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Unter Verdacht

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28.09.2006
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Unter Verdacht

Unter Verdacht!
Sechzehn war ich.
Das ekelhafteste Alter, das man sich denken kann! Du weißt, dass du es kannst!
Aber da bist du der Einzige. Du weißt es besser! Aber keiner hört dir zu. Du weißt dass du für dieses Mädchen das Beste bist, was ihr passieren kann! Sie bemerkt dich nicht einmal.
Du kommst Dir vor wie unter einem Glassturz. Wo Du die Menschen um dich anschreist, und keiner hört Dich.
Natürlich hab ich niemanden angeschrieen. Genau, das war der Glassturz. Wie auch immer. Ein Mädchen, das bereit war, dir auch nur zu zuhören.....das war schon eine Sensation! Zumal dieses Mädchen Gefahr lief, von den Erwachsenen völlig fehl-interpretiert zu werden. Kein Jugendlicher kann sich so einen Blödsinn ausdenken, wie ihn die Erwachsenen ihm zutrauen.
Nun ja, dies nur zur Einstimmung.
Da gabs die Erika (Name vom Verfasser geändert, sie lebt noch). Sie war bereit uns zu zuhören. Ihre Mutter war allerdings der Meinung, dass dies völlig unnötig wäre. Das war damals die Meinung aller Mütter. Nun vielleicht fast aller Mütter, ich hab halt keine andere getroffen.
Um mit Erika über Themen wie: Wann macht die neue Eisdiele auf, oder: Was ist der Sinn des Lebens (Diese Dinge standen völlig gleichberechtigt nebeneinander) zu reden, war ein besonderer Kunstgriff von Nöten.
Erika wohnte in einem Einfamilienhaus am Ortsrand. Direkt neben dem dazugehörigen Garten stand das obligatorische gelbe Ortsschild.
Mit Erika war folgendes abgesprochen: Wenn wir mit ihr quatschen wollten, so warfen wir einen Stein gegen das Ortsschild. Daraufhin kam sie – sofern möglich – heraus und wir konnten ratschen.
Bis eine (in unseren Ohren) giftige Stimme aus dem Haus kreischte: „Erika, wo bist denn wieder???“
Daraufhin verabschiedete sich Erika hastig von uns, rief zurück: „Ich komm schon“ und eilte zum Haus zurück. Während wir vor dem Lattenzaun in die Knie gingen, um von Mama nicht entdeckt zu werden. Schließlich hatten wir auch eine Fürsorgepflicht Erika gegenüber.
Soweit so schlecht.
Eines Abends aber, just als Mama wieder nach Erika „rief“, und wir vor dem Zaun abtauchten, umfingen uns dort die Scheinwerferkegel eines Autos das sofort anhielt.
Den zwei Polizisten die dem Auto entstiegen, schienen wir lauernde Einstiegsdiebe oder gar Schlimmeres zu sein. Barsch forderten sie uns auf unsere Anwesenheit im Allgemeinen, und unser Verhalten im Besonderen zu erklären.
Nun war guter Rat teuer. Alle stotternd vorgebrachten Erklärungsversuche von Erika und ihren speziellen Kommunikationsproblemen konnten die zwei Beamten nicht hinreichend von unserer Harmlosigkeit überzeugen.
Da half nur noch Eines:
Ich hob einen ordentlichen Stein vom Boden auf und hielt ihn dem Beamten entgegen: „Bitte Herr Wachtmeister, sein´s so gut und werfen´s diesen Stein gegen die Ortstafel?!“
Der Beamte war völlig konsterniert ob dieser Zumutung.
Ich insistierte: „Das is der einzige Weg, wie wir Sie überzeugen können! Bitte werfen´s diesen Stein gegen die Ortstafel!!!
Ich wiederholte meine Bitte mehrmals. Schließlich, meines Drängens halber ließ er sich dazu herbei. „Na gib schon her“ Er warf den Stein tatsächlich gegen die Ortstafel.

„Ich darf nicht mehr raus“ klang es von Erika aus einem Fenster.

Breit schmunzelnd nickten uns die Polizisten zu: „Lasst Euch bloß von der Mutter nicht erwischen“ stiegen in ihr Auto und ließen uns erleichtert zurück.

Solche Risiken bin ich für keine Frau mehr eingegangen. Ob Erika das weiß?

 

Hallo flying_theo und auch von mir herzlich willkommen auf kg.de! :)

Die Geschichte selbst, also den Plot, der ihr zugrunde liegt, finde ich auch ganz nett. Du ahnst sicher, dass jetzt ein "Aber" kommt. ;)

Der Einstieg ist aus meiner Sicht ziemlich missglückt. Ich würde hier die direkte Ansprache des Lesers ganz weglassen. Funktioniert hier nicht so richtig. Zumal es dort nur absolute Belangslosigkeiten hagelt.
Der ganze erste Abschnitt gehört aus meiner Sicht entweder ganz weg oder stark überarbeitet. Gerade der Anfang ist immer sehr wichtig, um die Leser erst einmal zu fesseln und in die Geschichte zu ziehen. Das gelingt hier nicht.

Dazu haben mich die ganzen Einschübe in den Klammern gestört. So etwas hier:

(Name vom Verfasser geändert, sie lebt noch).
würde ich ganz rauslassen. Es ist eine Geschichte. Wie Z-P schon anmerkte, erzeugst du damit mehr Distanz und lässt den Leser nicht in deine Geschichte eintauchen.

Die Fehler solltest du dringend verbessern. Beispiele:

Du weißt, dass du für dieses Mädchen das Beste bist,

Du kommst dir vor wie unter einem Glassturz. Wo du die Menschen um dich anschreist, und keiner hört dich.

Ein Mädchen, das bereit war, dir auch nur zu zuhören ... das war schon eine Sensation!


Fazit: Nette Grundidee, zu einer guten Geschichte noch überarbeitungswürdig. :)

Viele Grüße
Kerstin

 

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