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Verlassene Stadt
Ich ging nachts auf einer verlassenen Straße. Überall um mich herum waren riesige Häuserlandschaften. Niemand war zu sehen. Nur wenige Lateren gaben ihr Licht ab. Die meisten waren anscheinend defekt. „Wie verlassen doch so eine Stadt in der Nacht sein kann“. Der Himmel war schwarz. Es musste bewölkt gewesen sein, denn ich konnte keinen einzigsten Stern erkennen. Keinerlei Töne waren zu hören. Nur die Schritte, die ich selber verursachte. Irgendwie war es anderes als sonst. So still und dunkel war es eigentlich nie. Ein Kribbeln durchjagte meinen Körper. Angstgefühle kamen auf. Ich fühlte mich plötzlich alleine. Ich hätte in diesem Moment alles gegeben, einen Menschen zu sehen. Das hätte mir ausgereicht und mich beruhigt.
Ich brauchte nur noch wenige Minuten bis zu meinem Zimmer im Haus meiner Eltern. Endlich war ich angekommen. Den Schlüssel hatte ich schon sehr lange in der Hand. Die Tür endlich geöffnet und auch gleich wieder geschlossen, trat ich in mein Zimmer. Es war alles so, wie ich es verlassen hatte. Meine Eltern würden schlafen, deshalb machte ich gewohnt leise. Im Bad ging ich noch schnell aufs Klo, putze mir die Zähne und legte mich anschließend hin. Dann fing es an. Ich grübelte über diese Situation nach. Sonst waren doch immer Menschen, die mir begegneten und auch Geräusche waren sonst immer zu vernehmen. Nur diesmal nicht. Warum??? Mit diesem Gedanken schlief ich dann ein.
Am nächsten Morgen, es war ein Sonntag, wachte ich auf. Durch das Fenster weckte mich die Sonne. Ich hatte vergessen das Rollo herunter zu lassen. Ich war völlig durchgeschwitzt, da ich schlecht geschlafen hatte. Mein erster Gang, war der ins Bad um mich mit kalten Wasser zu erfrischen. In meinem Zimmer blickte ich auf die Uhr. Es war bereits später mittag. Ich wurde skeptisch, da um diese Uhrzeit meine Eltern meist schon lange wach gewesen wären. Es war wieder kein Geräusch zu hören. Auch von außen gelangte kein Geräusch in mein Zimmer obwohl das Fenster weit offen stand.
Ich ging sehr schnell in Richtung Schlafzimmer meiner Eltern, klopfte an, öffnete die Tür. Im Bett lagen nur die Kissen und Decken. Nun durchsuchte ich das ganze Haus. Keine Spur von Ihnen. Ich überlegte, wo sie sein könnten. Sie hatten nichts mir gegenüber erwähnt, dass sie weg wollten.
Nun fiel mir wieder ein, dass es von draußen keinerlei Geräusche gab. Deshalb zog ich mir meine Klamotten an, Schuhe, schnappte mir den Schlüssel und ging durch die Tür ins Freie.
Nichts war zu sehen. Die Autos standen noch an derselben Stelle, wo sie vor wenigen Stunden auch noch standen. Alles war unverändert. Und es war still. Sehr still. Das einzisgte Geräusch waren erneut nur meine eigenen Schritte. Ich fing an zu Rennen, war geschockt und irritiert. Klopfend an Häusern und schreiend nach Leuten rannte ich die Straßen entlang. Keine Menschenseele, keine Tiere, keine Vögel, keine Insekten, keine Geräusche. Nur die Sonne und der blaue Himmel.
Ich fühlte mich einsam, verlassen, alleine, hatte Angst und fing an zu verzweifeln.