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Trame

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21.05.2002
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Trame

Trame

Ich bin gerne zusammen mit den Jungs. Eric, der Grinser mit einer photogenen Zahnlücke, aber ein lieber Kerl. Bifi, dessen Harley in die Knielage geht, wenn er drinsitzt, und der Minisalamis konsumiert wie andere Atemluft. Oelde, der mein Opa sein könnte so alt, aber im Bett abgeht wie eine Granate. Manni, dessen Bike eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Fliwatüt hat, an dem er oft herumbastelt. Und all die anderen Joker, die Bier saufen so wie die Maschinen Sprit. Immer grölend, immer versaut unken und nur zu oft zugekokst. Ihre Cruiser, Tourer, Supermotos und Choppers sind ihre Babys. Ich könnte fast eifersüchtig werden, wenn ich sehe, wie liebevoll sie sich ihnen hingeben. Aber ein besonderes Ereignis sind immer die Ausflüge. In einem großen Verband rollt die Lawine durch Städte und Dörfer. Es ist mehr als ein Ausflug. Es ist Adrenalin. Die Leute bleiben stehen und sehen dem Schauspiel zu. Wenn wir anhalten, gehen sie zur Seite, bringen sich in Sicherheit. Und es ist natürlich ein theatralisches aber wirkungsvolles Gehabe, wenn die schweren Lederjacken ihre Motorräder abstellen und gemächlich absteigen.

Sie mögen wild sein, mit uns sind sie behutsam. Barella, Mitsumi, Catty und ich sind die Rosen der Motorradgang. Ich wusste, was auf mich zukam, bevor ich die Vierte im Gebinde wurde. Aber ich genieße es, begehrt und genommen zu werden, wann immer es einen der Männer danach juckt. Und es juckt sie oft! Wenn zwei von ihnen zur gleichen Zeit eine von uns bumsen wollen, nun ja, dann kann entweder der eine verzichten oder den anderen herausfordern. In den wenigsten Fällen schlagen sie sich die Köpfe ein, in der Regel wird es ein Kampftrinken, wobei der Gewinner anschließend kaum mehr Energie aufbringt als der Besiegte, so dass dieser meistens auf uns einschläft, bevor er überhaupt eingedrungen ist. Bei Bifi kann das echt zu einer Qual werden, während ich es bei den anderen noch schaffe, sie von mir runter zu rollen, um mich vor der konzentrierten Alkoholfahne zu retten.
Oh, dick und schwer, bevor ich es vergesse. Es gibt auch eine Bikerin, die akzeptiert ist und ihren Mann steht. Für Gundel - sie und Bifi hätten ein gleiches Paar abgeben können - sind wir auch da. Ich bin nicht lesbisch wie Gundel, und eigentlich auch nicht scharf drauf, mit ihr zu schlafen, aber da gibt es keinen Unterschied; wenn sie mich begehrt, darf sie mich nehmen. Und sie wird nie herausgefordert. Aber es kommt vor, dass sie es tut. Gewöhnlich hat dann der männliche Rivale nichts zu lachen, er muss das Duell durchstehen. Dabei weiß ich nicht, ob eine Herausforderung ausgeschlagen werden kann; gemacht hat das jedenfalls noch keiner.

Auch wenn wir Rosen praktisch Eigentum der Gruppe sind, sind sie lieb zu uns. Ein schöner Beweis dafür steht in der Scheune des gangeigenen Bauernhofs, auf dem wir vier Mädchen und ein Teil der Jokers zusammen wohnen. Ich hatte mal beiläufig erwähnt, dass ich auch gerne ein Motorrad haben wollte. Tage später überraschten sie mich mit einem kuriosen Exemplar eines Zweirades. Die Marke ist für mich nicht erkennbar. Vielmehr ist es ein aus verschiedenen Teilen zusammengeschustertes Vehikel. Und, obwohl es eigentlich fertig ist, versuchen die Männer von Zeit zu Zeit an meinem Gefährt weiter zu tüfteln. Eigentlich ist die Gemeinschaft durch ihre umfangreichen Drogengeschäfte reich genug, mir ein neues Motorrad zu kaufen, aber ich glaube, sie geben mir ihre Zärtlichkeit und ihre Persönlichkeit, indem sie um mein glückliches Gesicht basteln. Natürlich darf ich es nur auf dem eigenen Gelände fahren, denn es ist nicht zugelassen und einen Führerschein habe ich auch nicht. Außerdem müssen Rosen bei einem Ausflug bei einem Biker hinten mitfahren.

Ja, ich genieße mein Leben. Natürlich denke ich manchmal nach, ob mir nicht der ein und einzige Mann in meinem Leben fehlt. Die anderen Drei scheinen sich diese Gedanken nicht zu machen. Zumindest sprechen wir nicht darüber.

Eines Tages kam er.

„Ok, ihr Hungerleider“, rief Mario, unser Oberbiker, eines Abends und hielt ein neues Gesicht im Arm. „Die meisten kennen Trame ja schon. Ab heute ist er Anwärter auf unsere heilige Gemeinschaft.“ Anschließend übergab er seinem hageren Begleiter eine Jeansweste. Auf dem Rücken waren zwei Schriftbögen aufgenäht, die ein Oval bildeten. Oberhalb war geschrieben „Black & White“ und unten in fetteren Lettern „Joker“. Die Mitte war leer. Bei einer späteren Vollmitgliedschaft würden noch eine schwarze und eine weiße Jokerfratze die Lücke füllen. Diese Kutte ist für die Gruppe ein heiliges Sakrament. Und das größte Sakrileg ist es, mit ihr seine Scherze zu machen.
„So, dass müssen wir erstmal begießen“, fügte Mario an, half Trame in sein neues Kleidungsstück und stupste ihm seinen Zeigefinger auf die Brust mit den Worten: „Wir! Du nicht!“ Er drehte sich zu uns und rief mir zu: „Gina, Gina. Komm her Kleine. Heiße unseren neuen Bruder willkommen.“ Also bewegte ich mich zu dem neuen Bruder, legte meine Hände um seinen Hals und bewegte mich in verführerischen Posen.

„Hier entlang“, krächzte Manni und deutete auf die riesige Bauernstube. Ich griff nach seinem Handgelenk und zog ihn den ganzen Weg bis in eines der Liebeszimmer. Der Raum selbst ist nicht wirklich romantisch eingerichtet. Eher zweckmäßig, ein Bett, auf dem Boden ein Wasserkübel, ein paar Liebesspielzeuge, wobei ich froh bin, dass bislang niemand von der Peitsche gebraucht gemacht hat, und eine schlichte Kommode mit einer Schublade. In ihr liegen die Antibabypillen und einige Kondome, dabei scheinen die Gummis eher nur Zierde zu sein.

Trame ging gleich ausgehungert zur Sache. Er warf seine Lederjacke mit der Kutte auf den Boden, und ich tat es ihm gleich, bemüht, mit seinem Tempo Schritt zu halten. Aber, viel zu tun hatte ich dann doch nicht mehr; er riss mir das Hemd und den Büstenhalter vom Körper, zog mir geschwind die Hose vom Po, wobei der Schlüpfer gleich mit wegglitt und schubste mich aufs Bett. Sekundenbruchteile später war auch er nackt und drang sofort in mich ein. Ich krallte meine Hände in seinen Hintern und unterstützte seine heftigen Bewegungen kraftvoll. Ich schrie lustvoll auf, was ihn noch wilder machte, bis er ziemlich schnell den Seufzer der Erleichterung ausstieß und anschließend still über mir lag. Keine Bierfahne, stellte ich fest! Sein Dreitagebart kratzte mich an der Schläfe. Ich schaute auf den Boden und sah unsere beiden Kutten nebeneinander, seine noch blank und meine mit einer schwarzen und einer weißen Rose.

„Ich bin Trame“, meldete sich mein Gewicht zurück ins Leben.

„Hallo Trame“, lachte ich und streichelte seinen Rücken.

Ich hatte Trame vorher nie gesehen, aber dafür sah ich ihn von da an oft. Fast jeden Tag kam er. Manchmal übernachtete er sogar bei uns. Und, er suchte meine Nähe.

„Du strahlst wie die Sonne“, sagte er eines Tages zu mir. Uh, ich mag Komplimente. Verbale Nettigkeiten sind hier eher selten. Ich bedankte mich mit einem Kuss auf seinen Lippen. Von da ab saßen wir oft zusammen und redeten. Häufig wurde diese Zweisamkeit durch das männliche Verlangen der Anderen unterbrochen, was ich zunehmend als störend empfand. Es war schön, einfach mal nur zu reden. Schön und erholsam! Und ich dachte nun mehr darüber nach, wie es ist, nur einem einzigen Mann zu gehören.

„Warum schläfst du nicht mehr mit mir? War das eine Mal nicht schön für dich?“, fragte ich ihn nach einer Weile; es war ein Samstag, ich erinnere mich genau, und die Sonne knallte frühsommerlich. Er guckte mich lange warm an, und ich verlor mich in seinen ehrlichen Augen, bis er endlich antwortete:

„Ich möchte sehr gerne mit dir schlafen, und viel. Aber nur, wenn ich dich nicht teilen muss.“ Er stand auf, Traurigkeit lag in seinem Gesicht, und entfernte sich langsam, ohne sich umzublicken. Nachdem er das gesagt hatte, hatte ich mich in ihn verliebt, glaube ich. So sanft waren seine Worte. Gar nicht die Worte eines harten Rockers. Ich sah im nach, ich sah, wie er zu seiner Kawasaki schritt. Gab es keine Hoffnung für uns? War ich hier gefesselt, war ich wirklich das Eigentum der Gang? Würden sie mich gehen lassen? Oder besser gefragt; würden sie uns gehen lassen? Trame stieg auf sein Bike, am Sattel hing ein cremfarbenes Seidentuch. Ich glaube daran, dass man für alles kämpfen muss. Und ich glaubte, der Mann ahnte nichts von meiner Bereitschaft zu kämpfen. Trame drehte den Schlüssel und trat das Pedal. Laut sprang die Maschine an, er zog den Gasdrehgriff. Ich stand ruckartig auf, wollte ihm nacheilen, als er mit überdrehtem Motor vom Hof bretterte.

Für einen Moment blieb ich stehen, dachte nach und spürte, wie der Kampfinstinkt meinen ganzen Körper einnahm; ein Gefühl, das ich an mir schon fast vergessen hatte. Ich preschte in die Scheune.

„Gina, meine kleine, geile Hexe“, hörte ich einen der Männer rufen, aber ich ignorierte seine schon betrunkene Stimme, stieg auf meine Wundertüte und folgte Trame, zumindest hoffte ich, dass ich ihm folgen konnte.

„Barella, meine kleine, geile Hexe“, vernahm ich gedämpft. Ich wusste doch, dass er einen Ersatz für mich finden würde.

Trame war zu schnell, aber ich setzte darauf, dass er in der Stadt von den Ampeln verlangsamt werden würde. Außerdem setzte ich darauf, dass wir reden könnten, in Ruhe, ohne dass ich zum Dienst gerufen würde, ohne dass Emotionen sich verräterisch in unseren Gesichtern spiegeln würden.

Tatsächlich, ich konnte ihn an einer Ampel sehen, die gerade auf Grün umsprang. „Guck in den Seitenspiegel, du Softrocker“, forderte ich ungehört. Dieselbe Ampel passierte ich bei mehr Rot als Gelb, folgte ihm eine endlos erscheinende Fahrt durch das Straßenlabyrinth, wobei er jeweils nur kurz in meinem Blickwinkel erschien. Ich verfluchte mein Gefährt, dass es nicht schneller fuhr und tat ihm unrecht. Es konnte schneller fahren, ich aber nicht. Einige teilweise halsbrecherische Manöver später kam ich Trame tatsächlich näher. Er war langsamer geworden und bog in eine Sackgasse ein. Ich hätte ihn einholen können, aber stoppte abrupt kurz vor dem Schild. Ich stieg ab, bockte mein Bike und nahm mir die Zeit, mich umzusehen. Ich weiß noch, ich war ziemlich verblüfft. Ich wusste zur Hölle nicht, wo ich war. Weiß schimmernde Ein- oder Zweifamilienhäuser, die Straßen waren wie geleckt, einige Menschen in besserer Bekleidung spazierten die frisch gepflasterten Bürgersteige entlang und wenige elegante Geschäfte vervollständigten das Bild eines vornehmen Vorortes. Ich entschied mich, zu Fuß in die bürgerlose Sackgasse zu gehen. Ich machte eine einzige Bewegung aus. Ich erkannte nichts Definitives, aber instinktiv kombinierte ich, dass Trame gerade seine Kawasaki in eine Garage fuhr oder schob. Ich ging noch gemächlicher und stellte fest, dass es mir letztendlich ziemlich recht war, dass er mich nicht gesehen hatte. Was wollte Trame hier in dieser Gegend, in der ich mir so schmutzig vorkam? Oder intelligenter gefragt, wer ist Trame wirklich?
Ich bewegte mich auf das Haus zu, in dem ich ihn vermutete. Es war mir, als würden tausend Augen hinter Fenstern auf mich herabsehen. Dabei schien ich unbeobachtet zu sein. Am Ziel angekommen blickte ich auf die Schellentafel. „Familie Sandmann“. Familie Sandmann bewohnte ein weißes, flaches, großzügiges Haus mit rotem Dach. Es war neu, nicht protzig, aber neu, so neu wie die anderen Gebäude.
Ich war nicht unsichtbar für die Anwohner, aber das war mir egal. Ich kletterte auf die Grenzmauer im hinteren Teil des Nachbargrundstücks und bekam so Einblick in den Garten der Sandmanns. Ich sah zwei Jungen zwischen Kindergartenalter und Grundschule. Der kleinere von beiden wurde in die Luft geworfen und wieder aufgefangen, von seinem Vater, meinem frisch rasierten Trame, während der andere mit grellen Sterbelauten und nassen Pengs aus seiner Wasserpistole die Luft erschoss. Passend zu dieser Szene war es dann, als eine wunderschöne, blonde Frau aus der Glastür kam, ihn umarmte und sie sich leidenschaftlich küssten. Der warme Wind spielte mit ihrem Seidenkleid, cremefarbig, wie das Taschentuch an Trames Maschine.

Ich hatte genug gesehen. Genug für einen furchtbaren Schmerz in meinem Herzen. Ich stieg von der Mauer, lautlos.

„Papa, hast du heute wieder ein paar Räuber getötet?“, rief der ältere zwischen zwei weiteren Schattenmorde. Ich wäre fast abgerutscht.

Auf meinem Rückweg verfluchte ich ihn, und ich konnte eins und eins zusammenzählen. Der Sandmann, der mir Träume in die Augen gestreut hatte, ist ein Bulle. Und wer war ich für ihn? Sein Informant aus Liebe? Die ganze Heimfahrt zwickte mich ein ungewohnter Schmerz.. Keiner der Gang durfte mir etwas anmerken, obwohl ich glaube, dass sie dazu viel zu unsensibel sind. Nicht so wie Trame, mein Spitzel im Herzen, der wohl das restliche Wochenende mit seiner Familie verbringen würde. Ich erwartete ihn für Montag.

An jenem Abend versorgte ich mich mit Nähzeug. Es wurde schon wieder gesoffen, gegrölt, gefeiert. Trame war mitten unter ihnen.

„Gina, du versautes Luder. Heute Nacht bleibst du bei mir.“, rief der schmächtige Kalle. Irgendwie war das Schicksal mir wohlgesonnen.

„Ne, geht nicht, Süßer. Trame hat schon Mietrecht angekündigt“, erklärte ich. Der Bulle, er hatte übrigens seinen Dreitagebart nachwachsen lassen, drehte sich erschrocken zu mir um. Kalle war goldrichtig. Er ruft fast immer eine Herausforderung aus, ob er eine Chance hat oder nicht.

„Diese Pissnelke erhebt Anspruch?“, krähte er, griff sich eine Flasche Bier und stellte sie äußerst heftig auf den Tisch vor seinem Gegner ab. Oelde saß Trame gegenüber, aber er bewegte sich voller Erwartung zur Seite. Mario schob sich durch die bereits aufgeregte Masse und brachte den Kontrahenten zwei Flaschen Tequila. Furchtbares, ungenießbares Zeug, wie ich finde. Weder konnte Trame diesem Duell entkommen, noch durfte er verlieren, war er doch auf Probezeit und musste sich bewähren. Innerlich leicht vergnügt schaute ich dem Wetttrinken zu. Kalle war schon ziemlich angeheitert und so ein verliersicheres Opfer. Er hielt aber länger durch, als ich gehofft hatte, denn als Trame gewann, war er kaum nüchtern genug für eine Unterhaltung, geschweige für Intimeres.
Ich konnte ihn gerade noch ins Zimmer ziehen, er kotzte unterwegs. Dort angekommen fiel er sogleich ohnmächtig aufs Bett. Ich legte das Nähzeug auf die Kommode und entkleidete ihn bis auf die Unterhose. Auch ich würde bald danach mich zu ihm legen. Eine letzte Nacht mit meinem Traum.

Trame hielt seinen schmerzenden Kopf.

„Guten Morgen, mein Engel“, quetschte er hervor.

„Guten Morgen“, erwiderte ich gewohnt heiter. Er streckte seine Glieder. Langsam kam seine Erinnerung wieder.

„Tequila, Kalle, du!“

„Ja, du warst betrunken“, meinte ich unbeteiligt.

„Du hast gesagt, ich hätte auf dich Anspruch erhoben.“ Trame zog sie mühsam an und versuchte zu lächeln.

„Wir haben nicht miteinander geschlafen“, beruhigte ich ihn, obwohl ich nicht glaube, dass er deswegen beunruhigt gewesen war. Langsam drückte er sich hoch, knöpfte sein Hemd zu, und ich schloss seine Hose. Abschließend half ich ihm in seine Jacke.

„Aber warum …?“ Er war noch nicht wach für fertig ausformulierte Fragen.

„Gestern habe ich die Familie Sandmann kennen gelernt. Frau Sandmann, zwei süße, kleine Buben und der liebevolle Vater Sandmann.“ Wie vom Blitz getroffen starrte er mich an. Ich schubste ihn und ließ ihn aufs Bett fallen, während ich mich vor ihn hinstellte.

„Du bist ein Bulle.“ Panik lag in seinen Augen.

„Gina“, bettelte er. „Du weißt, sie werden mich umbringen, wenn sie davon erfahren.“

„Ich weiß das“, bestätigte ich traurig. „Mach’s gut.“ Damit verließ ich das Zimmer. Ich wusste, er musste Todesangst haben. Und es dauerte eine lange Zeit, bis er aus der Falle herauskam.

„Hey, Trame. Haste der Kleinen es richtig besorgt?“, hörte er noch und ein paar andere muntere Zurufe. Auf einmal wurde es still. Eric kam von hinten auf ihn zu, fasste ihm an den Schultern und drehte ihn um hundertachtzig Grad.

„Was denn?“, protestierte Trame zaghaft. Dann brach die Hölle aus.

„Zieh das aus, zieh das sofort aus, du Hurensack“, schrie Manni, und die anderen halfen Trame brutal aus der Kutte, warfen sie ihm vor die Füße und schlugen auf ihn ein. Sein Gefühl der Todesangst war meine Rache. Sie dauerte nur kurz, bis er sehr schmerzhaft begriff, dass er diese Abreibung überleben würde. Die Schriftbögen seiner Kutte waren umgekehrt mit den Buchstaben auf dem Kopf genäht worden.

Ich war zufrieden mit dem Ergebnis. Dieser Bulle war keine Gefahr mehr für uns und niemand außer mir hatte erfahren, wer er wirklich war.

Bestimmt ist er wieder bei seiner Familie. Wahrscheinlich muss seine schöne Frau ihn noch ein Weilchen pflegen. Ja, mein Schmerz ist nicht mehr so schlimm. Zumindest weiß ich jetzt, was ich mir ersehne. Vielleicht wird es mir erfüllt werden eines Tages. Bis dahin lebe ich mein Leben weiter, denn ich bin gern zusammen mit den Jungs.

 
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Hi Barde,

Nette Geschichte, die ich gerne las.
Zwar ist mir die Erzählerin fast etwas zu ...hmmm...intelligent vielleicht, so, wie sie erzählt und was sie denkt im Gegensatz zu ihrer Stellung in der Gruppe, in der sie ja wirklich nichts ist, außer einer, die ihre Beine breit machen muß. Einer Emanze würden die Haare zu Berge stehen :D.

Ihre Cruiser, Tourer, Supermotos und Chopers sind ihre Babys.

Chopper

Für Gundel, sie und Bifi hätten ein gleiches Paar abgeben können, sind wir auch da.

statt Kommata fände ich Gedankenstriche verständlicher


„Ok, ihr Hungerleider“, rief Mario, unser Oberbiker, eines Abends und hielt ein neues Gesicht im Arm.

Das liest sich, als wenn er nur einen Kopf im Arm hält...Cleopatra läßt grüßen ;)

Eher zweckmäßig, ein Bett ein Wasserkübel ein paar Liebesspielzeuge, wobei ich froh bin, dass bislang niemand von der Peitsche gebraucht gemacht hat, und eine schlichte Kommode mit einer Schublade.

Komma nach Bett/ und ein paar Liebesspielzeuge...

Viele Grüße
bernadette

 

Hallo Barde,

mir hat deine Geschichte gut gefallen.
Am Anfang fand ich die Beschreibungen etwas langatmig. Vielleicht hättest du die ein oder andere Erklärung später während der eigentlichen Handlung unterbringen können.

Bei dem Satz

„Hier entlang“, krächzte Manni und deutete auf die riesige Bauernstube. Ich griff nach seinem Handgelenk und zog ihn den ganzen Weg bis in eines der Liebeszimmer.

kann man meiner Meinung nach nicht gleich erkennen, wen sie ins Liebeszimmer zog. Man kann meinen, dass es Manni wäre.

Woran hat Gina erkannt, dass Trame ein Bulle ist? Oder habe ich die Stelle überlesen?

Ansonsten ein sehr interessantes Thema, das du da verarbeitet hast.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo Barde!

schön, wieder was von Dir zu lesen.
Sehr lebhafte Beschreibung der Bande, gute Dialoge, und die "Rache" ist typisch Barde *smile* - herrlich. Hat mir sehr gut gefallen. Du gleichst Deine Sprache dem Milieu an, das tut ihr gut, man fühlt sich hineinversetzt. An manchen Stellen holpert es dadurch allerdings auch (siehe unten). Schön die Beschreibung: das kurze Aufblitzen des Gefühls: dieser eine Mann, nur einer - und dann, nach der Entdeckung Rache am Verräter ihres Herzens, Rückkehr zu den Jokern, Zufriedensein mit dem alten. Ausbrechen aus dem Gewohnten, wenn auch nur kurz. Eigentlich, wenn man so drüber nachdenkt, auch eine bittere Sache ... der eine dann ausgerechnet einer, dem sie sich verschließen muss, weil sie nicht bereit ist, alles zu opfern. Und darüber auch selber nicht so genau nachdenkt. Festgefahren für ihre Joker ...


Kleinkram (ich weiß, Du wartest auf die Liste. ;) )

Die Beschreibung der einzelnen Joker am Anfang ist zu aufzählend.

Warum hat sie sich dafür entschieden, als Rose bei den Jokern zu bleiben? Mir fehlt ein bisschen ihr Hintergrund ... wer hat sie in die Bande eingebracht?

„wann immer es einem der Männer danach juckt“ - holperig … eineN ?

„wobei der Unterlegenere sowieso keine Energie mehr in seinem Männlichkeitsbereich aufbringen kann. Aber der Gewinner eigentlich auch nicht.“- holperig … vielleicht besser: wobei am Schluss meist keiner der Beiden mehr genug Energie zum Sex aufbringen kann? Oder irgendwie so …

„Für Gundel, sie und Bifi hätten ein gleiches Paar abgeben können, sind wir auch da.“ - der Einschub mit Kommas erscheint mir ungelenk, fände es mit – schöner -.

Und wer ist die zweite weibliche Bikerin? Du sprichst von zweien, aber die andere kommt nie wieder vor ...

Viel mehr – vielmehr

"Und, obwohl es eigentlich fertig ist, versuchen die Männer von Zeit zu Zeit an meinem Gefährt weiter zu tüfteln. Eigentlich" – eigentlich eigentlich

„denn weder ist es TÜV abgenommen,“ - weder hat es TÜF ? Anders klingt es ungelenk

"Außerdem müssen Rosen bei einem Ausflug als Besitz der Gang bei einem Biker hinten mitfahren." - das mit dem Besitz kann hier raus, es ist redundant. Du schreist es an anderer Stelle schon, hier macht es den Satz unnötig holperig.

„hielt ein neues Gesicht im Arm.“ - ungelek

„Die Mitte war leer, dort wo bei den Vollmitglieder zwei Gesichter prunken, zwei Joker wie aus dem Kartenspiel, das eine schwarz, das andere weiß.“ - wirkt unvollständig, so.

„Ich griff nach seinem Handgelenk und zog ihn den ganzen Weg bis in eines der Liebeszimmer.“ hier wird laut der Grammatik Manni gezogen …

„ein Bett (KOMMA) ein Wasserkübel (KOMMA) ein paar Liebesspielzeuge“

"Trame ging gleich ausgehungert zur Sache. Er warf seine Lederjacke mit der Kutte auf den Boden, und ich tat ihm gleich," - gleich, gleich

„Er stand auf, Traurigkeit lag in seinem Gesicht, und entfernte sich langsam, ohne sich umzublicken.“ hier könnte man den Bezug missverstehen. (Die Traurigkeit entfernt sich langsam)

"Die selbe Ampel" – dieselbe

„Ich verfluchte mein Gefährt, das“ dass

„Ich stieg ab, bockte mein Bike und nahm mir die Zeit“ Bike auf

„Gegend, in der ich mich, so sauber ich eigentlich war, schmutzig vorkam?“ in der ich MIR …

„„Gina“, bettelte er. „Du weißt, sie werden mich umbringen, wenn sie davon erfahren.““ - hm.... für einen Bullen, der sich bewusst einschleust, eine Reaktion, die doch etwas hilflos ausfällt ...

„Sein Gefühl der Todesangst, war meine Rache.“ kein Komma

„Sie dauerte nur kurz, bis er sehr schmerzhaft begriff, dass er diese Abreibung überleben wird, denn die Schriftbögen seiner Kutte waren umgekehrt mit den Buchstaben auf dem Kopf genäht worden.“ zu aneinandergereiht, zu holperig

liebe Grüße
Anne

 

hallo und vielen dank für eure mühen, euch mit dem text qualitativ auseinanderzusetzen. das hilft mir sehr. besonders bei dieser geschichte, die ein spagat zwischen inhalt und stil ist, der mir an vielen stellen nicht gut gelungen ist. aber ich denke, wenn ich eure gedanken und korrekturen umsetzen kann, wird diese geschichte durchaus passable *smile*.

hallo bernadette,

Zwar ist mir die Erzählerin fast etwas zu ...hmmm...intelligent vielleicht, so, wie sie erzählt und was sie denkt im Gegensatz zu ihrer Stellung in der Gruppe, in der sie ja wirklich nichts ist, außer einer, die ihre Beine breit machen muß.

genau das ist der spagat. existence hat einige passagen textbezogen, in denen der stil unter der weniger intelligenten sprache zu leiden droht. in meinem realen auge steht eine vielleicht neunzehn oder zwanzigjährige frau mit dem bildungsgrad eines realschulabschlusses. durch dieses schema muss ich durchwandern.

Chopper

das "p" habe ich nachgefügt

Für Gundel, sie und Bifi hätten ein gleiches Paar abgeben können, sind wir auch da.


statt Kommata fände ich Gedankenstriche verständlicher

ich bin nicht geübt in gedankenstriche. aber ich versuche es einfach mal.

„Ok, ihr Hungerleider“, rief Mario, unser Oberbiker, eines Abends und hielt ein neues Gesicht im Arm.

Das liest sich, als wenn er nur einen Kopf im Arm hält...Cleopatra läßt grüßen


ich sehe ein, dass das ein kritikpunkt ist. ich finde den ausdruck witzig - und möchte diesen nicht zugunsten der harmonie entfernen. die icherzählung erlaubt mir ja einige stilnoten *smile*!

Eher zweckmäßig, ein Bett ein Wasserkübel ein paar Liebesspielzeuge, wobei ich froh bin, dass bislang niemand von der Peitsche gebraucht gemacht hat, und eine schlichte Kommode mit einer Schublade.


Komma nach Bett/ und ein paar Liebesspielzeuge...


das komma ist eingefügt.

danke, die fehler sind ausgemerzt. das ist mir sehr wichtig.
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hallo bambu,

Am Anfang fand ich die Beschreibungen etwas langatmig. Vielleicht hättest du die ein oder andere Erklärung später während der eigentlichen Handlung unterbringen können.

diese einwand ging mir auch durch den kopf. wenn die darstellung der lebensumgebung von gina als einleitung dient, gebe ich dir recht, dass diese viel zu lang ist, denn die eigentliche geschichte, wenn also trame aufkreuzt, nimmt höchstens 50% des gesamttextes in anspruch.
aber ich stand vor dem problem, dass alles erklärt sein musste, bis trame aufkreuzt, weil die beschriebene welt keine ist, in der ein durchschnittlicher leser sich von haus aus auskennt. wenn ich den inhalt der weltbeschreibung in die handlung vermenge, dann ist die gefahr sehr gross, dass ich informationen nachwerfe. und das wäre furchtbar!
ich möchte lieber, dass in der geschichte zwei intentionen entdeckt werden. die eine ist klar, der leser soll das ereignis mit trame verfolgen. die andere ist aber eine idyllenbeschreibung. und für diese endet die einleitung nach dem ersten absatz, also direkt bevor die bombe platzt, wer - was gina in dieser gang ist.

„Hier entlang“, krächzte Manni und deutete auf die riesige Bauernstube. Ich griff nach seinem Handgelenk und zog ihn den ganzen Weg bis in eines der Liebeszimmer.
kann man meiner Meinung nach nicht gleich erkennen, wen sie ins Liebeszimmer zog. Man kann meinen, dass es Manni wäre.

ich habe diese stelle noch mal durchgelesen. natürlich fehlt der eindeutige hinweis, dass es trame ist. aber es geht aus dem text deutlich hervor. mario sagt trame, dass er nicht am fest teilnimmt, mario ruft gina zu dem neuen bruder, gina geht zum neuen bruder, hängt sich um seinen hals. wenn ich jetzt nicht explizit sage, mit wem sie ins zimmer geht, hoffe ich einfach, dass der inhalt es dem leser assoziiert.

Woran hat Gina erkannt, dass Trame ein Bulle ist? Oder habe ich die Stelle überlesen?

auch da hatte ich schon darüber nachgedacht, ob es einleuchtend genug ist für gina und für den leser. sie erkennt es einfach nur daran, dass er privat nicht ins rockermileau passt, dass er sie und augenscheinlich alle joker belügt. ich hoffe, das reicht, sonst muss ich tatsächlich noch einen eindeutigeren hinweis einschustern.

danke für deine gedanken
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anne *smile*,

ja, die geschichte holpert an verschiedenen stellen. das war mir klar, als ich sie ins netz gestellt hatte. ja, ich gebe zu, ich instrumentalisiere meine leser *smile. aber ich denke, es wirkt. wenn die holpersteine zum grossteil entfernt sind, dann ist die geschichte lesbar.

das kurze Aufblitzen des Gefühls: dieser eine Mann, nur einer - und dann, nach der Entdeckung Rache am Verräter ihres Herzens, Rückkehr zu den Jokern, Zufriedensein mit dem alten.

eine vorzüglich treffende inhaltsangabe!

der eine dann ausgerechnet einer, dem sie sich verschließen muss, weil sie nicht bereit ist, alles zu opfern. Und darüber auch selber nicht so genau nachdenkt. Festgefahren für ihre Joker ...

rosen sind glücklich mit ihrem leben. sie verbrauchen ihre jugend für ein irres gefühl. gerade in einer zeit (jugend) der scheidewege. festgefahren bei den jokern - für diesen weg hat sie sich entschieden. leider ein weg direkt in die mülltonne. aber das wäre eine andere geschichte, eine, die ich nicht schreiben möchte. in dieser hier blüht die rose.

Kleinkram (ich weiß, Du wartest auf die Liste. )

ja - ich bin echt heiss drauf. hoffentlich hast du alles fehler gefunden :rotfl:

Die Beschreibung der einzelnen Joker am Anfang ist zu aufzählend.

aufzählung war beabsichtigt. allerdings wüsste ich jetzt keinen weg, eine aufzählung nicht wie eine aufzählung klingen zu lassen. mit der vorstellung einzelner mitglieder kommt licht in die szenerie, also kann ich das auch nicht weglassen. die individuen später zu deklarieren, wenn sie in szene gesetzt werden, ist grässlich schlecht, da die charakterisierung dann in der handlung stört. z.b. als manni auf das bauernhaus deutet - da kann ich nicht sein fliwatüt einbringen. keine ahnung, wie ich das besser hinkriegen könnte.

Warum hat sie sich dafür entschieden, als Rose bei den Jokern zu bleiben? Mir fehlt ein bisschen ihr Hintergrund ... wer hat sie in die Bande eingebracht?

ja, diesen gedanken hatte ich auch schon. dann fing ich an, eine passage dafür zu erstellen. sie musste ganz kurz sein, um dem bläheffekt vorzubeugen. als ich dann auch eine idee hatte, wie ich das schreibe, stellte ich fest, dass der leser dann wissen möchte, wieso sie ihr leben bei den jokern so toll findet. das ist eine lawine - je mehr ich erkläre, desto mehr fragen kommen auf. das wird zu viel für diese geschichte.

„wann immer es einem der Männer danach juckt“ - holperig … eineN ?

ja, "einen". das ist nicht holprig. das ist icherzählung

„wobei der Unterlegenere sowieso keine Energie mehr in seinem Männlichkeitsbereich aufbringen kann. Aber der Gewinner eigentlich auch nicht.“- holperig … vielleicht besser: wobei am Schluss meist keiner der Beiden mehr genug Energie zum Sex aufbringen kann? Oder irgendwie so …

ja, dieser satz klingt nicht so toll. aber deine idee mit dem sex ist ja sooo schlecht *smile*. die haben keinen sex. sex hat die assoziation vom austausch gemeinsamer zärtlichkeit. die rosen aber werden genommen. ich habe den satz umgeschrieben: wobei der Gewinner anschließend kaum mehr Energie aufbringt als der Besiegte, so dass dieser meistens auf uns einschläft, bevor er überhaupt eingedrungen ist. ich hoffe, dass passt, oder könnte der leser hier den eindruck bekommen, dass der verlierer auf den rosen einschläft?

„Für Gundel, sie und Bifi hätten ein gleiches Paar abgeben können, sind wir auch da.“ - der Einschub mit Kommas erscheint mir ungelenk, fände es mit – schöner -.

bernadette hatte den selben gedanken. ich habe es einfach mal gemacht, und hoffe, dass ich den richtigen einsatz der gedankenstriche lerne.

Und wer ist die zweite weibliche Bikerin? Du sprichst von zweien, aber die andere kommt nie wieder vor .

ich hatte vor, die ausnahme des geschlechts nicht zu extrem mit einer einzelnen bikerin zu machen. aber dein einwand ist richtig. die zweite person wird nicht weiter erwähnt. also habe ich das singuliert . Es gibt auch eine Bikerin, die akzeptiert ist und ihren Mann steht. Für Gundel - sie und Bifi hätten ein gleiches Paar abgeben können - sind wir auch da.

Viel mehr – vielmehr

ja

"Und, obwohl es eigentlich fertig ist, versuchen die Männer von Zeit zu Zeit an meinem Gefährt weiter zu tüfteln. Eigentlich" – eigentlich eigentlich

„denn weder ist es TÜV abgenommen,“ - weder hat es TÜF ? Anders klingt es ungelenk


ich stosse mich sogar an dem ganzen ausdruck tüv. ich habe es umgeschrieben: Natürlich darf ich es nur auf dem eigenen Gelände fahren, denn es ist nicht zugelassen und einen Führerschein habe ich auch nicht.

"Außerdem müssen Rosen bei einem Ausflug als Besitz der Gang bei einem Biker hinten mitfahren." - das mit dem Besitz kann hier raus, es ist redundant. Du schreist es an anderer Stelle schon, hier macht es den Satz unnötig holperig.

vielleicht hast du recht. ich habe es herausgenommen

„hielt ein neues Gesicht im Arm.“ - ungelek

och nö!

„Die Mitte war leer, dort wo bei den Vollmitglieder zwei Gesichter prunken, zwei Joker wie aus dem Kartenspiel, das eine schwarz, das andere weiß.“ - wirkt unvollständig, so.

ich habe es umgeschrieben: Die Mitte war leer. Bei einer späteren Vollmitgliedschaft würden noch eine weiße und eine schwarze Jokerfratze die Lücke füllen.

„ein Bett (KOMMA) ein Wasserkübel (KOMMA) ein paar Liebesspielzeuge“

gesetzt

"Trame ging gleich ausgehungert zur Sache. Er warf seine Lederjacke mit der Kutte auf den Boden, und ich tat ihm gleich," - gleich, gleich

was meinst du? es fehlt ein "es"? "es" ist jetzt drin!

„Er stand auf, Traurigkeit lag in seinem Gesicht, und entfernte sich langsam, ohne sich umzublicken.“ hier könnte man den Bezug missverstehen. (Die Traurigkeit entfernt sich langsam)
nein, nur bei falscher kommasetzung

Die selbe Ampel" – dieselbe

ist das zwingend? ich habe es geändert

„Ich verfluchte mein Gefährt, das“ dass

richtig

„Ich stieg ab, bockte mein Bike und nahm mir die Zeit“ Bike auf

ja - außerhalb einer icherzählung ohne mileaubezug

„Gegend, in der ich mich, so sauber ich eigentlich war, schmutzig vorkam?“ in der ich MIR …

ok

„„Gina“, bettelte er. „Du weißt, sie werden mich umbringen, wenn sie davon erfahren.““ - hm.... für einen Bullen, der sich bewusst einschleust, eine Reaktion, die doch etwas hilflos ausfällt ...

ja - aber verrate es keinem bitte *smile*. ausserdem sollte ein familienvater mit mindestens 2 kinder nicht in derart gefährlichen einsätzen eingesetzt werden.
aber ich muss die info der drohenden konsequenz angeben.

Sein Gefühl der Todesangst, war meine Rache.“ kein Komma
wie kommt das denn da rein??

„Sie dauerte nur kurz, bis er sehr schmerzhaft begriff, dass er diese Abreibung überleben wird, denn die Schriftbögen seiner Kutte waren umgekehrt mit den Buchstaben auf dem Kopf genäht worden.“ zu aneinandergereiht, zu holperig

ja, ich weiss *grmpf* - aber wie anders schreiben?
ich versuche es mal mit satztrennung. Sie dauerte nur kurz, bis er sehr schmerzhaft begriff, dass er diese Abreibung überleben wird. Die Schriftbögen seiner Kutte waren umgekehrt mit den Buchstaben auf dem Kopf genäht worden.

ich danke dir, das hat mir sehr viel weitergeholfen.
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hallo existence,

rocker romanze? ja, rudimentär bestimmt romanze, wenn auch nur in den wünschen von gina *smile*

Klischees sparst du weitestgehend aus, ohne kitschig zu werden;

boah ihr alle, habt ihr das gelesen? der barde schreibt mal ohne klischee und kitsch. der witz ist, dass klischee und kitsch die häufigsten kritikpunkte sind, die ich für meine geschichten ernte. um so mehr gut tut es, wenn ich mal eine geschichte habe, die ohne auskommt!!!

es ist natürlich ein theatralisches aber wirkungsvolles Gehabe“
-„theatralisches, aber“ (alternativ „und“, was mE besser passte, da die Adjektive sich nicht widersprechen)

doch, theatralisch und wirkungsvoll sind gegensätze. theatralisch ist unnötiges und überflüssiges gehabe - gegensätzlich zu wirkungsvoll. ich muss aber sagen, dass ich so explizit noch nicht darüber nachgedacht habe. ich stolpere einfach darüber, dass "und" sich schlechter anhört als "aber".

Ich wusste, was auf mich zukäme, bevor ich die Vierte im Gebinde wurde“
-Kein Konjunktiv; dieser impliziert eine noch nicht vollzogene Handlung. „Zukam“.

du hast recht

„Wenn zwei von ihnen zur gleichen Zeit eine von uns bumsen will“
-„bumsen wollen“

ja

„wobei der Unterlegenere“
-„Unterlegene“

stimmt

„ob mir nicht der ein und einzige Mann in meinem Leben fehlt“
-„eine“

ja? ist das so? könntest du es mir erklären, bitte, bevor ich das änder? "ein" müsste sich doch auf "Mann" beziehen.

„Die Mitte war leer, dort wo bei den Vollmitglieder zwei Gesichter prunken, zwei Joker wie aus dem Kartenspiel, das eine schwarz, das andere weiß“
-„[...] leer, dort, wo [...]“
-eigenartiger Satzbau, letzter Nebensatz scheint sich auf den ersten Blick auf Joker zu beziehen, Wortdopplung „zwei“. Eine Alternative:
„Die Mitte, wo bei den Vollmitgliedern zwei schwarz und weiß kontrastierende Joker prunken, war leer“

diesen satz habe ich umgeschrieben
Die Mitte war leer. Bei einer späteren Vollmitgliedschaft würden noch eine weiße und eine schwarze Jokerfratze die Lücke füllen.

Von da ab saßen wir oft gemeinsam und redeten“
-Vielleicht ist’s beabsichtigte sprachliche Extravaganz, jedoch klingt für mein Empfinden „gemeinsam“ hier eigenartig; „beisammen“ passte mE besser.

du könntest recht haben. ich ändere das mal auf verdacht auf "zusammen.

„Ich sah im nach, ich sah, wie er zu seiner Kawasaki schritt“
-„ihm“
-Wortdopplung: „sah“; vll. beabsichtigt, mE dann aber überdramatisiert; Einschub am besten einsparen.

die doppelung ist beabsichtigt, du hast recht. ich möchte sie gerne drin lassen. ich möchte gina eine kleine dramatik an dieser stelle geben.

„Ich glaube daran, dass man für alles kämpfen muss. Und ich glaubte, der Mann ahnte nichts von meiner Bereitschaft zu kämpfen“
-Wortdopplung: „kämpfen“; Alternative „[...] Bereitschaft dazu.“

hier das selbe. ich möchte es gerne lassen. ... es ist so, wie der barde solche stellen schreibt. das sind wortdoppelungen, die absichtlich und gezielt eingebaut sind. ich hoffe, dass sie mehr gut klingen als störend sind.
das bezieht sich auch auf "setzte ich", was du später textbeziehst

„Die ganze Heimfahrt musste ich ein mir ungewohnten Schmerz verarbeiten“
-„einen“

*huch* - ja!

„Keiner der Gang durfte mir etwas anmerken, obwohl ich glaube, dass sie viel zu unsensibel sind“
-„[...] dass sie dazu [...]“
ja, das ist besser!

„Er hielt aber länger durch, als gehofft hatte“
-„[...] als ich [...]“

viel mals korrektur gelesen, aber so etwas auffälliges ... - auch geändert.

dir auch vielen dank für deine hilfe. auch wenn ich manchmal einen kritikpunkt zurückweise, ist es trotzdem sehr hilfreich, dass ich mich mit den gedanken eines leser auseinandersetze.
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eine änderung habe ich selbst noch vorgenommen. es gab kein bezug aufs taschentuch. der bezug geht aber auf das kleid, das trames frau trägt.
ist es eigentlich notwendig, zu wissen, wieso der name trame?
ist die handlung von trames einführung bis trames enttarnung zu rasant?


mit den ganzen änderungen hat sich diese geschichte um ein gewaltiges stück verbessert.

danke für diese hilfe und für das lob, bis dann

barde

 

Hallo barde,

ich muss noch einmal auf meine Bemerkung von dem Bullen zurückkommen.

Meines Erachtens kann man auch denken, dass es sich um einen Familienvater handelt, der einfach mal aus seinem Alltagsleben ausbrechen will. Die Frau muss ja von seiner heimlichen Liebe zur Rockerszene nichts wissen.
Das wäre auch eine Möglichkeit, die ich aus der Geschichte lesen kann.

Musst wohl doch noch einen Hinweis einfügen oder???

Viele Grüße
bambu

 

Hi Barde,

ich lese gerade und notiere mal so Stellen, die mich störten, Gesamtkritik (falls nötig - am Ende). Übrigens, die anderen Kritiken habe ich nicht gelesen, daher sind Überschneidungen möglich.

"immer versaut unken und nur zu oft zugekokst." ???? betrunken?

ist "Choppers" oder "Chopper" der richtige Plurals? :D

"wie liebevoll sie sich ihnen hingeben."
man kann sich einer Tätigkeit oder einem Menschen hingeben, bei einem Ding bin ich mir nicht so ganz sicher, ob das im ursprünglichen Sinn dieses Wortes enthalten ist.

"wenn die schweren Lederjacken ihre Motorräder abstellen"
vielleicht besser: "wenn schwere Lederjacken ihre Motorräder abstellen"
klingt allgemeingültiger, was hier vielleicht besser passt.

"Kampftrinken" klingt etwas zu zivilisiert für diesen Akt, ein Vorschlag: "Wettsaufen" oder ähnliches.

"vor der konzentrierten Alkoholfahne zu retten." klingt ebenso etwas sehr gehoben für diese Kreise ... oder unterscheidet sich Deine Akteurin deutlich von dem Gebinde? Nungut, an dieser Stelle kann ich das noch nicht beurteilen.

"bevor ich es vergesse." Ein Doppelpunkt am Ende wäre besser.

"Beweis dafür steht in der Scheune des gangeigenen Bauernhofs, auf dem wir vier Mädchen und ein Teil der Jokers zusammen wohnten." - passen die Zeiten zueinander?

"Und, obwohl es eigentlich fertig ist, versuchen die Männer von Zeit zu Zeit an meinem Gefährt weiter zu tüfteln." Ohne "Und" wäre der Satz einfacher.

"sie geben mir ihre Zärtlichkeit und ihre Persönlichkeit, indem sie um mein glückliches Gesicht basteln." hmmm ... ihre Persönlichkeit geben ... was hältst Du von: für ein Lächeln von mir um die Wette basteln?

Ok - Die Einleitung ist wirklich lang: spontan würde ich Wettsaufen sowie Bifiunmöglichrunterrollbar und die lesbische Bikerin weglassen, es sei denn, sie werden später noch gebraucht. Aber mal weiter lesen ...

"Probemitglied" ist zu bürokratisch für einen unbürokratischen Haufen Joker.

"zueinandergerichtet" kannst Du ersatzlos streichen

"Oberhalb war geschrieben „Black & White“ "
dazwischen du Deutsch lernen :D

"und stupste ihm, seinen Zeigefinger auf die Brust" ... wo kommt denn nur das Komma her?

Nur eine Anmerkung: so ganz ohne Vorspiel? Das muss aber etwas Schmerzhaft für die Frau sein ...

über "knallte frühsommerlich." bin ich ebenfalls etwas gestolpert, allerdings nicht zu sehr. Frühsommer sind meistens mild ...

" „Barella, meine kleine, geile Hexe“, vernahm ich gedämpft, ich wusste doch," Vielleicht ein Punkt vor "ich".

Die Verfolgungsjagd ist gut für den Aufbau der Spannung. Du könntest das noch steigern, indem Du die Geschichte mit der Verfolgungsjagd beginnen lässt und dann als Einschübe die Erklärungen bringst. Damit wäre es möglich die langwierige Einleitung häppchenweise zu verteilen und so die Spannung etwas zu steigern. (nur mal so als Anregung)

"Ich hätte ihn einholen können, aber stoppte abrupt kurz vor dem Schild." hier wäre ein zuätzliches "ich" oder "er" in der zweiten Satzhälfte hilfreich.

"Ich wusste zur Hölle nicht, wo ich war." klingt künstlich.

"Ich machte eine einzige Bewegung aus. Ich erkannte nichts Definitives, aber instinktiv kombinierte ich, dass Trame gerade seine Kawasaki in eine Garage fuhr oder schob. Wäre ich ihm motorisiert gefolgt, hätte er mich entdeckt; aber ich wusste bereits, dass ich nicht mehr mochte, dass er mich entdeckte."
Dieser Absatz gefällt mir (im Gegesatz zum bisherigen Rest) nicht besonders: Zuvor meint sie ständig, er müsse sie doch endlich bemerkt haben ... Der Satz nach dem Strichpunkt ist zu ändern: zu komplizierter Satzbau für ein unbewusst aufsteigendes Gefühl. Irgendwie befremdet von allen Eindrücken um sie herum wird deine Protagonistin unsicher und will lieber zunächst einmal im Hintergrund bleiben.

"... Gegend, in der ich mir, so sauber ich eigentlich war, schmutzig vorkam?"
"... Gegend, in der ich mir schmutzig vorkam, obwohl ich eigentlich sauber war?"
Du verwendest sehr oft komplizierte Satzeinschübe, die den Lesefluss stören (meiner Ansicht nach). Einfacher wäre manchmal besser. Beispielsweise:
"Oder intelligenter gefragt, wer ist Trame wirklich?" <->
"Wer ist eigentlich Trame?"

"Schellentafel" ???

"Die ganze Heimfahrt musste ich einen mir ungewohnten Schmerz verarbeiten." <->
"Die ganze Heimfahrt quälte mich ein ungewohnter Schmerz." Verarbeitet hat sie's sicher nicht nach dieser Kurzen Phase.

Nähzeug? Gina hat etwas mit der Jacke vor - und ich vermute mit schwarzen und weißen Symbolen ... *grins*

"Kalle war schon ziemlich angeheitert gewesen" -> ohne "gewesen"

"hörte er noch sowie ein paar andere muntere Zurufe." das "sowie" gefällt mir nicht

So - jetzt bin ich mit Lesen fertig:

Zum Schluss noch eine kurze Kritik: Mich stört, dass niemand sich wundert, wieso die Jacke am Vorabend noch in Ordnung war. Ich hätte als Bandenmitglied im zweiten Moment deine Protagonistin verdächtigt. Die subtile Form dieser Rache gefällt mir aber.

Jetzt Kritik zu dem ganzen: Du bringst viele Episoden und Details, die der Lebendigkeit dieser Geschichte dienen. Ein großer Teil davon (z.B: die lesbische Bikerin, oder die Vielzahl der Nebenpersonen und Gewohnheiten der Biker) findet nur ein einziges Mal in Deiner Geschichte Verwendung. An diesen Stellen könntest du kürzen. Wie oben schon erwähnt, ist der Einstieg sehr lange. An dieser Stelle würde ich vor allem den Rotstift ansetzen oder die Geschichte etwas mit Rückblenden umstrukturieren.
Außerdem habe ich noch einen weiteren Vorschlag, der sich mir beim Lesen aufgedrängt hat:
Du könntest auch beispielsweise mit eine Satz wie: "Ich hatte nie gedacht, dass ich mein Leben mit nur einem Mann verbringen wollte, bis ich Trame traf." beginnen. Dieser Satz macht neugierig und lenkt zunächst auf falsche Fährten, mit denen Du über zwei parallele Erzählstränge (Vergangenheit und Gegenwart, diese am besten bei der Verfolgung beginnend) die Geschichte entwickelst. Überleg' Dir's mal - und - ich weiß, dass ich immer etwas ungewöhnliche Kommentare schreibe. Du musst auch nicht Punkt für Punkt alles beantworten was ich schrieb; ich weiß, dass Du alles lesen wirst.

Viele Grüße,

sarpenta

 

Hi Barde, ich bin's nochmal ganz kurz ...
hab' gerade das Ende Deiner letzten Antwort gelesen:

Nomen est omen gilt bei (einem Teil deiner Akteure)
Trame = Träume von Gina; Du nennst ihn ja auch Sandmann ...
Bambu hatte eben auch recht: Ich dachte zunächst an einen gelangweilten Familienvater, für einen Bullen fragt er zu wenig ... so gesehen ist Trames "Enttarnung" zu unmotiviert. Die Geschichte an sich ist nicht zu rasant. Wenn Du noch mehr Details einbaust, würde ich das ganze Erzahlung oder Novelle nennen, da es sich um die Schicksalshafte Begegnung zweier Personen handelt. Für letzteres würde ich fast tendieren, wenn Du weiter an der Konfrontation und der Entwicklung der Charaktere arbeiten willst. Dazu böten sich einige Ansätze.

also bis denne

sarpenta

 

Hallo Barde! Auch mir aht die geschichte gut gefallen. Ähnlich wie Bambu habe ich auch zunächst daran gedacht, dass er ein einfacher Familienmann ist, der mal was Anderes erleben will. Hätte nicht gedacht, dass er ein Bulle ist.
Gruß, JuJu

 

hallo sarpenta,

du hast dich tief in die geschichte gekniet. danke dafür!

an deinen interessanten beispielen sehe ich, wie unterschiedlich wir schreiben würden.
nun, mir schwebt ein ganz bestimmtes stück leben vor meinen augen, mit all seinen personen.
gina ist nicht dumm. sie ist sicherlich etwas einfach. sie hat gefühl, und entdeckt sich selbst. ich sehe sie vor mir. wie sie aussieht und wie sie spricht.
sie ist die icherzählerin. also - muss der stil ebenfalls nicht dumm aber einfach sein.
als ich deine beispiele las, ließ ich sie von gina sprechen. aber - ich habe oft abgewehrt, denn so spricht sie nicht - meine gina!

ich möchte gerne auf jede textstelle eingehen, die du in mühevoller arbeit herausgeschrieben hast. mir wäre es lieber gewesen, wenn du die geschichte in einem durchgelesen hättest - aber ich weiss, dass das nicht so einfach zu realisieren ist, denn der verbesserungsgedanke ist plötzlich da und will aufgeschrieben werden. aber wenn du dauernd unterbrichst, besteht die gefahr, dass du nicht mehr wirklich in der geschichte bist.

Und all die anderen Joker, die Bier saufen so wie die Maschinen Sprit. Immer grölend, immer versaut unken und nur zu oft zugekokst.

zugekokst ist jemand, der unter den wirkungen von der einnahme von kokain steht. der drogenpunkt muss früh auftauchen, um dem bullen eine existenzberechtigung zu geben.

ist "Choppers" oder "Chopper" der richtige Plurals?
im englischen? keine ahnung, ich denke aber, dass das nicht wichtig ist. gina sagt choppers!

wie liebevoll sie sich ihnen hingeben."
man kann sich einer Tätigkeit oder einem Menschen hingeben, bei einem Ding bin ich mir nicht so ganz sicher, ob das im ursprünglichen Sinn dieses Wortes enthalten ist.
in der realität vielleicht nicht, aber in meiner geschichte darf das so sein. gina hatte das auch nicht wirklich ernst gemeint. bitte vergiss nicht - es ist eine ich-erzählung. in ihr bin ich fast so frei wie bei wörtlicher rede.

wenn die schweren Lederjacken ihre Motorräder abstellen"
vielleicht besser: "wenn schwere Lederjacken ihre Motorräder abstellen"
klingt allgemeingültiger, was hier vielleicht besser passt.
ich meine aber ihre gruppe, die joker - auf keinen fall sollte es allgemeingültig sein.

"Kampftrinken" klingt etwas zu zivilisiert für diesen Akt, ein Vorschlag: "Wettsaufen" oder ähnliches.
es ist keine wette, es ist ein kampf. sie könnten sich auch die köpfe einschlagen.

vor der konzentrierten Alkoholfahne zu retten." klingt ebenso etwas sehr gehoben für diese Kreise ... oder unterscheidet sich Deine Akteurin deutlich von dem Gebinde? Nungut, an dieser Stelle kann ich das noch nicht beurteilen.
gina ist gina. keine ahnung, wie die anderen 3 rosen sind. gina spricht nicht überintelligent, aber auch nicht strohdoof oder vulgär. ich könnte vulgär schreiben - kein problem, aber dann ist es eine ganz andere geschichte. (das "bumsen" fiel mir schon schwer *smile*)

leider kann ich den doppelpunkt auch nicht gutheißen. ich sehe nicht die notwendigkeit

Beweis dafür steht in der Scheune des gangeigenen Bauernhofs, auf dem wir vier Mädchen und ein Teil der Jokers zusammen wohnten." - passen die Zeiten zueinander?
nein, da ist ein krasser fehler. "wohnten" >> "wohnen"

Und, obwohl es eigentlich fertig ist, versuchen die Männer von Zeit zu Zeit an meinem Gefährt weiter zu tüfteln." Ohne "Und" wäre der Satz einfacher

wenn es keine icherzählung wäre, würde ich dir recht geben. versuch doch, gina zuzuhören. sie hat bewegung in ihrer stimme. bewegung können wir nicht schreiben, aber ein kleines "und" vor einem satz hilft ein wenig.

sie geben mir ihre Zärtlichkeit und ihre Persönlichkeit, indem sie um mein glückliches Gesicht basteln." hmmm ... ihre Persönlichkeit geben ... was hältst Du von: für ein Lächeln von mir um die Wette basteln?
nein, das tun sie nicht. das geht so. "Hey, Gina, Kleine. Komm mal her. Ich hab da an deinem vergaser die lichtdioden eingebaut, das gibt dem teil ..." dann geht der.
sie tun etwas für sie - eher beiläufig, aber keinesfalls, um sie oder ihr lächeln zu gewinnen. dein vorschlag unterscheidet sich in der wirkung nur um nuancen - aber er ist zu viel zugeständnis für mich.

Ok - Die Einleitung ist wirklich lang: spontan würde ich Wettsaufen sowie Bifiunmöglichrunterrollbar und die lesbische Bikerin weglassen, es sei denn, sie werden später noch gebraucht. Aber mal weiter lesen ...
wenn ich darauf verzichte, ich bin ganz sicher, dass dann die szene zu wenig beschrieben ist. die bikerin muss übrigens aus einem anderen grund rein. ich musste das duell näher beschreiben und brauchte ein hilfsmittel. da kam mir gundel gerade recht, denn gleichzeitig konnte ich zeigen, wie weit ginas bereitschaft geht.

"Probemitglied" ist zu bürokratisch für einen unbürokratischen Haufen Joker.
ja, du hast recht! ich habe es geändert auf: Ab heute ist er Anwärter auf unsere heilige Gemeinschaft - zwar ist das auch noch formal - aber sarkastisch. ich hoffe, das reicht!

"zueinandergerichtet" kannst Du ersatzlos streichen

du ahnst nicht, wie lange ich darüber jetzt schon nachdenke. "zueinandergerichtet" klingt dämlich. aber ganz weglassen - dann ist mir der satz zu kurz. ich könnte es auch mit "zusammen" ersetzen. aber das ist nicht unbedingt eine verbesserung. ich nehme das wort auf verdacht raus.

"Oberhalb war geschrieben „Black & White“ "
dazwischen du Deutsch lernen
diesen einwand habe ich nicht verstanden

"und stupste ihm, seinen Zeigefinger auf die Brust" ... wo kommt denn nur das Komma her?
woher soll ich das wissen? muss wohl beim lesen reingekommen sein *smile*. ich nehme es mal raus - besser ists

Nur eine Anmerkung: so ganz ohne Vorspiel? Das muss aber etwas Schmerzhaft für die Frau sein ...
bei einer vergewaltigung ist das sehr wahrscheinlich. bei (der barde möchte nicht dieses thema zu weit ausführen *grmpf*) den rosen ist es das begehrt werden die treib oder triebkraft. möglich ist es sogar der schmerz, den sie sich wünschen, devotisches verlangen.

über "knallte frühsommerlich." bin ich ebenfalls etwas gestolpert, allerdings nicht zu sehr. Frühsommer sind meistens mild ...

aber falsch ist das nicht, oder?

" „Barella, meine kleine, geile Hexe“, vernahm ich gedämpft, ich wusste doch," Vielleicht ein Punkt vor "ich".
Ja, ich denke, du hast recht.

Die Verfolgungsjagd ist gut für den Aufbau der Spannung. Du könntest das noch steigern, indem Du die Geschichte mit der Verfolgungsjagd beginnen lässt und dann als Einschübe die Erklärungen bringst. Damit wäre es möglich die langwierige Einleitung häppchenweise zu verteilen und so die Spannung etwas zu steigern. (nur mal so als Anregung)
du weisst, dass ich dann die ganze geschichte umschreiben müsste?!
ich würde es auch tun, wenn ich vom sinn überzeugt wäre. die einleitung ist nicht so lang, sie geht nur bis zum ersten absatz. es geht in der geschichte nicht nur um die handlung mit trame, sondern auch um die beschreibung von ginas welt. du kannst doch nicht wirklich behaupten wollen, dass die "einleitung" dich gelangweilt hat, oder? deine idee ist aber durchaus richtig. ich hätte auch bei der verfolgung anfangen können und kilometer für kilometer beschreibungen einfügen können. DANN aber muss die geschichte wachsen - ich meine dabei die handlung. sie darf dann nicht so kurz sein. zwar habe ich dafür ideen, aber irgendwie kommt mir dann eine ganz andere geschichte in den kopf.

Ich hätte ihn einholen können, aber stoppte abrupt kurz vor dem Schild." hier wäre ein zuätzliches "ich" oder "er" in der zweiten Satzhälfte hilfreich.
ich bin froh für jedes "ich" das ich in einer icherzählung einsparen kann. hier kann ich es!

"Ich wusste zur Hölle nicht, wo ich war." klingt künstlich.
nicht künstlich, eher abgegriffen. du hast recht. ich brauche an dieser stelle aber einen kraftausdruck, sonst erzählt gina zu sachlich. ich habe noch "zum Henker", aber das ist ähnlich abgegriffen. ich habe hier patout keine idee.

"Ich machte eine einzige Bewegung aus. Ich erkannte nichts Definitives, aber instinktiv kombinierte ich, dass Trame gerade seine Kawasaki in eine Garage fuhr oder schob. Wäre ich ihm motorisiert gefolgt, hätte er mich entdeckt; aber ich wusste bereits, dass ich nicht mehr mochte, dass er mich entdeckte."
Dieser Absatz gefällt mir (im Gegesatz zum bisherigen Rest) nicht besonders: Zuvor meint sie ständig, er müsse sie doch endlich bemerkt haben ... Der Satz nach dem Strichpunkt ist zu ändern: zu komplizierter Satzbau für ein unbewusst aufsteigendes Gefühl. Irgendwie befremdet von allen Eindrücken um sie herum wird deine Protagonistin unsicher und will lieber zunächst einmal im Hintergrund bleiben.
dabei hast du es doch auf den punkt gebracht. sie folgt ihm und folgt ihn, hat nur das ziel vor augen und nicht die umgebung. bis sie aufmerksam wird. das sackgassenschild ist furchtbar wichtig! das wort "motorisiert" passt mir nicht. aber ich kann nicht nachfahren nehmen, weil sie genau das die ganze zeit gemacht hat.
"Wäre ich ihm motorisiert gefolgt, hätte er mich entdeckt; aber ich wusste bereits, dass ich nicht mehr mochte, dass er mich entdeckte."

dieser satz ist käse. wie wäre es damit: Ich ging noch gemächlicher und stellte fest, dass es mir letztendlich ziemlich recht war, dass er mich nicht gesehen hatte. ?

"... Gegend, in der ich mir, so sauber ich eigentlich war, schmutzig vorkam?"
"so sauber ich eigentlich war" ist sowieso unnötig. ich nehme es raus

"Oder intelligenter gefragt, wer ist Trame wirklich?" <->
"Wer ist eigentlich Trame?"
hier wieder deutlich. wenn es keine icherzählung wäre, würde ich die einfache form nehmen. aber gina sagt das, und gina sagt es genau so. wenn gina es so sagen würde "wer ist eigentlich Trame?", dann hat das mädel doch keinen charakter.

"Die ganze Heimfahrt musste ich einen mir ungewohnten Schmerz verarbeiten." <->
"Die ganze Heimfahrt quälte mich ein ungewohnter Schmerz." Verarbeitet hat sie's sicher nicht nach dieser Kurzen Phase.
ja, das klingt VIEL besser. gekauft!

Nähzeug? Gina hat etwas mit der Jacke vor - und ich vermute mit schwarzen und weißen Symbolen ... *grins*
ich muss darauf hinweisen, dass gina etwas vorhat. du darfst es raten, aber der leser kommt an dieser stelle noch nicht auf ginas plan (hoffentlich)!

Kalle war schon ziemlich angeheitert gewesen" -> ohne "gewesen"
ja, ohne

hörte er noch sowie ein paar andere muntere Zurufe." das "sowie" gefällt mir nicht
dann nehme ich es raus und schreibe "und"

Zum Schluss noch eine kurze Kritik: Mich stört, dass niemand sich wundert, wieso die Jacke am Vorabend noch in Ordnung war. Ich hätte als Bandenmitglied im zweiten Moment deine Protagonistin verdächtigt.

in der einführung von trame steht geschrieben, dass es ein sakrileg ist, mit diesem symbol schabernack zu treiben. gina ist immer lieb und unschuldig, und weil es ja für sie kein offensichtliches motiv gibt, kommt natürlich keiner auf so einen gedanken. aber davon einmal abgesehen (bitte wieder in die szene aintauchen), trame ist doch selbst verantwortlich für die kutte - wenn er nicht auf die aufpassen kann, ist er es auch nicht wert, ein joker zu werden. das aufpassen habe ich ihm weggenommen, indem ich gina trame in die jacke helfen liess.

Ein großer Teil davon (z.B: die lesbische Bikerin, oder die Vielzahl der Nebenpersonen und Gewohnheiten der Biker) findet nur ein einziges Mal in Deiner Geschichte Verwendung.

da hast du theoretisch recht. one-shots sollten nicht in gute geschichten. praktisch brauche ich diese hier für die beschreibung der szene.

Du könntest auch beispielsweise mit eine Satz wie: "Ich hatte nie gedacht, dass ich mein Leben mit nur einem Mann verbringen wollte, bis ich Trame traf." beginnen. Dieser Satz macht neugierig und lenkt zunächst auf falsche Fährten, mit denen Du über zwei parallele Erzählstränge (Vergangenheit und Gegenwart, diese am besten bei der Verfolgung beginnend) die Geschichte entwickelst. Überleg' Dir's mal

ich habe es mir überlegt. wie ich es bereits sagte, es wäre ein andere geschichte - und mit sicherheit auch eine andere intention. ich möchte nicht in das seelenheil von gina eintauchen. ich möchte den leser mit einer szene beeindrucken - und ich hoffe doch sehr, dass ich den leser damit auch neugierig machen konnte, denn der inhalt wiegt schwer. ich möchte den leser auch nicht auf eine falsche fährte locken - nicht in dieser geschichte.

ich weiß, dass ich immer etwas ungewöhnliche Kommentare schreibe. Du musst auch nicht Punkt für Punkt alles beantworten was ich schrieb; ich weiß, dass Du alles lesen wirst.
selbstverständlich gehe ich alles punkt für punkt durch. das ist das mindeste, was ich tun sollte. ich rechne die kritiken hoch an, die ich für diese geschichte bekommen habe. dazu gehört auch deine. lass dich bitte nicht irritieren, wenn ich das meiste von deinen ideen zurückweisen muss - das ist normal, die klänge in unserem lesen sind unterschiedlich. wenn du diese geschichte selbst schreiben würdest - mit deiner idee des anfangs, und wenn wir die beiden geschichte dann vergleichen würden, dann würdest du sehen, wie unterschiedlich sie sind. deine gina würde mir gar nicht mehr gefallen, sie wäre für dich aber absolut sympathisch.

einiges von deinen kritiken habe ich angenommen, und ich denke, die geschichte hat sich dadurch wieder ein stück verbessert.

ich bin dir dankbar dafür

jetzt nehme ich bambu noch mit ins boot.

zu dem hinweis, dass trame ein bulle ist. HILFE - wie soll ich den denn einbauen? das ist gar nicht so einfach, denn der hinweis muss klein und unterminiert sein. keines falls darf ich den leser mit der nase drauf stossen lassen. z.b. ich lasse trame seinen dienstausweis verlieren *höhö" - herrlich schlecht.
wie wäre es damit:

Ich sah zwei Jungen zwischen Kindergartenalter und Grundschule. Der kleinere von beiden wurde in die Luft geworfen und wieder aufgefangen, von seinem Vater, meinem frisch rasierten Trame. Passend zu dieser Szene war es dann, dass er den Buben absetzte, als eine wunderschöne, blonde Frau aus der Glastür kam, ihn umarmte und sie sich leidenschaftlich küssten. Der warme Wind spielte mit ihrem Seidenkleid, cremefarbig, wie das Taschentuch an Trames Maschine.
Ich hatte genug gesehen. Genug für einen furchtbaren Schmerz in meinem Herzen. Ich stieg von der Mauer, lautlos, wie ich dachte. Trotzdem blickte Trame oder Herr Sandmann in meine Richtung. Er konnte mich nicht sehen, nicht mehr.
>>
. Ich sah zwei Jungen zwischen Kindergartenalter und Grundschule. Der kleinere von beiden wurde in die Luft geworfen und wieder aufgefangen, von seinem Vater, meinem frisch rasierten Trame, wwährend der andere mit grellen Sterbelauten und nassen Pengs aus seiner Wasserpistole die Luft erschoss. Passend zu dieser Szene war es dann, als eine wunderschöne, blonde Frau aus der Glastür kam, ihn umarmte und sie sich leidenschaftlich küssten. Der warme Wind spielte mit ihrem Seidenkleid, cremefarbig, wie das Taschentuch an Trames Maschine.

Ich hatte genug gesehen. Genug für einen furchtbaren Schmerz in meinem Herzen. Ich stieg von der Mauer, lautlos.

"Papa, hast du heute wieder ein paar Räuber getötet?", rief der ältere zwischen zwei weiteren Schattenmorde. Ich wäre fast abgerutscht.

geht das? wohl ist mir nicht dabei.

danke

bis dann

barde

 

Hi Barde,

ich fasse mich kurz:

* Oberhalb war "Black & White geschrieben"

* wie wär's mit: "überrascht bemerkte ich, dass es mir nun fast schon angenehm war, dass er mich bisher noch nicht entdeckt hatte"

ich kam an der besagten Stelle schon auf Ginas Plan, nur das vorausgehende "betrunken machen" war nicht zu antizipieren :D

so, jetzt muss ich aber weg,

schönen Tag noch,

sarpenta

 

Hallo barde,

eine Möglichkeit wäre, dass eines der Kinder mit einer Polizeimütze aus dem Haus gelaufen kommt und sie Trame auf den Kopf setzt und sagt: "Papa, die hast du vergessen, als du weggefahren bist!"

Ist mir gerade so eingefallen.

Gruß
bambu

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Barde!

Zu Deinem Geburtstag wünsch ich Dir alles Gute und viel Liebe! :)

Die Geschichte hat mir gut gefallen und ich fand sie spannend zu lesen – fast wollte ich Dir schon eine Verschiebung nach Spannung vorschlagen, aber ich weiß ja, daß Du in Alltag zuhause bist. ;)

Was mich ein bisschen gestört hat, ist dieses klischeehafte Bild der Biker: brutale Machos, Säufer, Drogendealer, die Frauen nur für ihre sexuelle Befriedigung brauchen. Gut, es gibt die verschiedensten Typen unter den Motorradfahrern, und es gibt sicher auch diese Frauen, denen das gefällt. Was für mich weniger paßt, ist der übermäßige (jedenfalls erscheint er so) Alkoholkonsum gepaart mit dem Drogendealen. Einerseits würde ich meinen, daß jemandem, der so verliebt in sein Motorrad ist (und kein »Damit komm ich in der Stadt schneller voran«-Fahrer), auch sein Führerschein wichtig ist, und wenn die abends so viel trinken, ist am nächsten Tag immer noch Restalkohol im Blut. Nicht, daß ich es unglaubwürdig finde, aber ich muß die Typen dadurch halt für recht unintelligent halten. Und das paßt nicht ganz zur Tatsache, daß sie sich so hochgedealt haben, daß sie alle zusammen so gut davon leben können – würden sie nur ein bisschen nebenbei dealen, wäre das glaubwürdiger. Abgesehen davon würde ich das Dealen mehr showen als tellen – laß einen Kunden vorbeikommen.
Es gibt auch noch einen zweiten Grund, warum ich es besser fände, wenn zumindest einige von ihnen normal arbeiten gehen: Der Bauernhof gehört wohl nicht zu einer Großstadt, sondern zu irgendeinem Ort, einer Gemeinde, in der man sich ganz bestimmt beim Einzug der Gang den Mund zerrissen hat – da interessiert es die Leute natürlich, wovon die leben, und wenn da niemand ein geregeltes Einkommen hat, dealen sie sicher nicht lange. Übrigens setzen sie, egal wieviel sie dealen, ihre Führerscheine damit ebenfalls aufs Spiel, weshalb ich Dir folgende Variante ans Herz legen will: Laß sie nur was konsumieren, zum Beispiel ab und zu koksen (Kokain sniefen), das würde zu ihnen passen. Oder gar nichts konsumieren – denn dafür, daß die Polizei auf sie aufmerksam wird, müssen sie ja nicht wirklich etwas mit Drogen zu tun haben, sie können auch einfach nur verdächtig wirken.
So oder so würde ich aber auch das Zusammenschlagen des Kriminalbeamten rausnehmen – wenn sie ihm Angst machen, ist das schon genug. Wenn sie nichts mit Drogen zu tun hätten, hätten sie keinen Grund dazu, würden sich höchstens eine unnötige Anklage wegen Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt einfangen, und wenn sie tatsächlich dealen, würden sie dieses Risiko wohl auch nicht eingehen, außer, sie sind wirklich strohdumm. Gut Angst gemacht ersetzt jede körperliche Gewalt – nicht nur in der autoritären Erziehung.

So, das waren jetzt ziemlich viele Worte für ein paar kleine Feinheiten, die aber mein Lob von oben nicht schmälern sollen. :) Im Großen und Ganzen hab ich schon das Gefühl, daß Du dich recht gut in die Protagonistin und ihr Leben hineingedacht hast.

Der Rest wie üblich der Reihe nach:

»Ich bin gerne zusammen mit den Jungs. Eric, der Grinser mit einer photogenen Zahnlücke, aber ein lieber Kerl.«
– Bei diesen ersten beiden Sätzen hatte ich das Bild von Kindern im Kopf, Eric ungefähr sechs Jahre alt, wegen der fotogenen Zahlücke … Es klärt sich dann zwar auf, aber vielleicht hast Du ja trotzdem eine Idee, wie Du das umgehen kannst. Vielleicht einfach Eric und Bifi vertauschen? Bei Bifi bekommt man ja durch die Harley das richtige Bild, und dann sieht man Eric auch gleich anders.
Abgesehen davon würde ich schreiben: Eric, der Grinser mit seiner fotogenen Zahnlücke

»Oelde, der mein Opa sein könnte so alt, aber im Bett abgeht wie eine Granate.«
– »so alt« könntest Du streichen, da »der mein Opa sein könnte« ja alles sagt
– abgeht, wie

»Manni, dessen Bike eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Fliwatüt hat,«
– Ähnlichkeit womit? Was ist ein Fliwatüt? :confused:

»Und all die anderen Joker, die Bier saufen so wie die Maschinen Sprit.«
– »die Bier saufen, so, wie«, würde aber »so« streichen: die Bier saufen, wie die Maschinen Sprit.

»Und es ist natürlich ein theatralisches aber wirkungsvolles Gehabe,«
– theatralisches, aber
– warum »natürlich«? Wie wäre es mit »jedes Mal« oder »immer wieder«?

»dann kann entweder der eine verzichten oder den anderen herausfordern. In den wenigsten Fällen schlagen sie sich die Köpfe ein, in der Regel wird es ein Kampftrinken,«
– Vorschlag: dann kann entweder einer verzichten, oder es kommt zu einem Kampftrinken, …
– Wenn Du den Satz aber nicht so kürzen willst, würde ich statt der Wiederholung »In den«/»in der« schreiben: Nur selten schlagen sie sich die Köpfe ein, in der Regel …

»wobei der Gewinner anschließend kaum mehr Energie aufbringt als der Besiegte, so dass dieser meistens auf uns einschläft, bevor er überhaupt eingedrungen ist.«
– was hat es mit »mehr … als der Besiegte« auf sich? Es geht doch nur der Gewinner mit ihr ins Bett, da findet ja kein Wettkampf mehr statt. Vorschlag: wobei der Gewinner anschließend kaum noch Energie aufbringen kann, so dass …
Es ist aber noch ein Haken in dem Satz: Du schreibst erst in Einzahl von einem Gewinner, der dann auf mehreren Frauen (»uns«) einschläft. Daher würde ich den ersten und dritten Teil in Mehrzahl schreiben (z. B. »wobei die Gewinner anschließend nur selten noch genug Energie aufbringen können« und »bevor sie überhaupt eingedrungen sind«).

»Tage später überraschten sie mich mit einem kuriosen Exemplar eines Zweirades. Die Marke ist für mich nicht erkennbar. Vielmehr ist es ein aus verschiedenen Teilen zusammengeschustertes Vehikel.«
– »Die Marke ist für mich nicht erkennbar« ist eigentlich überflüssig, da aus den Sätzen davor und danach ersichtlich ist, daß es gar keine Marke hat (also kann ja auch gar keine erkennbar sein).

»Und, obwohl es eigentlich fertig ist, versuchen die Männer von Zeit zu Zeit an meinem Gefährt weiter zu tüfteln.«
– zusammen: weiterzutüfteln

»Eigentlich ist die Gemeinschaft durch ihre umfangreichen Drogengeschäfte reich genug,«
– dazu hab ich ja oben schon genug gesagt, und wenn Du das umschreibst, läßt sich die Wiederholung von »Eigentlich« sicher auch noch vermeiden. ;)

»Die anderen Drei scheinen sich diese Gedanken nicht zu machen.«
drei

»„So, dass müssen wir erstmal begießen“, fügte Mario an,«
– das

»„Gina, Gina. Komm her Kleine.«
– her, Kleine
– da er es ruft, würde ich ein Rufzeichen machen

»und eine schlichte Kommode mit einer Schublade. In ihr liegen die Antibabypillen und einige Kondome,«
– Das würd ich rausnehmen, da es eher unglaubwürdig ist, daß nicht jede Frau ihre Antibabypille bei sich bzw. ihren persönlichen Sachen hat. Ich würde stattdessen z. B. schreiben, daß die Kondome schon alle das Ablaufdatum überschritten haben.

»Ich krallte meine Hände in seinen Hintern und unterstützte seine heftigen Bewegungen kraftvoll. Ich schrie lustvoll auf, was ihn noch wilder machte, bis er ziemlich schnell den Seufzer der Erleichterung ausstieß und anschließend still über mir lag. Keine Bierfahne, stellte ich fest!«
– Das mit der Bierfahne würde ich sie schon früher feststellen lassen, irgendwie paßt das nicht ganz zu dem Moment, in dem sie es jetzt denkt. ;)

»und sah unsere beiden Kutten nebeneinander, seine noch blank«
– Ich hab auch erst gerätselt, als Sarpenta meinte »Oberhalb war "Black & White geschrieben"«, vermutlich vergaß er, diese Stelle zu zitieren. ;)

»„Ich bin Trame“, meldete sich mein Gewicht zurück ins Leben.«
– »mein« Gewicht? Oder doch seines? Oder vielleicht »das Gewicht auf mir«?

»Von da ab saßen wir oft zusammen und redeten.«
– Von da an

»das männliche Verlangen der Anderen unterbrochen,«
– der anderen

»Ich stand ruckartig auf, wollte ihm nacheilen, als er mit überdrehtem Motor vom Hof bretterte.«
– fände schöner »hinterhereilen«, ist aber Geschmacksache

»ohne dass Emotionen sich verräterisch in unseren Gesichtern spiegeln würden.«
– das paßt nicht ganz zur sonstigen Sprache, wirkt zu gebildet

»Tatsächlich, ich konnte ihn an einer Ampel sehen, die gerade auf Grün umsprang. „Guck in den Seitenspiegel, du Softrocker“, forderte ich ungehört. Dieselbe Ampel passierte ich bei mehr Rot als Gelb,«
– Wenn die Ampel bei ihm erst auf Grün umspringt, war sie aber noch weit entfernt. Würde die Ampel bei ihm bereits zu blinken beginnen lassen (ähm, irgendwie dämmert mir gerade, daß bei Euch die Ampeln nicht erst viermal grün blinken, bevor sie auf Gelb umspringen? Waren das Eure Ampeln, bei denen irgendwas anders ist als bei unseren, oder war das in einem andern Land? Bin mir da jetzt nicht sicher, aber Du wirst es schon wissen – ich bin mir ja noch nicht einmal sicher, ob es das grüne Blinken war oder die Kombination aus Rot und Gelb gemeinsam, bevor es wieder auf Grün springt).

»Ich verfluchte mein Gefährt, dass es nicht schneller fuhr und tat ihm unrecht.«
– statt »dass« würde ich »weil« schreiben
– fuhr, und tat ihm Unrecht

»Oder intelligenter gefragt, wer ist Trame wirklich?«
– statt »intelligenter« würde ich hier »besser« schreiben (wegen dem Bildungsgrad, den Du darstellen willst)

»Am Ziel angekommen blickte ich auf die Schellentafel. „Familie Sandmann“.«
– hm, ich sehe, ich bin nicht die Einzige, die über die Schellentafel gestolpert ist. Klingt, als wäre es eine Tafel mit Glöckchen. Aus dem Zusammenhang habe ich es dann erst als Tafel mit mehreren Klingelknöpfen gesehen, aber es steht ja offensichtlich nur ein Name drauf. Wie wäre es mit »das Namensschild«?
– davon abgesehen würde ich das aber mit Doppelpunkt schreiben, vor allem deshalb, weil »Familie Sandmann« alleine kein Satz ist, und es so noch zum Satz davor dazugehört: »Schellentafel: „Familie Sandmann.«

»Es war neu, nicht protzig, aber neu, so neu wie die anderen Gebäude.«
– dreimal »neu« ist doch etwas viel in so einem kurzen Satz, auch wenn es in Ich-Perspektive ist. Auch in Ich-Perspektive sollte man ja auf gute Lesbarkeit achten. Würde das zweite »neu« streichen: nicht protzig, aber so neu wie …

»„Papa, hast du heute wieder ein paar Räuber getötet?“, rief der ältere zwischen zwei weiteren Schattenmorde. Ich wäre fast abgerutscht.«
– zwischen zwei weiteren Schattenmorden
Hast Du die Stelle nachträglich eingefügt, oder war die schon drin, als andere meinten, es würde nicht klar, daß er Polizist (bzw. Kriminalbeamter, weil so einen Job keine normalen Polizisten machen) ist. Hieraus finde ich jedenfalls, geht das schon hervor.

»Die ganze Heimfahrt zwickte mich ein ungewohnter Schmerz..«
– einen oder drei Punkte?

»Keiner der Gang durfte mir etwas anmerken,«
– Hier frage ich mich: Wie hat sie denn ihr plötzliches Wegfahren erklärt? Später frage ich mich dann auch noch, wann sie die anderen denn aufgeklärt hat, vielleicht kannst Du da noch was einfügen?

»war er kaum nüchtern genug für eine Unterhaltung, geschweige für Intimeres.«
– »geschweige« ohne »denn« finde ich ziemlich ungewöhnlich. Ist das neudeutsch oder eher eine veraltete Form? Wenn es veraltet ist, paßt es nicht zur Ich-Erzählerin.

»Trame zog sie mühsam an und versuchte zu lächeln.«
– sich

»Er war noch nicht wach für fertig ausformulierte Fragen.«
– nach »wach« würde ich ein »genug« einfügen

»Eric kam von hinten auf ihn zu, fasste ihm an den Schultern und drehte ihn um hundertachtzig Grad.«
– entweder »fasste ihn an den Schultern« oder »fasste seine Schultern« (wäre für die zweite Version, da vorher und nachher bereits ein »ihn« steht, und so könntest Du das dritte vermeiden).

»Vielleicht wird es mir erfüllt werden eines Tages.«
– werden, eines Tages.

das ist nicht holprig. das ist icherzählung
*hüstel* Damit sagst Du eigentlich, daß man für eine Ich-Erzählung kein schriftstellerisches Können braucht, weil man ja ohnehin nur so schreibt, wie man reden würde. Aber ich glaube nicht, daß Du das damit wirklich ausdrücken wolltest. Vielmehr ist es doch so, daß eine Geschichte dann schriftstellerisch wertvoll ist, wenn sie beides zugleich erfüllt: Authentizität und gute Lesbarkeit. Wofür würden wir denn sonst hier versuchen, zu lernen, wenn es zum Beispiel jeder Junkie besser könnte, weil er die Milieusprache besser trifft? ;-)

Liebe Grüße,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Barde,
hatte die Geschichte vor längerer Zeit gelesen, hat mir gut gefallen. Hatte leider im letzten Vierteljahr viel zu wenig Zeit für KG.
Kennst dich ja gut mit Rockern aus .;)

Gruß
Leia4e

 

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