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Vergessen

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03.02.2009
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Vergessen

Am Leben fasziniert mich, dass es immer wieder in der Lage ist, mich zu demütigen.

Ich meine, gibt es etwas Deprimierenderes, als an einem Freitag Nachmittag in einem sterilen, menschenleeren Wartezimmer zu sitzen, und umgeben von lauter Arzthelferschönheiten zu sein? Dir charmant zulächelnd, wissen sie anscheinend ganz genau, warum du da bist, und dass du es dir auch noch freiwillig antust, sie um ihre gute Laune, ihren Arbeitsplatz und ihre strahlend weißen Zähne zu beneiden!

Ich für meinen Teil weiß genau, warum ich keine Arzthelferin geworden bin, als mich das nette Fräulein ins Sprechstundenzimmer bittet: Vor mir sitzt Herr Dr. Otto Schäfer. Reich, glücklich, einflussreich und mir total überlegen! Doch er ist nunmal der Einzige, an den ich mich jetzt noch hoffnungsvoll wenden kann. Ich setze mich. "Nun Frau Jansen, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?"

Ihn anstarrend, als hätte ich die Frage nicht verstanden, ermögliche ich uns beiden eine unsäglich peinliche Pause, in der ich mir überlege, wie ich ihm mein Problem überhaupt schildern könnte. Das scheint ihn aber nicht zu stören, denn er schreibt munter irgendetwas auf seinen Zettel, als hätte er mich bereits durchschaut. Während ich versuche, höchst unauffällig zu erkennen, was er denn so über mich notiert, und glaube, etwas wie "charakterschwach" und "unscheinbar" auf seinem rosa Zettelchen lesen zu können, fängt er meinen Blick auf, schaukelt glücklich auf seinem Stuhl und fragt erneut : "Ich meine, was führt Sie denn heute zu mir?"

"Ja also, ich möchte gerne etwas verändern lassen."
"Hm hm hm. Und was genau - wenn ich fragen darf !?", schmunzelt er mich, sich selber scheinbar irre sympathisch findend, an.
"Najaaa, ich weiß nicht so genau. Aber wenn ich in den Spiegel schaue, gefällt mir nicht, was ich sehe, vielleicht irgendwas an meiner Nase?", frage ich ihn unsicher, und komme mir auf einmal furchtbar dämlich vor. Jetzt hält er mich bestimmt für eine vom Leben überforderte, sich selbst hassende Tussie mit zu viel Geld!

Und tatsächlich schmunzelt er sein wissendes Ärzte-Lächeln. Ich mag Ärzte nicht. Und ich glaube, es liegt nicht nur daran, dass sie immer alles zu wissen glauben, und einen mit ihrem spekulierenden pseudo-Krankheiten-Erraten beeindrucken wollen, sondern daran, dass sie immer so verdammt gesund aussehen.
"Nun gut, Sie sind also zu mir gekommen, um sich so verändern zu lassen, damit Sie sich einfach hübscher finden, wissen aber nicht genau was, und wollen, dass ich das für Sie entscheide?", fasst er die Situation gekonnt zusammen.
"Mmh-hm"
Er kommt mit seinem Sessel auf mich zugefahren.
"Wissen Sie, Frau Jansen, man spricht hier von einer Dysmorphophobie, einer psychischen Störung, vermutlich ausgelöst durch gewisse Stoffwechselveränderungen im Gehirn. Der Patient, der unter körperdysmorpher Störung leidet, hat eine allgemeine Wahrnehmungsstörung gegenüber seinem natürlichen Spiegelbild." Er schaut mich mitleidig an. Bereits jetzt habe ich aufgehört ihm folgen zu wollen. "Ich bin der Meinung, dass Sie nichts an sich verändern sollten, solange Sie zumindest keine genaue Vorstellung haben, was Sie eigentlich wollen, und kann Ihnen da in meiner Rolle als plastischer Chirurg leider auch nicht weiterhelfen." Er fährt fort mit Erläuterungen, die ich nicht verstehe, weil ein innerer Abwehrmechanismus mein Zentralgehirn soeben ausgeschaltet hat. "Ich denke, ... " "Ich glaube auch, ... " "Außerdem bin ich der Meinung, ... " "Was ich also damit sagen will, ... " Dieser Mann gehört offenbar zu den Menschen, die einen zu überreden versuchen, indem sie ein und denselben Fakt immer und immer wieder wiederholen. Ich persönlich verfolge da eine ganz eigene Taktik des Ernst-genommen-Werdens: Ich spreche leise.
"Aber Sie können mir als fachmännischer Arzt doch sicherlich sagen, wie man etwas an mir verändern kann, dass mein Gesicht symmetrischer oder so aussieht - gibt's da nicht so ein physikalisches Gesetz für Schönheit? Und außerdem könnte ich mir vorstellen, dass diese Dyso...so..mie ähm diese psychische Sache erst ausgelöst wird, desto länger ich unzufrieden in den Spiegel gucke ... und dann wäre es wahrscheinlich ein Fall für die Krankenkasse, oder nicht?"
"Nun, ich merke worauf Sie hinauswollen, aber blablablabla!"

Während ich die Praxis von Herrn Dr. Otto Schäfer missmutig und unter dem netten säuselnden "Auf Wiedersehen!" der gelangweilten Damen an der Rezeption verlasse, erinnere ich mich daran, wie sehr ich es hasse, mich in Gesprächen intellektuell unterlegen zu fühlen, und komme zu der Meinung, der Arzt sei nur fachmännisch verblendet. Kopfschüttelnd, und was Ärzte angeht nun endgültig abgeklärt, frage ich mich, wie ich überhaupt darauf kommen konnte, mich von jemandem beraten zu lassen, dessen Vorname sich sowohl vorwärts als auch rückwärts lesen lässt, und in beiden Fällen an einen Komiker erinnert.

Auf dem Weg nach Hause kaufe ich mir noch eine Jahresration Schokolade - wenn schon hässlich, dann wenigstes auch fett! In meinem ganz persönlichen Schattenreich angekommen, verfolgt mich der Plan, es mir für den Rest des Abends in einer Sofafalte gemütlich zu machen, doch vorher entmutige ich mich noch mit einem Abstecher zum Spiegel. Nase, Nase, Nase...naja. Die ist eigentlich in Ordnung. Meine Augen sind auch irgendwie hübsch, aber es passt halt alles nicht mehr so richtig ins Gesamtbild, und seit einiger Zeit drängt sich mir genau das in den Vordergrund - aber warum?! Während ich so das Problem betrachte, klingelt mein Telefon. Ohne den Blick vom Spiegel zu wenden, nehme ich ab und sage abwesend: "Ja?" Es ist meine beste Freundin, die übertrieben gute Laune vorgaukelt, um mir damit strategisch das Gefühl geben zu wollen, mir jetzt nichts Spaßigeres vorstellen zu können, als mit ihr was trinken zu gehen. Ich gebe eine belämmertes "Hmmmm, ach nee" von mir, was sie aber nicht entmutigt.
"Na los, seit Wochen sitzt du jetzt schon zu Hause rum, und wir haben schon so lange nichts mehr unternommen!"
"Ja, ich weiß, aber ich muss mich da sehr dringend um ein Problem kümmern." Ich begutachte meine Lippen. Jap, ein sehr großes Problem sogar.
"Also, mich beschleicht so langsam das Gefühl, dass du seit der Sache mit Martin völlig gesellschaftsunfähig geworden bist, Süße." Sie ist nicht nur charmant, sondern auch beispielhaft begabt im Um-die-Ecke-Denken.
"Ach, lass mal. Das hat gar nichts mit Martin zu tun, an den denke ich schon gar nicht mehr! Mir geht's ganz fantastisch!", versichere ich, und mir ist natürlich bewusst, dass ihr Freundinnen-Radar die Lüge sowieso ortet.
"Klasse, weil wenn das sooo ist, dann können wir ja ohne Bedenken weggehen! Und dein Problem wird sich doch sicherlich auch auf nächste Woche verschieben lassen!" Mein Blick wendet sich vom Spiegel ab.
"Naja, weißt du was, ich glaube, ich kann mich tatsächlich auch noch später darum kümmern."
"Oh supi. Alles klar, wir sehen uns dann um acht. Ich freu mich!" Ich senke den Hörer, und muss an Martin denken.

Als ich um halb acht frisch geduscht, geschminkt und eingepackt ins Partyoutfit erneut vorm Spiegel stehe, kommt mir der Gedanke, dass es vielleicht auch gar nicht mein Aussehen ist, an dem ich arbeiten muss, sondern an der aus meiner selbstmitleidigen Zurückgezogenheit resultierende Langeweile... .

 

Am Leben fasziniert mich, dass es immer wieder in der Lage ist, mich zu demütigen
wie wahr, wie wahr. Und so schön zynisch.

Hallo ladylay,

die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Schön zynisch, aber unpretentiös erzählt. Manchmal etwas sperrig in der Satzkonstruktion, z.B.:

Ihn anstarrend, als hätte ich die Frage nicht verstanden, ermögliche ich uns beiden eine unsäglich peinliche Pause, in der ich mir überlege, wie ich ihm mein Problem überhaupt schildern könnte - was ihn nicht zu stören scheint, denn er schreibt munter irgendetwas auf seinen Zettel, als hätte er mich bereits durchschaut.

aber dennoch ganz gut zu lesen. Mir gefällt, wie Du den Bogen von "Ich muss meine Fassade unbedingt ändern" zu "eigentlich brauche ich eine Innensanierung" bekommst. Respekt.

Die techniche Kritik überlasse wie immer Leuten, die sich damit richtig gut auskennen, aber:

"Ja also, ich möchte gerne etwas verändern lassen." "Hm hm hm. Und was genau - wenn ich fragen darf !?", schmunzelt er mich, sich selber scheinbar irre sympathisch findend, an. "Najaaa, ich weiß nicht so genau. Aber wenn ich in den Spiegel schaue, gefällt mir nicht was ich sehe, (...)

Bei Dialogen liest es sich besser, wenn nach jedem Satz eine neue Zeile anfängt, etwas so:

"Ja also, ich möchte gerne etwas verändern lassen."
"Hm hm hm. Und was genau - wenn ich fragen darf !?", schmunzelt er mich, sich selber scheinbar irre sympathisch findend, an.
"Najaaa, ich weiß nicht so genau. Aber wenn ich in den Spiegel schaue, gefällt mir nicht was ich sehe, (...)
(habe diesen Fehler auch mal gemacht und Schelte bezogen :) )
Fazit:
Schöne Idee, gut umgesetzt.

Lieben Gruß
Dave

 

Hallo,
vielen Dank für deinen Kommentar! Da das meine erste Geschichte hier ist, habe ich mich besonders über die Antwort gefreut, um mich mal ein bisschen einschätzen zu können :) Bei den Kritikpunkten gebe ich dir auf jeden Fall recht, und werde mich auch nochmal an eine Überarbeitung setzen...

Schön wären noch weitere Meinungen und natürlich (konstruktive) Kritik!

Grüßlichst, ladylay

 

Hi Ladylay!
Kritik? Kannst du gerne haben.
Allerdings ist mir an deiner Geschichte nicht viel aufgefallen ;)
Was mich stört ist der Titel: Es ist sofort klar worum es geht, und mich halten solche Titel oft vom Lesen ab, weil sie oft für sehr kitschige Geschichten gebraucht werden. Es wäre schöner, wenn der Leser erst nach und nach hinter den Grund für die Krise deiner Hauptperson kommen würde. Aber ich denke das ist Geschmackssache.

eingepackt im Partyoutfit
Ich denke es müsste "ins Partyoutfit" heißen.
Hat mir auf jeden Fall gut gefallen.
Sonnige Grüße
Cathy

 

Hallo ladylay,

deine Protagonistin geht an dem Freitag Nachmittag zum Arzt, freiwillig, ohne dass es zwingend erforderlich wäre, und beklagt sich dabei, dass jeder schöner und ihr überlegener ist. Für mich ist dieser Arztgang nicht ganz nachvollziehbar. Sie ist in Selbstmitleid versunken, was dem Leser, entgegen deiner Protagonistin, schnell klar wird. Sie ist unzufrieden mit ihrem Äußeren und möchte mit jemand darüber reden. Aber wäre es nicht realistischer, wenn sie zunächst mit einer Person darüber sprechen würde, der sie vertraut, anstatt mit einem Arzt, bei dem sie sich über dessen Informationsvorsprung beklagt? Was erwartet sie von dem Arzt? Dass er all ihre Probleme lösen kann?
Gut, vielleicht war deine Protagonistin sogar wirklich überzeugt, der Arzt könnte ihr weiterhelfen – aber warum geht sie dann mit dieser negativen Einstellung in die Praxis?
Insofern war der Inhalt leider nicht ganz nachvollziehbar für mich.

Dein zynischer Schreibstil gefällt mir ebenfalls sehr, insbesondere der Einführungssatz. In diesem Punkt schließe ich mich Dave Nocturm an. Hab die Geschichte gerne gelesen, sie liest sich locker und angenehm.
Ich finde, die Ansätze sind gut, auch wenn man durchaus noch mehr aus der Geschichte herausholen könnte.

Meine spontane Idee wäre, dass deine Protagonistin ihrer Freundin gegenüber herrlich zynisch ihr Leid klagt und herumjammert; so lange, bis ihre Freundin sie am Ende schließlich doch überzeugen kann, mit zur Party zu gehen. Eventuell wäre das eine Idee für eine Alternativ-Version, die m. E. durchaus funktionieren könnte. Ob du sie umsetzt oder nicht, ist dir überlassen.

Auf dem Weg nach Hause kaufe ich mir noch eine Jahresration Schokolade - wenn schon hässlich dann wenigstes auch fett!
:D

Ein paar Absätze an den Dialogstellen würden der Geschichte wirklich nicht schaden.

Den Titel finde ich in Ordnung. Aber vielleicht findest du einen noch treffsicheren, der mehr die Neugierde des Lesers erweckt?

Natürlich ist meine Meinung subjektiv bedingt. Wenn du das Aufsuchen des Arztes dennoch als nachvollziehbar empfindest, sag es ruhig. Ist nur meine Meinung. Jeder Leser liest und interpretiert eine Geschichte ja anders. ;)

Hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Wenn du noch Fragen hast, frag einfach.

Liebe Grüße
Michael

 

Hallo,

Catherine: Ja, also ich muss ehrlich sagen, dass ich mit dem Titel meiner Geschichte auch noch nicht ganz zufrieden bin. Ich finde das immer sehr schwer und werde mir da auch nochmal ein paar Gedanken zu machen...

Michael: Danke dass du dir soviel überlegt hast! Ich habe etwas darüber nachgedacht, ob der Arztbesuch passend ist. Ich finde schon. Bei der Protagonistin wollte ich zeigen, dass sie immernoch verletzt ist, aber es nicht zulässt, die Gefühle an sich herankommen zu lassen. Deshalb überspielt sie einerseits alles mit ihrem Zynissmus und übertragt ihre Unzufriedenheit auf Andere, andererseits schiebt sie es auf ihr Äußeres. Und um das auf die einfachste Art aus der Welt zu schaffen, sucht sie den Arzt auf. Sie spricht deshalb mit keiner Freundin etc über ihre Gefühle, weil sie selbst noch gar nicht eingesehen hat, dass sie überhaupt ein Problem hat. Aber vielleicht wird meine Absicht in dem Text nicht ganz klar?

Liebe Grüße, ladylay =)

 

Hallo Ladylay!

Eine recht sympathische Geschichte, mit deren Protagonistin man sich als Frau gut identifizieren kann. Liest sich recht locker und unterhaltsam runter, und mit dem letzten Satz bekommt sie auch noch etwas Tiefe. Gefallen hat mir auch, dass das Verlassenwerden nur den Untergrund für die Geschichte gibt, deswegen find ich den Titel auch nicht so toll, weil das nicht im Zentrum steht, sondern das Verarbeiten des Schmerzes. Und gefallen hat mir auch die Selbstironie, die sich durch den ganzen Text zieht. Die Geschichte hat einen lockeren Ton, (und man kann sich gut daran aufrichten, falls man selbst Liebeskummer hat) und trotzdem schaffst du es, ein bisschen Tragik durchschimmern zu lassen.

Sind aber schon noch einige Fehler drinnen ;):

Ich meine, gibt es etwas deprimierenderes als an einem Freitag Nachmittag in einem sterilen, menschenleeren Wartezimmer zu sitzen, umgeben von Arzthelferschönheiten, die genau wissen warum du da bist, und dass du es dir auch noch freiwillig antust, sie um ihre gute Laune, ihren Arbeitsplatz und ihre strahlend weißen Zähne zu beneiden?!
groß: Deprimierenderes - Kommas: Deprimierenderes, als ... wissen, warum du ...
Ein Satzungetüm, warum nicht zwei Sätze draus machen? Ich würd nach "Arzthelferschönheiten" einen Punkt machen, und dann weiter: Die wissen genau, warum du da bist ...
Ihn anstarrend, als hätte ich die Frage nicht verstanden, ermögliche ich uns beiden eine unsäglich
besser: Ich starre ihn an, als ..., und ermögliche ...
Während ich versuche höchst unauffällig zu erkennen, was er denn so über mich notiert, und glaube etwas wie "charakterschwach" und "unscheinbar" auf seinem rosa Zettelchen lesen zu können
Kommas: versuche, höchst … glaube, etwas …
gefällt mir nicht was ich sehe
Komma: nicht, was
selbst hassende Tussie, mit zu viel Geld
ohne Komma
sein wissendes Ärzte-lächeln
groß: Lächeln
pseudo-Krankheiten-Erraten
groß: Pseudo
um sich so verändern zu lassen, dass Sie sich einfach hübscher finden, wissen aber nicht genau was,
damit Sie sich einfach … und Komma: genau, was …
dass ich das für sie entscheide?",
groß: Sie
Wissen Sie Frau Jansen
Komma: Sie, Frau …
solange sie zumindest keine genaue Vorstellung haben
groß: Sie
auch leider nicht weiterhelfen
leider auch nicht
Ich denke,..." "Ich glaube auch,..." "Außerdem bin ich der Meinung,..." "Was ich also damit sagen will,...
Immer space vor und nach den Punkten, steht für ein normales Wort, und daher auch der gleiche Abstand
eigene Taktik des Ernst-genommen-werdens
groß: Werdens
mie ähm diese psychische Sache erst ausgelöst wird desto länger ich unzufrieden
Komma: wird, desto …
Nun, ich merke worauf sie hinauswollen
Groß: Sie
Kopfschüttelnd, und was Ärzte angeht nun endgültig abgeklärt
Kommas: Kopfschüttelnd und, was Ärzte angeht, nun endgültig …
mich von Jemandem beraten zu lassen
klein: jemandem
dessen Vorname sich sowohl vorwärts als auch rückwärts lesen lässt, und in beiden Fällen an einen Komiker erinnert.
Das ist doof ;)
wenn schon hässlich dann wenigstes auch fett!
Komma: hässlich, dann
verfolgt mich der Plan es mir für den Rest des Abends in einer Sofafalte gemütlich zu machen
Komma: Plan, es mir …
nehme ich ab und sage abwesend "Ja?"
Doppelpunkt vor „Ja?“
die übertrieben gute Laune vorgaukelt um mir damit strategisch das Gefühl geben zu wollen, mir jetzt nichts spaßigeres vorstellen zu können
Komma: vorgaukelt, um … groß: Spaßigeres
seit Wochen sitzt du jetzt schon Zuhause
getrennt: zu Hause
begabt im um-die-Ecke-denken.
Erstes und letztes Wort immer groß: Um-die-Ecke-Denken
und mir ist natürlich bewusst dass ihr Freundinnen-Radar die Lüge sowieso ortet.
Komma: bewusst, dass
dann können wir ja ohne Bedenken weg gehen
zusammen: weggehen
Mein Blick senkt sich vom Spiegel
Kann man nicht sagen: Mein Blick wendet sich vom Spiegel ab.
ich glaube ich kann mich tatsächlich auch noch
Komma: glaub, ich kann …
dass es vielleicht auch gar nicht mein Aussehen ist, an dem ich arbeiten muss, sondern die aus meiner selbstmitleidigen Zurückgezogenheit resultierende Langeweile...
sondern an der aus meiner selbstmitleidigen … Langeweile - nämlich arbeiten.

Gruß
Andrea

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo ladylay,

hab mir auch noch mal Gedanken zu der Geschichte gemacht. Lass ruhig die Variante mit dem Arztbesuch. Frauen neigen im Allgemeinen ja ohnehin dazu, eher zum Arzt zu gehen als Männer. Insofern passt es vielleicht sogar ganz gut. ;)

Im Großen und Ganzen wird schon klar, worauf du hinaus wolltest. Du schreibst nur, deine Protagonistin mag Ärzte eigentlich nicht, und trotzdem geht sie hin. Wahrscheinlich hab ich das zu sehr aus "Männersicht" betrachtet: Ein Mann würde nie zum Arzt gehen und sich über sein Äußeres beklagen. :D

Es wäre für mich eher vorstellbar gewesen, wäre sie mit Optimismus und vielleicht etwas Naivität zum Arzt gegangen, in der Hoffnung, er würde ihr ein Allheilmittel für ihr Problem anbieten können. Aber dann wiederum wäre der Zynismus vermutlich nicht in vollem Umfang zum Tragen gekommen. Man könnte das höchstens so schreiben, dass sie sich denkt, "Alle im Wartezimmer finden mich hässlich, aber der Arzt, der wird's schon hinbiegen", oder so ähnlich. Eventuell.

Irgendwie hat deine Protagonistin ein "Problem", irgendwie auch nicht. Sie sieht das falsche Problem. Denn es nicht ihr Äußeres, über das sie sich Gedanken machen sollte, sondern über über Inneres, über das sie sich lange Zeit keine Gedanken macht. Und das verdrängt sie mit ihrem Zynismus. Ich denke, diese Botschaft kommt beim näheren Betrachten des Textes durchaus beim Lesen rüber.

Liebe Grüße
Michael

 

Hallo,

Andrea: Vielen Dank für die ausführliche Korrektur! Kommata scheinen nicht so meine Stärke zu sein ;)

Michael: Auch nochmal Danke fürs Gedanken machen :) Ich hab deinen Vorschlag jetzt mal so umgesetzt:

Vor mir sitzt Herr Dr. Otto Schäfer. Reich, glücklich, einflussreich und mir total überlegen! Doch er ist nunmal der Einzige, an den ich mich jetzt noch hoffnungsvoll wenden kann. Ich setze mich.

Viele liebe Grüße, ladylay

 

Hallo,
ich habe jetzt den Titel geändert und sehe grade, dass das Thema ja trotzdem noch den alten Namen hat. Weiß jemand wie ich das ändern kann?
lg

 

Salü ladylay,

Titel können nur Moderatoren ändern. Ist geschehen.

Lieben Gruss,
Gisanne

 

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