ergreifend: Nochmal ganz von vorne. Ausgearbeiteter Hintergrund, vor allem die Beziehung Konzerne untereinander und zur "Demokratur", die noch ein wenig erklärt werden sollte, denn der Begriff selbst kann alles bedeuten. Recherche über militärische Ränge, Gepflogenheiten, Technologie und Kriegsführung im Allgemeinen. Jau :)
Sorry

 

[Offtopic]
Interssant wie sehr die persönlichen Meinungen zu diesem Text auseinander gehen. :D Unabhängig davon hat sandnix mit vielen seiner Detailanmerkungen recht!
[/Offtopic]

 

Also, eines finde ich merkwürdig: Keiner scheint sich daran zu stören, dass die Anrede "Sie" nie groß geschrieben wird, obwohl es das Lesen und Verstehen bei den ohnehin schwierigen Zusammenhängen merklich erschwert. :confused:

LE, das musst du ausbügeln! *Befehl*

Ansonsten war die Geschichte wirklich gut geschrieben. An einer Stelle habe ich mich ein klein wenig gestört:

Eine Vitrine zu seiner Linken war mit erschreckenden Körperteilen in Formalingläsern gefüllt

Können Körperteile erschreckend sein? Ich weiß natürlich, in welchem Zusammenhang du das meinst, aber erschreckend ist doch die Ausstellung der Teile, nicht sie selbst.
Außerdem, na ja, show don't tell und so... du weißt ja. :D
Emotionen kommen viel besser rüber, wenn man sie dem Leser nicht aufs Auge drückt.
"Die Vitrine links war voll mit Formalingläsern, in denen Körperteile schweben" klingt viel besser und würde die Emotionen von Michael ganz anders rüberbringen.

 

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