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Uhrenvergleich

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30.06.2004
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Uhrenvergleich

Uhrenvergleich

11.27 Uhr, vor der Haustür des Sperlingswegs 37

Nervös warf Anja einen Blick auf ihre Armbanduhr. Schon fast halb zwölf. Wo bleibt er nur?
Sie schob den Gurt ihres Rucksacks auf die andere Schulter, verlagerte ihr Gewicht auf den linken Fuß und starrte die Straße hinunter. Nichts, nur ein silbergrauer Mercedes, der an ihr vorbei glitt. Vorsichtshalber trat Anja einen Schritt in den Hauseingang zurück, aber die Insassen schienen sie gar nicht bemerkt zu haben. Der Fahrer blickte stur geradeaus und der Beifahrer gestikulierte wild, als wolle er den anderen von etwas überzeugen. Sie warfen keinen Blick in Anjas Richtung. An der nächsten Ecke verlangsamte der Wagen seine Fahrt und bog beinahe lautlos in die Erlenhofstraße ein.
Wieder ein Blick auf die Uhr. 11.29 Uhr. Um viertel nach elf waren sie verabredet gewesen. Es war ihm doch hoffentlich nichts passiert?
Anja kramte in ihrem Rucksack nach dem Handy, suchte die eingespeicherte Nummer und drückte die Wähltaste. Leises Piepsen, dann Klingeln, einmal, zweimal, nach dem fünften Mal schaltete sich die Mailbox ein. Ärgerlich legte Anja auf und steckte das Handy wieder weg. Wieder sah sie Richtung Hauptstraße. Nichts. Der kleine Kiosk an der Ecke lag friedlich in der Mittagssonne.
Das plötzliche Kreischen von Bremsen und ein ohrenbetäubender Krach schreckten Anja aus ihren Gedanken. Eine scheinbar endlose Stille folgte dem Lärm, dann taumelte eine Gestalt in einem dunklen Anzug um die Ecke, hinter der der Mercedes verschwunden war. Als der Mann Anja bemerkte, zog er unter seinem Jackett eine Waffe hervor.
Von der Hauptstraße her bog ein weiterer Wagen in den Sperlingsweg ein.

***

11.27 Uhr, Mitte Erlenhofstraße, Fußgängerüberweg

“Bonnie und Clyde des 21. Jahrhunderts“, die Schlagzeile sprang Lennart geradezu entgegen, als er sich dem Kiosk näherte. Er lächelte verschmitzt vor sich hin, während er stehen blieb, um die Phantombilder zu betrachten. Sie waren nicht sehr gut gelungen. Auf Zeugenaussagen war eben keinerlei Verlass. Aber was sollte es, ihm konnte das ja nur recht sein.
Umständlich suchte er in seiner Hosentasche nach dem Portemonnaie. Dabei überflog er mit einem Auge die Artikel. Direktor der Zentralbank spricht von gut organisierten Tätern… Fluchtwagen stand schon bereit… Effizientes Vorgehen…
Gute Arbeit, dachte Lennart bei sich. Und wenn alles glatt gegangen ist, dann sind sie jetzt schon am Flughafen.
Endlich hatte er seinen Geldbeutel gefunden, kramte einige Münzen heraus und kaufte drei verschiedene Tageszeitungen. Zwei davon rollte er zusammen und verstaute sie in seiner Umhängetasche, die dritte schlug er gleich auf und blätterte rasch zu dem Leitartikel über den Banküberfall. Während er noch auf den Zebrastreifen zusteuerte, vertiefte er sich in den Text.
Polizeiinspektor Conrad äußerte heute morgen einen dringenden Tatverdacht gegen zwei Personen, die offensichtlich schon häufiger in derartige Fälle verwickelt waren. Es handelt sich dabei um einen Mann und eine Frau, die schon im Vorjahr in mehreren deutschen Städten zugeschlagen haben. Ein weiterer Hintermann wird vermutet. Die Identität der Frau bleibt weiterhin…
Etwas krampfte sich in Lennarts Magen zusammen. Conrad schon wieder. Er hatte gedacht, der läge noch im Krankenhaus. Nie hätten sie das Ding gedreht, wenn er gewusst hätte, dass Conrad schon wieder draußen war. Für einen Moment blieb Lennart stehen, um den Artikel genauer in Augenschein zu nehmen. Er musste herausfinden, ob es nötig war, die Stadt zu verlassen.
Bremsen kreischten direkt neben ihm. Lennart fuhr erschrocken zusammen, sah hoch und blickte für einen Moment in ein entsetztes Gesicht hinter dem Steuer eines roten Opels. Dann schleuderte das Auto zur Seite und krachte frontal in einen geparkten Wagen. Immer noch starr vor Schreck beobachtete Lennart, wie sich ein Mann aus dem verunglückten Auto wand und in Richtung Sperlingsweg wankte.

***

11.27 Uhr, Anfang Erlenhofstraße

Nein, das lasse ich mir einfach nicht bieten! Frank biss die Zähne zusammen und starrte verkrampft auf die Straße, die friedlich im Mittagssonnenlicht vor ihm lag. Anja gehört mir. Niemand wird sie mir wegnehmen.
Unwillkürlich beschleunigte er. Er musste sich beeilen, wenn er noch bei Anja vorbei schauen wollte. Vielleicht konnte er sie ja doch überzeugen.
„Anja gehört jetzt zu mir!“ Chris' Worte hatten sich in Franks Gehirn gefressen und sich dort festgesetzt. „Sie hat sich für mich entschieden, schon vor langer Zeit. Sie hat sich eben nur nicht getraut, es dir zu sagen. Aber sie möchte, dass du ihr in Zukunft fernbleibst.“
Frank presste die Lippen aufeinander. Das konnte einfach nicht sein. Seine Anja. Mit diesem Kerl. Heute morgen hatte er sie angerufen. Sie hatte müde geklungen, sehr erschöpft. Bestimmt behandelte Chris sie nicht gut.
„Wir fahren heute in Urlaub“, hatte sie gesagt. „Der Flieger geht um halb drei. Bitte ruf nicht mehr an, ja, Frank?“ Dann hatte sie aufgelegt. Einfach so. Lange Zeit war er einfach nur in seiner Wohnung gesessen, hatte die Wand angestarrt und über sich und Anja nachgedacht. Über die Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, all die langen Jahre. Wann hatte er eigentlich Chris kennen gelernt? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Und warum überhaupt musste er ihn Anja vorstellen? Er hätte es wissen müssen. Chris mit seinem smarten Auftreten und seinem charmanten Lächeln. Solche Männer sollte man nie der Liebe seines Lebens auch nur zu nahe kommen lassen.
Es war so still im Auto. Plötzlich sehnte sich Frank nach irgendeinem Geräusch, das sein Leben erträglicher machen würde. Mit der rechten Hand tastete er nach dem Autoradio. Einen Moment nur ließ er dabei seinen Blick von der Straße. Als er wieder aufsah, sprang ihm das Bild eines entsetzten Mannes in die Augen, der mitten auf dem Fußgängerüberweg stehen geblieben war.
Panisch riss Frank das Lenkrad herum und trat gleichzeitig mit aller Macht auf die Bremse. Die Bremsen kreischten, der Wagen schleuderte, brach aus und schoss auf einen silbergrauen Mercedes zu, der am Straßenrand parkte. Entsetzt schloss Frank die Augen. Gleich darauf zerriss ein ohrenbetäubender Knall die warme Mittagsluft und Frank spürte, wie er nach vorne geschleudert wurde. Schmerzhaft grub sich der Gurt in seinen Körper, dann wurde es dunkel um ihn herum.

***

11.27 Uhr, Hauptstraße

Mit geübten Handbewegungen lenkte Chris den Wagen wieder aus der Einfahrt. Die Männer in dem silbernen Mercedes waren an ihm vorbei gezogen, ohne zu bemerken, dass sie ihn verloren hatten. Jetzt heftete er sich an ihre Fersen. Er musste herausfinden, ob sie schon wussten, wo er hatte hinfahren wollen.
Insgeheim fluchte er bei sich über die Polizisten. Er hatte schon längst bei Anja sein wollen, eigentlich wären sie jetzt schon auf dem Weg zum Flughafen. „Keine Bange“, hatte Lennart immer gesagt. „Ich habe alles für euch organisiert. Solange Conrad im Krankenhaus liegt, kann uns gar nichts passieren. Er ist der einzige Polizist, der euch einmal von nahem gesehen hat.“
Ja, verflucht, wenn das mal gestimmt hätte. Aber schon zwei Minuten, nachdem Chris aufgebrochen war, hatte sich dieser verflixte Mercedes an seine Reifen geheftet. Er hatte ihn einfach nicht abschütteln können. Immer wieder war er Schleifen gefahren, im letzten Moment über eine gelbe Ampel gerast oder hatte plötzliche Spurwechsel vorgenommen. Vergeblich. Die Männer in dem Mercedes waren richtig gut, die hatten sich nicht abhängen lassen. Doch dann hatte Chris diese Einfahrt erspäht.
Verflixt, und währenddessen macht sich Anja sicher Sorgen!
Er musste lächeln, als er an Anja dachte. Seine feine kleine Komplizin. Chris hatte von Anfang an gewusst, dass sie beide zusammen gehörten. Schon, als Frank sie einander vorgestellt und Anja so schelmisch gelächelt hatte.
Wenn Frank wüsste, wie viele Dinger wir schon zusammen gedreht hatten, bevor sie sich endlich entschlossen hat, ihn zu verlassen.
Chris’ Handy klingelte. Er fluchte, tastete auf den Beifahrersitz und stieß es dabei versehentlich auf den Fußboden. Es klingelte weiter. Nervtötend. Am liebsten hätte er es einfach läuten lassen, aber wer wusste schon, ob es nicht vielleicht wichtig war. Wenn die Polizei ihm schon auf die Spur gekommen war, vielleicht standen sie ja auch schon bei Lennart. Oder Anja…
Chris fuhr den Wagen an den Straßenrand und fischte das Handy unter dem Sitz hervor. Er konnte gerade noch einen Blick auf Anjas Nummer erhaschen, als das Klingeln verstummte. Mit klopfendem Herzen rief er seine Mailbox ab, aber sie war leer.
Seufzend ließ er das Auto wieder an und steuerte es auf die Straße zurück. Der silberne Mercedes war verschwunden. Waren sie abgebogen? In den Sperlingsweg? Chris hatte es gar nicht bemerkt. Auf alles gefasst lenkte er den Wagen in die Straße, in der Anja wohnte.
Sie stand stocksteif vor ihrer Haustür und starrte einen Mann an, der mit der Waffe in der Hand auf sie zu wankte.

***

11.27 Uhr, Hauptstraße, etwas weiter vorne

„Du hast ihn verloren. Das glaube ich einfach nicht!“, Inspektor Conrad fluchte ungehemmt. „Wir waren so nahe an ihm dran, und nun ist er einfach weg? Dreh sofort um!“
„Ich kann nicht, wir sind mitten auf der Hauptstraße. Wenn wir hier wenden, dann wird es ihm auffallen.“ Bastian, sein Assistent klang leicht beleidigt. Conrad biss sich auf die Lippe.
„Mann, dann such dir eben eine Seitenstraße oder so was! Hauptsache, du bekommst dieses Ding so schnell wie möglich gedreht.“ Er schimpfte noch weiter, als Bastian in eine kleine Nebenstraße einbog. „Na klasse hast du das gemacht. Das ist eine Einbahnstraße, wie willst du denn hier umdrehen? Ist das etwa weniger auffällig, wenn wir hieraus auf die Straße zurückfahren?Super.“
Bastian kaute betreten auf seiner Unterlippe herum. Aus den Augenwinkeln entdeckte Conrad eine junge Frau am Straßenrand, die ihr Auto unverwandt anstarrte. Irgend etwas an der Frau kam Conrad bekannt vor, aber es wollte ihm partout nicht mehr einfallen. Er gab den Gedanken auf und herrschte stattdessen Bastian an. „Nun los doch, bieg da vorne ab, vielleicht können wir durch eine andere Straße zurückfahren!“
Bastian lenkte den Wagen um die Ecke und hielt gerade nach einer Wendemöglichkeit Ausschau, als Conrad Lennart erspähte.
„Anhalten, sofort!“ Bastian stoppte den Wagen an einer Bushaltestelle und Conrad beugte sich nach vorne, um seinen alten Bekannten näher in Augenschein zu nehmen. Seelenruhig in einer Zeitung blätternd schlenderte dieser auf den Fußgängerüberweg zu.
Ja, ich kann mir schon denken welchen Artikel du liest! Conrad spürte, wie sich ein Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. Wenn Lennart da nicht mit drin steckt, dann fresse ich einen Besen.
„Ich steig aus und werde mal ein Wort mit unserem Freund wechseln.“
Gerade, als er nach dem Türgriff langte, durchbrach das schrille Quietschen von Bremsen die Stille. Entsetzt sah Conrad ein rotes Auto auf sich zu schießen, dann rammte es mit ohrenbetäubendem Knall die Fahrerseite des Mercedes und schleuderte ihn herum. Conrad wurde so hart gegen die Innenverkleidung geschmettert, dass ihm für einen Moment schwarz vor den Augen wurde. Dann kehrte sein Bewusstsein wieder zurück und mit ihm die Erinnerung, woher er die junge Frau kannte. Natürlich, die Stadtsparkasse damals.
Sein Schädel brummte und seine Seite schmerzte furchtbar, trotzdem wand er sich am Airbag vorbei aus dem Auto. Er hatte nur noch einen Gedanken, er musste die junge Frau stellen. Bastian hatte er dabei völlig vergessen.
Unsicher kam er auf die Füße und steuerte die Straße an, aus der sie gerade gekommen waren. Die Frau stand immer noch da und starrte ihm entsetzt entgegen. Conrad zog seine Waffe.
In dem Moment bog der Verdächtige, den sie verloren hatten, in die Straße ein.

Es war 11.32 Uhr.

 

Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob das unter den Experimenten richtig aufgehoben ist, lasse mich aber gerne belehren. :)

 

Hey Golio,

WOW, ich glaube, so eine Kritik hab ich noch nie erhalten... :) :) :kuss: Danke. Und ich war mir schon unsicher, ob die Story taugt.

Über den ultimativen Showdownabsatz muss ich noch ein bisschen nachdenken. Eigentlich ist das gar keine so schlechte Idee. :) Andererseits mochte ich es eigentlich ganz gerne, eben nur genau fünf Minuten darzustellen...

Titel.... hm, wenn du eine Idee hast, dafür wäre ich schon offen...

Und der experimentelle Charakter... Mir war nicht bewusst, dass es noch andere Geschichten mit der Idee gibt, vielleicht lese ich einfach die falschen Sachen. Für mich war es eben ein Experiment, aber im Zweifelsfall kann man die Geschichte ja noch verschieben.

Hehe, ich wusste nicht, dass es noch mehr Vielfraßfans gibt. Dass sie stinken, wusste ich noch nicht, ist aber eigentlich logisch, schließlich sind es Marder :D

Vielen lieben Dank fürs Lesen und das Lob.

Liebe Grüße,

Ronja

:cat:

 

Hi wolf,

ich hab mich ja schonmal entschuldigt, dass ich nicht gleich geantwortet hab. Du weißt, dass es sonst nicht meine Art ist.

Aaaargh Wortwiederholungen! Und dabei habe ich grade diese Geschichte echt oft durchgelesen (war für einen Wettbewerb) und meine zwei Privatlektoren drübersehen lssen. grmbl. Ich werde streichen... :)

Hehe.... Vor- und Nachkapitel.... ich könnte eine Fünf-Minuten-Serie draus machen :naughty: Aber ich fürchte, das wäre dann eine Fortsetzungsgeschichte.... Ich werde mal drüber nachdenken. Jetzt liegt ja keine Zeichenbegrenzung mehr vor. :)

Ähm, danke für deine ausführliche Kritik. Freut mich auch, dass es spannend ist. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie sich das so liest, aber ich hatte während dem Tippen ständig Tarantino im Kopf.... :D

Liebe Grüße,

Vroni

 

auf Wunsch der Autorin nach Spannung/Krimi verschoben

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi felsy,
Sag mal kennst du Tarantino oder Guy Ritchie? :D (P.S.: gerade les ich, dass du Tarantino imKopf hattest)
Denn ähnlich spektakulär wie Quentin Tarantino schaffst auch du es, eine Spannung aufzubauen, indem du genau weißt, wieviel du in welchem Abschnitt verraten darfst. So baut sich also schön eine Spannung auf, die - wie auch bei Guy Ritchies Werken - offen endet und nicht wirklich aufgelöst wird.

Ne, wirklich, ich weiß nicht, was ich noch weiter schreiben - deine Geschichte hat mir gefallen, sie war spannend und hat mich vor allem bei der Stange gehalten :thumbsup:

cu_chris

 

Hi Felsenkatze,

nicht schlecht, nicht schlecht.
Und doch fehlt mir das Ende deiner Geschichte.
Du hast die einzelnen Szenen ganz gut rüber gebracht, obwohl ich nicht sagen kann, dass ich in atemlose Spannung gefallen bin, dafür fehlt mir die Dramatik in der Spannung. :D

hier z.B.

Das plötzliche Kreischen von Bremsen und ein ohrenbetäubender Krach schreckten Anja aus ihren Gedanken. Um die Ecke, hinter der der Mercedes verschwunden war, taumelte eine Gestalt in einem dunklen Anzug. Als der Mann Anja bemerkte, zog er unter seinem Jackett eine Waffe hervor.
Nachdem Anja das Krachen gehört hat, sieht sie auch gleich den Mann um die
Ecke kommen. Das kann schon mal nicht sein. Der Kommissar war kurzzeitig weggetreten, musste sich aus dem Auto zwängen und wankte unter Schmerzen auf die Straße zu ... Das dauert. Außerdem, hätte er sich erstmal um seinen Kollegen gekümmert. Wenn das nicht nötig ist, solltest du es beschreiben.
Zwischen dem Krachen und dem Auftauchen in der Straße, in der Anja steht, hätten ihr tausend Gedanken/Ängste, durch den Kopf gehen können/müssen.
Da hättest du dramatische Spannung aufbauen können.
in ein entsetztes Gesicht
entsetzten Mannes in die Augen
Entsetzt schloss Frank die Augen.
Alles klar ;)

Mal abgesehen von dem Schluß, der nmM einfach die Spannung erstickt, fehlt deinem sonst guten Plot, der gewisse Kick.

Nicht böse sein Süsse, aber ich denke, dass könntest du noch hinkriegen. :)

ganz lieben Gruß, coleratio

 

Hallo Felsenkatze,

Ich finde auch, dass du in deiner Geschichte gut die Fäden ziehst, dass aber ein bisschen der "Twist" oder der Schuß Ironie fehlt, den man aus entsprechenden Filmen kennt.
In deiner Geschichte ist es ja so, dass Frank (ich hoffe, ich verwechsle jetzt die Namen nicht) unser Gangsterpärchen aufhalten und seine Ex-Freundin wiederhaben will. Nun fährt er ausgerechnet den Wagen der verdeckten Ermittler an, die die beiden ebenfalls schnappen und an der Flucht hindern wollen. Statt dass nun Frank unwissentlich die Flucht der beiden erst ermöglicht (=Ironie), geschieht eigentlich genau das, was er ursprünglich wollte, nämlich die beiden aufhalten. Zumindest sind die beiden von dem Polizisten jetzt zusammen an ihrem Treffpunkt entdeckt worden, was danach geschieht, weiß man ja nicht.

Verstehst du, was ich meine? Dadurch würde sich nicht nur der Kreis wieder schließen, sondern es gäbe noch eine Art Pointe. Wie gesagt, nur als Beispiel, du hast den Ansatz ja aber schon drin. Vielleicht könnten die beiden ja FAST erwischt werden, und dann könnte im letzten Augenblick erst Frank in den Polizeiwagen fahren, mit dem Gedanken im Kopf, Anja bald wieder zurückzugewinnen. Und Bonnie und Clyde könnten in den Sonnenuntergang...ach so, ich glaube, der Film ging anders aus. Naja, war auch nur so ein Gedanke. ;)

Was ich ein bisschen verwirrend fand, waren die vielen Namen, Straßennamen et cetera, aber ich bin auch sonst nicht so der Krimileser und beim Lesen am Bildschirm vielleicht auch einfach zu ungedultig. Nach einer Weile habe ich dann aber auch kapiert, wer wer ist.

Gruß,
Iris

 

Hallo Christoph, coleratio, Megries....

hiermit widme ich euch meinen 1000sten Beitrag :D

@Christoph: Schön, dass es dir gefallen hat. Über so viel Lob werde ich ja noch ganz verlegen. :shy:

@coleratio:

Und doch fehlt mir das Ende deiner Geschichte.

Hehe, dazu hab ich jetzt die unterschiedlichsten Meinungen gehört. Momentan steht es ein bisschen besser für die offenes-Ende-Leute. Aber vielleicht hätte ich die Story nicht in Spannung verschieben lassen sollen, sondern in "sonstige", nachdem mich so viele schon überzeugt haben, dass sie kein Experiment ist. Ich hatte sie nicht als Spannungsgeschichte geschrieben, vielleicht erklärt das ein bisschen... :)

Nachdem Anja das Krachen gehört hat, sieht sie auch gleich den Mann um die
Ecke kommen. Das kann schon mal nicht sein. Der Kommissar war kurzzeitig weggetreten, musste sich aus dem Auto zwängen und wankte unter Schmerzen auf die Straße zu ... Das dauert. Außerdem, hätte er sich erstmal um seinen Kollegen gekümmert. Wenn das nicht nötig ist, solltest du es beschreiben.

Ja, eigentlich soll da noch ein bisschen Zeit verstreichen, hast recht, werde ich ändern. Ähm... warum er sich nicht um seinen kollegen kümmert, muss ich wohl noch raustellen: er ist ein bisschen sehr benommen und hat eben nur noch den Gedanken an die Frau im Kopf... ich werde dahingehend noch mal drübersehen.

Nicht böse sein Süsse, aber ich denke, dass könntest du noch hinkriegen.

Dir kann ich doch gar nicht böse sein. :)
Böse bin ich höchstens auf meine knappe Zeit, die es mir nicht ermöglicht, etwas zehn Geschichten zu überarbeiten ;)

@Megries: Hm... noch eine Twist. Hat was, der Gedanke, nur dann muss ich den zeitlichen Ablauf wieder ändern und überdenken. Mal sehen, ob sich da was machen lässt. Vielleicht kann ich die fünf Minuten auf zehn verlängern, andereseits würde das ein bisschen Tempo rausnehmen, und das mag ich eigentlich n der Geschichte.
Ja... die Namen. Mir ist bewusst, dass das ein Problem ist, aber ich wüsste nicht, wie ich das ändern soll. Es sind eben fünf Perspektiven... ich hab ja schon versucht, die miteinander zu verknüpfen und die Straßen auf drei zu minimieren.... *seufz*

Danke für eure Vorschläge und die konstruktive Kritik.

Liebe Grüße,

Ronja

:cat:

 

Hallo Felsenkatze!

(Mist, jetzt hab ich's verpasst... die Geschichte mit dem Vielfrass ist noch nicht fertig ;) )

Wie kannst du mich als Leserin am Ende einfach so stehen lassen? :D

Deine Geschichte war echt spannend, nur bin ich eben am Schluss ein wenig enttäuscht worden, weil das Ende so offen ist. Dafür hast du es geschafft, einen richtigen Film in meiner Vorstellung auslösen zu können. Ich konnte mir genau die Kameraführung und die Schnitte vorstellen. Meistens sehe ich Comics in meinem inneren Auge, wenn ich Geschichten schreibe, und ich glaube, du hast dieses Mal auch ein wirklich ausgereiftes Storyboard in deinem Kopf gehabt.

:thumbsup: Der Smiley sagt wohl alles...

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hi sirwen,

dafür bekommst du nun 1001, ist doch auch eine schöne Zahl ;)

Danke dir fürs Lesen und fürs gutfinden ;) Ich weiß wirklich nicht, ob ich einen Schluss schreiben sollte. Ich fürchte, der würde dann furchtbar banal werden.

Wenn du einen Film in deinem Kopf hattest, dann hab ich ja erreicht, was ich wollte. :D

Lieben Dank für den Smilie.... Der muntert mich auf.

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hi,

erstmal:
„Ich steig aus und wird mal ein Wort mit unserem Freund wechseln.“ ... und werde mal...

Also, mir hat das offene Ende recht gut gefallen. Finde auch nicht, dass dadurch automatisch impliziert wird, dass sie geschnappt werden. Man kann sich im Kopf schön die hektische Flucht vorstellen....
Was ich schwerer nachvollziehen konnte, ist die Reaktion von Bastian (und dem Inspktor), nachdem sie merken, dass der Verfolgte hinter ihnen ist. Wenn sie ihn noch kriegen wollen, dann wäre - denke ich - ein Polizist durchaus in der Lage, auch auf der Hauptstrasse recht schnell zu wenden. Stattdessen kabbeln sie sich und sind beleidigt - und in der Sackgasse würde ich als Polizist während einer Verfolgung trotzdem umdrehen, anstatt mich im darauf zu verlassen, irgendwo im Einbahnstrassensystem wieder auf die richtige Strasse zu finden. Das wirkt irgendwie nicht so, als würden sie das wirklich ernst nehmen, ganz im Gegensatz zu den Gedanken und Aussagen des Inspektors.

Insgesamt aber fand ich den Aufbau ziemlich gut gelungen, über die Perspektivwechsel begleiteten einen beim Lesen immer die Fragen, wer bei wem jetzt wie in das Geschehen eingriff und das hält die Spannung/Neugier oben und die GEschwindigkeit am Laufen.
Hab ich gern gelesen, wobei ich abschließend auch zustimme, wenn es heißt, da könnte ruhig nach was vor oder nachfolgen, denn der Stoff bietet sich an...wobei andererseits wieder gerade dieser kurze zeitliche Ausschnitt seinen Reiz hat und schön für sich steht. Ich glaub, ich würde nichts mehr zuschreiben, so isses gut.

LG,
baddax

 

Hi baddax,

danke auch dir fürs Lesen und kritisieren. Auf der Hauptstraße wenden... hm, ich dachte mir, dass das so ein zweispuriges Ding ist mit einem Grünstreifen in der Mitte, vielleicht sollte ich das erwähnen :D Auch als Polizei kann man sicher nicht einfach über den Grünstreifen hoppeln. Und sie glauben ja noch, dass Chris nichts gemerkt hat... das wäre dann etwas sehr auffällig, genau wie aus der Einbahnstraße rauskommen. Aber gut, das werde ich noch mal erwähnen, dass sie sich sicher fühlen.

Ich glaub, ich würde nichts mehr zuschreiben, so isses gut.

Wow, das ist mal ein Lob. Und aus deinem Mund :D Danke.

Liebe Grüße,

Ronja

 

Achso, okay, ich hatte da so ne Hauptstrasse im Kopf, die nicht getrennt ist. In dem Fall aber müssen sie wohl auf nen Linksabbieger warten, denn dann bringt es auch nix, inne Seitenstrasse (damit assoziiere ich mal, das die rechts ist, da ja mittig der Grünstreifen ist) rechts rein zufahren, die führt auch nicht auf die andere Seite der Hauptstrasse... :rolleyes:
Ich dachte auch, dass sie halt deswegen schnell drehen wollen, um ihn nicht zu verlieren und dass es ihnen dann egal ist, mal eben locker die StVO zu brechen... :D

"Ich glaub, ich würde nichts mehr zuschreiben, so isses gut."
Ja, man könnte halt noch was dazuschreiben, aber so brennt schon genug Gummi auf der Strasse... :autofahrsmilie:

LG,

baddax

 

So, Kleinigkeiten geändert, Wortwiederholungen entfernt...
Danke noch mal allen für die konstruktive Kritik.

 

Hey Ronja,
endlich schreibe ich hier auch mal was und dann muss es natürlich zu deiner Geschichte sein, die ich schon vor einer ganzen Weile gelesen habe – damals stand sie noch unter Experimente …
Viel Neues kann ich dir nicht sagen: experimentell genug fand ich sie auch nicht, aber unter Spannung ist sie mE gut aufgehoben. Die vielen Handlungsfäden und Perspektiven haben mich beim ersten Überfliegen abgeschreckt, ich habe aber rasch festgestellt, dass man beim Lesen keine größeren Schwierigkeiten hat, das Puzzle zusammenzusetzen. Flüssig zu lesen und für meine Begriffe auch spannend. Das offene Ende – ja, das ist so eine Sache. Ein bisschen enttäuscht war ich zugegebenermaßen auch. Ich glaube nur, es wäre schwer, ein Ende zu finden, das der Handlung auch in vollem Maße gerecht wird. Je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto besser gefällt mir mittlerweile das offene Ende. Der Leser bleibt zwar völlig aus der Puste hechelnd vor diesem Ende stehen und starrt es groß an, aber das finde ich gar nicht so verkehrt, zumindest bei dieser Geschichte funktioniert es, dass sie einem hinterher noch mehr im Kopf herumkribbelt als wenn du eine banale Verhaftungsszene oder eine wilde Schießerei angefügt hättest. Für mein Gefühl muss die Geschichte genau dort aufhören, wo sie es tut. Also mach für mich noch einen Strich auf der Seite fürs offene Ende.
Heute eher unkonstruktiv, aber trotzdem gutgelaunt,
liebe Grüße
ciao
Malinche

 

Hallo Ronja,

ein paar kleine Kommentare:

Zuerst:
- Geschichtsideee: phantastisch!
- Ende der Geschichte: naja da stimme ich Coleratio zu. Ein beschriebenes Ende wäre der Kick!
- Spannung: da, finde ich, haben Iris und Coleratio schon an den richtigen Stellen geklopft, nämlich aus meiner Sicht:
1. Spannung ist nicht durch exaktes Timing zu ereichen, sondern diese zeitorientierten Stories nach "24 Stunden" - Prinzip sind nur Mittel zum Zweck. Coleratio hat recht, wenn sie sagt: Spannung entsteht durch Beschreibung der Innenwelten, nicht nur durch Auflisting der äusseren Vorgänge.
2. Eine Pointe entsteht dadaurch, dass Du Deine Geschichte im sprachlichen Fluss auf etwas zugehen lässt, zum Beispiel das Ende. Ich vermisse die sprachliche Zuspitzung. Von vorne bis hinten immer der gleiche Sprach- und Textrhythmus, deshalb hat die kg bei mir auf keine Gänsehaut ausgelöst. Das finde ich schade, denn mit etwas Abstand zu Deiner kg könntest Du ihr noch mehr Würze geben.

Das ist nur meine Meinung, wir sind hier auf einer Diskussionsplattform, nimm Dir meine Meinung nicht allzu sehr zu Herzen, andere haben ja auch schon anders kommentiert.

LG
W. Rauch

 

Hallo Malinche, hallo Urach,

@ Malinche:

Das offene Ende – ja, das ist so eine Sache. Ein bisschen enttäuscht war ich zugegebenermaßen auch. Ich glaube nur, es wäre schwer, ein Ende zu finden, das der Handlung auch in vollem Maße gerecht wird. Je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto besser gefällt mir mittlerweile das offene Ende. Der Leser bleibt zwar völlig aus der Puste hechelnd vor diesem Ende stehen und starrt es groß an, aber das finde ich gar nicht so verkehrt, zumindest bei dieser Geschichte funktioniert es, dass sie einem hinterher noch mehr im Kopf herumkribbelt als wenn du eine banale Verhaftungsszene oder eine wilde Schießerei angefügt hättest.

cool, dann ist ja ein bisschen was so angekommen, wie ich es eigentlich geplant hatte. :D Freut mich zu hören.

Danke dir fürs Lesen und die unkonstruktive aber sehr aufbauende Kritik. :kuss:

@Urach:

Mit der Spannung ist das so eine Sache. Die Spannung stand nicht im Zentrum, als ich die Geschichte geschrieben habe, sondern die Zeitgleichheit. Ich hab das Ding nach Spannung verschoben, weil manche Leute meinten, da gehöre es hin, insofern bin ich nicht so böse, wenn du mir jetzt sagst, es sei nicht spannend ;)
Prinzipiell stimme ich dir zu und Spannung ist durch innere Beschreibungen eher aufgebaut, als durch äußere. Bei dieser speziellen Geschichte wollte ich allerdings gar nicht zu sehr in die Charaktere gehen (ist bei anderen Storys von mir duchraus anders ;)
Ich denke, ich werde die Geschichte so lassen. Es war ein Experiment für mich, auch wenn sie laut den Mods da nicht stehen bleiben darf ;)

Das ist nur meine Meinung, wir sind hier auf einer Diskussionsplattform, nimm Dir meine Meinung nicht allzu sehr zu Herzen, andere haben ja auch schon anders kommentiert.

Hab ich s einen schlechten Ruf? *wunder* das weiß ich doch. Ich breche nicht gleich zusammen wegen einer schlechten Kritik ;)

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hallo Ronja,

ich bin relativ neu auf kg.de und wollte nur unterstreichen, dass ich nur meine Meinung wiedergebe.
Übrigens: insgesamt finde ich Dein Experiment auch als Spannungskrimi zu 95% gelungen.
LG
WU

 

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