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Verloren
Anfangs scheint alles in einem hellen Licht, man ist nicht allein und hüllt sich gegenseitig ein.
Die wahre Stahlwand, die dazwischen ist, erkennt man nicht und man will sie auch gar nicht erst erkennen, denn der Ort fühlt sich warm an…
Die Realität verzehrt sich.
Langsam spürt man, wie die Hände sich verlieren. Anfangs war man hübsch, doch schon bald entwickelt man sich zu einem Monster.
Eine glänzende Delle ist in der Stahlwand entstanden, sie ist wunderschön und die Augen von mir strahlen. Doch auf Dauer merke ich, wie sie verblasst und nicht größer wird.
Aus meinen Händen wachsen lange und feste Krallen. Ich versuche die Stahlwand zu fassen und sie an mich zu reißen, doch es gibt keinen Halt und sie gibt auch nicht nach.
Und aus der vorher geschaffenen Delle wird eine Wölbung, die sich in meine Richtung bewegt. Ich spüre plötzlich Erde unter mir und fange mit Panik an zu graben, damit die Entfernung von dem blanken Stahl sich nicht vergrößert.
Doch umso mehr Kraft ich aufwende, umso mehr entgleitet sie mir.
Meine Haare hängen mir verschwitzt und in Strähnen von meinem zerzaustem Kopf herunter. Mein Gesicht ist von Tränen überflutet.
Und die Erkenntnis kommt zu spät…
Ich sitze in der S-Bahn… Endgültig verloren und wieder allein! …auf dem Weg zu ihm.