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Todeskampf
Todeskampf
“Sie haben in einem Obst und Gemüsegeschäft gearbeitet, das ist doch richtig so?” fragte er, obwohl er die Antwort schon wußte und nicht einmal auf seine Aufzeichnungen blickte, als er durch die Zelle schritt.
Dean regte sich nicht, schaute nur an die kahle Wand, die verblichen wirkte, unter dem vergitterten Fenster.
“Ich tue es nicht für mich,” sagte der Staatsanwalt bevor er vor Dean stehenblieb und ihm versuchte in seine Augen zu blicken “Ich weiß alles über sie, aber mein Freund hier, der Psychologe wollte alles noch einmal hören. Meiner Meinung nach ist alles schon gelaufen, und die Geschworenen haben sie schon gestern ans Messer geliefert. Mich würde es nicht stören sie schon jetzt sofort auf den Stuhl zu schicken, aber da kommt die Justiz mir ihren Gesetzten und Vorschriften, die wohl von Leuten verfaßt wurden die nie Abschaum wie dir in das Gesicht blicken mußten!”
“Kommen Sie zur Sache Whinston!” wandte der Psychologe ein, der mit seinem Stuhl im Schatten saß und wie ein unbekannt garstiges böses Wesen auf Dean wirkte, deswegen wollte er seinen Blick auch nicht von der Wand abwenden.
“Wohl oder übel haben wir keine Neurosen an ihm feststellen können und auch keine offensichtlichen psychischen Schäden,” fuhr der Staatsanwalt fort und im ganzen Raum zogen Schatten auf und Dean dachte jeden Augenblick würde er wieder diese Stimmen hören, doch es geschah nichts “Der Täter weist eine ausgeprägte Sensibilität auf, wie ihr Kollege schon sagte, aber ich frage mich welche Sensibilität nötig ist um einer Frau bei vollem Bewußtsein die Armknochen herauszuschneiden!?” Ein wütender Speichelfaden tropfte an Whinstons Kinn hinunter.
“Lassen Sie diese Ausflüchte,” sagte der Psychologe ruhig und notierte einige Punkte auf seinem Notizboard “Das ist jetzt nicht von Bedeutung!”
“Ich kann es nur nicht mehr aushalten mit diesem Stück Dreck hier zu sitzen, können wir es nicht ohne ihn zu Ende führen?” fragte der Staatsanwalt.
“Sie wissen doch wohl am besten das es nicht geht und von äußerster Notwendigkeit ist!” antwortete der Psychologe und seine Brille funkelte kurz aus den Schatten heraus.
Dean hatte nun sein Augenmerk nach draußen gerichtet, sah aber nichts, nicht einmal eine Straßenlaterne leuchten. Die Schwarze Nacht war wieder gekommen, nicht irgendeine, sie würde ihn langsam zum Wahnsinn treiben.
“Der Angeklagte hatte keine besonderen Vorkommnisse aufzuweisen und seine Akte ist bis auf diese Vorfälle vorher sauber gewesen.”
Kratzen auf Papier, das auf Pappe lag. Wahnsinniges Kratzen, Dean wollte am liebsten Taub sein, am liebsten ein Vogel und aus dem Gitter davonfliegen weit hinaus, hoch in den Himmel, keine schwarze Nacht mehr, kein Leid, Tod, keine bösen Menschen mehr, nichts, nur die schöne grüne Welt.
“In der Haft gab es nichts besonderes, nur das der Angeklagte seine Unschuld beschwörte; vor Gericht und auch während der Haft nicht davon abwich. In der Haft in der Todeszelle, in der sich der Angeklagte schon seit zwei Wochen befindet gab es nur einen Vorfall von dem der vorige Psychologe berichtete. Der Angeklagte bestand auf der Annahme Stimmen aus der Toilette gehört zu haben, die nur Nachts kamen.” der Staatsanwalt warf dem Psychologen einen höhnischen Blick zu, der achtete aber nicht auf ihn, sondern notierte nur weiter.
Diese Teufel, die über ihn richteten kotzten und brüllten ihn immer wieder in seiner kleinen Welt an, bis er es nicht mehr ertragen konnte und zu schweben schien, in einer warmen Wolke davonglitt, davon... wohin war ihm egal, wenn er auch nie dort ankommen würde, wenn ihm nicht etwas helfen würde.
“Der erste Vorfall,” sprach Whinston weiter “Ich glaube vor sieben Jahren war das, genau vor sieben Jahren, als er in diese neue Wohnung einzog, wenn mich nicht alles täuschte war es eine Nachbarin, so genau weiß das niemand, man weiß nur das zur selben Zeit die Frau aus Zimmer sechsechsieben verschwunden war und das Ding, das man auf einige Kleiderbügel gehängt in dem Abstellraum der Etage fand wies auf diese Frau hin.”
Der Psychologe schrieb alles nieder, beinahe schneller als der Staatsanwalt redete, so genau wußte Dean das nicht.
“Damals war dem Angeklagten nichts nachzuweisen. Es folgten einige Taten in der Bronx, alle Opfer unbekannt, zumeist illegale Immigranten aus Puerto Rico. Diese Liste ließ sich noch Stunden vortführen, aber den ersten Fehler den er beging war vor genau einem Jahr, ein junges Mädchen, siebzehn wenn es mich nicht täuscht. Er hatte wohl ein Gefühl von Mitleid erfahren müssen, was wohl auf seine übermäßige Sensibilität deuten muß, und ihr nur die Kehle durchgeschnitten, ein Quicky, um es in seinen Worten auszudrücken. Aber er hatte nicht genau gearbeitet und als er sie in den eiskalten Fluß warf, in dem sie ein paar Spaziergänger fanden, war ihre Kehle unsauber durchschnitten worden und wie durch ein Wunder überlebte das Opfer. Dann ging alles schnell, sie identifizierte ihn, die übliche Diskretions Kacke fing an, bis er an den Beweisen erstickte, der Rest ist Geschichte.”
Dean wollte leise summen, konnte aber seine Stimmbänder nicht bewegen. Wenn ihn nicht alles täuschte, und er noch das Gefühl auf seiner Wange und in seinem Geist hatte, das er einmal besessen hatte, bevor dies hier alles anfing, glitt ihm eine warme Träne an der Wange hinab.
Alles um ihn wurde undeutlich, die zwei Teufel brabbelten langgezogene Worte und ihre schwarzen Seelen hingen aus ihren Mündern, wollten Dean packen. Musik, Singsang, schräge Laute und Rufe, alle nach ihm, oder etwa nicht?
“Sie wissen es sicherlich,” sagte der Staatsanwalt durch die Grenzen dieser beiden Dimensionen hindurch “Sie werden morgen hingerichtet, ich hoffe Sie hatten es heute mitbekommen, wissen Sie nicht mehr, diese Gerichtsverhandlung. Und ich hoffe, ja das tue ich, das es schön lange dauern wird. Haben Sie schon jemals diesen Film gesehen, ich glaube er hieß Gesichter des Todes oder so. Genauso will ich sie morgen sterben sehen, scheiß egal ob wir dann bis zum letzten Hemd verklagt werden, bei ihnen scheiß ich auf die Menschlichkeit. Und wenn Sie morgen nicht an ihrer Henkersmahlzeit ersticken wird dies der dreckigste grausam greulichste Tag ihres verdammten scheiß Lebens, genauso grausam wie der der sechsundachtzig Frauen die zwischen dem Tag ihrer verdammten Geburt und diesem heute stehen!” Ohne noch viele Worte in die Zelle zu rufen verschwand er mit dem Psychologen auf dem Gang. Während des ganzen Gespräches hatte der Psychologe Dean nicht einen Blick zugeworfen und nicht eine einzige Frage gestellt, aber daran hatte Dean sich schon lange gewöhnt, vielleicht war es zu dem Zeitpunkt als in einer schwarzen Nacht sein Verstand gestorben war.
Nacht, lange Nacht, diese eine Nacht an einem Ort der Hölle der aber doch nicht die Hölle war, aber bald sein wird, oder bald noch viel schlimmer... immer tiefer tiefer in diesen Sog der Gedärme und stinkenden Scheiße hinein, immer tiefer tiefer Einblick in die Schmerzen die Qualen der Welt, alles auf seiner reinen Seele, unter den dicken Stiefeln und Hufen plattgetreten, schwach und gebrechlich, allen Glauben in seinem schwarzen bösen hinterhältigen dreckigen Herzen eingesperrt damit auch nicht er noch zu Tode gefoltert wurde, bis es nichts mehr gab und jemals geben dürfte.
Strudel, Strudel dieser verfickten letzten Stunden. Was wäre wenn er einfach in diese Schüssel springen würde daß er durch die Scheiße davonfliegen könnte, wie ein Vogel in den Himmel hinauf, egal was unten war, unten gab es nicht mehr, nur noch ein höher, immer höher und nichts ließ ihn an der Sonne verbrennen, sie war nicht mehr garstig, blickte nicht mehr auf ihn hinab und verspottete nicht mehr seine verdiente Freiheit, die er nicht hatte. War nur feige gewesen hatte Angst vor den Teufeln in diesem schwarzen Fleck der schlimmer ist als die Hölle, weil die Hölle die Hölle ist, böse ist, einfach böse ist. Tiefe Tiefen riefen ihn und wollten ihn zu sich hinabziehen, aber er konnte nicht.
Dean fühlte das Messer in seiner Hand, sein fetter Zellentyp hatte es ihm zukommen lassen, im Gegenzug mußte er ihm aber eine kleine Gefälligkeit zukommen lassen... oder nicht mehr verhindern es nicht zu ihm kommen zu lassen. Jeden neuen Tag haßte er es, diesen hurenden verfluchten Ort, vor dem sich die Dämonen fürchteten und der Teufel persönlich seinen Rundgang machte. Dieser fette widerliche kotzende Typ auf ihm, es war das erste Mal das er es fertig bringen würde jemanden zu töten und vielleicht sogar vor Freude sein Blut zu trinken und jauchzend zu grölen wenn es in seine Kehle glitt. Er hätte auch nichts dagegen gehabt diese fetten Eingeweide wie Spaghetti zu schlürfen, wenn er endlich von ihm herunter gehen würde, aber seine Seele war rein als er hier hereinkam und deswegen mußte er kämpfen die Teufel davon zu überzeugen was es auch kosten würde. Irgendwann warf sich das fette Herz dieses fetten Teufels gegen seinen Brustkorb und wollte am liebsten sich selber gegen die Wand klatschen, dann erstickte er unten auf dem Boden in seiner eigenen Wichse und war nun endlich tot. Niemand dachte er wäre daran schuld gewesen, er sollte nur Frauen getötet haben, war es das oder was auch immer es war, er war tot und er war nicht einmal so glücklich wie er es gedacht hatte, da der Kampf noch nicht zu Ende war, es auch vielleicht nie seien würde.
Nun glitt dieses Messer über seinen Puls und er quoll an seiner Schneide hoch, tanzte gleichmäßig einen lieblichen Tanz an dem kalten Metall, floß auf das Linoleum zu seinen Füßen, bildete Gemälde auf dem Höllenboden und er kniete sich nieder, ließ dabei sein Messer feste an seinem Riß in seinem viel zu reinem Arm.
Dean hätte auch noch Stunden warten können, wenn ihm nicht etwas sagte das etwas an dieser Sache hier nicht stimmte, nicht stimmen sollte und er mußte nicht erst auf sein Spiegelbild in der Toilette niederschauen um sich dessen gewahr zu werden. Schwächer wurde er, aber seine Seele wollte nicht gehen, nicht hier. Aber er wollte endlich hier weg und heulte in das Naß des Klos hinein, sein Spiegelbild verschwamm in dutzenden Ringen aber seine Seele wollte nicht gehen.
“Ich werde endlich hier heraus kommen, endlich...” sagte er durhc die Tränen gedämpft“Langsam hinab in dieses Wasser, durch jedes kleine Rohr hindurch, durch Siebe, Netze, kleine Bakterien die meinen Körper säubern, von dem ganzen Dreck hier.”
Dean stand nun auf beiden Beinen über der Toilette, die steril sein würde, immer und ewig steril, so lange sie hier bestehen würde.
Sein Messer war immer noch kalt, trotz des ganzen Blutes und der Tränen.
Es gab ein seltsames Geräusch von sich, `Plopp´, als es oben in die Magengrube eindrang und das Blut in einem kleinen Rinnsal in seine Hose floß, dennoch spritze es nicht hervor. Dean kannte dieses Geräusch vom Melonenschneiden, das er immer so geliebt hatte, wenn er für sein kleines Schaufenster die Melonenscheiben dekorieren mußte und bevor er dies tat die großen Früchte präparieren. Das Messer schnitt in einem Bogen um den Magen herum, knapp an dem Brustkorb vorbei, schließlich an der Seite hinunter. Das Fleisch bewegte sich etwas nach vorne, wegen der ganzen Spannung auf der Haut. Die Wunde bildete eine verwischte Sense, der Boden war schon derart von Blut überflossen das fast kein Quadratzentimerter mehr des grauen Linoleums herausstach.
Noch ein leichter Schnitt, nicht allzutief und Dean konnte ein ganzes Fleischstück aus seinem Bauch nehmen. Erschöpft betrachtete er es und ließ es dann, ohne es noch einmal zu zerschneiden, was bei seiner Toilette sicherlich notwendig gewesen wäre, da er nicht einmal Mangoschalen dort ganz herunterspülen konnte, in die Toilettenschüssel fallen.
Das Fleischstück schlug in das Wasser und sog sich langsam mit ihm voll, träge sank es dann auf seinen Grund.
Dean mußte eine Hand an seinem Bauch halten, damit sein Magen nicht aus der Öffnung hing.
Er betätigte die Spülung und schon war das Stück in der Kanalisation verschwunden.
Vom weiten hörte Dean einen Wachmann vorbeischlurfen, aber es war ihm egal, er würde ihn sicherlich nicht stören, oder davon abhalten, ihn in ein weiches schönes weißes Krankenhaus bringen, Blumen auf das Tischchen stellen und Dean hatte einen sanften Verband an seinem Bauch. “In ein paar Wochen ist alles verheilt, alles wieder da!” sagte der Arzt zu ihm. Dean würde lächeln und aus dem Fenster blicken in den Morgen hinein. Aber so etwas passierte nicht und diese Teufel hielten ihn davon nicht ab und würden es nicht tun wenn er es über ihrer Toilette tun würde.
Dean dachte nach und versank in seiner Welt, diesmal schwebte er aber nur in Hoffnung. Er hielt sich seinen Magen in der Höhle und mußte lächeln, wie lange es auch dauern würde, was er sich auch noch abschneiden müßte, er würde hier herauskommen und davonfliegen.
Als das Messer die Speiseröhre durchtrennte floß das Blut tief in seinen Körper hinein und über seine Därme. Dean schmeckte das Blut in seinem Mund, unter seiner Zunge, wollte aber nicht aufgeben, widerstand dem Drang im Blut zu ertrinken oder zu ersticken.
Ein langer genauer Schnitt und der Magen wurde von dem Dickdarm getrennt. Dean nahm ihn behutsam aus der Höhle hinaus und drückte ihn leicht, das die Magensäure über seine Arme floß und den Boden verätzte. Der Magen war schlaff, er schien leer zu sein, sehr viel hatte er ja auch nicht in den letzten Tagen und Wochen gegessen.
Der Magen plumpste in das wieder klar gewordene Wasser hinein und schon gleich zogen wieder rote Wolken auf. Noch eine Spülung und der Magen verschwand.
Dean wurde ruhiger und war fern jeglicher Besinnung. Dort stand er einfach vor der Toilette mit einer Höhle dort wo einmal sein Magen war, und dicke Adern und Stücke der Eingeweide an seinen alten Verbindungen. Was hatte er aber dort zurückgelassen, war er jemals für irgendjemandem wichtig gewesen? Er schenkte dem Blut keine Beachtung, das in einem ungleichmäßigen Rythmus von seinem Dickdarm aus hochpulsierte. Der Dickdarm selbst wollte aus der kleinen Höhle herausquellen, doch Dean hielt leicht dagegen an.
Scheiß egal, alles war ihm verfickt scheiß egal, deshalb schnitt er tiefer tiefer. Zerrte an seinem Dickdarm, der wollte sich aber nicht lösen, deswegen mußte er in ihn stechen, bis er jegliche Spannung und jeglichen Druck verloren hatte, dann schnitt er ihn, noch mit einem Teil des Dünndarms an ihm hängend, ab, wobei er tief in sich hineingreifen mußte um ihn packen zu können, so tief das nur noch der halbe Unterarm aus dem Loch herausragte. Es war schwierig das Gleichgewicht mit dem Dickdarm in der einen und dem Messer in der anderen zu halten, er hätte niemals gedacht das ein Dickdarm dermaßen schwer sein würde, deswegen mußte er ihn auch zerteilen, bevor er ihn in die Kanalisation schickte.
Es dauerte lange, lange bis er ihn in kleine Häppchen zerlegt hatte und sie nach und nach das Klo hinunterspülte, aber niemand kam, niemand kam.
Er hatte Angst, Angst das ihn die Teufel auf dem Stuhl rösten würden bis all sein Blut bis auf den letzten Tropfen verdampft war und er schwarz und verkrustet, verbrannt, dort sitzen würde... aber dann wäre er frei.
Er fühlte sich nun viel leichter, konnte aber noch immer nicht fliegen, nicht hier.
Der Brustkorb war hart und das Messer verbog sich etwas als er ihn öffnen wollte, aber es war unglaublich stark. Dean versuchte fast bis zu seinem Herzen zu stechen, dennoch durchdrang das Messer immer noch nicht das Brustbein. Ein kehliger Schrei, ein kraftvoller Schlag und das Messer glitt wie Butter durch die Brustplatte. Er schaffte es den Brustkorb auseinanderzureißen und die ganzen fleddernden Sachen festzuhalten die nun rausflallen und klatschen wollten. Genug drang durch seine Finger aber er hielt die Lunge und sein noch schlagendes Herz feste in der Brust.
Die Lunge sog sich immer noch mit Luft voll. Die Klinge fuhr ohne Schwierigkeiten durch die Luftröhre hindurch. Nun wich jegliche Luft aus den beiden Lungenflügeln. Sie hatten sich schon vorher dick mit Blut gefüllt, aber trotzdem konnte er sie ohne Mühe und Gleichgewichtsprobleme aus seiner Brust nehmen. Anfangs zog noch das Zwerchfell an der Lunge, aber Dean riß sie einfach heraus, wobei er einen hauchdünnen Schnitt an seinem Herzen verursachte, aus dem dickes Blut tropfte.
Jeden Lungenflügel konnte er mit einer Spülung hinunterschicken und hatte auch keine Probleme sie mit bloßen Händen zu entzweien, aber mit dem Herzen hatte er Schwierigkeiten, mit dem Herzen hatte er immer Schwirigkeiten gehabt, ständig pumpte es ihm Blutschwälle ins Gesicht, doch er durchtrennte die Aorta und alle Venen, es wurde nach einiger Zeit leblos, als er es vor seinem Gesicht in seiner Hand hielt, sein eigenes schlagendes Herz.
Er teilte es in vier Stücke bevor es auf reisen ging. Seine Rippen störten ihn nun, er konnte nicht einmal mehr richtig stehen, wenn sie so herumbaumelten, deswegen nahm er den Stuhl, auf dem eben noch der Psychiater gesessen hatte und schob ihn vor die Toilette, wobei seine Rippen immer wieder an der Lehne hängenblieben.
Er setzte sich auf ihn und brach mühsam jede einzelne Rippe heraus bis sie nur noch etwas an seiner Wirbelsäule herausragten.
Dean mußte lachen, er war ein verdammtes Skelett, nur noch mit ein paar verdammten Eingeweiden in seinem verdammten Kröper, ein verdammter Zombie. Literweise Blut klebte ihm überall am Körper, er wunderten sich wann der Fluß endlich versiegen würde, dennoch wußte er das bis dahin noch viel Zeit war.
Ohne sein Messer aus der Hand zu legen zog er sich die gelblich tropfende Milz aus seinem Unterkörper, da sein Loch im Bauch seinen fleischlichen Equator bildete.
Der Dünndarm war glibberig und schien sich zu wehren. Dean konnte ihn nicht richtig packen, er wand sich wie ein Aal in seinen Fingern.
Seine Augen verdrehten sich, aber Dean stach sein Messer knapp unter die Bauchwunde, wo er es nach unten riß, bis fast unter seine Beine.
Ein Spalt klaffte auf und der kleine Zwischenraum der die beiden großen Löcher davon abhielt sich zu vereinen riß auseinander. Der Dünndarm sprudelte hervor und hing blubbernd aus seinem Unterkörper hinaus. Ein Druck hatte sich wohl in ihm gebildet, dem Deans Körper nicht mehr standhalten konnte.
Mit der linken Hand packte Dean den Darm und quetschte ihn so zusammen daß er ihm nicht mehr aus der Hand flutschen konnte. Dabei riß er ein und Verdautes tropfte zäh auf den blutigen Höllenboden.
“Warum...?” sagte Dean mit tonloser, jeglicher Gefühle beraubter, Stimme, aber er wußte es selber nicht mehr. Und er wußte selbst nicht wie er es fertigbringen konnte ohne Lunge zu sprechen und zu stöhnen. Aber er würde endlich fliegen können, was er auch hier gerade tat, er würde endlich hier weg können.
Er setzte das Messer unter dem Darm an, danach riß er es hoch. Einige Male rutschte es noch ab, schaffte es dann aber einen kleinen Riß zu schneiden und dann konnte er den Darm mit bloßen Händen abreißen.
Er zerteilte weder seinen Dünndarm noch seine Milz, trotzdem rutschten sie in die Kanalisation hinab.
Seine Leber fühlte sich rau an, war aber leicht zu entfernen. Auch sie bedurfte keines weiteren Zerteilens.
Die Nieren hingen immer noch an einem Strang als er sie sich in einer Art Yogastellung aus dem Leib schnitt. Sie gaben, warum auch immer, am meisten Blut ab, selbst mehr als das Herz.
Ein tiefer Schnitt in sein Bein und das Messer berührte sofort den harten Oberschenkelknochen.
Das Klo war immer noch sauber, immer noch steril, Dean entweidet, auf dem Stuhl.
Es dauerte lange zu lange sein rechtes Bein abzutrennen, aber dann war es doch ziemlich leicht es an den letzten Fasern und Knochenfäden abzureißen, wohin er damit sollte wußte er nicht.
Er warf es auf den Boden neben den ganzen anderen Mist der nicht in das Klo wollte. An seinem linken Bein verzweifelte er fast, hatte es dann aber nach einigem Scheinden, Zerren und Stechen in beiden Händen, bevor er es auf den Höllenboden fallen ließ.
Seine Arme konnte er noch nicht loswerden, er wußte nicht wie er das machen sollte, wie sehr wünschte er sich eine Kettensäge in seinen blutigen Händen zu halten, aber es war nicht so und die Teufel würden sie ihm sicherlich nicht geben um es ihm noch zu erleichtern.
Dean lachte lesie, über alles, wenn er hin und wieder an seinem Blut abrutschte, wenn eines seiner Dinge, die eigentlich in den Körper gehörten gegen ihn rebbelieren wollte. Über alles, er lachte selbst die schwarze Nacht aus, die schon in diese Todezelle eingedrungen war. Und lachte über die Stimmen.
Die Klinge betastete sein Gesicht, die Klinge war das einzige was noch vollkommen zu seinem Körper gehören sollte.
Bevor er einen kleinen Schnitt an seinem rechten Nasenflügel ansetzte spülte er den restlichen Scheiß der noch in die Toilette paßte hinunter.
Nun hingen die Nasenflügel lose an der blutigen Haut seiner Nase. Zitternd rupfte er sie beide ab.
Es war noch schwerer für ihn als seinen Brustkorb zu öffnen, sein Nasenbein abzutrennen, aber er hatte es schon bald samt der Nase in der Hand und sein Messer verbog sich allmählich.
Von der Rückseite der beiden Muscheln trennte er seine Ohren vom Kopf ab und eines flutschte ihm dabei aus seiner Hand, flog in einem hohen Bogen durch die Todeszelle und landete irgendwo in einer dunklen Ecke.
Bei seinen Lippen hatte er keine Probleme, aber als er sich mit einem genauen Schnitt unter seinen ehemaligen Ohren die Gesichtshaut vom Kopf ziehen wollte dauerte das schon etwas länger. Sie mußte er aber nicht einmal zerteilen, da sie für ihn fast noch dünner als das Klopapier war.
Ein grinsender Totenschädel entblöste sich unter seiner Haut und er mußte immer wieder und immer lauter lachen. Er wollte endlich sehen ob er ohne Zunge noch sprechen konnte und riß sie sich, ohne auch nur das Messer anzusetzten aus dem Mund heraus.
“Ich bin unschuldig!” sagte er schrill, aber wie zuvor, ohne jeglichen körperlich erzwungenen Akzent. Er lachte gackernd.
Die Haare konnte er nicht mit dem Messer loswerden, deshalb schnitt er sich knapp über seinen Augen in den Kopf und zog die Haut nach hinten. Dean konnte sie bis zum Nacken ziehen, mußte dann aber sein Messer zu Hilfe nehmen.
Zitterig riß er sich die letzten Hautfetzen vom Kopf, die nicht mit einer der großen Partien verbunden waren. Dean wußte nicht ob an seinem Gesicht mehr Blut oder mehr Tränen klebten, doch er lachte, immer weiter.
Er konnte sich nur noch knapp auf dem Stuhl halten würde er es jetzt nicht schaffen könnte er niemals mehr davonkommen.
“Fliiiieeeegen,” rief er “Wann kann ich, ich... einfach nur... ich kann...”
Er hatte kein Blut mehr in sich, fast kein Blut mehr, wenn nicht alles bald gehen würde?
Er wollte schon seinen Kopf abtrennen, aber ob er dann noch weiterarbeiten könnte wußte er nicht und er hatte Angst das ihn die Teufel dann Stück für Stück auf den Stuhl setzten würden, seine Beine, seine Ohren, seinen Torso, seinen Kopf.
Bald konnte er es, einfach davonfliegen, er konnte es bald schaffen, davon einfach davon, weiter weiter, davon, davon...
Ein Schnitt... sein Hals... er saß nur noch zerstückelt auf diesem Stuhl ein Vieh unförmig aber er gab nicht auf, er kämpfte... Hals war durch... Wirbel... Wirbel... durch... Blut floß... Stimmen... überall... Stimmen... Blut ging... Zellentür öffnete sich... großer Schrecken... warm... ganz warm... endlich wurde es Schwarz... tot... Friede... Freiheit... fliegen.