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Topmodell

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08.01.2006
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Topmodell

Deborah George

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Ich bin zu dick. Nein, dick ist dafür gar kein Ausdruck. Fett, ja, das trifft es eher. Der Blick in den Spiegel war abscheulich, jedes Mal sah ich diese unförmige Person vor mir. Andere Mädchen sind so hübsch, haben eine so tolle Figur und ich? Ich bin fett. Hungern war die einzige Möglichkeit die gehassten Pfunde loszuwerden. Ich würde ganz einfach nichts mehr essen, das konnte ja schließlich nicht so schwer sein. Mit Kaugummi würde man sicher das Hungergefühl überlisten können. Ich kaute nun schon stundenlang auf dem Streifen herum und mein Magen knurrte. Ich musste es unterdrücken, immer wieder redete ich mir ein, wie ungesund das ganze Essen ist, die ganzen Farb- und Zusatzstoffe und erst die Kalorien. Ich würde auch ohne dieses ganze Zeug über die Runden kommen. Um mich abzulenken lief ich durch die Stadt, ich sah die ganzen Frauen mit ihren Topfiguren, da war nirgends ein Gramm zu viel, sie schienen alle perfekt. Nur eine nicht. Ich. Es war so deprimierend.
Am nächsten Morgen ging ich voller Vorfreude auf die Waage, 47kg, der Tag war gerettet. Der Stolz stieg in meiner Seele auf, der Anfang war gemacht, nun sollten die nächsten Kilos auch so schnell purzeln. Ich hielt mich mit Kaffee und Mineralwasser bei Laune, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, irgendwann genauso wie eines der Modells auf den Titelseiten der Modemagazine auszusehen. Die würden es sicher auch nicht anders machen, um schlank zu bleiben, da war ich mir sicher. Nach einiger Zeit fühlte ich mich schlapp und ausgepowert, wie nach einem Ausdauerlauf im Stadion unter siedender Sonne. Ich bildete mir nichts auf dieses Gefühl ein, sicher würde es wieder weggehen.
40kg, bald würde ich mein Traumziel erreichen. Doch warum sahen mich die Leute alle so an, was war los? Ich ging an einem Schaufenster vorbei und betrachtet mein Spiegelbild, die Speckröllchen waren immer noch zu sehen, mir war zum Heulen. Verzweifelt suchte ich nach einer Lösung, irgendetwas musste es doch geben, mit dem ich mein Gewicht reduzieren konnte. Da traf es mich wie ein Blitz. Das war es! Ich rannte in die Apotheke und verlangte Entwässerungstabletten. Das würde mich sicher zur Traumfigur bringen. Kaum zu Hause angekommen riss ich die Pillen aus der Verpackung und nahm einige von ihnen . Sie schmeckten nicht besonders gut, aber wie sagte Großmutter immer, Medizin muss bitter schmecken, sonst hilft sie nicht.
Die Waage überzeugte mich von der Wirkung meines Wundermittels, 35kg. Aber es war noch nicht genug. Sport würde die ganze Sache sicher noch beschleunigen. Schnell zog ich ein paar alte Klamotten an und machte mich auf zum Joggen. Ich begann langsam zu laufen, doch der Übermut packte mich und mein Tempo erhöhte sich von Schritt zu Schritt. Ich rannte bis zur Erschöpfung, doch auch die unterdrückte ich, genauso wie das Hungergefühl, da klappte es schließlich auch. Mein Puls raste und ich spürte mein Herz schon nahe am Hals schlagen. Immer tiefer lief ich in den Wald und ich grinste. Da war sie wieder die Vorfreude bald da anzukommen, wo ich schon immer hin wollte. Doch was war los, mir wurde schwindelig, es schien als hätten meine Beine ihren eigen Kopf entwickelt und bewegten sich nur noch in Schlangenlinien vorwärts. Noch ein paar schwächliche Schritte, dann fiel ich. Mir blieb die Luft weg, ich versuchte wieder aufzustehen, ich musste schließlich weiterrennen, sonst kämen die Kilos schnell wieder zurück. Ganz langsam begann das Bild vor meinen Augen an zu flimmern und es wurde immer dunkler, bis alles schwarz war.

 

Hey Pearl,

muss leider sagen, dass mir die Geschichte nicht gefällt. Zunächst ist die Thematik vollkommen abgedroschen und du fügst ihr keine neuen Aspekte hinzu. Außerdem ist mir dein Schreibstil für einen seine eigene Magersucht reflektierenden Erzähler zu flapsig, zu wenig existenziell und zugegebenermaßen geht es mir auch etwas zu schnell und einfach mit dem Abnehmen.

Gruß, nils

 

Hey Pearl,
die Fakten hast du beschrieben: das Vermeiden von Kalorien, übermäßiger Sport, die Verzerrung in der Wahrnehmung der eigenen Figur. Es bleibt aber ziemlich blutleer für mich.

Das Abnehmen geht glatt, ist nur eine Aufzählung bei dir. Ekel am Vorgang des Essens, bei anderen und bei sich selbst, Ekel über die Nahrung im eigenen Körper könnte das ganze plastischer machen.

Doch warum sahen mich die Leute alle so an, was war los?
Es wäre geschickt, diese Außenperspektive zu erweitern, einen Gegensatz zwischen dem Innenleben und dem ausgemergelten, todesähnlichem Körper von Magersüchtigen herzustellen.

Und ganz allgemein zu deinen Geschichten: bitte mehr Abschnitte, einen durch Gliederung aufgelockerten Text!

Gruß, Elisha

 

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