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Unterm Birnbaum

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17.03.2009
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Unterm Birnbaum

Unterm Birnbaum


Verwirrung machte sich breit. Damit hatte niemand gerechnet. Er hatte die Augen geschlossen, fast als würde er schlafen. Die Birne steckte in seinem Mund wie ein Pfropf. Wie bei den anderen. Die Arme an die Äste gebunden, die Füße wenige Zentimeter über dem Boden. Es war schon spät, der Mond ging langsam auf und beleuchtete sein fahles Gesicht. In diesem Szenario wurde Ian Agnew tot aufgefunden.


Kommissar Hunter war ratlos. Er und seine Leute hatten Agnew nur eine Minute aus den Augen gelassen. Das war schon der vierte Mord in dieser Woche. Diesmal hatte es Dunningham Junior erwischt. Der Täter hatte ihn in seiner Wohnung besucht und ermordet. Wieder nach dem selben Prinzip und, darauf wettete er, es waren wieder Agnews Fingerabdrücke auf der Tatwaffe, einem alten schottischen Dolch. Wie immer. Er musste Agnew finden, bevor noch mehr Morde geschahen. Überall schon schaute Agnews Gesicht aus Steckbriefen in die Strassen. Doch er war nicht zu finden.


Lord Dunningham war entsetzt, als er davon erfuhr. Schon drei! Schon drei seiner Verwandten. Angst überkam ihn, er würde der Nächste sein. Der nächste und gleichzeitig letzte von Lord Dunningham Seniors Erben. Nun musste er Ruhe bewahren. Er nahm sein Glass und goss sich nach. Er trank es mit einem Zug leer. Eiskalter Scotch rann seine Kehle hinunter als es klopfte.


Ian Agnew rannte. Nun war ihm alles klar. Nun verstand er, wie die Ereignisse zusammenpassten. Lord Dunningham, er und seine drei verwandten hatten es getan. Sie hatten sich des Sohns und somit des offiziellen Erbens von Dunningham Senior entledigt, seine Leiche unter dem Birnbaum begraben. Nun wusste Sie es auch. Sie, die ihn immer geliebt hatte. Wenn er es nur vorher gewusste hätte. Er hätte ihnen die Tür vor der Nase zugeschlagen. Doch sie hatten gut bezahlt. Zu gut.


Sie hatte ihn schon seit langem beobachtet. Im Moment schaute Sie ihm zu wie er unbeholfen aus dem Taxi ausstieg. Hinter Ihrem Stand unter Ihrem Schirm blieb sie auf den ersten Blick verbogen. Er lief an Ihr vorbei. Sie musste es jetzt tun. „Hey Mister!“ Er drehte sich um. „Hätten sie vielleicht Interesse an einem meiner Stücke?“ Er ging zu ihrem Stand und betrachtete die Ware. „Nun was halten sie davon?“ fragte Sie. Er nahm eins der Messer und wog es in der Hand. „Nun?“ Er nahm sie nacheinander und legte sie wieder zurück. „Nein danke. Kein Interesse.“ „ Zu schade“ sagte sie mit enttäuschter Miene doch innerlich jubelte Sie. Nun hatte sie was Sie brauchte. Jetzt würde sie Ihn endlich rächen. Ihn, den sie immer geliebt hatte. Sie warf noch einen letzten Blick auf sein Gesicht. Ein Gesicht das bald überall in der Stadt zu sehen sein würde. Sie nahm die alten, schottischen Dolche mit einem Tuch von ihrem Tisch und wandte sich ab. Ein böses grinsen huschte über Ihr Gesicht. Im Grunde tat er Ihr fast Leid.
Nur fünf Tage später, während sie ihm eine Birne in den Mund stopfte, würde Sie dieses Gefühl noch einmal überkommen.

 

So das ist meine erste Kurzgeschichte. Ich befürchte schlimmstes. Naja hat auf jedenfall Spaß gemacht die Geschichte zu schreiben.

 

Hallo Bommel!

Willkommen auf kg.de.

"Ich befürchte schlimmstes." => Ja, ganz toll ist der Text nun nicht. Aber wenn du noch blutiger Anfänger bist - Übung macht den Meister.
So kommt von mir erstmal der Anfängertip: Lies viel, hier bei kg.de besonders auch die Kritiken zu den Texten.

Direkt zum Text: Eine Geschichte geht dem Leser gemeinhin viel näher, wenn sie in einem Szenario spielt, das der Leser sich vorstellen kann. Das ist in unserem Fall der deutschsprachige Bereich. (Oder es muss eine verdammt gute und glaubhafte Beschreibung einer anderen Szenerie sein.)
"Kommissar Hunter" beißt sich sozusagen selbst in den Schwanz. "Kommissar" ist eindeutig hiesig, "Hunter" englisch/amerikanisch.

Formal:
- Man macht in Dialogen immer Zeilenumbrüche, wenn der Sprecher wechselt. Beispiele wirst du in fast jedem Buch aus deinem Regal finden.
- Ihr/Ihren/Sie ... schreibt man nur als Anrede groß. (Eben um die Anrede von dem normalen Gebrauch der Wörter unterscheiden zu können.)

"Die Birne steckte in seinem Mund wie ein Pfropf." => Übrigens, du hast wohl "Ein Fisch namens Wanda" gesehen, was? Fehlen nur noch die Pommes.

Inhaltlich: Dein Text liest sich wie eine stichwörtliche Zusammenfassung einer Geschichte. Das ist bisher viel zu wenig. Man kann sich nichts wirklich vorstellen. Unbedingt ausbauen! Wenn du das gemacht hast, kannst du mir gerne eine PN schicken und ich sehe mir den Text nochmal an.

Grüße
Chris

 
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Guten Abend, Bommel!

Kommissar Makita ist auch ratlos.
Um zu kapieren, wer jetzt wen warum (und in welcher Reihenfolge) gemeuchelt hat, mußte ich Deinen Text dreimal lesen. Und nachdem ich es im Groben kapiert zu haben meine, weiß ich immer noch nichts. Dabei bin ich doch nicht doof ... das kann also nur an der Geschichte liegen! :D
Die Mörderin hat also den Sohn geliebt. Dunningham, Ian Agnew und drei ominöse Verwandte töten diesen Sohn (wessen Sohn überhaupt? Ist nicht Dunningham der Sohn des alten Lord Dunningham?), wobei Agnew dafür bezahlt wurde (warum? Waren vier Täter nicht genug, so daß man noch einen fünften anheuern mußte?), sie findet es heraus (wie denn? Wer ist sie? Woher weiß Dunningham, daß sie es weiß?) und tötet erst die Verwandten, dann Dunnigham, dann Agnew, hab ich das wenigstens richtig verstanden?
Du erzählst das in einer echt krausen Reihenfolge. Nicht einfach vom Ende zum Anfang, sondern kreuz und quer. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn auf diese Weise eine atemberaubende Story ans Licht kommt. Aber das ist alles ein bißchen mager für dieses Maß an Verwirrung.
Der Kommissar läßt Agnew nur eine Minute aus den Augen, und ruckzuck passieren vier Morde in einer Woche. Hat er ihn vorher immer beobachtet? Warum? Und was ist jetzt das eigentliche Motiv, Dunninghams Erbe oder Rache? Und wessen Sohn war das, verflixt? Dunningham Junior wird ja nicht seinen eigenen Sohn töten, war es der Sohn der Mörderin?

Nun wusste Sie es auch. Sie, die ihn immer geliebt hatte. Wenn er es nur vorher gewusste hätte. Er hätte ihnen die Tür vor der Nase zugeschlagen.
Klingt ja erstmal so, als würden Agnew und die Frau sich kennen. Aber er erkennt sie an dem Stand nicht. Wenn er sie jedoch nicht kannte, warum hätte er dann nicht mitgemordet, hätte er es vorher gewußt? Was eigentlich genau voher gewußt?

Der Text erinnert mich an solche Logiktrainer, wie es sie früher oft im Zeit-Magazin etc gab: Herr Müller verläßt sein Zimmer nach Frau Maier. Frau Maiers Zimmernummer ist ungerade. Familie Krause geht niemals vormittags auf die Skipiste. Und aus zwanzig solchen Sätzen kann man nachher schlußfolgern, wer in welchem Zimmer wohnt und wann auf die Skipiste geht. Nur das hier scheint mir eine Gleichung mit zuvielen Variablen und Unbekannten zu sein, man kriegt es nicht auf die Reihe.
Es sind etliche Schreibfehler drin, aber in Anbetracht der lückenhaften Handlung, der fehlenden Spannung und der Generalverworrenheit sind die erstmal zweitrangig.
Grundsätzlich könnte man daraus bestimmt einen gediegenen Krimi stricken, so ein klassisches Stückchen mit Lords und schottischen Dolchen, warum nicht? Aber es muß auch eins zum andern passen und nicht nur so tun, um den armen Leser verrückt zu machen.
Freundliche Grüße und willkommen auf KG.de,
Makita.

P.S. Über einen Kommissar Hunter würde ich nur schreiben, wenn auch Micky Maus vorkäme.

 

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