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Trollbonbons

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30.06.2004
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Trollbonbons

Für Blaine - einfach so

Und für Sebastian - weil er Island liebt

Weit unter sich, am Rande der Ebene, konnte Bjarki die Häuser der Stadt erkennen. Das Tal breitete sich vor seinen Augen aus, durchzogen von den unzähligen Armen der drei Flüsse, die sich umeinander wanden, sich verbanden und dann wieder lösten, bis sie irgendwo hinter den Häusern in das fahlgraue Meer mündeten. Die grauen und braunen Dächer seiner Heimat duckten sich unter dem Wind, der von den Hängen herunter kam, schienen sich vor Bjarkis Augen aneinander zu kuscheln und enger an die Bergflanke zu drängen. Natürlich wusste er, dass das nur eine Sinnestäuschung war. Die Häuser bewegten sich genauso wenig wie der uralte Berg, unter dessen Schutz sie sich begeben hatten.
Die Sonne stand bereits tief über dem Meer und ihr Licht blendete Bjarki. Er beschattete seine Augen mit der Hand, um einen letzten Blick auf das Dorf zu werfen. So unscheinbar die Häuser auch aussahen, Bjarki wäre nur zu gerne dort gewesen. Gemütlich am abendlichen Herdfeuer, die Beine ausgestreckt, einen Krug Met und einen Teller Fischsuppe vor sich, und vielleicht Kája auf seinem Schoß. Heute würde es ihm auch überhaupt nichts ausmachen, wenn ihre dichten blonden Haare ihn im Gesicht kitzelten. Für einen Moment schloss er die Augen und stellte sich vor, wie sie lachte, wenn er sie zu sich heran zog, und wie sie ihm auf die Hand klopfte, wenn die sich mal wieder unter ihre Tunika verirrte. In letzter Zeit jedoch hatte Kája nicht mehr viel gelacht. Blass und ernst war sie geworden, wie die anderen auch.
Aber Kája war weit fort, und hier oben gab es keinen Met, keine warme Suppe, nur sein hartes Brot und etwas kaltes Schaffleisch. Es brachte also wirklich keinen Nutzen, über derlei Dinge nachzudenken. Bjarki öffnete die Augen wieder, atmete noch mal tief durch, und riss sich dann vom Anblick seiner Heimat los.
Noch während er sich abwandte, brachte ein verirrter Sonnenstrahl etwas im Tal zum Glitzern. Aufmerksam geworden hielt Bjarki inne und blickte hinüber. Er brauchte einen Moment, um zu erkennen, um was es sich handelte. Ein kupferner Wurm wand sich von den Hängen hinunter bis zwischen die Häuser. Die dreimal verfluchte Wasserleitung. So viel Arbeit hatten sie hinein gesteckt, und so wenig hatte sie ihnen genutzt. Bjarki wandte sich endgültig ab, stopfte die Hände in die Taschen seiner Felljacke und machte sich an den Abstieg vom Gipfel.
Kies knirschte unter seinen Stiefeln. Mehr als einmal rutschte er aus und konnte sich gerade noch rechtzeitig fangen, bevor er Hals über Kopf ins Tal schlitterte. Der Wind war auf dieser Seite des Hanges nicht ganz so stark, so dass das Gefühl langsam wieder in Bjarkis Wangen und Hände zurückkehrte. Es war bereits die Zeit der Herbstwinde gewesen, als er los gewandert war, inzwischen konnte er den nahenden Winter in der Luft riechen. Keine gute Reisezeit, aber was blieb ihm schon anderes übrig. Irgendjemand musste ja Hilfe holen.
Er erklomm einen weiteren Rist und hätte am liebsten vor Freude aufgejubelt. In dem schmalen, grünen Flusstälchen vor ihm schmiegte sich ein Häuschen an eine steile Felswand. Es war eine erbärmliche Unterkunft, das Dach von Moos überwuchert, die Wände fensterlos und stellenweise etwas eingedrückt. Aber es war immer noch besser, als eine weitere Nacht im Freien, in dieser schneidenden Kälte. Außerdem konnten die Bewohner der Hütte Bjarki vielleicht weiterhelfen. Mit frischem Mut stapfte er auf das Haus zu.

Eine ältere Frau mit einem Korb voller Krähenbeeren unter dem Arm trat um die Ecke des Häuschen, gerade, als Bjarki es erreicht hatte. Überrascht hielt sie inne, starrte ihn einen Augenblick lang ängstlich an, doch dann lächelte sie. Sie hatte nur noch zwei Zähne im Oberkiefer.
„Wo kommst du denn her?“, fragte sie, als würde sie ihn schon ewig kennen und hätte ihn nur gerade nicht erwartet.
Bjarki räusperte sich. „Aus Kvervellir“, antwortete er wahrheitsgemäß.
Wenn er erwartet hatte, dass die Erwähnung der Hauptstadt irgendeinen Eindruck auf sie machen würde, hatte er sich getäuscht. Sie lächelte nur weiter milde.
„Das ist ein weiter Weg“, erwiderte sie. „Komm nur rein und wärme dich auf!“ Gehorsam duckte er sich hinter ihr unter der niedrigen Eingangstür hindurch.
Drinnen war es eng und stickig, es roch nach Schweiß und Rauch und alten Menschen. Neben einem geschwärzten Kamin kauerte ein Mann, der steinalt aussah, und Bjarki nur einen müden Blick schenkte. Zu seinen Füßen hockte eine blondbezopfte, noch recht junge Frau mit einem breiten Gesicht und noch breiteren Hüften. Sie musterte ihn mit hungrigen Augen. Bjarki musste an Kája denken und schluckte. Doch seine Kája war viel hübscher, als dieses Bauernmädchen, soviel stand fest.
„Setz dich!“, wies die Alte ihn an und deutete auf ein unordentliches Felllager. Bjarki legte seine Jacke ab, und ließ sich auf das Lager gleiten. Er beschloss, seine Frage jetzt gleich zu stellen, dann hatte er es hinter sich gebracht.
„Sagt, kennt ihr in dieser Gegend irgendwelche heißen Quellen?“, stieß er hervor.
Die Alte war dazu übergegangen, Brot von einem dicken, schwarzen Laib herunter zu säbeln und beachtete Bjarki gar nicht mehr. Der Mann gab einen unverständlichen Schmatzlaut von sich und kicherte. Nur das Mädchen musterte ihn bleich und ernsthaft.
„Ja, ein Stück den Tjorafell hinauf, und dann auch weiter hinten im Tal, vielleicht zwei Tagesreisen von hier, am Fuß des Gletschers.“ Wie zufällig glitt ihre Hand zu der Schnürung ihrer Tunika. Ungeschickt nestelte sie daran herum.
Bjarki räusperte sich und versuchte, woanders hin zu sehen. Wenn doch Kája sich einmal so verhalten würde ...
„Wisst ihr auch, ob dort ... ob in dieser Quelle ... Moosdrachen leben?“ Es kam ihm so albern vor, diese Frage zu stellen. Sie mussten ihn ja für ein kleines Kind halten, dass er noch nach Moosdrachen suchte.
Und richtig, das Mädchen kicherte. Ihre Tunika rutschte und gab den Blick auf eine gebräunte Schulter und den Ansatz einer Brust frei. Bjarki konnte nicht anders, er musste darauf starren.
Der alte Mann brabbelte etwas. Speichel lief aus seinem Mundwinkel. Hilflos blickte Bjarki weiter auf das Mädchen.
„Er sagt, er habe die Moosdrachen noch gesehen, als er ein kleiner Junge war. Aber jetzt sind sie alle verschwunden“, knurrte die Alte und setzte einen Teller mit Brot und kaltem Schaffleisch vor Bjarki ab. „Iss jetzt!“

Spät in der Nacht, als draußen der Herbststürme um die Hütte pfiffen, und Bjarki eng in die Schlaffelle gekuschelt neben dem Kamin lag, kam das Mädchen unter seine Decke gekrochen. Sie trug nur ein dünnes Hemd, und ihre Brüste pressten sich heiß gegen Bjarkis Rücken, als sie ihre Arme um ihn schlang. Ihr Atem strich über seinen Nacken, und ein Schauder lief über seinen Rücken.
Er versuchte, an Kája zu denken und sich dabei aus ihren Armen zu winden, aber sie klammerte sich fest, als wäre sie am Ertrinken. Egal, wie er sich drehte und wand, er kam nicht frei.
„Mach mir ein Kind!“, hauchte sie. Bjarki fuhr zusammen.
„Was?“
„Ich möchte ein Kind. Bitte! Alle unsere Männer sind in die Stadt gegangen. Und die, die übrig sind, die können keine Kinder mehr machen. Du bist aus der Stadt. Mach mir ein Kind.“
Bjarki versuchte, sie abzuschütteln. „Das geht doch nicht...“
Er kam nicht weiter, weil sie begann, seine Tunika aufzunesteln. „Ich kann auch nett sein, du wirst es sehen. Ich werde dich zufrieden stellen.“ Ihre Hand glitt unter den Stoff, über seine Brust und zwischen seine Beine. „Ich tue alles, was du willst“, flüsterte das Mädchen.
Bjarki gab den Widerstand auf. Es war ohnehin sinnlos, wenn sein Körper so eindeutig auf ihre Hände reagierte. Er lehnte sich zurück und ließ es zu, dass sie seinen Körper mit Küssen bedeckte. Als sie ihm schließlich ihre Zunge in den Mund schob, schloss er die Augen und dachte an Kája.

- - -​

Es wurde immer kälter, je weiter er kam. Als folge ihm der Winter auf dem Fuße, lauernd, drohend. Bjarki war nur ein Spielzeug vor dem Wind, dem Regen und dem Schnee. Immer öfter wachte er nachts auf, den Bart voller Reif, zitternd am ganzen Körper. Nur in den Nächten, die er in der Häusern der Bergbauern verbrachte, wurde ihm warm.
Sie alle nahmen ihn freundlich auf, gaben ihm Essen, Trinken, Vorräte, füllten seinen Packen mit Torf für Lagerfeuer. Sie alle hatten ihre Geschichten zu erzählen, Legenden über Vulkangeister, Windreiter, Trolle und natürlich Moosdrachen. Keiner von ihnen wusste, ob es noch welche gab. Ja natürlich konnten sie ihm heiße Quellen nennen, auch solche, wo nach der Aussage der Alten und Uralten einmal Moosdrachen gelebt hatten, aber nun waren sie alle verschwunden. Weggefegt vom Angesicht der Erde. Wie alle anderen Geister und Gestalten auch.
Er hatte es aufgegeben, die Töchter und manchmal auch Frauen der Bauern von sich fern zu halten. Es war, als würden sie geradezu magisch angezogen von der Tatsache, dass er aus der Stadt kam, dass er weit gereist war, um sie zu sehen. Er war der Retter, der Held, auf den sie gewartet hatten. Sie verfolgten ihr Ziel eisern, und ließen kein „Nein“ gelten. Die Bergbauern selber lagen still in ihren Betten und lauschten, wie Bjarki mit ihren Frauen und Töchtern schlief. Sie beschwerten sich nicht. Niemals bekam Bjarki Ärger, niemand jagte ihn davon. Der Wunsch, Kinder zu haben, Nachfolger, war stärker als die Scham.
Bjarki traute sich nie, ihnen zu sagen, dass alles umsonst war. Dass es kaum noch Kinder gab. Dass Kája keine Kinder bekommen hatte.
Als er das letzte Bauernhaus hinter sich gelassen hatte, brach der Winter herein.

- - -​

Schnee fiel in dichten Flocken, wirbelte in Schleiern unter Bjarkis schwerfälligen Schritten auf, umtanzte seinen Körper, bildete eine glitzernde Kruste im Pelz seiner Kapuze. Es war kalt, so kalt, dass Bjarki gar nichts mehr fühlte. Seine Nase, seine Finger, seine Füße schienen nicht mehr zu seinem Körper zu gehören, er fragte sich, wie er es fertig brachte, immer und immer wieder einen Schritt vor den anderen zu setzen.
Es war sowieso sinnlos. Der Rucksack auf seinem Rücken war leicht, viel zu leicht, und doch zu schwer für seinen geschwächten Körper. Bald würde er sich einfach in den Schnee fallen lassen und liegen bleiben. Vielleicht konnte er dann endlich schlafen. Er war so müde.
Ein weiterer Schritt, ein weiteres Aufstieben von Schnee. Weiß, nur Weiß um ihn herum, es gab keine Farben mehr, dort wo nicht die allglitzernde Helligkeit war, da war es finster. Hell und Dunkel, Dunkel und Hell, immer im Wechsel. Ein schwarzweißes Land, das Land des Todes.
Noch ein Schritt, noch mehr Schnee. Und noch ein Schritt. Immer weiter, bis er nicht mehr konnte.

- - -​

Als es aufhörte zu schneien, bemerkte Bjarki es zunächst gar nicht. Er stapfte immer nur weiter, einem Ziel zu, an das er sich selber kaum noch erinnern konnte. Doch als er über einen weiteren Hügelkamm stolperte und in einen Talkessel hinab blicken konnte, hielt er inne.
Die Luft war klar und kalt. Das Schneetreiben war abgeklungen, das kleine, runde Tal lag unter einer blendenden weißen Decke vor ihm. Sie verhüllte das schroffe Lavagestein und die rutschigen Schutthänge, verbarg die krüppeligen Bäumchen und die Beerensträucher. Doch ziemlich genau in der Mitte des Talkessels stieg Dampf empor, eine stetige, weißgraue Säule, die weiter oben vom Wind zerpflückt wurde. Bläuliches Wasser stand in einer flachen Vertiefung, Blasen stiegen ab und zu darin auf und zerplatzten an der Oberfläche. Ein Hauch von Schwefelgeruch wehte zu Bjarki herüber.
Er hätte auf die Knie fallen und den Göttern danken wollen. Eine heiße Quelle, eine Oase in der Schneewüste, seine Rettung. Wäre da nicht der Troll gewesen.
Bjarki hatte noch nie einen Troll gesehen, genausowenig wie Moosdrachen, dennoch erkannte er ihn sofort. Grauschwarz meliert, die bloße Haut von tiefen Schründen durchzogen, der Kopf unproportioniert groß, halslos auf den schmalen Schultern sitzend, nur drei Finger. Der Troll kauerte neben der heißen Quelle, schöpfte mit seinen unförmigen Händen Wasser aus dem Becken und begoss sich damit. Ein wohliges Stöhnen und Grunzen entfuhr ihm jedes Mal, wenn die Wärme auf seine Haut traf. Neben ihm im Schnee lag ein unförmiges Stück Stoff von der Fläche eines Hausdachs, offensichtlich seine Kleidung.
Bjarki stand stocksteif und starrte den Troll an. Er versuchte immer noch, zu glauben, was er da sah. Ein Troll. Hier. Vor seinen Augen.
Er schüttelte den Kopf und spürte Schwindel in sich aufsteigen. Seine Beine zitterten und fühlten sich an wie aus Watte. War es vielleicht das? War er schon so schwach, dass er Halluzinationen hatte? Doch der Troll wirkte echt, lebendig, geradezu greifbar. Er schüttete weiterhin lauthals platschend Wasser über sich, grunzte, brummte, und begann schließlich, zu pfeifen. Schrille, abgehackte Töne durchschnitten die eisige Bergluft und überzeugten Bjarki endgültig davon, dass er nicht träumte. Selbst in seinen wildesten Träumen hätte er es sich nicht vorstellen können, dass Trolle pfiffen.
Abermals schüttelte er den Kopf. Gut. Da saß nun also ein Troll neben der heißen Quelle, die Bjarkis Rettung war. Und er sah nicht so aus, als würde er in nächster Zeit sich von dort weg bewegen. Bjarki konnte jetzt schon spüren, wie seine Beine unter ihm nachgaben. Wenn er erst einmal in den Schnee fiel, würde er nicht wieder aufstehen, dessen war er sich sicher. Wenn er also schon sterben musste, dann konnte er auch gleich zu der Quelle hinunter gehen. Vielleicht bemerkte der Troll ihn ja gar nicht. Vielleicht war er auch nicht bösartig. Vielleicht machte er dem Leiden wenigstens schnell ein Ende.
Schwerfällig setzte Bjarki sich wieder in Bewegung. Schnee rutschte unter seinen Stiefeln weg und ergoss sich als kleine Lawine in den Talkessel. Mehr als einmal verlor Bjarki beinahe den Halt und musste sich an einer rutschigen Felszacke festklammern, damit er nicht samt dem Schnee dem Troll vor die Füße rutschte. Als er schließlich taumelnd und zitternd am Talgrund ankam, hatte er das Gefühl, genug Lärm gemacht zu haben, um zehn tote Trolle zum Leben zu erwecken.
Das lebendige Exemplar vor ihm jedoch beachtete Bjarki überhaupt nicht. Vielleicht war er ja taub. Oder er verstellte sich, um Bjarki näher zu locken. Aber im Grunde war das egal. Bjarki mobilisierte seine letzten Reserven und bewegte sich schwankend auf die Quelle zu.
Kurz bevor er das rettende Wasser erreicht hatte, hielt der Troll in seiner Wasserplantscherei inne und wandte ihm sein schrundiges Gesicht zu. Etwas, das vielleicht ein freundliches Lächeln, viel eher aber ein bedrohliches Zähnefletschen darstellte, verformte seinen enormen Mund zu einer Grimasse.
„Ein Mensch. Ich wusste gar nicht, dass es noch welche gibt“, grollte es Bjarki entgegen. Die Kombination aus Troll-Mundgeruch, Hunger, Kälte und Erschöpfung war dann doch endgültig zu viel. Bjarkis Beine gaben unter ihm nach und er stürzte vornüber mit dem Gesicht in den Schnee.

- - -​

Angenehme Wärme durchflutete ihn. Das war das Erste, was er wahrnahm. Nach und nach kamen die Gerüche und Geräusche hinzu. Heisere Stimmen redeten, lachten, sangen in einer unglaublichen Lautstärke. Es roch nach Holzfeuerrauch, gebratenem Fleisch, Schweiß und Blut.
Bjarki wälzte sich herum und öffnete die Augen einen schmalen Spalt. Es war dämmerig, schemenhaft konnte er Felswände und einige Tropfsteine erkennen. Ein Höhle.
Etwas weiter weg flackerte ein Feuer, um das sich mehrere riesenhafte Gestalten versammelt hatten. Trolle, zweifellos. Mit halb geschlossenen Augen beobachtete Bjarki, wie sie lachten, gestikulierten, erzählten.
Sie unterscheiden sich gar nicht so sehr von uns Menschen, ging es ihm durch den Kopf, als er sah, wie einer der Trolle einem anderen, der eine beachtliche Oberweite zu eigen nannte, die Pranke auf die Brust legte. Kurz, bevor Bjarki wieder wegdämmerte, sah er, wie die Trolldame ihrem Verehrer auf die Finger schlug und dabei lachte.
Kája, dachte er und lächelte.

- - -​

Die Trolle hießen Dropi, Marlaug und Paldis, die Trolldame war Salný. Paldis war derjenige gewesen, den Bjarki beim Baden beobachtet hatte, und der ihn zu der Höhle gebracht hatte, als er zusammen gebrochen war. Die anderen beiden Männer waren entweder seine Brüder, oder Schwager, ganz hatte Bjarki das noch nicht durchschaut. Salný war Paldis' Frau. So viel hatte Bjarki mitbekommen, als er endlich wieder auf den Beinen war.
Alle vier hatten sich aufopferungsvoll um ihn gekümmert. Sie hatten ihn gefüttert, gewärmt, gewaschen, seine Decken aufgeschüttelt und ihm beinahe zärtlich eine widerliche Medizin eingeflößt. Sie roch grässlich und schmeckte nach Scheiße, aber sie hatte schließlich geholfen. Ganz langsam waren Bjarkis Kräfte zurück gekehrt.
Wenn man sich einmal an ihre Größe und ihren Gestank gewöhnt hatte, waren die Trolle eigentlich ganz angenehme Zeitgenossen. Sie lachten viel und tranken vergorenen Krähenbeerensaft, der beinahe genauso schmeckte wie die Medizin. Sie verbrachten viel Zeit an dem Lagerfeuer mit Geschichtenerzählen, während draußen die Winterstürme tobten. Sobald Bjarki wieder einigermaßen stehen und gehen konnte, gesellte er sich zu ihnen.
Sie stellten keine Fragen, was er so tief in den Bergen gesucht hatte, noch dazu im Winter. Sie wollten nicht wissen, warum er so weit von den Häusern der Menschen entfernt umher geirrt war. Vielleicht war das der Grund, warum Bjarki ihnen von seiner Suche erzählte, an einem Winterabend, als ihm die anderen Geschichten ausgegangen waren.

- - -​

Zuerst hatte es keiner bemerkt. Es war ja auch nicht besonders bemerkenswert. In manchen Jahren wurden eben weniger Kinder geboren. Man schob es auf das Wetter, auf die Nahrung, die bösen Geister. Erst, als die Kinder im Mutterleib zu sterben begannen, die Frauen immer schwächer wurden und die Kleinkinder krank, begann man, sich Sorgen zu machen. Man glaubte an Flüche, an schwarze Magie, doch die Seherinnen konnten nichts feststellen.
Als es schließlich keine schwangeren Frauen mehr gab, befragten sie endlich die alten Schriften.
Sie fanden die Lösung nach beinahe einem halben Jahr. Die Seher der ersten Siedler hatten schon voraus gesagt, dass dieses Land nicht für die Menschen gemacht sei. Früher oder später würde sich das Land gegen sie wenden, hieß es. Es würde verhindern, dass die Menschen sich immer weiter vermehrten und schließlich alles vereinnahmten.
Doch die Seher damals hatten ein Mittel dagegen gefunden. Das Wasser mancher heißen Quellen, so hieß es, würde die Krankheit aufhalten.
Die Menschen von Kvervellir atmeten zum ersten Mal seit Monaten wieder auf. Es war nicht leicht, aber sie konnten es schaffen. Boten wurden in die umliegenden Berge geschickt, die Quellen ausfindig gemacht. Als man heraus gefunden hatte, welche am nächsten der Stadt lag, wurde die Wasserleitung gebaut.
Tage und Wochen schufteten die Bewohner von Kvervellir Hand in Hand, um das heilende Wasser in die Stadt zu bringen. Zwei Monate später war die Leitung fertig und lieferte warmes Wasser in jedes Haus.
Es half nichts.
Zuerst wollten sie es nicht glauben, hofften lange darauf, dass die Wirkung noch einsetzen würde, nur eben später vielleicht. Aber es tat sich nichts. Das heilende Wasser heilte nicht.
Wieder konsultierten sie die Schriften. Mühsam gingen sie jedem Hinweis nach, verfolgten jede Spur. An einem trüben Herbsttag schließlich fand ein Seher die Lösung. Es waren nicht die heißen Quellen selber. Es waren die Moosdrachen.
Die kaum fingerlangen Drachen hatten schon in den Quellen gelebt, als die ersten Siedler auf die Insel gekommen waren. Sie schwammen in dem bisweilen kochenden Wasser und ernährten sich von den giftigblauen Algen, die darauf herumschwammen. Sie waren niedlich und harmlos. Irgendwann waren sie dann aus der Umgebung der Städte verschwunden. Niemand hatte sich besonders darum gekümmert. Bis zu dem Tag, als die Menschen herausfanden, dass sie die Drachen brauchten.

- - -​

„Deswegen bin ich in die Berge gekommen. Ich suche die Drachen.“ Bjarki wusste nicht mehr weiter. Er verstummte. Stille breitete sich in der Höhle aus. Die Trolle sahen sich gegenseitig an, dann blickten sie auf den Boden, überall hin, nur nicht auf Bjarki.
„Die Drachen sind schon lange nicht mehr hier“, sagte Dropi schließlich nach einer langen Pause. „Sind tief in die Berge gezogen. Weit weg. Mögen keine Menschen.“
Überrascht sah Bjarki auf. „Ihr wisst, wo die Drachen sind?“ Seltsam, aber es war ihm nie in den Sinn gekommen, dass so große Wesen wie die Trolle einen Blick für so etwas Zerbrechliches wie Moosdrachen haben könnten.
Paldis sah zu den anderen, dann nickte er. „Wissen, wo sie hingegangen sind. Tiefe blaue Quellen, viele Tagesreisen.“
Ein Knoten löste sich in Bjarkis Magen auf. Auf einmal fühlte er sich ganz leicht. Die Drachen. Es gab sie noch. Er konnte welche fangen und nach Kvervellir zurück bringen. Sie würden sie züchten, und dann würden die Frauen wieder Kinder bekommen können. Dann würde er Kája wieder lachen hören.
„Könnt ihr mir zeigen, wo die Drachen leben?“ Er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme bei der Frage zitterte. Er war einfach zu aufgeregt.
Wieder sahen die Trolle sich an. Bjarki spürte ihr Zögern. Dann nickte Marlaug Dropi zu, und der wandte sich an Bjarki.
„Wir zeigen dir. Wenn Winter vorbei ist. Jetzt ist zu viel Schnee, zu gefährlich, ja?“
Bjarki war enttäuscht, aber nicht allzu sehr. Die Trolle hatten recht. Im Winter war es einfach zu gefährlich, durch die Berge zu reisen. Und jetzt, wo es Hoffnung gab, machte es ihm auch nichts mehr aus, zu warten. Er hatte Übung im Warten.

- - -​

Die Tage verflogen. Schnee verwischte die Konturen der Felsen, aber in der Höhle war es warm. Ab und zu kämpfte sich einer der Trolle durch die Schneewehen, um zu jagen. An Fleisch gab es keinen Mangel. Bjarkis Bauch und Bart wuchsen um die Wette. Es kümmerte ihn nicht. Im Frühling würde er mit den Drachen nach Hause zurückkehren. Er war ein Held, wen kümmerten da ein paar Pfunde mehr.
Als das Tauwetter einsetzte, bekamen Bjarkis Gastgeber immer häufiger Besuch von anderen Trollen und Trollfrauen. Nach dem langen Winter hatten sie offensichtlich Sehnsucht nach Gesellschaft. Bald war in der Höhle ein stetes Kommen und Gehen. Bjarki gab es schließlich auf, sich jeden Namen und jedes Gesicht merken zu wollen.
Doch mit der Zeit fiel ihm doch etwas auf. Etwas, das ihn beunruhigte.
Es gab keine Kinder.
Er sah Trollfrauen jedes Alters, jeder Größe, doch keine von ihnen hatte ein Kind bei sich, keine war schwanger. Es konnte nicht daran liegen, dass sie sich nicht anstrengten. Es war keine Seltenheit, dass Bjarki nicht einschlafen konnte, weil sich irgendwelche Trollpärchen lautstark zwischen den Fellen vergnügten.
Bjarki sagte sich, dass es nichts bedeutete. Trolle waren keine Menschen. Tiere konnten sich schließlich auch nicht das ganze Jahr über vermehren. Vielleicht ließen all die Trollfrauen ihre Kinder auch zu Hause, wenn sie Paldis besuchen kamen. Aber das ungute Gefühl in seinem Bauch blieb.

- - -​

„Wann gehen wir zu den Quellen?“
Der Schnee war beinahe vollständig geschmolzen und die ersten grünen Spitzen ragten schon seit Tagen aus dem Weiß hervor. Doch Paldis machte keine Anstalten, Bjarki zu den Drachen zu führen.
„Bald, kleiner Mensch. Ist weit. Oben noch Schnee. Schwieriger Aufstieg. Wenn noch Frost kommt, sterben wir.“
Jeden Tag bekam Bjarki die gleiche Erklärung, mit jedem Tag glaubte er sie weniger. Aber er gab nicht auf. Er wusste jetzt, dass die Drachen existierten, notfalls würde er sie ohne die Hilfe der Trolle finden. Es musste doch irgendjemanden geben, der ebenfalls wusste, wo sich die Quellen befanden.
Jeden Morgen setzte er sich eine neue Frist. Wenn wir heute nicht aufbrechen, gehe ich alleine. Und an jedem Abend fand er sich doch immer noch in der Trollhöhle. Er konnte nicht sagen, warum er blieb. Vielleicht, weil er Angst hatte. Angst, herauszufinden, dass seine Hoffnungen vergeblich gewesen waren.

- - -​

An einem Frühjahrsmorgen, etwa zu der Zeit, in der sie unten in Kvervellir das Fruchtbarkeitsfest feierten, entdeckte Bjarki den Krug. Dropi und Marlaug waren jagen gegangen und Paldis saß mit Salný vor der Höhle. Ab und zu flüsterte er ihr etwas in das haarige Ohr, und dann kicherten beide Trolle los wie ein junges Liebespaar. Bjarki, der nicht in der Stimmung gewesen war für Pärchenromantik, hatte sich in die stinkende Sicherheit der Höhle zurückgezogen. Er vermisste Kája schrecklich.
Ziellos wanderte er zwischen den Tropfsteinen umher, stieß ab und zu einen losen Stein mit dem Fuß weg und platschte missmutig durch die allgegenwärtigen Pfützen. Auf diese Weise gelangte er immer tiefer in die Höhle hinein, bis die Wände schließlich immer näher zusammenrückten und der Durchgang zu eng für ihn wurde. Hier ließ sich Bjarki auf den Boden fallen, schloss die Augen und dachte an Kája. Langsam fragte er sich, ob er sie überhaupt wiedersehen würde. Oder ob sie nicht schon einen anderen geheiratet hatte, weil Bjarki so lange fort geblieben war. Sie konnte ja nicht wissen, dass er den Winter in den Bergen überlebt hatte. Und sie würde keine Chance auslassen, doch noch Kinder zu bekommen.
Er spürte, wie Wut in ihm aufstieg. Hier saß er, so kurz vor dem Ziel, und doch so hilflos. Und all das, weil die verdammten Trolle ihm nicht sagen wollten, wo sich die Moosdrachen versteckten.
Ärgerlich brach Bjarki die Zacke eines nahestehenden Tropfsteines ab und schleuderte sie in Richtung Höhlenausgang. Sie knallte gegen eine Wand und zersprang in eine Vielzahl weißer Splitter. Eine grimmige Befriedigung erfüllte Bjarki. Die nächste Zacke folgte, dann noch eine und noch eine. Die fünfte schließlich verfehlte die Säule, auf die Bjarki gezielt hatte. Das Klirren, mit dem sie auf dem Boden auftraf, klang anders als zuvor. Heller. Wie Geschirr.
Schuldbewusst ließ Bajrki die Hand sinken. Nun hatten die Trolle ihn schon so freundlich aufgenommen, und er dankte es ihnen damit, dass er ihre Einrichtung zerschlug. Vielleicht tat er ihnen ja Unrecht, und sie hatten wirklich vor, ihm die Drachenquellen zu zeigen, vielleicht war es wirklich noch zu gefährlich, in die Berge zu reisen. Bis jetzt hatten sie ihm eigentlich keinen Grund gegeben, an ihnen zu zweifeln.
Bjarki erhob sich und ging zu der Stelle hinüber, von der das Klirren gekommen war. Wenigstens konnte er nachsehen, was er da zertrümmert hatte.
In der Ecke, in der der Stein gelandet war, befand sich die Vorratskammer der Trolle. Säcke mit getrockneten Samen, Tonkrüge mit Honig und Beeren und Schnüre mit getrocknetem Fleisch reihten sich ordentlich an der Wand auf. Die Steinspitze lag friedlich zwischen den Überresten eines Honigkruges. Eine zähflüssige goldene Lache breitete sich langsam wie Schneckenschleim auf dem Felsboden aus. Und in dem Honig schwamm etwas. Fingerlange Gegenstände, die Bjarki an Eidechsen erinnerten.
Seine Hände zitterten, als er sich herab beugte, einen der kleinen Körper aufnahm und in das Licht beim Höhleneingang trug. Sein Hirn weigerte sich, zu begreifen, was er sah. Die winzigen, regelmäßigen Schüppchen. Der dreieckige Kopf. Die zierlichen Flügel, eng an den starren Körper geschmiegt. Die Zackenreihe, die sich den Rücken hinunter zog.
Der Moosdrache entglitt seinen Fingern, als ein mächtiger Schatten zwischen Bjarki und das Licht trat. Schuldbewusst sah Paldis auf ihn herab.
„Moosdrachen schon lange alle tot“, murmelte er. „Haben erst später gemerkt, dass ihre ... dass ihr Wasser den Kindern hilft.“ In seinen Trollaugen schwammen tatsächlich Tränen. „Haben gedacht, sind nur eine Süßigkeit.“
Die Höhle begann, vor Bjarkis Augen zu verschwimmen. Er konnte Kájas Gesicht vor sich sehen, wie sie ihn vorwurfsvoll ansehen würde.
„Tut mir leid“, sagte Paldis.

 

Hi Felsy,
die Geschichte ist echt fies. Ich mag sie. Die Temposteigerung am Ende finde ich sehr klasse, langsam wollte ich nämlich auch wissen, worum es ging.
Am Anfang finde ich sie etwas zu langatmig, du streust die Indikatoren etwas zu spät, man weiß relativ lange nicht, was Sache ist. Ich habe am Anfang zum Beispiel nicht verstanden, warum das Mädchen ihn zurückweist - was für Erklärungen haben die Leute in der Stadt für den Kinderschwund, warum weist sein Weibchen deinen Protagonisten zurück, warum glaubt er, dass sie sich mit anderen Leuten herumtreibt?

Den Titel finde ich fast schon zu vielsagend. Aber den Hintergrund mag ich. Und das Ende ist toll.
Sorry, dass ich so wenig konstruktiv bin! :D

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo Felsenkatze,

ich kann mich vita nur anschließen: die Geschichte ist wirklich gemein, fast zu gemein. Und tragisch, weil es keinen Bösen gibt, auf den man die Schuld abwälzen kann und nicht weiß, wohin mit dem bitteren Nachgeschmack.
Ein großes Lob dafür, hat mir gut gefallen!

Allerdings habe ich mich auch recht lange gefragt, wohin das alles wohl führen würde. Im Nachhinein finde ich das aber clever von dir, weil ich zumindest gespannt weitergelesen habe und mich mich das fiese Ende völlig unvorbereitet getroffen hat. Ein Schockeffekt sozusagen.

Was mir noch gefallen hat, waren deine symphatischen Trolle, die sich angenehm von den Sachen abheben, die man sonst so darüber liest. Bjarki hat mir aber auch gefallen, weil er sich so ... typisch männlich verhalten hat (soll ein Kompliment sein:shy: ).

So, um den Anschein von Konstruktivität zu wahren: ein Fehlerchen habe ich gefunden:

Eine ältere Frau mit einem Korb voller Krähenbeeren unter dem Arm trat um die Ecke des Häuschen
Häuschens, oder?

Viele Grüße,
Meari

 

Hi vita, hi Meari,

freut mich sehr, dass euch die Geschichte gefallen hat. Und dass ich es überhaupt geschafft habe, mal wieder was fertig zu schreiben.
Tja, dass sie fies ist, weiß ich. Was einem halt so einfällt, wenn man auf Island wandert, es weit ist, eisregnet und man schlechte Laune hat... :D

vita: mal sehen, ob ich den Anfang noch straffen kann. Ich wollte eigentlich absichtlich ein langsames "hochfahren" (Meari hat das ja auch gemocht...) Mal schauen.

Na ja, wenn dein mann den ganzen Winter über nicht nach hause kommt, und wahrscheinlich tot ist, und du unbedingt Kinder haben willst, würdest du dir auch einen neuen suchen, oder? Das wollte ich eigentlich ausdrücken.
Und "zurückweisen" ... na ja, sie ist halt frustriert. Passiert.

Meari: schön, dass dir die Charaktere gefallen haben. Über das Lob zu bjarki hab ich mich gefreut, ich kann sonst männliche Protagonisten gar nicht...

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hallo Ronja!

Auch wenn ich schon den Ausgang der Geschichte wusste, habe ich sie dennoch in einem Zug verschlungen. Will heissen, dass sie spannend geschrieben ist. :) Ich glaube, ich kann wieder mal nichts gross bekritteln. Einzig der Anfang ist mir wie vita ein bisschen zu langatmig geraten, passt aber andererseits zu dieser trägen Winteratmosphäre ... Die Landschaft bringst du sehr gut rüber, ich kriege gerade wieder einmal Fernweh. Die Trolle sind super, ich mag sie sehr. Willst du sie nicht in deiner nächsten Geschichte einbauen? :shy:

Liebe Grüsse,
Si-yü

 

Hallo Ronja!

Ui, die hat mir aber gut gefallen! ;-)
Ich finde sie auch nicht langatmig, man kann sich grad schön reinlesen.
Ach, und vielleicht schickst du sie mal an die Regierung, die immer so nach Kindern brüllt? *freu*

Liebe Grüße
Lexi

 

Hi sirwen und ardandwen,

schön, dass euch meine kleine, böse Geschichte gefällt. :)

@sirwen: Ja, der Anfang. Ich weiß nicht, ob ich ihn liebe oder hasse. ich mag eigentlich den langsamen Atmosphärenaufbau sehr gerne, weil die Temposteigerung im hinteren Teil schon beabsichtigt war. Es soll träge wirken. Aber vielleicht hab ich übertrieben und es ist langweilig.
Muss ich mal sehen, wenn ich ein bisschen mehr Abstand habe.
Die Trolle einbauen? Wo denn? In meinen Thriller oder in das Maulhorn? :D

@ardandwen: Meinst du, es hilft, wenn ich die der Regierung schicke? Gehen die dann auch auf die Suche nach Moosdrachen?

Liebe Grüße,

Ronja

 

Die Trolle einbauen? Wo denn? In meinen Thriller oder in das Maulhorn?
Im Thriller natürlich, im Maulhorn würden die gar nicht auffallen :D. Ne, mal im Ernst, ich fände es wirklich schade, wenn deine Trolle nachher irgendwo in der Versenkung verschwinden würden. Von mir aus dürften sie sogar als Statisten im Maulhorn auftreten ...

 

Hallö!
sehr schön, Landschaft und Wetter sind greifbar, die Charaktere auch, das Ende ist natürlich wunderbar; obwohl ich mir schlecht vorstellen kann, dass es die Trolle schaffen, eine ganze Spezies in Honig einzulegen. Irgendwo müssen doch noch welche sein. Naja, wahrscheinlich eher nicht, wäre ja sonst witzlos.
Weier so, Gruß,

X.

 

Hi Xulius,

tut mir Leid, über die ganzen Feiertage hab ich dich übersehen. :)
Freut mich, dass es dir gefallen hat. Werde mich bemühen, so weiter zu schreiben ;)

Ich hatte mir vorgestellt, dass die Drachen vorher schon selten waren, bevor die Trolle mit der Ausrottung begonnen haben. Und man muss ja nicht alle einlegen, irgendwann sind's zu wenige, als dass die Rasse überleben kann. Glaub eine Ökologin :)

Grüße,

Ronja

 

Hallo Felsenkatze,
Die Gescichte ist sehr gut durchdacht. Ich habe sie mit Genuss gelesen. Der Einstieg war auch mir zu langatmig. Es dauert mir zu lange, bis ich weiß, warum es geht. Auch konnte ich mir am Anfang nicht recht vorstellen wo er war - Stichwort: wo ist sein Dorf?. Da würde ich dir empfehlen, schon vorher mit dem Problem heraus zu rücken, dass es keine Kinder mehr gibt. Ab dem Zeitpunkt, wo er bei der alten Frau einkehrt, finde ich die Geschichte perfekt.

Als sie ihm schließlich ihre Zunge in den Mund schob, schloss er die Augen und dachte an Kája.
Das wirkt für mich unglaubwürdig.


L.G.
Bernhard

 

Hallo Felsenkatze,

auf so eine Idee kann man doch nur auf Island kommen ...

Das Problem, das ich mit Fantasiegeschichten irgendwo immer habe, ist das Ausmaß der Realität ... Deine Isländer tragen Tunikas (war das nicht römisch?) und verlegen kupferne Wasserleitungen. Dein Held kommt aus der Hauptstadt, ist offensichtlich weit gelaufen, sieht von dort aber noch das Dorf seiner Heimat, ...

So wirkte der gesamte langgezogene Einstieg nicht ganz konsequent auf mich, aber die Länge desselben wurde ja schon von anderen hier bemängelt.

Interessant wird die Geschichte tatsächlich ab einem fortgeschrittenen Stadium der Reise. Wie du die einzelnen Hinweise streust, ist gut gemacht, wenngleich der Titel meiner Meinung nach schon zuviel verraten hat.

Auf jeden Fall war deine Geschichte ein Guter Anlass, um von Island zu träumen ... ich will da wieder mal hin.

LG,

N

 

Hallo Ronja,

mensch, so ein fieses Ende. :(

Aber es hat mir sehr gut gefallen und die Geschichte ging runter wie Öl. Insofern kann ich den anderen auch nicht zustimmen - ich fand die Länge deiner Geschichet genau richtig. Der besondere Reiz der Geschichte rührt meines Erachtens daher, dass du so detaillreich schreibst.
Allerdings fand ich auch, dass ein paar Hinweise etwas früher kommen könnten. Du lässt den Leser schon sehr lange im Dunkeln tappen und es tut "Trollbonbons" sicherlich keinen Abbruch, wenn der Leser schon früher bescheid weiß.

Ein großes Lob möchte ich dir auch für die sprachliche Umsetzung dieses Themas aussprechen. Hat mir sehr gefallen.

Lieben Gruß, Bella

 

Hi ihr alle,

das kommt davon, wenn man nicht mehr in die "Neuen Beiträge" schaut, da verpasst man Kritiken... :)

Euch allen erst mal danke für's Lesen. Allen, denen der Anfang zu lang war, sei schon mal gesagt, dass ich ihn schon fürs Kürzen vorgemerkt habe, ich muss aber noch ein bisschen dran knobeln, wie ich ihn umschreibe. Wahrscheinlich läuft es auf eine Liebhaber-Version mit detailreichem Anfang und eine storytechnisch gestraffte Version hinaus.

@Nicole:in isländischer Landschaft kann man lang laufen, und trotzdem keine Strecke machen, vor allem aber kann man von den Bergen weit sehen, das wollte ich eigentlich ausdrücken. ;) Aber das wird vielleicht sowieso wegfallen.
Das "Dorf" ist die Hauptstadt. Sie ist halt nicht besonders groß. Auch das werde ich klarer machen, danke für den Hinweis.
Den Punkt mit den Tuniken hat gbwolf schon schön erläutert. Tuniken wurden durchgehend bis ins 15. Jhdt. getragen, es bezeichnet einfach ein weites Übergewand mit Ärmeln, das um die Körpermitte gegürtet wurde.
Kupferleitungen zu verlegen, warum sollen die das noch nicht gekonnt haben? Ist aufwändig, aber es geht schließlich ums Überleben.

@Wölfin: Danke für deine Hinweise. Über das Meiste haben wir ja schon gesprochen. ;)

@Bella: freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat. So ein Lob tut natürlich immer wieder gut :) Hinweise werden noch eingebaut.

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hallo Felsenkatze,

es ist zwar schon ein Weilchen her, seit dem du diese Geschichte geschrieben hast (und ich sie gelesen; War längere Zeit hier nur als Gast unterwegs und konnte so nichts dazu schreiben), trotzdem möchte ich gern noch meinen Senf dazu abgeben ;)

Also mir hat sie sehr gut gefallen und ich kann mich meinen Vorgängern nicht anschließen, die der Meinung sind, dass der Titel zu viel verrät. Ich denke, der Titel passt zu 100%.
Mir ging es beim Lesen so, dass ich dieses dumme Klischee von den bösen Trollen icht loswerden konnt und ich mich bis zum Schluß gefragt habe, was denn nun die Bonbons sind. Hatte ja immer Bjarki im Verdacht. Von daher prima Titel.

Gruß
Axl

 

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