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Verloren

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07.06.2006
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Verloren

Anfangs scheint alles in einem hellen Licht, man ist nicht allein und hüllt sich gegenseitig ein.

Die wahre Stahlwand, die dazwischen ist, erkennt man nicht und man will sie auch gar nicht erst erkennen, denn der Ort fühlt sich warm an…

Die Realität verzehrt sich.

Langsam spürt man, wie die Hände sich verlieren. Anfangs war man hübsch, doch schon bald entwickelt man sich zu einem Monster.
Eine glänzende Delle ist in der Stahlwand entstanden, sie ist wunderschön und die Augen von mir strahlen. Doch auf Dauer merke ich, wie sie verblasst und nicht größer wird.
Aus meinen Händen wachsen lange und feste Krallen. Ich versuche die Stahlwand zu fassen und sie an mich zu reißen, doch es gibt keinen Halt und sie gibt auch nicht nach.
Und aus der vorher geschaffenen Delle wird eine Wölbung, die sich in meine Richtung bewegt. Ich spüre plötzlich Erde unter mir und fange mit Panik an zu graben, damit die Entfernung von dem blanken Stahl sich nicht vergrößert.
Doch umso mehr Kraft ich aufwende, umso mehr entgleitet sie mir.
Meine Haare hängen mir verschwitzt und in Strähnen von meinem zerzaustem Kopf herunter. Mein Gesicht ist von Tränen überflutet.
Und die Erkenntnis kommt zu spät…

Ich sitze in der S-Bahn… Endgültig verloren und wieder allein! …auf dem Weg zu ihm.

 

Hallo Jaimy,

zuerst ein paar Kleinigkeiten:

Anfangs schein alles in einem hellen Licht, man ist nicht allein und hüllt sich gegenseitig ein.

"scheint" oder?

Die wahre Stahlwand die dazwischen ist erkennt man nicht und man will sie auch gar nicht erst erkennen, denn der Ort fühlt sich warm an…

Stahlwand, die dazwischen ist,

Ich spüre plötzlich Erde unter mir und fange mit Panik an zu graben damit die Entfernung von dem blanken Stahl sich nicht vergrößert.

zu graben, damit

Soweit dazu.
Nun zum Inhaltlichen: Für eine Kurzgeschichte enthält mir persönlich der Text zu wenig Handlung. Er ist mehr ein Stimmungsbild, die Schilderung einer emotionalen Situation, die sich allerdings in einer Geschichte drumherum gut ausmachen würde. Deshalb wirkt der letzte Satz, der dann in eine reale Situation ganz unvermittelt umschwenkt, eher störend und auch unlogisch.
Wenn das "Ich" endgültig verloren und wieder allein ist, warum ist es dann auf dem Weg zu ihm? Ich kann mir solche Konstellationen schon vorstellen, aber diese Schlußsituation ist mir nach dem Vorangegangenen zu wenig motiviert, nicht das Alleinsein wohlgemerkt, sondern das "auf dem Weg zu ihm".

Deine Sprache finde ich aber sehr interessant und das Bild der Wand mit der Delle finde ich sehr stark. Die Unüberwindlichkeit von etwas, was zwischen zwei Menschen stehen kann, was man aber im Überschwang der Gefühle übersieht, übersehen, wird sehr gut transportiert.

Aber als Geschichte ist mir das noch zuwenig.

Kleine sprachliche Schnitzer:

Anfangs war man hübsch, doch schon bald entwickelt man sich zu einem Monster.
Eine glänzende Delle war in der Stahlwand entstanden, sie ist wunderschön und die Augen von mir strahlen. Doch auf Dauer merke ich, wie sie verblasst und nicht größer wird.

"man" gefällt mir hier nicht, besser wäre "ich" oder "wir" - wenn du es auf beide beziehen willst, was ich annehme.

ist in der Stahlwand entstanden

meine Augen statt Augen von mir

Ansonsten ist die Sprache sehr gut und es wäre schön, solche Sprache einmal in einer richtigen Geschichte zu lesen.

liebe Grüße,
Platoniker

 

Danke für die Anemerkungen, später werde ich die Zeilen (Rechtschreibfehler) noch ändern, ich sitz grad in der Ausbildung und darft eigentlich nicht surfen.

Es war ein erster Versuch und ich bin auf weiter Kritik gespannt, ich wollte erstmal gucken, was ihr davon haltet ^^

LG
Jaimy

 
Zuletzt bearbeitet:

Also ich kann mit dem Text wenig anfangen. Fast schon wollte ich sagen, das ist keine Kurzgeschichte, aber das interssiert mich herzlich wenig. Vielmehr funktionieren die Bilder, die du aufbaust, bei mir nicht. Das ist ja auch das Schwierige bei EMO-Texten. Entweder greift man in die Klischee-Kiste oder bildlich daneben.

Das mit der S-Bahn kapiere ich überhaupt nicht. Ist das der Stahl? Und warum unter Tränen hin zu ihm? Doch wohl eher weg von ihm. Oder fehlt mir jetzt der emotionale Zugang? Wahrscheinlich!

LG Henry

 

Ich gebe zu das der Text schwer zu verstehen ist.
Ich habe ihn aus meinen Gefühlen heraus geschrieben, er ist in der S-Bahn entstanden ^^

Ich war wirklich auf dem Weg zu "ihm" und ich habe überlegt, was ich in der Beziehung falsch gemacht habe.

Ich war zu dem Schluss gekommen, dass ich ihn zu sehr bedrängt habe, ich wollte immer mehr von ihm/über ihn wissen, ohne ihm die Zeit zu geben,die er vielleicht gebraucht hätte...

Die Delle wird positiv dargestellt, als Anfan der Beziehung, aber nach einer Weile verliert sie den Glanz... "Man entwickeilt sich zum Monster...", und die Delle wölbt sich in meine Richtung.
Man versucht zu graben, aber eigentlich ist es zu spät.

Vielleicht hätte ich wirklich mehr schreiben sollen,ich hoffe ich hab meinen Emo-Text jetzt etwas verständlich gemacht ^^

Liebe Grüße
Jaimy

 

Hallo Jaimy,

wenn Texte aus einer emotionalen persönlichen Situation heraus entstehen, ist es oftmals schwer für andere, die eben nicht in dieser Situation waren, diese zu verstehen. Bei Gedichten z.B., die sehr oft aus solchen Situationen entstehen, ist das auch nicht unbedingt notwendig. Ich denke z.B. an Lyriker wie Trakl oder Celan, deren Gedichte ich nicht verstehen muss, sondern fühlen kann.

Bei einem Prosa-Text ist das anders. Dort sollte zumindest insoweit etwas "geschehen", dass der Leser mitgehen kann und bei ihm etwas ähnliches emotional passieren kann, wie beim Schreiber. Das ist leider bei deinem Text, zumindest was mich betrifft, nicht der Fall.

Wie schon gesagt, das Bild mit Stahlwand und Delle finde ich sehr gut, ich habe es auch größtenteils so verstanden, wie du es jetzt erläutert hast. Aber der Rahmen, der erzählerische Rahmen fehlt. Die Beziehungsgeschichte dahinter. Wenn du die auch erzählst, dann kann, glaube ich, eine richtig gute Geschichte aus deinem Stimmungsbild werden.

Vielleicht hätte ich wirklich mehr schreiben sollen,ich hoffe ich hab meinen Emo-Text jetzt etwas verständlich gemacht

Aber das sollte alles im Text der Geschichte stehen, nicht in einer nachträglichen Erläuterung.

Ich war wirklich auf dem Weg zu "ihm" und ich habe überlegt, was ich in der Beziehung falsch gemacht habe.

Ich war zu dem Schluss gekommen, dass ich ihn zu sehr bedrängt habe, ich wollte immer mehr von ihm/über ihn wissen, ohne ihm die Zeit zu geben,die er vielleicht gebraucht hätte...


Erzähl das doch einfach in deiner Geschichte. Es muss (und sollte vielleicht auch gar nicht) genauso sein, wie du es erlebt hast, es sollte nur stimmig sein. Erzähl einfach, wie sich eine Beziehung zwischen zwei Menschen so entwickelt, dass eine(r) solche Überlegungen anstellt, wie es dir in der S-Bahn gegangen ist.

Entschuldige bitte, wenn ich Dir jetzt zu nahe getreten bin.

liebe Grüße,
Platoniker

 

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