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Urlaub mit Hindernissen

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20.11.2005
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Urlaub mit Hindernissen

Benno freute sich dieses Jahr ganz besonders auf seine Urlaubstage. Mit dem letzten Gerichtsstreit, mit dem er seine Exfrau und deren unnütze Bälger ins Armenhaus gebracht hatte, hatte er zugleich so viel Geld eingenommen, dass es locker für einen Superspitzenklasse-Urlaub im fünf Sterne Hotel mit allem Drum und dran auf Ibiza reichen würde.
Dort war er bereits einmal in den 70er-Jahren und man munkelt, dass er erst seit diesem Besuch der Feteninsel der liebenswerte Alkoholiker ist, wie wir ihn heute kennen.

Wie auch immer, Mitte Juli packten er und seine asoziale Sippe die Koffer und ab ging's zum Flughafen. Doch wie meistens im Leben kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Im Klartext: Bennos rostiger weißer Haufen Automobilsurrealismus stand zwei Stunden vor dem Take-Off nicht etwa ordnungsgemäß im Parkhaus des Flughafens, sondern zwanzig Kilometer vor ebendiesem im dichtesten Feierabendverkehrsstau.
Benno wurde bei der zehnten Zigarette seit Staubeginn langsam ungeduldig. Was ist denn das hier für ein Kiki? moserte er. Das ganze passte ihm gar nicht in den Kram. Er hoffte nur inständig, dass jetzt nicht...da passierte es auch schon: Bähärnd? quakte die dicke Wanda vom auseinanderfallenden Beifahrersitz herüber. Was ist denn? knurrte Benno. Er ahnte es schon. Ich muß auf die Toilette! Kannst du mal kurz anhalten? Jetzt fühlte sich Benno gelinde gesagt ein bisschen verarscht. Von Anhalten konnte keine Rede sein. Er stand mit seiner Rostlaube seit knapp eineinhalb Stunden auf der selben Stelle einer dreispurigen Autobahn Richtung Hannover.
Benno verkniff sich aber noch einmal sämtliche Kommentare die ihm auf die Schnelle zu dicken Frauen einfielen und säuselte: Aber Fleischklöpschen! Wir stehen doch im Stau! Ich kann nun einmal nicht einfach irgendwo halten! Warte, hier ist noch ein leeres Tetrapak von vor drei Jahren... Weiter kam Benno nicht, denn da knallte ihm die unförmige Qualle auch schon eine, dass Benno die Brille von der Nase fiel. Du bist so gemein zu mir! schluchzte der Koloss. Benno konnte es nicht fassen: Da meint man es mal gut und dann so was! Dieses undankbare Pack!

Knappe zehn Minuten des Schweigens später, hatte Benno sich schon fast wieder beruhigt, da fragte ihn sein jüngster, der kleine Wolfgang, wann sie denn endlich da wären, seine Füße würden absterben, da seine Mutter den Sitz in Bennos Rostlaube mit ihrem fetten Arsch derart in Richtung Rücksitzbank gepresst hatte, dass der kleine Stefan aussah wie ein Beinamputierter.
Nun reichte es Benno aber endgültig. Er, der schon immer für sein besonderes pädagogisches Geschick bekannt war, schnappte sich den kleinen Wolfgang, zog ihn aus der Karre und fauchte ihn an, dass er jetzt bloß die Fresse halten solle, sonst springe ihm der Draht aus der Mütze! Um dem ganzen Nachdruck zu verleihen, pfefferte er ihm dann noch schön eine mit seinen eiskalten Nikotingreifern.

Kurz darauf löste sich der Stau, der die Stimmung so schön aufgeheizt hatte, aber unsere Protagonisten hatten noch einmal das Glück der Dummen auf ihrer Seite. Benno hatte auf den letzten Kilometern nochmal alles aus seinem motorisierten Einkaufswagen rausgeholt und sogar kurz vor dem Flughafen einen Rollstuhlfahrer beim Ampelrennen abgezogen, wenn auch nur sehr knapp.
Sie hatten es also gerade so noch geschafft, einzuchecken und nun saßen die drei Idioten in der an allen Ecken und Enden vollgekotzten und demolierten Maschine der Iberia airlines.
Kurz vor dem Start fand Benno einen dicken, fetten Popel unter seinem Sitz. Sein Vorgänger hatte ihn offenbar dort hingeschmiert. Da er die Bordverpflegung nicht gebucht hatte, war er froh, dass da jemand war, der an ihn gedacht hatte und verspeiste den Mömmes genüsslich schmatzend vor den gierigen Augen seiner dicken Freundin.
So ähnlich verlief auch der weitere Flug. Wanda kämpfte mit ihren Schweißdrüsen, Wolfgang mit ihren Speckfalten und Benno mit der sexuellen Verkrampfheit der spanischen Stewardessen. Er konnte einfach nicht glauben, dass die feurigen Senoritas einem so scharfen rothaarigen Alpharüden wie ihm wiederstehen konnten. Das verstand er erst, als die Chefstewardess ihm eine scheuerte, nachdem er sie "zufällig" mit seinem kümmerlichen Klettermaxe am Hintern gestreift hatte. Benno war nun völlig bedient, und was noch schlimmer war: Er merkte wie sich ein Morgenschiss der allerersten Güte ankündigte. Schnell stakste er auf die Toilette, um sich seiner stinkenden Fracht zu entledigen. Doch diese war besetzt. Benno konnte nicht warten. Vor einer proppenvollen Flugkastkabine trommelte er wie ein Wilder gegen die verschlossene Klotür: Aufmachen! Hier geht’s um Leben und Tod!

Doch niemand reagierte. Benno quetschte die Backen zusammen wie noch nie zuvor in seinem Leben, doch es half alles nichts: Er griff sich ein Serviertablett, hockte sich vor seinen Sitz und seilte kräfig einen ab.

Noch im Hotel hatte Benno einen hochroten Kopf und bemerkte, wie einige Leute mit dem Finger auf ihn zeigten und lachten. Doch jetzt gab es erstmal wichtigere Dinge zu erledigen: Zum Beispiel die hundertzwanzig Koffer von seiner fetten Alten in den sechsten Stock zu tragen. Ja das machte ihm richtig Spaß. Aber Benno bekam schlagartig bessere Laune, als er in der Lobby die Bierreklameschilder vor der Bar entdeckte. Jetzt wußte er auch, was er die kommende Woche über tun würde.

Abends dann, als Wolfgang schon eingeschlafen war, wurde Benno dann ein bisschen juckig. Er hatte die halbe Bar ausgetrunken, von der Minibar im Zimmer ganz zu schweigen, die war bereits dreimal wieder aufgefüllt worden. Von Alkohol und Schimmelpilzsporen im Zimmer angeregt, startete Benno einen Angriff auf den fleischigen Organismus, der da auf der Matratze lag. Doch irgendwie hatte Wanda keinen Bock, auf jeden Fall rammte sie ihm ihr wabbliges Knie auf den Solar-Plexus, dass Benno röchelnd vom Bett kippte.
Also dachte er sich: Selbst ist der Mann! Und setzte sich mit einer Rolle Toilettenpapier und dem sündhaft teuren Sonnenöl aus Gundulas Beautycase auf den Liegestuhl auf dem Balkon. Er sah sich noch einmal um, ob er denn auch wirklich ungestört war. Obwohl zwei Uhr nachts längst durch war, hatte er keine große Lust nach der Aktion im Flugzeug auch noch beim Wichsen gesehen zu werden.

Nein, da war niemand, soviel war sicher. Benno machte sich ein paar warme Gedanken und legte los. Da bemerkte er, dass er da unten offenbar sehr empfindlich auf das Sonnenöl reagierte. Es brannte wie Feuer. Benno kreischte und jaulte und sprang vom Liegestühl auf und wollte seine Nudel im Badezimmer kühlen gehen, doch er hatte die Rechnung ohne die heruntergelassene C&A-Jeans aus der Kinderabteilung gemacht, die er selbstverständlich auch bei Temperaturen von vierzig Grad im Schatten trug, man will ja keine Sonnenallergie riskieren. Diese brachte den vom Schmerz geplagten Lustmolch nämlich jäh zum Stolpern und er machte einen filmreifen Abgang über den Balkon.

Aber weil Deppen wie Benno immer mehr Glück als Verstand haben, warteten sechs Stockwerke tiefer nicht etwa knüppelharte Gehwegplatten auf den Aufschlag seines knochigen Körpers, sondern die Markise des Restaurants im Erdgeschoss. Benno donnerte wie eine Stuka durchs Polyester und blieb kopfüber mit dem nackten Arsch gen Himmel gereckt stecken. Sekunden später stürmte von dem Lärm alarmiert, unter großem Gebrüll der Sicherheitsdienst herbei, die den alten nackten Mann nach fast zwei Stunden auch aus der Markise befreien konnten. Dass die Zerstörung dieser Bennos Urlaubskonto mit einem fünfstelligen Betrag belastete, war ja noch gar nicht das schlimmste für ihn. Vielmehr hatten sämtliche Bewohner des Hotel in aller Deutlichkeit beobachten können, dass Benno ein lebhaftes Beispiel für das oft gestreute Gerücht war, dass im Alter die Glocken oftmals länger als das Seil werden.

Die folgenden drei Tage verbrachte Benno gedemütigt mit seinem besten Freund der Minibar im Hotelzimmer, die Abreise sehnlichst herbeiwünschend, ebenso wie sein Sohn Wolfgang, der alle Nasen lang dem versoffenen Greis Spirituosen aller Art aus der Bar herbeischaffen musste.
Schließlich war es soweit, und Benno (mit Sonnenbrille und Käppi, tief ins Gesicht gezogen) sowie seine beiden Miturlauber stiegen ins Taxi zum Flughafen. Benno hoffte inständig, dass es jetzt keine weiteren unangenehmen Zwischenfälle mehr geben würde...

Doch er wurde enttäuscht.
Schon bevor das Taxi, welches übrigens in Verfall und Innenraumgestank Bennos treuem Golf in nichts nachstand, den Flughafen erreichte, rumorte es abermals heftigst in Bennos Innerstem. Nein! Bitte nicht! Wisperte Benno, das Unheil bereits ahnend. Und weil sie abermals spät dran waren, konnte Benno auch nicht mehr auf die Toilette, worauf er allerdings auch nicht wirklich scharf war.

Beim Einchecken musste Benno sich sehr zusammenreißen, sich nicht in die Hose zu scheißen. Der Kolben bollerte im Stakkatotakt gegen die Luke. Und dazu dieser Druck! Ein Omnibusreifen musste ähnliche Werte haben.
Und dann das: Die Zollbeamten deuteten den kalten Schweiß, der Benno in Rinnsalen von der rotgebrannten Glatze lief, als untrügliches Zeichen für einen nervösen Drogenschmuggler. Er wurde kurzerhand aus der Schlange gezogen und gebeten, mit ins Zollbüro zu kommen, zwecks Leibesvisitation.

Als Benno in seiner vollgewichsten Unterhose dastand, fiel den Beamten erst auf, dass da in Benno ein wahres Feuerwerk tobte. Sie folgerten daraus, dass er irgendetwas im Verdauungskanal haben müsse. Sir?Do you have something in your ass? wurde Benno freundlich gefragt. Benno versuchte den Zollbeamten klar zu machen, dass er ganz sicher nichts in seinem ass hätte und einfach nur schnell ins Flugzeug gehen wolle, um dort kräftig zu scheißen.
Die Zollfuzzis wurden jetzt doch ein wenig ungehalten. Would you mind if we take a look? fragte ihn einer der Blaumützen. Benno, der nun überhaupt nicht wollte, dass man ihm irgendetwas in den Arsch schiebt, verstand kein Wort und schüttelte mit dem Kopf, weshalb die Drogenfahnder sofort ans Werk gingen. Drei von ihnen drückten Benno auf den Tisch und der vierte beging den schweren Fehler die Ventilkappe zu öffnen.
Ein grüner Strahl schoß Benno aus dem Hintern und klatschte genau in das Gesicht des erschrockenen Beamten. Fucking german bastard! schimpfte er und ließ Benno an Ort und Stelle festnehmen.

Nun ja, das ganze ist jetzt fünf Jahre her und Benno hat schon die Hälfte seiner Strafe abgesessen. Bleibt zu hoffen, dass er seinen Darm inzwischen besser unter Kontrolle hat.

 

Hatte mich gefragt, pob ich kommentieren soll, da du ja weg warst irgendwie, aber da du jetzt wieder da bist :)
Also: Es gibt ein paar Wörter, die ich einfach nur geil fand, hab grad keine Beispiele, weils schon läönger her is, dass ich gelesen hab. Aber irgendwo gab es ein echt geiles Wort für sein Auto!
Aber insgesamt gefällt mir die Geschichte leider nicht, viele Witze sind platt, der Schreibstil ist langweilig bis schlecht.
Außerdem wäre die Geschichte in Humor besser aufgehoben :)
Aber na ja, man wird sehen
Bruder :sick: Tserk
P.S: Ach ja, da drin gibts ca ne halbe Million Fehler ...

 

Hallo Onkel Horst,

Tserk hats dir ja schon angekündigt und ich schließe mich ihm da gerne an: diese Story gehört nicht in die Satire, sondern in die Humorabteilung, weshalb ich sie auch sofort dorthin verschieben werde.

Ich bin leider noch nie von Fäkalstories begeistert gewesen, ich halte die Verarbeitung dieses Genres für weder spannend noch besonders aussagekräftig, sondern schreibe solche Plots meist dem infantilen Wesenszug und somit demjenigen Alter zu, in welchem man noch bei Eltern und überhaupt Erwachsenen austesten musste, wie weit man in der Fäkalsprache gehen darf, bevor es richtig Ärger gibt.

Ich finde es schade, dass du deine Talente für sowas verheizt, aber mir ist auch bewusst, dass solcherart Geschichten ihre Anhängerschaft nie verlieren wird, weil es ja immer auch Nachwuchs gibt, der sich grad in solcher Phase befindet.

Lieben Gruß
lakita

 

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