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Todestanz der Apartheid

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14.06.2007
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Todestanz der Apartheid

Drei Tage trabte ich nun durch die karge Steppe. Drei Tage, nur Tauwasser um die Kehle ein wenig zu befeuchten. Jede Sekunde, jeden mühsamen Schritt sehnte ich mich dem Tod entgegen, fragte mich, wann dies alles zu Ende sei. In der Ferne sah man kleine Silhouetten von wahrscheinlich großen fremden Wesen. Sie kamen näher, immer schneller.
Die Sonne stach, sie stach mir in die Augen, in den Kopf. Die Silhouetten kamen näher, die Angst wurde größer, Riesige Köpfe konnte ich nun erkennen, befestigt an einen schläuchernen Hals hin- und herschwankend. Die Augen quollen aus ihren Höhlen heraus. Kamen mir entgegen, stierten mich an. Ich wollte genießen diese Zucht, doch die Sonne stach. Dazu meldete sich mein Wasserspiegel zurück. Durstend taumelte ich nur noch zwischen Straßen und Gebäuden hin und her. Vermummte, schwarz gekleidete Menschen schauten mich neugierig an. Ich lief gen Palast, den KaisersKönig zu grüßen, von den Mysterien zu berichten.
„Bringt Wasser herein, dem armen Mann“, wurde ich recht herzlich empfangen, doch irgendetwas war merkwürdig. Wieder voll mit Wasser, berichtete ich von dem Ding, das mir erschienen, da kam das Stechen wieder. Dachte, „kann nicht sein, ich bin im Schatten“. Doch das Stechen wurde stärker, meine Augen brannten, stierte in die glühende Sonne. Wischte mir die Schweißperlen ab und vermisste meine heimische Wohnung. Wie sehr verfluchte ich immer Klimaanlagen und die ganzen Klimabomber, doch, nun ich würde töten für eine riesige eisige Klimaanlage.
Die Augen stierten mich wieder an, ich erschrak, drehte mich um und wollte rennen. Lange elastische Gliedmaßen, die hin und her wabbelten, hielten mich fest. Konnte nicht fliehen. Bunte Blitze kamen aus der anderen Gliedmaße, die man durchaus auch als armähnlich beschreiben konnte, jedoch genau so elastisch.
Das Stechen ließ nach, der Wind packte mich. Ich blickte tief in die Sonne, oh wie schön sich mein Atem, meine Atemwolken vom Himmel abgehoben hatten. Das Stechen kehrte zurück, die Sonne begrüßte mich wieder mit herzhaften Stichen in die Netzhaut.
Doch ich schaute sie nicht mehr an. Was war geschehen? Das glänzende Weiß der Umgebung umzingelte mich. Die gleiche Freiheit am Horizont, nichts versperrte mir die Sicht.
Am Horizont sah ich Silhouetten, riesige Berge, Gletscher türmten sich auf, kamen näher. Der eisige Schnee knirschte unter ihren Füßen. Ihre Augen starrten mich an. Die spitzigen, scharfen Gebirgshänge und –spitzen rundeten sich zu fülligen Bäuchen, aus denen ihre Gelatinearme ragten, mich nun umfassten und an sich zogen. Ich spürte Kälte. Barfuß watete ich durch die Schneewüste. Eisern der Bestie Bauch, umringte mich eine Aura von dort aus. Die Gliedmaßen sie schickten mich in der Blase gen Himmel, der Sonne entgegen.
Es stach, es stach unheimlich. Ich konnte nicht fliehen, die Glaskugel hielt mich fest, konnte sie nicht verlassen. Es wurde finster, noch kälter. Ich verlor Lebenskraft, war den Tränen nah. So viel könnt ich nun erzählen, so viel erlebt, so viel gelitten. Doch niemand konnte mich hören in den weiten des Weltraums. Festgehalten in der gläsernen Blase des Teufels.
Selbst das Stechen lies nach, es wurde kälter. Ich blickte in die Sonne, wurde nicht mehr geblendet, war müde. Mr. Hubble erspähte mich, Rauchzeichen in der Wüste sprachen von meiner Gefahr, doch niemand nahm sie war. Ich hörte Schreie. Die Sonne fing an zu brodeln.
Ein Stich im Herz. In tausend Stücke zerfiel die Sonne, kurze Dunkelheit.
Verschwommen blickte ich in ein Gesicht. Etwas blaues trug er auf dem Kopf. Ich war müde, griff mir Richtung Herz. Langsames Klopfen, dem Ende nah. Noch ein Stich. Ich seufzte, sah in die Sonne, sah die Wiege der Menschheit, sah die Gebeine der ersten Menschen, Beides, der Kontinent und das Geknöche loderten im Feuer, eine Glaskugel darüber gebracht auf der Millionen tanzten. Wenige, von der Sonne geblendet, da in die Sonne schauend, Stiche erleidend, griffen nach ihr und versuchten ein Loch in die Glaskugel zu schneiden. Rote Fahnen schwenkend, rotes Barett tragend mit gelben Stern darauf, in die Kuppel gelangt, fielen sie sogleich in die Grube, eine Grube voller Öl und Bohrrohre. Die Anzugmänner, nicht mit Öl beschmiert, tanzten weiter auf der Kuppel.
„Etwas Neues muss kommen.“ Hörte ich mich mit letzter Kraft sagen. Eine Träne konnt ich erkennen, aus den Augen des Blaumanns. Er schloss mir die Augen. Ich war müde, zu müde, in der schwarzen Weite sah ich Silhouetten, anders, nicht erkennbar, jedoch der Schmerz wird nie vergehen.

 
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danke für die berichtigung...

hallo rueganerin,

Ich bedanke mich zu erst für die Korrektoren, bei dem meisten stimme ich zu, nur KaisersKönig werde ich dann doch lassen, denn dass hab ich absichtlich so geschrieben. Hat keine besondere Bedeutung, jedoch hat es mir gefallen ^^ ich werde dann gleich mal eine fehlerkorrektur vornehmen, ich bin leider nicht so gut in Ausdruck, Grammatik und Orthographie ^^
schade jedoch dass du nicht hinter die Handlung gestiegen bist, denn ja es ist doch eine Handlung mit inbegriffen, nicht direkt eine Handlung, eher eine abstrakte Beschreibung einer Situation mit einem Hauch Gesellschaftskritik ^^
nun gut es freut mich jedoch, dass es insgesamt gefiel.
Nochmals Danke für die Fehler und dem Komenater.

einen schönen Tag noch
mit freundlichen Grüßen der Frank

P.S. Ja das Ende sollte auch dramatisch, bzw. deprimierend sein, da es sich um ein kritischen, trauriges thema handelt. aber insbesondere zu enden hat ja eh jeder seine eigene meinung ;)

 

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