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Unerlaubter Ausflug

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19.08.2006
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Unerlaubter Ausflug

Das Himmelblau leuchtet und die Sonne verzaubert den Strand in einen von Menschen besiedelten Platz. Die Luft riecht nach Salz und einige Möwen fliegen schwitzend aber trotzdem singend durch den Wind. Eine leichte Brise kühlt die sonnengewärmte Haut und verursacht ein leichtes Kribbeln durch das Salz, welches sie dem Meer genommen hat und nun meinem Körper überlässt. Das Meer funkelt im Sonnenschein und blaue Wellen brechen in der Brandung.

Nach dem ich den letzten Zug meiner Zigarette genommen hab, verlasse ich meinen Platz unter dem Sonnenschirm und gehe über den heißen Sand zum Meer. Meine Luftmatratze klemmt unter meinen Arm. Am Wasser angekommen ist der Sand schon wesentlich kühler. Einige kleine Sandburgen werden vom Wasser, welches den Strand hochläuft verschlungen und in das Meer gezogen.
Meine Füße tragen mich hinein. Die Temperatur ist angenehm und meine Füße beginnen zu kribbeln, als sie vom Wasser berührt werden. Ich lege mich auf die Luftmatratze und paddel hinaus…

Die weißen Sterne glitzern am dunklen Firmament, wie eine Lichterkette, die über den Himmel gespannt wurde. Der Vollmond tränkt die Umgebung in ein schummriges, leicht gelbliches Licht.
In der Ferne ist ein rötliches Licht zu sehen, welches ich nicht einordnen kann. Überrascht stelle ich fest, dass ich mich noch immer auf hoher See befinde und entschließe mich, dem Licht entgegenzupaddeln.

Die Nacht ist ruhig. Die einzigen Geräusche, die ich wahrnehme sind die, des aufspritzenden Wassers, welche durch mein Vorankommen entstehen. Das seltsame rote Leuchten ist intensiver geworden und umso näher ich ihm komme, desto deutlicher kann ich die Konturen einer Insel wahrnehmen. Es scheint, als sei die ganze Insel von dieser Rottönung umgeben.

Einige freundliche Wellen helfen mir, zum Ufer dieser geheimnisvollen Insel zu gelangen. Nun erkenne ich auch, wodurch die rote Farbe zustande kommt. Überall stehen Bäume, an denen rot leuchtende Laternen angebracht sind, die die Nacht erhellen. Es gibt keinen Strand, sondern nur ein kleines Ufer. Dahinter befindet sich direkt dieser zauberhaft leuchtende Wald. Große Fichten, dicke Eichen und zarte Tannen betäuben meine Sinne.

Ein kleiner Pfad führt hinein. Die Laternen hingen nur an den Bäumen am Waldrand. Umso tiefer ich in den Wald hineingehe, desto dunkler wird es. Kleine trockene Äste verteilen sich auf dem Pfad. Der Geruch von Fichtenharz macht sich breit. Ein Rascheln in einem kleinen Gebüsch rechts von mir. Reflexhaft bleib ich stehen.

In der Ferne donnert es. Die Baumwipfel schaukeln im stärker werdenden Wind. Dunkle Wolken schieben sich vor den hellen Vollmond. Bald stehe ich in einem dunklen Wald. Ich kann nur noch Umrisse wahrnehmen und das Rascheln in dem kleinen Gebüsch rechts von mir wird lauter.

Der Himmel öffnet seine Schleusen und spuckt dicke Regentropfen in den Wald. Blitze zucken gefolgt von lautem Donnergrollen. Ich habe den Eindruck, als würde sich die Insel bewegen. Plötzlich ein Laut. Ein ziemlich verstörender Laut. Eine Mischung auf Babygeschrei und Affenlaut. Mein Blick geht sofort nach rechts. Vor dem Gebüsch steht ein kleiner Junge mit einer Affenmaske. Oder ist es ein kleiner Affe mit einem Menschenkostüm. Ein Stechen in meinem Kopf, als ob ein Blitz eingeschlagen wäre. Ich kneife meine Augen zusammen und öffne sie wieder. Der Junge steht nun unmittelbar vor mir. Er reicht mir bis zum Bauchnabel und schaut mich reglos an. Er öffnet den Mund und schreit…

Verwirrt schaue ich mich um. Die Sonne strahlt über dem Meer. Ich liege auf der Luftmatratze und bin schon recht weit vom Strand entfernt. Schnell paddele ich zum Strand zurück, gehe hastig zu meinem Platz und lege mich auf mein Handtuch unter dem Sonnenschirm. „Ich muss eingeschlafen sein und schlecht geträumt haben“, sagte ich beruhigend.

„Hier ist er.“, hörte ich eine Stimme rufen. Kurze Zeit später standen 3 Männer in weißen Kitteln vor mit und baten mich mit ihnen zu kommen. Ich verstand zwar nicht, was sie von mir wollten, aber ich folgte ihnen.

 

Hallo Elektroträumer,

deine Geschichte, die eher nur als Phantasiereise durchgehen kann, lässt mich kalt zurück. Du benutzt Metaphern und Ausdrücke, die vor Gespreiztheit ächzen: Schwitzende, trotzdem schreiende Möwen? Blaue Wellen? Freundliche Wellen? Die Sinne betäubende Bäume? Gehender Blick?

Die einzigen Geräusche, die ich wahrnehme sind die, des aufspritzenden Wassers, welche durch mein Vorankommen entstehen.
  • Kein Komma gehört zwischen "die" und "des"
  • "welche durch mein Vorankommen entstehen" passt in seiner rationalen Nüchternheit nicht zum übrigen Text, Vorschlag >> wenn ich eine Hand hinein tauche.
„Hier ist er.“, hörte ich eine Stimme rufen. Kurze Zeit später standen 3 Männer in weißen Kitteln vor mit und baten mich mit ihnen zu kommen. Ich verstand zwar nicht, was sie von mir wollten, aber ich folgte ihnen.
  • Kein Satzpunkt bei wörtlichen Redewiedergaben, wenn es dahinter noch weiter geht mit Instruktivklauseln >> "Hier ist er", hörte
  • Zahlen bis 12 ausschreiben >> drei Männer.

In dem Erlebnis auf der Insel erkenne ich einen vagen, archaischen Hintersinn, der zu weiteren Überlegungen einlädt. Das ist das gute an der Geschichte.


Viele Grüße,
-- floritiv.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich weiß nicht so recht, ich fand das Bild, welches du in der Mitte der 'Geschichte' entstehen lässt, gar nicht so uninteressant.

Gut, wie floritiv auch schon bemerkt hat, sind einige Formulierungen sicherlich nicht ganz stimmig, Paradebeispiel die schwitzenden und trotzdem singenden Möven, aber dieses mysteriöse, unscharf umrissene 'Inselerlebnis' hat schon Potential, auch wenn man das sicher stilistisch noch ausreizen könnte ;-)

Ich sage aber vorallem 'Potential', weil du es mit dem Schluss der Geschichte jäh zerstörst und dieses ganze seltsame Bild einfach in ein "ok, der ist halt verrückt und seine Psyche ist mit ihm durchgegangen" zerstörst und somit auch 'normalisierst'. Also dieses Bild einem pathologischen Menschen zurechnest, womit das 'Seltsame' klar ist und nichts mehr seltsam.

Insgesamt ist der ganze Schlussabsatz... hmm: überarbeiten! Da scheint dir so ein bisschen die Laune vergangen zu sein, ist das möglich? Das ist schade, weil man damit, wie in diesem Fall, eine ganze Geschichte kaputt machen kann. Das scheint mir einfach platt, in 2 Minuten hingeklatscht.

„Hier ist er.“, hörte ich eine Stimme rufen. Kurze Zeit später standen 3 Männer in weißen Kitteln vor mit [MIR] und baten mich mit ihnen zu kommen.

Gut, du weißt nuneinmal nicht, wie so etwas abläuft, ich bisher auch nicht, aber das wirkt doch sehr klischeehaft. Ich würde behaupten, dass mindestens die Polizei mit dabei ist. Und dass man eine Menschenmenge sieht, die gafft. Das sind alles wichtige Einzelheiten, die entscheiden, ob ein Bild beim Leser ankommt, oder nicht.

Außerdem schreibt man Zahlen aus. Wenn überhaupt "drei Männer in..."

Und ich würde schreiben "Da ist er." Denn sie scheinen ja erst noch weiter weg zu sein und dann zu ihm zu kommen.

...und baten mich mit ihnen zu kommen. Ich verstand zwar nicht, was sie von mir wollten, aber ich folgte ihnen.

ja, besonders hier scheinst du keine Lust mehr zu haben. Langweilig, wenn du mich fragst. Wundert der sich nicht? Wehrt er sich nicht?...

Meine Empfehlung außerdem: schreib es im personalen Erzählstil, ich glaube das würde dir zu mehr Distanz zum Text verhelfen, die hier hilfreich sein könnte. Außerdem kannst du dann besser beschreiben, wie der Protagonist sich verhält etc... lohnt sich jedenfalls, es mal zu versuchen.

*edit*: habe gerade wieder den Titel gesehen, da ist mir aufgefallen, dass ich den gar nicht mehr berücksichtigt habe. Gut, "unerlaubter Ausflug" gibt dem ganzen noch etwas mehr 'Sinn', da ist also ein Verrückter ausgebrochen.

Da würde ich das aber alles auch klarer herausarbeiten, nur der Titel weist darauf hin. Die 'Männer in den weißen Kitteln' könnten ihn bitten wieder mit zu kommen, oder irgend einen Spruch sagen, 'na, da bist du ja wieder' oder 'hier steckst du also'... gestalte das einfach ein bisschen lebendiger ;)

 

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